Sauberes Wasser: Lösungen für die metallverarbeitende und ...
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4. RECYCLING VON SPÜLWÄSSERN<br />
Spülprozesse sind wichtige <strong>und</strong> häufige<br />
Zwischenschritte in der Bearbeitung von<br />
Oberflächen. Das Ziel des Spülens ist <strong>die</strong><br />
Entfernung der Reste anhaftender Prozesslösung<br />
aus dem jeweils davorgeschalteten<br />
Behandlungsschritt. Eine Verschleppung in den<br />
folgenden Prozessschritt wird damit unterb<strong>und</strong>en.<br />
Um <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Chemikalien zu sparen,<br />
haben viele moderne Produktionsbetriebe ihre<br />
Spülprozesse optimiert. Man arbeitet heute mit<br />
sogenannten Stand- <strong>und</strong> Fließspülen. Ein<br />
Verfahrensschema zeigt Abbildung 4.1.<br />
Bearbeitungsschritt<br />
+<br />
Standspüle<br />
Transportsystem<br />
Verunreinigtes<br />
<strong>Wasser</strong><br />
Fließspüle<br />
Abbildung 4.1.: Moderner Spülprozess. Gespült wird<br />
durch Eintauchen des Werkstückes in mehrere<br />
hintereinandergeschaltete Bäder. In der Fließspüle<br />
strömt das <strong>Wasser</strong> dem Werkstück in einer Kaskade<br />
entgegen.<br />
+<br />
<strong>Sauberes</strong><br />
<strong>Wasser</strong><br />
Die zur Spülwasserentsalzung verwendete<br />
Kreislaufanlage funktioniert ähnlich wie eine bei der<br />
Rohwasseraufbereitung eingesetzte Ionenaustauscheranlage.<br />
Sie besteht im Wesentlichen<br />
aus jeweils einem hintereinandergeschalteten<br />
Kationen- <strong>und</strong> Anionenaustauscher.<br />
Trotz der Ähnlichkeit gibt es bei<br />
Kreislaufanlagen gegenüber der Rohwasseraufbereitung<br />
<strong>die</strong> folgenden Unterschiede:<br />
Komplexe Zusammensetzung von<br />
Spülwässern: Schwermetalle, Komplexbildner,<br />
Detergentien, Öle <strong>und</strong> Fette<br />
Gefahr der Anreicherung von Stoffen im<br />
Kreislauf<br />
Gefahr der Verkeimung der kompletten<br />
Installation<br />
Gefahr der Schädigung des Ionenaustauschers<br />
durch bestimmte Stoffe wie Detergentien oder<br />
Ausfällungen von unlöslichen Salzen<br />
In der Regel wird in Kreislaufanlagen ein<br />
makroporöses stark saures Harz (zum Beispiel<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112) mit einem schwach<br />
basischen Harz (Lewatit ® MonoPlus MP 64)<br />
kombiniert. Sollten im Spülwasser aber Salze<br />
schwacher Säuren wie CN - , H 2 BO - -<br />
3 , HSiO 3 oder<br />
Bicarbonat enthalten sein, so ist dem schwach<br />
basischen Harz noch ein stark basisches Harz (zum<br />
Beispiel Lewatit ® K 6362) nachzuschalten. Ein<br />
schwach basisches Harz allein kann <strong>die</strong> genannten<br />
Ionen nicht aufnehmen.<br />
Das konzentrierte Spülwasser aus der<br />
Standspüle wird gegebenenfalls nach Eindampfung<br />
in den vorgeschalteten Prozess zurückgeführt.<br />
Das aus dem untersten Behälter der<br />
Fließspüle abgeleitete <strong>Wasser</strong> wird gesammelt <strong>und</strong><br />
kann entweder als Abwasser entsorgt oder durch<br />
Recycling wiederverwertet werden.<br />
In vielen Spülprozessen fallen nur leicht mit<br />
Salzen belastete Wässer an, <strong>die</strong> oftmals einen<br />
geringeren Salzgehalt als das zur Frischwasserproduktion<br />
verwendete Rohwasser haben. In<br />
solchen Fällen ist es sinnvoll, das <strong>Wasser</strong> in einer<br />
Kreislaufanlage zu entsalzen <strong>und</strong> das so<br />
wiedergewonnene vollentsalzte <strong>Wasser</strong> in den<br />
Spülprozess zurückzuführen.<br />
Abbildung 4.2.: Die Oberflächenspülung ist zwischen<br />
jedem Prozessschritt erforderlich.<br />
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