Sauberes Wasser: Lösungen für die metallverarbeitende und ...
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Inhaltsverzeichnis<br />
1. EINLEITUNG ............................................................................................................................ 3<br />
1.1. Metalle, <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Ionenaustauscher ............................................................................................ 3<br />
1.2. Metallverarbeitende Industrie ............................................................................................................ 5<br />
1.3. Was sind Ionenaustauscher? ............................................................................................................ 6<br />
1.4. Optimale Produkte <strong>und</strong> Prozesse...................................................................................................... 8<br />
2. ROHWASSERAUFBEREITUNG .............................................................................................. 9<br />
3. BEHANDLUNG VON PROZESSBÄDERN............................................................................. 12<br />
3.1. Regeneration saurer Prozesslösungen ........................................................................................... 14<br />
3.2. Recycling von Chrombädern ........................................................................................................... 14<br />
3.3. Recycling von Schwefelsäure ......................................................................................................... 14<br />
4. RECYCLING VON SPÜLWÄSSERN ..................................................................................... 16<br />
5. BEHANDLUNG VON ABWÄSSERN...................................................................................... 19<br />
6. AUSBLICK.............................................................................................................................. 22<br />
7. KONTAKT............................................................................................................................... 22<br />
2
1. EINLEITUNG<br />
1.1. METALLE, WASSER UND<br />
IONENAUSTAUSCHER<br />
Ionenaustauscher sind vielseitige<br />
Filtermaterialien zur gezielten Einstellung der<br />
Qualität von <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> von wässrigen <strong>Lösungen</strong>.<br />
In <strong>die</strong>ser Broschüre dreht sich alles um drei<br />
Dinge: um Metalle, <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> um Ionenaustauscher.<br />
Was haben <strong>die</strong>se drei gemeinsam?<br />
Abbildung 1.1.: Metalle faszinieren als Werkstoff durch<br />
vielseitige Eigenschaften.<br />
Metalle sind gefragte Konstruktionsmaterialien<br />
mit besonderen Eigenschaften <strong>und</strong> werden in<br />
mehr als der Hälfte aller industriell gefertigten<br />
Produkte verwendet.<br />
<strong>Wasser</strong> von guter Qualität ist zur Produktion,<br />
Verarbeitung <strong>und</strong> Bearbeitung von Metallen<br />
unabdingbar.<br />
Abbildung 1.3.: Ionenaustauscher sind Materialien<br />
zur Reinigung sowie Reinhaltung von <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong><br />
wässrigen <strong>Lösungen</strong>.<br />
Damit sind Ionenaustauscher in der<br />
<strong>metallverarbeitende</strong>n Industrie wertvolle Werkzeuge<br />
in den folgenden Funktionen:<br />
Sicherstellung der Qualität von Halbzeugen <strong>und</strong><br />
Endprodukten<br />
Sparen von Ressourcen wie <strong>Wasser</strong>, Energie<br />
<strong>und</strong> Rohstoffen<br />
Minderung von Verschleiß an technischen<br />
Installationen <strong>und</strong> Werkzeugen<br />
Entfernung giftiger Stoffe <strong>und</strong> Gewährleistung<br />
von Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
Abbildung 1.2.: Bei der Herstellung, Verarbeitung <strong>und</strong><br />
Bearbeitung von Metallen ist <strong>Wasser</strong> von hoher Qualität<br />
gefragt.<br />
3
Ionenaustauscher der Marke Lewatit ® gibt<br />
es in über 150 verschiedenen Produktqualitäten<br />
<strong>und</strong> mit unterschiedlichen, auf den Anwendungstyp<br />
zugeschnittenen Eigenschaften.<br />
Abbildung 1.4.: Lewatit ® -Ionenaustauscher als<br />
Sackware im Lager der Produktionsanlage in<br />
Bitterfeld, Deutschland.<br />
LANXESS verfügt über mehr als 70 Jahre<br />
Erfahrung in der Herstellung <strong>und</strong> in der Anwendung<br />
von Ionenaustauschermaterialien.<br />
Viele Betriebe der <strong>metallverarbeitende</strong>n<br />
Industrie vertrauen seit Jahrzehnten auf Lewatit ® -<br />
Ionenaustauscher <strong>und</strong> setzen sie <strong>für</strong> folgende<br />
Zwecke ein:<br />
1. Aufbereitung von Rohwasser zu<br />
Qualitätswasser <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion<br />
2. Pflege <strong>und</strong> Recycling von wasserbasierten<br />
Prozesslösungen<br />
3. Recycling von Spülwasser <strong>und</strong><br />
gegebenenfalls Rückgewinnung wertvoller<br />
Metalle<br />
4. Reinigung von Abwässern vor Abgabe an<br />
<strong>die</strong> Umwelt (Prinzip des<br />
Schlussaustausches) <strong>und</strong> auch hier<br />
gegebenenfalls Rückgewinnung wertvoller<br />
Metalle<br />
In <strong>die</strong>ser Broschüre werden <strong>die</strong> aufgelisteten<br />
Möglichkeiten entsprechend der oben stehenden<br />
Reihenfolge diskutiert. Die Lektüre erlaubt einen<br />
Einblick in <strong>die</strong> vielseitigen Anwendungsfelder von<br />
polymeren Adsorbermaterialien.<br />
Die Marke Lewatit ® steht <strong>für</strong> innovative<br />
Filtrationsme<strong>die</strong>n <strong>und</strong> gleichzeitig auch <strong>für</strong><br />
innovative <strong>und</strong> hoch effiziente Technologien, wie<br />
zum Beispiel das Schwebebett- oder das Multistep-<br />
Verfahren.<br />
LANXESS investiert weltweit in neue<br />
Produktionsanlagen <strong>für</strong> Ionenaustauscher <strong>und</strong><br />
andere <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Wasser</strong>aufbereitung wichtige<br />
Produkte.<br />
Abbildung 1.6.: Reaktionsbehälter zur Funktionalisierung<br />
von Ionenaustauscher-Perlen in Bitterfeld.<br />
Abbildung 1.5.: Weltweit modernste Produktionsanlage<br />
<strong>für</strong> monodisperse Ionenaustauscher in<br />
Bitterfeld. Die Inbetriebnahme erfolgte im Jahr 1999.<br />
Halten Sie Metalle <strong>und</strong> Umwelt in Bestform<br />
durch den Einsatz von Lewatit ® -gefiltertem <strong>Wasser</strong><br />
<strong>und</strong> Prozesslösungen.<br />
4
1.2. METALLVERARBEITENDE<br />
INDUSTRIE<br />
Der <strong>metallverarbeitende</strong>n <strong>und</strong> metallveredelnden<br />
Industrie lassen sich viele unterschiedliche<br />
Gewerbegruppen zuordnen. Eine große Gruppe<br />
stellt <strong>die</strong> sogenannte Lohn-Galvanik dar, welche im<br />
Lohnauftrag zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Automobilindustrie<br />
Halbzeuge, in der Regel kleinerer Bauart,<br />
beschichtet. Allein in Deutschland gibt es mehr als<br />
4.000 Betriebe <strong>die</strong>ser Art.<br />
Schmuckindustrie, Münzprägeanstalten,<br />
Spiegelmanufakturen<br />
Jedoch umfasst <strong>die</strong> Gruppe der <strong>metallverarbeitende</strong>n<br />
Industrie nicht nur <strong>die</strong>se Lohnfertiger.<br />
Vielmehr sind generell alle Produktionsbereiche<br />
relevant, in welchen Metalle <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Produktion von Gütern be- <strong>und</strong> verarbeitet werden.<br />
Die folgende Liste gibt eine Einführung:<br />
Produktion von Feinmechanik wie Uhren,<br />
Feinmessgeräte, Modelleisenbahnen,<br />
Musikinstrumente, optische Geräte etc.<br />
Herstellung von Halbzeugen wie Schrauben,<br />
Nägel, Drähte, Kabel, Rohrleitungen, Stahlfedern,<br />
Profilleisten, Kugellager, Achsen etc.<br />
Bau jeglicher Art von Fahrzeugen<br />
Herstellung von elektronischen Bauteilen wie<br />
Leiterplatten, Computerchips, Solarzellen <strong>und</strong><br />
anderen elektronischen Bauteilen<br />
Herstellung von Beschlägen, Scharnieren,<br />
Schlössern, Griffen, Armaturen etc.<br />
Herstellung von Werkzeugen, Haushaltsgeräten,<br />
Maschinen <strong>und</strong> anderen Gebrauchsgegenständen<br />
Herstellung von Konstruktionselementen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Bauindustrie …<br />
… <strong>und</strong> viele andere mehr!<br />
5
1.3. WAS SIND<br />
IONENAUSTAUSCHER?<br />
Ionenaustauscher bestehen aus feinkörnigen<br />
Kunststoffperlen mit Durchmessern von 0,3<br />
bis 1,2 mm. Sie werden als Schüttgut in Filterapparate<br />
eingebaut. Als wässrige Suspension<br />
lassen sie sich leicht in den Filterapparat<br />
einschwämmen <strong>und</strong> wenn gewünscht ebenso leicht<br />
wieder ausspülen.<br />
von Austausch. Bevorzugt werden geladene<br />
Teilchen, sogenannte Ionen, ausgetauscht. Der<br />
Austausch an den funktionellen Gruppen folgt zwei<br />
Triebkräften. Zum einen binden verschiedene Ionensorten<br />
verschieden stark, sodass stärker bindende<br />
Ionen <strong>die</strong> schwächer bindenden Ionen verdrängen<br />
(chemische Triebkraft = Selektivität). Zum anderen<br />
machen sich aber auch Konzentrationseffekte<br />
bemerkbar: Umso höher <strong>die</strong> Konzentration in der<br />
Lösung ist, umso eher kann auch eine schwächer<br />
bindende Ionensorte eine stärker bindende Spezies<br />
verdrängen ( Massenwirkungsgesetz).<br />
Polymergerüst<br />
Funktionelle<br />
Gruppe<br />
+<br />
+<br />
Abbildung 1.9.: Die sogenannte Ionenaustauschreaktion<br />
an den in den Poren fixierten funktionellen<br />
Gruppen ist <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage aller in <strong>die</strong>ser Broschüre<br />
beschriebenen Filtrationsvorgänge. Die Wechselwirkung<br />
der ausgetauschten Teilchen mit der<br />
funktionellen Gruppe erfolgt über elektrostatische<br />
Kräfte.<br />
Abbildung 1.7.: Ionenaustauscher werden als<br />
Schüttgut in Filterapparate eingefüllt. Die Filtration<br />
erfolgt im Filterbett.<br />
Die Fähigkeit, Stoffe aus wässrigen<br />
<strong>Lösungen</strong> herauszufiltrieren, basiert auf<br />
sogenannten funktionellen Gruppen, <strong>die</strong> auf der<br />
Oberfläche feiner Poren sitzen, welche <strong>die</strong> Polymer-<br />
Perlen homogen bis in <strong>die</strong> innersten Bereiche<br />
durchziehen.<br />
Nach der Sättigung des Ionenaustauschers<br />
mit den abfiltrierten Verunreinigungen können <strong>die</strong><br />
Filter vor Ort chemisch regeneriert werden, sodass<br />
sie <strong>für</strong> einen erneuten Gebrauch wieder einsetzbar<br />
sind. Die Konzentrate können dann zur<br />
Wiedergewinnung von Wertstoffen herangezogen<br />
oder einer kostengünstigen <strong>und</strong> umweltgerechten<br />
Entsorgung zugeführt werden.<br />
Beladen<br />
Regenerieren<br />
Spülen<br />
Abbildung 1.8.: Blick in das Innere einer Ionenaustauscher-Perle:<br />
Sie ist von feinen, mit <strong>Wasser</strong><br />
gefüllten Poren durchzogen. Im <strong>Wasser</strong> gelöste Stoffe<br />
können hinein- <strong>und</strong> wieder hinausdiffun<strong>die</strong>ren.<br />
Im <strong>Wasser</strong> enthaltene Stoffe können durch<br />
<strong>die</strong> Poren in <strong>die</strong> Perlen eindringen. Ebenso können<br />
Stoffe, welche im Harz gespeichert sind, aus den<br />
Perlen herausdiffun<strong>die</strong>ren <strong>und</strong> an das umgebende<br />
Medium abgegeben werden. Bei gleichzeitiger<br />
Aufnahme <strong>und</strong> Abgabe von Teilchen spricht man<br />
Abbildung 1.10.: Beladung eines Ionenaustauscher-<br />
Filterbettes, Entfernen der Beladung mit einer<br />
Regenerierlösung <strong>und</strong> Ausspülen der Regenerier-<br />
6
lösung. Nach <strong>die</strong>sem Prozess ist der Filter wieder<br />
betriebsbereit.<br />
Ionenaustauschaktive Filtermaterialien unterscheiden<br />
sich im Wesentlichen in den folgenden<br />
Eigenschaften:<br />
Art der funktionellen Gruppe<br />
Monomerbasis des Polymergerüstes<br />
Vernetzungsgrad des Polymers<br />
Gelförmige oder makroporöse Struktur des<br />
Polymers<br />
Partikelgrößenverteilung<br />
– Mono- oder Heterodispersität<br />
– Mittlere Korngröße<br />
– Feinanteil<br />
Beladungsform der funktionellen Gruppe<br />
Chemische Reinheit des Materials<br />
Die Art der funktionellen Gruppe ist dabei<br />
das wichtigste Unterscheidungskriterium <strong>und</strong><br />
bestimmt im Wesentlichen <strong>die</strong> chemischen<br />
Eigenschaften des Austauschermaterials. Das heißt,<br />
sie definiert, welche chemischen Stoffe bevorzugt<br />
entfernt werden können <strong>und</strong> bei welcher<br />
<strong>Wasser</strong>zusammensetzung <strong>die</strong>s funktioniert.<br />
Tabelle 1.1. gibt eine Übersicht über <strong>die</strong><br />
unterschiedlichen funktionellen Gruppen <strong>und</strong> nennt<br />
wichtige zugehörige Produkte aus dem Lewatit ® -<br />
Portfolio.<br />
Wichtig zu wissen sind dabei folgende<br />
konventionelle Bezeichnungen <strong>für</strong> Ionenaustauscher<br />
<strong>und</strong> bestimmte Harztypen:<br />
IX:<br />
SAC:<br />
Ionenaustauscherharz<br />
(engl.: Ion Exchange)<br />
Stark saurer Kationenaustauscher<br />
(engl.: Strongly Acidic Cation)<br />
WAC: Schwach saurer Kationenaustauscher<br />
(engl.: Weak Acidic Cation)<br />
SBA:<br />
Stark basischer Anionenaustauscher<br />
(engl.: Strongly Basic Anion)<br />
WBA: Schwach basischer Anionenaustauscher<br />
(engl.: Weak Basic Anion)<br />
SO 3 Na<br />
stark saurer IAT (SAC)<br />
(z.B. Lewatit ® SP 112)<br />
CO 2 H<br />
schwach saurer IAT (WAC)<br />
(z.B. Lewatit ® CNP 80)<br />
CH 2 -N(CH 3 ) 2 H Cl<br />
schwach basischer IAT (WBA)<br />
(z.B. Lewatit ® MP 62)<br />
CH 2 -N(CH 3 ) 2 HCl<br />
CH 2 -N(CH 3 ) 3 Cl<br />
Mittelbasischer IAT<br />
(z.B. Lewatit ® MonoPlus MP 64 WS)<br />
CH 2 -N(CH 3 ) 3 Cl<br />
stark basischer IAT Typ 1 (SBA1)<br />
(z.B. Lewatit ® K 6362)<br />
CH 2 - N(CH 3 ) 2 CH 2 -CH 2 -OH Cl<br />
stark basischer IAT Typ 2 (SBA2)<br />
(z.B. Lewatit ® K 6363)<br />
CH 2 -N(CH 2 -CH 2 -CH 3 ) 3 Cl<br />
Stark basischer IAT Typ 3<br />
(z.B. Lewatit ® MonoPlus SR 7)<br />
CH 2 -CO-ONa<br />
CH 2 -N<br />
CH 2 -CO-ONa<br />
IDE-Chelatharz<br />
(z.B. Lewatit ® TP 207)<br />
O<br />
CH 2 -P-ONa<br />
CH 2 -N<br />
ONa<br />
H<br />
AMPA-Chelatharz<br />
(z.B. Lewatit ® TP 260)<br />
SH<br />
C=NH<br />
CH 2<br />
-N ...<br />
H<br />
Thioharnstoff-Chelatharz<br />
(z.B. Lewatit ® MonoPlus TP 214)<br />
CH 3<br />
OH H OH OH<br />
CH 2 -N -CH 2 - C - C - C - CH 2 OH<br />
H<br />
OH H H<br />
Methyl-Glucamin-IAT<br />
(Lewatit ® MK 51)<br />
CH 2 - N(CH 3 ) 2<br />
FeO(OH)<br />
Hybridadsorber<br />
(z.B. Lewatit ® FO 36)<br />
CH 3 -CH 2<br />
CH 3 -CH 2 -CH 2 -CH 2 -CH 2 -CH 2 -O<br />
P O<br />
CH 3 -CH 2 -CH 2 -CH 2 -CH 2 -CH 2 -O<br />
OH<br />
CH 3 -CH 2 Levextrel-Harz D2EHPA-getränkt<br />
(Lewatit ® OC 1026)<br />
CR:<br />
AR:<br />
Chelatisierender Selektiv Adsorber<br />
(engl.: Chelating Resin)<br />
Adsorberharz<br />
(engl.: Adsorber Resin)<br />
Adsorber-Harz<br />
(z.B. Lewatit ® VP OC 1064 PH)<br />
Tabelle 1.1.: Verschiedene funktionelle<br />
Gruppen von Lewatit ® -Ionenaustauschern.<br />
7
1.4. OPTIMALE PRODUKTE UND<br />
PROZESSE<br />
Die Leistung von ionenaustauschaktiven<br />
Filtern lässt sich durch <strong>die</strong> folgenden Kriterien<br />
bewerten:<br />
1. Dauer des Filtrationszyklus bis zur nächsten<br />
Regeneration<br />
2. Verbrauch an Regenerierchemikalien <strong>und</strong><br />
Spülwasser pro Volumen gereinigtes <strong>Wasser</strong><br />
3. Schlupf von Stoffen, welche den Filter<br />
ungehindert durchlaufen<br />
4. Abgabe von Fremdstoffen durch das<br />
Austauschermaterial<br />
5. Mechanische <strong>und</strong> osmotische Stabilität<br />
6. Lebenszeit des Harzes, bis es ausgewechselt<br />
werden muss<br />
Premiumprodukte der Marke Lewatit ® sind<br />
hinsichtlich der genannten Merkmale optimiert. Der<br />
K<strong>und</strong>e kann in <strong>die</strong>sen Kriterien stets höchste<br />
Leistungen erwarten.<br />
An <strong>die</strong>ser Stelle muss aber auch darauf<br />
hingewiesen werden, dass es bei der Leistung nicht<br />
ausschließlich auf <strong>die</strong> Qualität des Filtermaterials<br />
ankommt, sondern auch auf <strong>die</strong> Konzeptionierung<br />
der Gesamtanlage, ihrer Betriebsweise <strong>und</strong> auf<br />
konstruktive Merkmale des Filterapparates:<br />
Ein Ionenaustauscher ist meistens ein<br />
Aggregat, welches in Kombination mit anderen<br />
Behandlungsstufen, zum Beispiel einer im Vorfeld<br />
betriebenen Enteisenung oder Schwermetallfällung,<br />
arbeitet. Die Betriebsweise ist entsprechend<br />
aufeinander abzustimmen.<br />
Bei der Konstruktion von Filterapparaten<br />
kommt es vor allem auf <strong>die</strong> optimale Verteilung der<br />
Flüssigkeit über dem Harzbett an.<br />
Die vorgenannten Kriterien liegen nicht in der<br />
Verantwortung des Harzherstellers. Entsprechend ist<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung von Anlagen ein möglichst<br />
kompetenter Anlagenbauer auszuwählen.<br />
Auf Wunsch benennt LANXESS qualifizierte<br />
Anlagenbauer.<br />
Unter geeigneten Prozessbedingungen<br />
zeichnen sich Ionenaustauscher durch folgende<br />
Vorteile aus:<br />
Kleine, kompakte Anlagen, welche leicht<br />
automatisierbar sind <strong>und</strong> wenig Betreuung<br />
brauchen<br />
Robustes Filtermaterial, welches je nach<br />
Anwendung bis zu zehn Jahren Lebenszeit hat<br />
Relativ geringe Investitionskosten <strong>für</strong> das<br />
Filterbett<br />
Hohe Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen<br />
Technologien<br />
Leichte Pflege <strong>und</strong> Reinigung bei Verschmutzung<br />
Im Schadensfall leicht <strong>und</strong> schnell<br />
auszuwechseln<br />
Einsatz von Selektivaustauschern ermöglicht<br />
sehr effiziente Verfahren mit der Möglichkeit der<br />
Rückgewinnung von Wertstoffen<br />
Entscheidend ist auch das richtige<br />
<strong>Wasser</strong>management: Wässer, welche dem<br />
Ionenaustauscher zugeleitet werden, sind zu<br />
spezifizieren. Die Zumischung von Teilströmen in<br />
den Zulauf eines Ionenaustauschers darf nicht<br />
willkürlich erfolgen.<br />
Um <strong>die</strong> Langlebigkeit der Ionenaustauscher<br />
zu gewährleisten, bedarf es der wiederkehrenden<br />
Wartung: Zum Beispiel ist das Filterbett regelmäßig<br />
im Aufstrom rückzuspülen, um Verunreinigungen<br />
<strong>und</strong> Harzbruch auszuwaschen sowie das Bett<br />
aufzulockern <strong>und</strong> zu vergleichmäßigen.<br />
Abbildung 1.11.: Enthärtungsanlage mit Ionenaustauschertechnologie.<br />
8
2. ROHWASSERAUFBEREITUNG<br />
In der Produktion wird <strong>Wasser</strong> zu<br />
verschiedenen Zwecken eingesetzt:<br />
Speisung von Kühlwasserkreisläufen<br />
Spülen von Werkstücken<br />
Ansetzen <strong>und</strong> Verdünnen von <strong>Lösungen</strong><br />
Dampferzeugung<br />
Betreiben sanitärer Anlagen<br />
Trinkwasserbereitstellung <strong>für</strong> das Personal<br />
Je nach Prozess, Auswahl von<br />
Apparatetypen, behandelten oder erstellten<br />
Produkten werden unterschiedliche Qualitätsanforderungen<br />
an das <strong>Wasser</strong> gestellt. Diese<br />
umfassen das folgende Spektrum:<br />
Härte (permanente, temporäre,<br />
Gesamthärte …)<br />
Gehalt an Eisen <strong>und</strong> Mangan<br />
Salzgehalt indiziert durch Leitfähigkeit oder<br />
elektrischen Widerstand<br />
Gehalt an suspen<strong>die</strong>rten Stoffen (TS)<br />
Korrosivität<br />
pH-Wert<br />
gelöste Gase (zum Beispiel CO 2 , O 2 ...)<br />
gelöste organische Stoffe (TOC, DOC)<br />
Geruch <strong>und</strong> gegebenenfalls Geschmack<br />
Keimfreiheit<br />
… Und weitere<br />
Das Rohwasser kann aus den unterschiedlichsten<br />
Quellen stammen. Folgende Möglichkeiten<br />
bestehen:<br />
Städtisches Versorgungsnetz<br />
Eigener Brunnen<br />
Entnahme aus einem Oberflächengewässer<br />
Regenwasser<br />
Kondensate<br />
Schwach belastetes Abwasser einer<br />
benachbarten Produktion<br />
Je nach Rohwasserqualität <strong>und</strong><br />
erforderlicher Qualität des <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion<br />
eingesetzten <strong>Wasser</strong>s sind unterschiedliche<br />
Behandlungsmethoden anzuwenden. Es können<br />
folgende Verfahren zum Einsatz kommen:<br />
Flockung/Fällung<br />
Oxidation<br />
Gasstrippung<br />
Sedimentation<br />
Sandfiltration<br />
Ionenaustausch<br />
Membranfiltration<br />
Aktivkohlefiltration<br />
Bei der Auswahl des geeigneten<br />
Verfahrens oder einer Kombination spielen<br />
überwiegend ökonomische Aspekte (Abwägung<br />
von Investitions- <strong>und</strong> Betriebskosten) eine Rolle.<br />
Es werden aber auch praktische Aspekte wie<br />
Logistik, Be<strong>die</strong>nfre<strong>und</strong>lichkeit, Verfügbarkeit,<br />
Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Platzbedarf berücksichtigt.<br />
<strong>Wasser</strong>behandlung<br />
Prozesswasser<br />
Qualität A<br />
Rohwasser<br />
Prozesswasser<br />
Qualität B<br />
Produktion<br />
Prozesswasser<br />
Qualität C<br />
Abbildung 2.1.: Eine Produktion benötigt in der<br />
Regel <strong>Wasser</strong> unterschiedlicher Qualitäten, welche<br />
über getrennte Aufbereitungsstraßen produziert<br />
werden.<br />
Ionenaustauscher werden bei der Aufbereitung<br />
von Rohwasser zu qualitativ hochwertigem<br />
Produktionswasser überwiegend in drei Gebieten<br />
eingesetzt:<br />
Enthärtung<br />
Teil- oder Vollentsalzung<br />
Ultravollentsalzung<br />
Eine untergeordnete Rolle spielen:<br />
Enteisenung <strong>und</strong> Entmanganung<br />
TOC-Entfernung<br />
9
Die Enthärtung zielt auf <strong>die</strong> Entfernung der<br />
Härtebildner Calcium, Magnesium <strong>und</strong> Carbonat ab.<br />
Man unterscheidet zwei Enthärtungsmethoden mit<br />
Ionenaustauschern:<br />
Bei der sogenannten Entcarbonisierung mit<br />
schwach sauren Kationenaustauschern (zum<br />
Beispiel Lewatit ® CNP 80 WS) in der H-Form<br />
werden Calcium <strong>und</strong> Magnesium geb<strong>und</strong>en. Das frei<br />
werdende H + vereinigt sich mit Carbonaten <strong>und</strong> setzt<br />
Kohlensäure frei. Durch <strong>die</strong> Elimination von Calcium,<br />
Magnesium <strong>und</strong> assoziiertem Bicarbonat erfolgt eine<br />
Teilentsalzung. Die Regeneration erfolgt mit Säure.<br />
Bei der Enthärtung mit stark sauren<br />
Kationenaustauschern (zum Beispiel Lewatit ®<br />
MonoPlus S 1567 oder Lewatit ® C 249) wird das<br />
Harz in der Natrium-Form eingesetzt. Die Entfernung<br />
von Härte erfolgt im Austausch mit Natriumionen.<br />
Dadurch bleibt der Salzgehalt im <strong>Wasser</strong> konstant.<br />
Die Regeneration erfolgt mit konzentrierter NaCl-<br />
Lösung.<br />
Bei der Vollentsalzung werden hintereinandergeschaltete<br />
Kationenaustauscher <strong>und</strong> Anionenaustauscher<br />
verwendet. Dabei entfernt der<br />
Kationenaustauscher alle Kationen <strong>und</strong> tauscht<br />
<strong>die</strong>se gegen Protonen (H + ) aus. Der Anionenaustauscher<br />
entfernt danach alle Anionen <strong>und</strong><br />
tauscht <strong>die</strong>se gegen (OH - ) aus.<br />
Durch <strong>die</strong> Reaktion der frei gewordenen<br />
Ionen H + <strong>und</strong> OH - unter Bildung von <strong>Wasser</strong> (H + +<br />
OH - H 2 O) ist der Ablauf der Filteranlage nahezu<br />
frei von geladenen Teilchen <strong>und</strong> damit vollentsalzt<br />
( „VE-<strong>Wasser</strong>“). Restleitfähigkeiten des <strong>Wasser</strong>s<br />
von weniger als 1 μS/cm lassen sich auf <strong>die</strong>sem<br />
Wege leicht erzielen.<br />
Durch den kombinierten Einsatz von stark<br />
<strong>und</strong> schwach sauren beziehungsweise stark- <strong>und</strong><br />
schwach basischen Harzen im Verb<strong>und</strong> lassen sich<br />
Kosten <strong>für</strong> Investition <strong>und</strong> Regeneriermittel<br />
einsparen ( sogenannte Verb<strong>und</strong>betten). Auch <strong>die</strong><br />
Ausgasung von CO 2 nach der Kationenaustauscherstufe<br />
hat Vorteile. Sie spart beim<br />
Anionenaustauscher Kapazität <strong>für</strong> <strong>die</strong> Absorption<br />
von Carbonat ein (siehe hierzu auch Abbildung<br />
2.2.).<br />
Die Regeneration der sauren Harze erfolgt<br />
mit Säure, <strong>die</strong> der basischen Harze mit Lauge.<br />
Luft, CO 2<br />
K + , A - H + , A - H + , A - κ < 1 µS/cm R > 18 MΩ<br />
Salzhaltiges<br />
<strong>Wasser</strong><br />
WAC<br />
SAC<br />
WBA<br />
H + + OH - -><br />
H 2<br />
O<br />
SBA<br />
MB<br />
Vollentsalztes<br />
<strong>Wasser</strong><br />
Luft<br />
Abbildung 2.2.: Fließbild einer komplexeren Vollentsalzungsanlage mit Kationenaustauschersäule als Verb<strong>und</strong>bett<br />
WAC/SAC, Rieselturm, Anionenaustauschersäule mit Verb<strong>und</strong>bett WBA/SBA <strong>und</strong> Mischbett zur Erzielung von UltraPure-<br />
Water-Qualitäten mit Widerstandswert von bis zu 18 MΩ.<br />
10
Soll das <strong>Wasser</strong> bis auf noch geringere<br />
Leitfähigkeiten entsalzt werden, so werden der<br />
konventionellen Vollentsalzungsanlage noch<br />
sogenannte Mischbettfilter (zum Beispiel Lewatit ®<br />
MonoPlus S 108 H / MonoPlus M 500 MB)<br />
nachgeschaltet. Somit lassen sich UltraPure-Water-<br />
(UPW)-Qualitäten bis zu 18 MΩ spezifischer<br />
elektrischer Widerstand erzielen.<br />
Die Entfernung von Eisen <strong>und</strong> Mangan<br />
(Enteisenung/Entmanganung) aus Rohwasser kann,<br />
falls nicht auf konventionellem Wege durchgeführt,<br />
durch Adsorption an ein stark saures Harz durch<br />
Austausch gegen Natrium erfolgen.<br />
Organische Stoffe, gemessen als TOC<br />
beziehungsweise DOC sind überwiegend dort zu<br />
finden, wo Oberflächenwasser als Rohwasserquelle<br />
genutzt wird. Die organischen Stoffe stammen<br />
überwiegend aus natürlichen Quellen <strong>und</strong> gehören<br />
zur Gruppe der Huminstoffe, Building-Blocks,<br />
Fulvinsäuren unter anderem. Da <strong>die</strong>se Stoffe<br />
überwiegend anionischer Natur sind, lassen sie sich<br />
zu einem großen Teil an stark oder schwach<br />
basischen Harzen abscheiden. Die Regeneration<br />
erfolgt mit neutralen oder alkalischen Solen.<br />
Ionenaustauscher zur Entfernung des TOC /<br />
DOC werden in der Regel vor <strong>die</strong> Entsalzungsanlage<br />
geschaltet, um <strong>die</strong>se vor organischen<br />
Verunreinigungen zu schützen. Man nennt sie<br />
deshalb auch Scavenger ( engl.: Straßenkehrer).<br />
Abbildung 2.4.: Über spezifische Leitfähigkeit<br />
beziehungsweise spezifischen elektrischen<br />
Widerstand wird <strong>die</strong> Reinheit von <strong>Wasser</strong><br />
angegeben. Für Anwendungen im Bereich der<br />
Mikroelektronik sind UltraPure-Water-Qualitäten<br />
mit bis zu 18 MΩ spezifischer elektrischer<br />
Widerstand erforderlich.<br />
Produkte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Rohwasseraufbereitung<br />
Tabelle 2.1.: Auswahl von Lewatit ® -Produkten <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Rohwasseraufbereitung.<br />
Enthärtung, Entcarbonisierung<br />
Lewatit ® CNP 80<br />
Lewatit ® MonoPlus S 100<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
Lewatit ® MonoPlus S 108<br />
Lewatit ® C 249<br />
Lewatit ® S 1667<br />
Kationenaustausch<br />
Lewatit ® C 267<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
Lewatit ® MonoPlus S 108<br />
Anionenaustausch<br />
Lewatit ® MP 64<br />
Lewatit ® MP 62 WS<br />
Lewatit ® MonoPlus MP 68<br />
Lewatit ® MonoPlus MP 500<br />
Lewatit ® MonoPlus M 500<br />
Lewatit ® MonoPlus M 800<br />
Mischbetten<br />
Lewatit ® NM 60<br />
Lewatit ® NM 91<br />
Lewatit ® UltraPure 1292 MD<br />
Enteisenung, Entmanganung<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
Abbildung 2.3.: Vollentsalzungsanlage mit Kationenaustauscher,<br />
CO 2 -Stripper <strong>und</strong> Anionenaustauscher.<br />
TOC Scavenger<br />
Lewatit ® MonoPlus MP 64<br />
Lewatit ® MonoPlus MP 62 WS<br />
Lewatit ® S 6268<br />
Lewatit ® 6328 A<br />
Lewatit ® A 8071<br />
11
3. BEHANDLUNG VON<br />
PROZESSBÄDERN<br />
Als eines der wichtigsten Anwendungsgebiete<br />
der elektrochemischen Beschichtung von<br />
Metalloberflächen ist der Korrosionsschutz zu<br />
nennen. Des Weiteren spielen Härte, Verschleißfestigkeit,<br />
Alterungs- <strong>und</strong> Temperaturbeständigkeit<br />
sowie <strong>die</strong> Dekoration eine große Rolle.<br />
Das chemische Passivieren von Oberflächen<br />
durch Salzlösungen (zum Beispiel Chemisch<br />
Nickel, Phosphatieren …)<br />
Das elektrochemische Beschichten von<br />
Oberflächen (zum Beispiel Chromieren,<br />
Verzinken, Vernickeln etc.)<br />
Das chemische <strong>und</strong> mechanische Polieren<br />
(CMP) von Silicium-Wafern<br />
In all <strong>die</strong>sen Fällen verändert sich <strong>die</strong><br />
Prozesslösung im Laufe der Zeit. Der Wirkstoff wird<br />
teilweise verbraucht, wobei sich zeitgleich das<br />
Prozessbad mit Nebenprodukten beziehungsweise<br />
Fremdstoffen anreichert. Verbrauchter Wirkstoff<br />
lässt sich nachdosieren. So kann beispielsweise<br />
eine Säurebeize durch Zugabe von konzentrierter<br />
Säure „nachgeschärft“ werden. Genauso wird das<br />
Zink, welches sich bei der Plattierung von Stahl<br />
verbraucht, durch Zugabe von Chemikalien wieder<br />
aufgefrischt. Dennoch reichern sich zunehmend<br />
Nebenprodukte <strong>und</strong> Verunreinigungen in einem Bad<br />
an.<br />
a) Elektrochemische<br />
Metallabscheidung<br />
+<br />
-<br />
Red<br />
b) Chemische<br />
Metallabscheidung<br />
Abbildung 3.1.: Unterschiedliche Metallsalzlösungen<br />
(Elektrolyte) auf wässriger Basis werden zur Behandlung<br />
von Oberflächen eingesetzt.<br />
Der hier<strong>für</strong> notwendige Elektrolyt, ein<br />
Prozessstrom im Sinne <strong>die</strong>ser Broschüre, ist ein<br />
flüssiger Strom, welcher einen in <strong>Wasser</strong> gelösten<br />
Wirkstoff in relativ hoher Konzentration enthält.<br />
Dieser Wirkstoff wird dann an einer metallischen<br />
oder einer aus einem anderen Material bestehenden<br />
Oberfläche zur Reaktion gebracht. Zusätzlich<br />
können <strong>die</strong> Werkstoffe auch durch andere<br />
Prozessbäder <strong>für</strong> einen weiteren Prozessschritt<br />
„vorbereitet“ werden. In einem solchen Fall wirkt der<br />
Prozessstrom als Edukt in einer chemischen<br />
Reaktion. Beispiele hier<strong>für</strong> sind:<br />
Das Beizen von Oberflächen mittels Säuren<br />
oder Salzlake (zum Beispiel Elektropassivierung<br />
von Aluminium in Schwefelsäurebädern oder<br />
das Entrosten/Anätzen von Stahloberflächen in<br />
Salzsäure)<br />
Das Herausarbeiten feiner Strukturen durch<br />
Ätzverfahren (zum Beispiel in der Leiterplattenherstellung,<br />
Mikromechanik <strong>und</strong> andere)<br />
e -<br />
Red<br />
e -<br />
Me 2+<br />
Me 2+<br />
Me 0 Me 0<br />
Abbildung 3.2.: Elektrochemische <strong>und</strong> chemische<br />
Beschichtung von Oberflächen. Links wird das Metall<br />
durch Elektroden aus dem Stromkreislauf reduziert,<br />
rechts durch ein chemisches Reduktionsmittel. Das<br />
reduzierte Metall lagert sich auf der Oberfläche ab.<br />
Mit zunehmender Konzentration können<br />
<strong>die</strong>se Verunreinigungen schließlich das Ergebnis<br />
der Oberflächenbehandlung negativ beeinflussen.<br />
Die abnehmende Qualität tritt dann durch<br />
Verfärbungen, Fleckenbildung oder verminderten<br />
Korrosionsschutz zutage.<br />
12
A) Komplette<br />
Entsorgung<br />
nach Verbrauch<br />
W<br />
W<br />
N<br />
Me 2+<br />
wenn Me 2+ , N<br />
über Limit<br />
W, N, Me 2+<br />
Abbildung 3.3.: Galvanisieranlage nach Installation<br />
(Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung der Firma Gerhard<br />
Weber Kunststoff-Verarbeitung GmbH, Minden)<br />
Deshalb war es in der Vergangenheit in<br />
vielen Fällen üblich, <strong>die</strong> Prozessbäder nach einer<br />
bestimmten Lebenszeit komplett zu entsorgen, was<br />
zu folgenden Konsequenzen führte:<br />
Der im Prozessbad enthaltene Wirkstoff (Säure,<br />
Metallsalz, Reagenz) ging komplett verloren<br />
<strong>und</strong> musste vollständig ersetzt werden.<br />
Ein relativ großes Volumen Prozesslösung<br />
musste in einer relativ großdimensionierten<br />
Abwasserbehandlungsanlage auf einmal<br />
behandelt werden.<br />
Eine relativ große sek<strong>und</strong>äre Abfallmenge (zum<br />
Beispiel Schwermetallschlamm, Salz) entstand<br />
<strong>und</strong> musste weiter entsorgt werden.<br />
Mittels der Ionenaustauscher-Technologie<br />
gelingt es nun in einigen Fällen, <strong>die</strong><br />
Nebenprodukte <strong>und</strong> Verunreinigungen selektiv<br />
aus dem Bad zu entfernen, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s bei sehr<br />
geringen Verlusten an Wirksubstanz. Im<br />
Folgenden seien hierzu einige Beispiele <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Funktionsweise der Technologie erklärt:<br />
Die Alternativen A) Komplette Entsorgung<br />
oder B) Recycling von Elektrolytlösung werden in<br />
Abbildung 3.4. weiter verdeutlicht.<br />
Abfallentsorgung<br />
B) Kontinuierliches<br />
Recycling<br />
W<br />
N<br />
W<br />
Me 2+<br />
W, N, Me 2+ W<br />
Recycling-Filter<br />
N, Me 2+<br />
Abfallentsorgung<br />
Abbildung 3.4.: Beim Einsatz von Prozessbädern<br />
wird Wirkstoff (W) verbraucht <strong>und</strong> entsprechend<br />
nachgesetzt. Gleichzeitig reichern sich Nebenpro-<br />
dukte (N) an sowie Metall (zum Beispiel Me 2+ ),<br />
welches durch Korrosion vom Werkstück abgetragen<br />
wird. Bei Überschreitung kritischer Konzentrationen<br />
von N <strong>und</strong> Me 2+ kann das Bad nicht mehr verwendet<br />
werden. Dann ist es zu entsorgen (Fall A) oder durch<br />
Recycling wieder aufzubereiten (Fall B).<br />
13
3.1. REGENERATION SAURER<br />
PROZESSLÖSUNGEN<br />
Soweit saure Prozesslösungen nicht zu hohe<br />
<strong>Wasser</strong>stoffionenkonzentrationen aufweisen, lassen<br />
sich angereicherte kationische Fremdstoffe wie<br />
beispielsweise Fe 2+ , Zn 2+ , Al 3+ etc. mithilfe stark<br />
saurer Kationenaustauscher in der H-Form<br />
entfernen. Wird ein solches Prozessbad kontinuierlich<br />
über einen Ionenaustauscher gefahren,<br />
kann der Fremdstoffgehalt auf einen tolerierbaren<br />
Konzentrationsbereich gehalten werden, sodass <strong>die</strong><br />
Standzeit des Bades erheblich verlängert wird.<br />
Die hier relevante Austauschreaktion bewirkt<br />
dabei eine echte Regeneration, da mit der<br />
Aufnahme der Fremdmetalle gleichzeitig ein<br />
Äquivalent <strong>Wasser</strong>stoffionen an <strong>die</strong> Lösung abgegeben<br />
wird.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> eine Standzeitverlängerung<br />
eines sauren Prozessbades stellt <strong>die</strong> Entfernung von<br />
kationischen Metallionen aus einem Phosphorsäurebad<br />
dar. Hier kann der Ionenaustauscher<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112 in der H-Form Kationen<br />
wie Fe 2+ , Zn 2+ , <strong>und</strong>/oder Al 3+ entfernen.<br />
Ein weiteres Beispiel stellt das Beizen von<br />
Stahl mittels Salzsäure dar. Hier reichern sich mit<br />
der Zeit Fe 2+ -Ionen an. Durch Zugabe von H 2 O 2 im<br />
Seitenstrom kann <strong>die</strong>ses Fe 2+ zu Fe 3+ oxi<strong>die</strong>rt<br />
werden, welches in der Säure den anionischen <strong>und</strong><br />
stark dunkel gefärbten [FeCl 4 ] - -Komplex bildet.<br />
Dieser Komplex bindet außergewöhnlich selektiv an<br />
stark basische Anionenaustauscher wie zum<br />
Beispiel Lewatit ® K 6362.<br />
Durch Überleiten der Säure über den<br />
Anionenaustauscher lässt sich das Eisen bis auf<br />
weniger als 1 ppm Restkonzentration entfernen. Die<br />
Regeneration erfolgt in <strong>die</strong>sem Fall einfach durch<br />
Überleiten von <strong>Wasser</strong>. Unter <strong>die</strong>sen Bedingungen<br />
zerfällt der zuvor aufgenommene Eisen-Chloro-<br />
Komplex. Das kationische Eisen wird vom<br />
Anionenaustauscher abgestoßen <strong>und</strong> vom <strong>Wasser</strong><br />
ausgewaschen. Dieses Verfahren ist so effizient,<br />
dass es auch zur Feinreinigung von Salzsäure<br />
eingesetzt werden kann.<br />
3.2. RECYCLING VON<br />
CHROMBÄDERN<br />
Chrom(VI)elektrolyte können sich je nach zu<br />
behandelndem Gr<strong>und</strong>material (Eisen, Messing)<br />
beziehungsweise vor dem Verchromen<br />
aufgalvanisierter Metallschichten (Nickel, Kupfer) mit<br />
Fremdmetallen wie Kupfer, Zink, Eisen <strong>und</strong> mit<br />
Chrom (III) anreichern. Chrom (III) kann bei <strong>die</strong>sen<br />
Prozessen durch kathodische Reduktion gebildet<br />
werden.<br />
Während sich geringe Mengen Chrom (III)<br />
<strong>und</strong> insbesondere ein Eisengehalt von 2-3 g/L<br />
positiv auf <strong>die</strong> Stromausbeute auswirken, führen<br />
höhere Mengen an Fremdmetallen zu schlechterer<br />
Leitfähigkeit des Elektrolyten, sinkender Stromausbeute<br />
sowie schlechterem optischen<br />
Erscheinungsbild der Chrombeschichtung.<br />
Für das Recycling wird das Bad daher auf<br />
eine Konzentration von circa 100 g/L CrO 3 verdünnt<br />
<strong>und</strong> auf Raumtemperatur abgekühlt, da es sonst zu<br />
einer oxidativen Schädigung am Ionenaustauscher<br />
kommt. Für <strong>die</strong> Entfernung von Eisen-, Chrom- <strong>und</strong><br />
anderen Schwermetallkationen wird ein stark saurer<br />
Kationenaustauscher des Typs Lewatit ® MonoPlus<br />
SP 112 H verwendet. Dieser lässt sich unter den<br />
gegebenen Bedingungen mit bis zu 20 g Fe/Cr pro<br />
Liter Harz beladen. Die Regeneration wird mit<br />
10%iger Schwefelsäure vorgenommen. Der<br />
behandelte Chrom(VI)elektrolyt wird nach der<br />
Reinigung durch Eindampfen wieder auf <strong>die</strong><br />
ursprüngliche Konzentration gebracht <strong>und</strong> dem Bad<br />
zugefügt.<br />
3.3. RECYCLING VON<br />
SCHWEFELSÄURE<br />
Schwefelsäure wird in großen Mengen beim<br />
Anodisieren von Aluminium nach dem Eloxal-<br />
Verfahren eingesetzt. Im Prozessbad reichert sich<br />
Aluminium zunehmend an <strong>und</strong> wird hier nur bis zu<br />
einer bestimmten Konzentration toleriert.<br />
Die Aufbereitung eines solchen Bades<br />
erfolgt nach dem sogenannten Säure-Retardations-<br />
Verfahren. Das Verfahren beruht im Prinzip darauf,<br />
dass ein stark basischer Ionenaustauscher Säuren<br />
absorbieren kann, während Metallsalze abgestoßen<br />
werden. Das Phänomen wird durch <strong>die</strong> Wirkung von<br />
Ladung hervorgerufen, auch Donnan-Effekt genannt.<br />
Die Säure tritt in der Regel von unten in eine<br />
schlanke, mit Spezialharz – zum Beispiel Lewatit ® K<br />
6387 -- gefüllte Kolonne ein. Am Kopf der Kolonne<br />
treten nacheinander verschiedene Fraktionen aus.<br />
Zuerst wird sauberes <strong>Wasser</strong>, welches sich aus dem<br />
vorangegangenen Zyklus noch in der Kolonne<br />
befindet, abgegeben. Es kann zwischengespeichert<br />
<strong>und</strong> im nächsten Zyklus wiederverwendet werden.<br />
Dann folgt <strong>die</strong> Fraktion mit den salzförmigen<br />
Verunreinigungen, in <strong>die</strong>sem Fall Aluminiumsulfat.<br />
Diese Fraktion wird über das Abwasser entsorgt.<br />
Schließlich folgt eine Phase, in welcher <strong>die</strong> Säure<br />
14
durchzubrechen beginnt. Am Beginn <strong>die</strong>ser Phase<br />
stoppt man <strong>die</strong> Beschickung der Säule.<br />
Nun folgt <strong>die</strong> Regeneration: Dazu wird<br />
einfach demineralisiertes <strong>Wasser</strong> von oben – also in<br />
Gegenrichtung zur Beladung – eingeleitet. Das<br />
<strong>Wasser</strong> nimmt <strong>die</strong> von den Ionenaustauscher-Perlen<br />
adsorbierte Säure vollständig auf <strong>und</strong> spült sie<br />
zurück in das Prozessbad.<br />
Aus der Tatsache, dass bei <strong>die</strong>sem Prozess erst das<br />
Salz, dann <strong>die</strong> Säure mit Verzögerung aus der Säule<br />
austritt, ist der Name Säure-Retardation abgeleitet.<br />
Sowohl in der Beladung als auch in der<br />
Regeneration wird mit relativ niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten<br />
gearbeitet. Der Durchbruch der<br />
Säure erfolgt schon nach circa einem<br />
Filterbettvolumen. Ein Zyklus mit Beladung <strong>und</strong><br />
Regeneration dauert weniger als eine St<strong>und</strong>e.<br />
Eine Übersicht über <strong>die</strong> wichtigsten bekannten<br />
Verfahren ist in Tabelle 3.1. wiedergegeben.<br />
+<br />
Al<br />
H 2 SO 4<br />
Anodisierbad<br />
10 % H 2 SO 4 ,<br />
5 g/L Al 2 (SO 4 ) 3<br />
+<br />
H 2 O+<br />
recyceltes<br />
H 2 SO 4<br />
H 2 O<br />
zur Regeneration<br />
SBA<br />
IX<br />
Al 2 (SO 4 ) 3<br />
+ H 2 O<br />
Abwasser<br />
Die Effizienz des Verfahrens ist bei Säuren<br />
mit Konzentrationen zwischen 10 <strong>und</strong> 20 Prozent am<br />
höchsten. Es gelingt in der Regel, <strong>die</strong> Konzentration<br />
an Metallkationen im Prozessbad auf einem Niveau<br />
von 5 g/L bis 10 g/L zu halten. Die Methode ist <strong>für</strong><br />
eine Feinreinigung von Säure ungeeignet. Durch<br />
Säure-Retardation lassen sich Restkonzentrationen<br />
im mg/L-Bereich nicht erzielen.<br />
LANXESS hat ein Säure-Retardations-Harz<br />
Lewatit ® 6387 entwickelt, welches aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
besonders feinen Perlen (0,39 mm Durchmesser)<br />
eine besonders hohe Trennschärfe zwischen der<br />
Fraktion mit den Verunreinigungen <strong>und</strong> der Fraktion<br />
mit der Säure ermöglicht.<br />
Neben den oben aufgeführten Beispielen<br />
gibt es noch zahlreiche weitere Anwendungen, in<br />
denen in ähnlicher Weise ein Prozessbad gereinigt<br />
<strong>und</strong> dadurch <strong>die</strong> Standzeit erheblich verlängert wird.<br />
Abbildung 3.5.: Verfahrensschema der Säure-<br />
Retardation <strong>und</strong> eine technischen Anlage der<br />
Firma GOEMA.<br />
Verunreinigung Anwendungsgebiet Ionenaustauscher<br />
Fe 2+ , Zn 2+ , Al 3+ , Cu 2+ ...<br />
schwach saure Prozesslösungen<br />
zum Beispiel Phosphorsäure, Weinsäure<br />
…<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
Fe 3+ , Zn 2+ , Cd 2+ , Sn 2+ -<br />
Komplexe<br />
konzentrierte Salzsäure<br />
Lewatit ® K 6362<br />
Fe 3+ , Cr 3+ , Cu 2+ , Zn 2+ Chrom(VI)säure < 10 %<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
Al 3+ , Fe 3+ …<br />
10 % - 20 % H 2 SO 4 , HNO 3 , HF, H 3 PO 4 ,<br />
mittels Retardation<br />
Lewatit ® K 6387<br />
Fe 3+ , Zn 2+ aus Cr (III) Passivierungsbad<br />
Lewatit ® OC 1026<br />
Fe 3+ aus Zn-Galvanisierungsbad<br />
Lewatit ® MonoPlus TP 207<br />
Zn 2+ aus Ni-Galvanisierungsbad<br />
Lewatit ® OC 1026<br />
TOC<br />
Cu 2+<br />
aus Cr (III) Passivierungsbad<br />
Lewatit ® VP OC 1064 PH<br />
aus CMP-Suspensionen<br />
Lewatit ® MonoPlus TP 207<br />
Cu 2+ aus NH Cl-Beizen<br />
Lewatit t ® MonoPlus TP 207<br />
4<br />
Tabelle 3.1.: Beispiele <strong>für</strong> Anwendungen aus dem Bereich des Recyclings von Prozessbädern oder Produktströmen.<br />
15
4. RECYCLING VON SPÜLWÄSSERN<br />
Spülprozesse sind wichtige <strong>und</strong> häufige<br />
Zwischenschritte in der Bearbeitung von<br />
Oberflächen. Das Ziel des Spülens ist <strong>die</strong><br />
Entfernung der Reste anhaftender Prozesslösung<br />
aus dem jeweils davorgeschalteten<br />
Behandlungsschritt. Eine Verschleppung in den<br />
folgenden Prozessschritt wird damit unterb<strong>und</strong>en.<br />
Um <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Chemikalien zu sparen,<br />
haben viele moderne Produktionsbetriebe ihre<br />
Spülprozesse optimiert. Man arbeitet heute mit<br />
sogenannten Stand- <strong>und</strong> Fließspülen. Ein<br />
Verfahrensschema zeigt Abbildung 4.1.<br />
Bearbeitungsschritt<br />
+<br />
Standspüle<br />
Transportsystem<br />
Verunreinigtes<br />
<strong>Wasser</strong><br />
Fließspüle<br />
Abbildung 4.1.: Moderner Spülprozess. Gespült wird<br />
durch Eintauchen des Werkstückes in mehrere<br />
hintereinandergeschaltete Bäder. In der Fließspüle<br />
strömt das <strong>Wasser</strong> dem Werkstück in einer Kaskade<br />
entgegen.<br />
+<br />
<strong>Sauberes</strong><br />
<strong>Wasser</strong><br />
Die zur Spülwasserentsalzung verwendete<br />
Kreislaufanlage funktioniert ähnlich wie eine bei der<br />
Rohwasseraufbereitung eingesetzte Ionenaustauscheranlage.<br />
Sie besteht im Wesentlichen<br />
aus jeweils einem hintereinandergeschalteten<br />
Kationen- <strong>und</strong> Anionenaustauscher.<br />
Trotz der Ähnlichkeit gibt es bei<br />
Kreislaufanlagen gegenüber der Rohwasseraufbereitung<br />
<strong>die</strong> folgenden Unterschiede:<br />
Komplexe Zusammensetzung von<br />
Spülwässern: Schwermetalle, Komplexbildner,<br />
Detergentien, Öle <strong>und</strong> Fette<br />
Gefahr der Anreicherung von Stoffen im<br />
Kreislauf<br />
Gefahr der Verkeimung der kompletten<br />
Installation<br />
Gefahr der Schädigung des Ionenaustauschers<br />
durch bestimmte Stoffe wie Detergentien oder<br />
Ausfällungen von unlöslichen Salzen<br />
In der Regel wird in Kreislaufanlagen ein<br />
makroporöses stark saures Harz (zum Beispiel<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112) mit einem schwach<br />
basischen Harz (Lewatit ® MonoPlus MP 64)<br />
kombiniert. Sollten im Spülwasser aber Salze<br />
schwacher Säuren wie CN - , H 2 BO - -<br />
3 , HSiO 3 oder<br />
Bicarbonat enthalten sein, so ist dem schwach<br />
basischen Harz noch ein stark basisches Harz (zum<br />
Beispiel Lewatit ® K 6362) nachzuschalten. Ein<br />
schwach basisches Harz allein kann <strong>die</strong> genannten<br />
Ionen nicht aufnehmen.<br />
Das konzentrierte Spülwasser aus der<br />
Standspüle wird gegebenenfalls nach Eindampfung<br />
in den vorgeschalteten Prozess zurückgeführt.<br />
Das aus dem untersten Behälter der<br />
Fließspüle abgeleitete <strong>Wasser</strong> wird gesammelt <strong>und</strong><br />
kann entweder als Abwasser entsorgt oder durch<br />
Recycling wiederverwertet werden.<br />
In vielen Spülprozessen fallen nur leicht mit<br />
Salzen belastete Wässer an, <strong>die</strong> oftmals einen<br />
geringeren Salzgehalt als das zur Frischwasserproduktion<br />
verwendete Rohwasser haben. In<br />
solchen Fällen ist es sinnvoll, das <strong>Wasser</strong> in einer<br />
Kreislaufanlage zu entsalzen <strong>und</strong> das so<br />
wiedergewonnene vollentsalzte <strong>Wasser</strong> in den<br />
Spülprozess zurückzuführen.<br />
Abbildung 4.2.: Die Oberflächenspülung ist zwischen<br />
jedem Prozessschritt erforderlich.<br />
16
Wenn das Spülwasser neben den Salzen<br />
noch Detergentien (Seifen, Netzmittel) enthält, so<br />
sollte der Entsalzungsanlage noch ein Schutzfilter<br />
(Scavenger) vorgeschaltet werden. Zu <strong>die</strong>sem<br />
Zweck kann ein Aktivkohlefilter oder auch ein<br />
Adsorberharz eingesetzt werden. Kationische<br />
Tenside können Kationenaustauscher <strong>und</strong><br />
anionische Tenside Anionenaustauscher irreversibel<br />
belegen. Deshalb sollten <strong>die</strong>se Stoffe vor dem<br />
Kontakt mit dem Ionenaustauscher entfernt werden.<br />
Ist wie oben angesprochen ein stark<br />
basisches Harz nachgeschaltet, so sollte<br />
strengstens darauf geachtet werden, dass der<br />
vorgeschaltete schwach basische Ionenaustauscher<br />
nicht überfahren wird, denn sonst kann es hier zu<br />
einer irreversiblen Beladung des stark basischen<br />
Harzes mit Metallcyanidkomplexen, Chromat <strong>und</strong><br />
anderen Komponenten kommen.<br />
Verschiedene organische Komplexbildner,<br />
<strong>die</strong> auf ein- oder mehrwertigen Carbonsäuren, auf<br />
Amin- oder Phosphorsäure-Basis arbeiten, werden<br />
ebenfalls von den Ionenaustauschern aufgenommen.<br />
Zusätzlich werden auch Metalle in komplexierter<br />
Form adsorbiert: Beispielsweise würde ein mit EDTA<br />
komplexiertes Schwermetall am Anionenaustauscher<br />
geb<strong>und</strong>en, da der Metallkomplex anionisch,<br />
also negativ geladen ist.<br />
Es ist darauf zu achten, dass das <strong>Wasser</strong><br />
vor der Behandlung mit Ionenaustauschern<br />
möglichst frei von Schwebstoffen ist <strong>und</strong> auch<br />
Öltropfen oder emulgierte Öle nicht in das<br />
Ionenaustauscherbett eingetragen werden. Eine<br />
entsprechende Vorbehandlung des <strong>Wasser</strong>s durch<br />
Emulsionsspaltung, Leichtflüssigkeitsabtrennung<br />
oder gegebenenfalls Membranfiltration ist in <strong>die</strong>sem<br />
Fall vorzunehmen.<br />
Des Weiteren sollte auch der Eintrag von<br />
starken Oxidationsmitteln wie Peroxiden oder Chlor<br />
in das <strong>Wasser</strong> unterb<strong>und</strong>en werden. Diese<br />
Oxidationsmittel können den Ionenaustauscher<br />
durch Abbau von funktionellen Gruppen <strong>und</strong> durch<br />
Entnetzung der Polymerstruktur irreversibel<br />
schädigen.<br />
Ein weitverbreitetes Problem bei<br />
Kreislaufanlagen sind <strong>die</strong> Verkeimung <strong>und</strong><br />
Veralgung von Rohrleitungen, Stapelbehältern <strong>und</strong><br />
auch des Filterbettes von Ionenaustauschern.<br />
Algenwachstum in Stapelbehältern kann durch<br />
Bestrahlung mit UV-Lampen eingedämmt werden.<br />
Für <strong>die</strong> Entkeimung des Ionenaustauschers gibt es<br />
je nach Fall verschiedene Methoden: vom<br />
verstärkten Rückspülen, Einsatz von Säure <strong>und</strong><br />
Lauge bis zur kontrollierten Dosierung von Bioziden.<br />
K + , A 1 - , A 2<br />
-Organik<br />
K + , A 1 - , A 2<br />
-<br />
H + , A 1 - , A 2<br />
-<br />
Salzhaltiges<br />
Spülwasser<br />
( ) ( )<br />
AR oder<br />
GAC<br />
SAC<br />
WBA<br />
SBA<br />
Recyceltes<br />
Spülwasser<br />
Organik K + A 1<br />
-<br />
Demineralisiertes<br />
<strong>Wasser</strong><br />
A 2<br />
-<br />
Abbildung 4.3.: Verfahrensschema einer Kreislaufanlage: Der erste <strong>und</strong> letzte Filter ist optional nur bei<br />
bestimmten <strong>Wasser</strong>qualitäten erforderlich. Der Scavenger entfernt organische gelöste Stoffe, der<br />
Kationenaustauscher <strong>die</strong> Kationen, der schwach basische Anionenaustauscher <strong>die</strong> Anionen starker<br />
Säuren (A 1 - ) <strong>und</strong> der stark basische Anionenaustauscher <strong>die</strong> Anionen schwacher Säuren (A 2 - ).<br />
17
Ein einfacher, aber sehr effizienter Weg ist,<br />
Algenwachstum durch den Einsatz<br />
licht<strong>und</strong>urchlässiger Konstruktionsmaterialien <strong>und</strong><br />
Behälterabdeckungen einzuschränken.<br />
Soll Qualitätswasser mit Restleitfähigkeiten<br />
von weniger als 1 µS/cm hergestellt werden, muss<br />
hinter der Kombination Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
beziehungsweise Lewatit ® MonoPlus MP 64<br />
gegebenenfalls noch ein Mischbett, zum Beispiel<br />
Lewatit ® UltraPure 1292 MD, nachgeschaltet werden.<br />
Sind im Spülwasser wertvolle Metalle<br />
enthalten, so können <strong>die</strong>se Stoffe gegebenenfalls<br />
aus den unvermischten Regeneraten wiedergewonnen<br />
werden. Handelt es sich um Stoffgemische<br />
<strong>und</strong> interessiert nur <strong>die</strong> Rückgewinnung<br />
einer Teilkomponente, so ist der Einsatz eines<br />
Selektivaustauschers im Regeneratstrom geeignet.<br />
Scavenger<br />
Lewatit ® VP OC 1064 PH<br />
Kationenaustausch<br />
Lewatit ® MonoPlus SP 112<br />
Lewatit ® MonoPlus S 108<br />
Anionenaustausch (<strong>für</strong> A 1- )<br />
Lewatit ® MP 62 WS<br />
Lewatit ® MonoPlus MP 64<br />
Lewatit ® MonoPlus MP 68<br />
Anionenaustausch (<strong>für</strong> A 2- )<br />
Lewatit ® K 6362<br />
Mischbett<br />
Lewatit ® UltraPure 1211 MD<br />
Tabelle 4.1.: Geeignete Produkte<br />
<strong>für</strong> Spülwasserrecycling.<br />
Abbildung 4.4.: Kreislaufanlage des Herstellers Decker VT.<br />
18
5. BEHANDLUNG VON ABWÄSSERN<br />
Alle Wässer, welche in der Produktion mit<br />
metallischen Bauteilen oder Elektrolytlösungen in<br />
Berührung gekommen sind, enthalten potenziell<br />
giftige Metallsalze. Diese Wässer müssen vor<br />
Abgabe in <strong>die</strong> Umwelt entsprechend den<br />
gesetzlichen Bestimmungen einer abwassertechnischen<br />
Behandlung unterzogen werden. Für<br />
Abwässer aus der <strong>metallverarbeitende</strong>n Industrie<br />
gelten in Deutschland <strong>die</strong> Grenzwerte des Anhang<br />
40 der Abwasserverordnung.<br />
In <strong>metallverarbeitende</strong>n Betrieben wird <strong>die</strong><br />
entsprechende Anlage deshalb auch als<br />
Entgiftungsanlage (siehe Abbildung 5.1.)<br />
bezeichnet. Die Entgiftung findet in der Regel in<br />
einer mehrstufigen Anlage statt <strong>und</strong> hat<br />
verschiedene Aufgaben:<br />
Die oxidative Zerstörung von freien Cyaniden<br />
<strong>und</strong> Cyanid-Metall-Komplexen<br />
Die oxidative Zerstörung von organischen<br />
Komplexbildnern (wie zum Beispiel EDTA,<br />
NTA ...)<br />
Die elektrochemische Rückgewinnung von<br />
wertvollen Metallen<br />
Die Fällung von Schwermetallionen durch<br />
Überführung in schwer lösliche Hydroxide,<br />
Carbonate oder Sulfide<br />
Abtrennung <strong>und</strong> Eindickung des Schwermetallschlammes<br />
Feinreinigung des Abwassers zur<br />
Sicherstellung der Grenzwerte<br />
Bei der Feinreinigung von Abwasser lassen<br />
sich vorteilhaft selektive Ionenaustauscher einsetzen.<br />
In <strong>die</strong>ser Position werden sie auch als<br />
Schlussaustauscher bezeichnet. Sie ermöglichen,<br />
Restkonzentrationen von Metallen von weniger als<br />
0,1 mg/L sicher einzuhalten.<br />
Da der Schlussaustauscher auch vor einer<br />
versehentlichen Abgabe von Metallen durch<br />
Be<strong>die</strong>nungsfehler in den vorgeschalteten Behandlungsstufen<br />
schützt, wird er manchmal auch als<br />
Polizeifilter bezeichnet.<br />
Das Arbeitsprinzip des Ionenaustauschers in<br />
der Schlussaustauscherposition ist in Abbildung 5.2.<br />
weiter im Detail illustriert. Hier wird insbesondere<br />
das Zusammenspiel des Ionenaustauschers mit der<br />
vorgeschalteten Fällungsstufe dargestellt.<br />
In der Fällungsstufe wird <strong>die</strong> Hauptfracht an<br />
Schwermetallen wie Kupfer, Nickel, Chrom (III),<br />
Cobalt, Eisen etc. abgeschieden. Für <strong>die</strong> Fällung<br />
wird bevorzugt Natronlauge oder Kalkmilch<br />
eingesetzt. Auf <strong>die</strong> Zugabe von sulfidischen<br />
Fällungsmitteln kann im Fall des Einsatzes von<br />
Schlussaustauschern verzichtet werden. Im Fällreaktor<br />
werden <strong>die</strong> Schwermetalle in schwer lösliche<br />
Hydroxide überführt <strong>und</strong> lassen sich anschließend<br />
zum Beispiel mit einer Filterpresse abtrennen.<br />
Entgiftungsanlage<br />
Produktion<br />
Durch Schwermetalle<br />
verschmutzte Abwässer<br />
Schwermetallschlamm<br />
Prozesswasser<br />
Rückgewonnenes<br />
Metall<br />
Chemische Oxidation<br />
(zum Beispiel von Cyaniden<br />
<strong>und</strong> organischen Liganden)<br />
Chem. Reduktion<br />
(zum Beispiel<br />
von Cr (VI))<br />
Fällung /<br />
Filtration<br />
IX<br />
Schlussaustauscher<br />
Gewinnungselektrolyse<br />
Gereinigtes<br />
Abwasser<br />
Abbildung 5.1.: Prinzip der Entgiftungsanlage in <strong>metallverarbeitende</strong>n Betrieben. Abwasser wird<br />
zunächst in Teilströmen behandelt <strong>und</strong> dann gefällt. Der Ionenaustauscher als Schlussaustauscher ist<br />
<strong>die</strong> letzte Barriere vor Ableitung des Abwassers in <strong>die</strong> Umwelt.<br />
19
In der Regel gelingt es, durch <strong>die</strong> Fällung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> anschließende Feststoffabtrennung über<br />
99 % der Schadstoffe aus dem <strong>Wasser</strong> zu<br />
eliminieren. Bei einer Anfangskonzentration von<br />
1000 mg/L <strong>und</strong> 99 % Abscheidung liegt man aber<br />
hinsichtlich der Restkonzentration immer noch bei<br />
10 mg/L, was bei den meisten Schwermetallen einer<br />
deutlichen Überschreitung des Grenzwertes<br />
gleichkommt.<br />
Um sicherzustellen, dass das abgeleitete<br />
Abwasser <strong>die</strong> Einleitbedingungen einhält, lässt sich<br />
nun in geeigneter Weise ein Ionenaustauscher<br />
nachschalten, welcher durch Feinreinigung <strong>die</strong><br />
Konzentrationen der Schadstoffe weiter reduziert.<br />
Somit gelingt es, in der Kombination aus<br />
Hochlaststufe <strong>und</strong> Feinreinigungsstufe eine Gesamt-<br />
Eliminierung von mehr als 99,9 % herbeizuführen.<br />
Das Regenerat des Ionenaustauschers wird<br />
in der Regel in den Fällbehälter zurückgeführt <strong>und</strong><br />
dort dem Hauptabwasserstrom zugemischt. Damit<br />
braucht das Regenerat keine Sonderbehandlung, es<br />
resultiert nur ein Auslass <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schwermetalle,<br />
nämlich <strong>die</strong> Filterpresse.<br />
Der schwermetallhaltige Schlamm wird dann<br />
entweder auf einer Deponie entsorgt, oder er wird<br />
bei der Metallgewinnung, zum Beispiel in einer<br />
Kupferhütte, als Rohstoff eingesetzt.<br />
Die hier beschriebene Anwendung behandelt<br />
in erster Linie <strong>die</strong> Entfernung von Schwermetallionen<br />
wie Kupfer, Nickel, Chrom, Cobalt etc. <strong>für</strong> den Fall,<br />
dass sie als Kationen vorliegen. Das ist das<br />
klassische Einsatzgebiet <strong>für</strong> einen Chelationenaustauscher<br />
wie zum Beispiel Lewatit ® MonoPlus TP<br />
207. Die meisten in der Praxis existierenden<br />
Anlagen arbeiten nach <strong>die</strong>sem Prinzip.<br />
In Abwässern der <strong>metallverarbeitende</strong>n<br />
Industrie kommen gelegentlich aber auch noch<br />
andere Schadstoffe vor, welche von Lewatit ®<br />
MonoPlus TP 207 nicht aufgenommen werden<br />
können. Jedoch gibt es <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Fälle<br />
Ionenaustauscher, <strong>die</strong> hier eine selektive Bindung<br />
herbeiführen:<br />
Wertvolle Metalle wie Gold, Silber, Platin,<br />
Palladium, Rhodium, Iridium etc. können bei<br />
Vorliegen als anionische Komplexe mit Lewatit ® K<br />
6362 oder mit Lewatit ® MonoPlus TP 214 geb<strong>und</strong>en<br />
werden.<br />
Quecksilber wird zuverlässig mit Lewatit ® TP 214<br />
entfernt.<br />
Anionisch vorliegendes Chromat, Molybdat<br />
<strong>und</strong> Wolframat wird am besten aus schwach saurer<br />
bis saurer Lösung an Lewatit ® MonoPlus MP 62 WS<br />
oder Lewatit ® K 6362 geb<strong>und</strong>en.<br />
Für <strong>die</strong> Entfernung von freiem Cyanid,<br />
Arsenat oder Antimonat wirkt Lewatit ® FO 36<br />
selektiv.<br />
Schwermetall<br />
> 1000 ppm<br />
Schwermetall<br />
< 10 ppm<br />
Schwermetall<br />
< 0,1 ppm<br />
Schwermetall-<br />
Abwasser<br />
Fällmittel<br />
(CaO, NaOH)<br />
Regeneriermittel (HCl)<br />
Konditioniermittel (NaOH)<br />
Spülwasser<br />
Fällreaktor<br />
Schlussaustauscher<br />
Filterpresse<br />
pH-<br />
Stellung<br />
Gereinigtes<br />
Abwasser<br />
Schwermetall-Hydroxide<br />
Schlamm<br />
Deponie<br />
Regeneratstrom<br />
Abbildung 5.2.: Zusammenspiel von Schlussaustauscher <strong>und</strong> vorgeschalteter Fällanlage.<br />
Während <strong>die</strong> Schwermetallfällung es in der Regel schafft, bis auf Restkonzentrationen von weniger<br />
als 10 ppm zu reduzieren, erzielt der Ionenaustauscher eine weitere Reduzierung bis auf mehr als<br />
0,1 ppm. Das sind bei Ausgangskonzentrationen von mehr als 1.000 ppm zusammen mehr als<br />
99,9 % Abscheidegrad.<br />
20
Perfluorierte Tenside (zum Beispiel PFOS)<br />
lassen sich mit schwach oder stark basischen<br />
Harzen wie Lewatit ® MP 62 oder Lewatit ® K 6362 bis<br />
in den ppb-Bereich reduzieren.<br />
Bor wird mit Lewatit ® MK 51 selektiv abgeschieden,<br />
<strong>und</strong> Fluorid bindet selektiv an mit<br />
aluminiumbeladenem Lewatit ® MonoPlus TP 260.<br />
Liegen mehrere Verunreinigungen<br />
gleichzeitig im Abwasser vor <strong>und</strong> können nicht alle<br />
von einem einzigen Typ Selektivaustauscher<br />
geb<strong>und</strong>en werden, so empfiehlt es sich, mehrere<br />
geeignete Harzfilter miteinander zu kombinieren.<br />
Die Vorteile des Einsatzes von<br />
Ionenaustauschern in der Position der Schlussaustauscher<br />
lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
Sehr niedrige Restkonzentrationen <strong>und</strong> dadurch<br />
Gewährleistung der Einhaltung von<br />
Grenzwerten durch Mehrstufeneffekt in der<br />
Filterkolonne<br />
Selektivität ermöglicht <strong>die</strong> gezielte Aufnahme<br />
von Spurenverunreinigungen, wobei<br />
unschädliche Komponenten wie Calcium,<br />
Magnesium, Chlorid etc. im Abwasser<br />
verbleiben<br />
Verzicht auf teure <strong>und</strong> umweltschädliche<br />
organosulfidische Fällmittel<br />
Relative Toleranz gegenüber suspen<strong>die</strong>rten<br />
Feststoffen sowie Gips <strong>und</strong><br />
Kalksteinausfällungen<br />
Rückgewinnung von Wertstoffen<br />
Produkte <strong>für</strong> den Einsatz als Schlussaustauscher<br />
Abscheidung kationischer<br />
Schwermetalle wie Cu 2+ , Zn 2+ , Cd 2+ , Cr 3+ , Ni 2+ …<br />
Abscheidung von Quecksilber <strong>und</strong> Edel-Metallen<br />
(Au, Ag, Pd ...)<br />
Abscheidung von Edelmetall-<br />
Cyanid-Komplexen ([Au(CN) 2<br />
] - , [Ag(CN) 2<br />
] - …)<br />
Abscheidung anionischer<br />
Schwermetalle (CrO 2- 4<br />
, MoO<br />
2- 4 …)<br />
Abscheidung von PFT (PFOS …)<br />
Abscheidung As, Sb, CN- …<br />
Abscheidung Bor (B(OH) 3 )<br />
Abscheidung Fluorid (F-)<br />
Lewatit ® MonoPlus TP 207<br />
Lewatit ® MonoPlus TP 214<br />
Lewatit ® MP 62 WS / Lewatit ® K 6362<br />
Lewatit ® MP 62 WS / Lewatit ® K 6362<br />
Lewatit ® K 6362<br />
Lewatit ® FO 36<br />
Lewatit ® MK 51<br />
Lewatit ® TP 260 (Al-Form)<br />
Tabelle 5.1. Geeignete Lewatit ® -Produkte <strong>für</strong> den Einsatz als Schlussaustauscher.<br />
21
6. AUSBLICK<br />
Diese Broschüre zeigt, wie vielseitig <strong>und</strong><br />
auch wie wirkungsvoll Ionenaustauscher in der<br />
<strong>metallverarbeitende</strong>n Industrie eingesetzt werden<br />
können. Dabei ist hier nur eine begrenzte Auswahl<br />
von Einsatzmöglichkeiten beschrieben. Tatsächlich<br />
gibt es noch weit mehr technische Verwendungen.<br />
Für detaillierte technische Informationen steht<br />
Ihnen bei LANXESS ein Team von Spezialisten zur<br />
Verfügung.<br />
Umfangreiche Produktbeschreibungen <strong>und</strong><br />
Sicherheitsdatenblätter können Sie auf der Website<br />
unter www.lewatit.de/produkte downloaden.<br />
Ionenaustauscher besitzen ein hohes innovatives<br />
Potenzial <strong>und</strong> sollten bei der Entwicklung<br />
neuer Technologien bezüglich ihrer Eignung stets<br />
überprüft werden.<br />
Nutzen Sie auch bei der Begleitung von<br />
Forschungsprojekten unsere Expertise. Gerne<br />
unterstützt Sie das LANXESS Team von<br />
Anwendungstechnikern <strong>und</strong> Forschern bei der<br />
Erarbeitung neuer maßgeschneiderter <strong>Lösungen</strong>.<br />
7. KONTAKT<br />
Dr. Stefan Neumann<br />
LANXESS Deutschland GmbH<br />
Technical Manager <strong>für</strong><br />
Abwasserbehandlung, <strong>Wasser</strong>recycling,<br />
spezielle Prozesswasserzubereitung<br />
Chempark, Geb. B 106<br />
51369 Leverkusen, Deutschland<br />
Tel.: +49-(0)214-30-66243<br />
Fax: +49-(0)214-30-66428<br />
E-Mail: stefan.neumann@lanxess.com<br />
Dr. Guido Fries<br />
LANXESS Deutschland GmbH<br />
Technical Manager <strong>für</strong><br />
Prozessstrom- <strong>und</strong> Prozessbadbehandlung<br />
sowie Metalltrennung <strong>und</strong> -rückgewinnung<br />
Chempark, Geb. B 106<br />
51369 Leverkusen, Deutschland<br />
Tel.: +49-(0)214-30-37456<br />
Fax: +49-(0)214-30-66428<br />
E-Mail: guido.fries@lanxess.com<br />
Die vorstehenden Informationen sowie<br />
unsere anwendungstechnische Beratung in Wort,<br />
Schrift <strong>und</strong> durch Versuche erfolgen nach bestem<br />
Wissen, gelten jedoch nur als unverbindliche<br />
Hinweise, auch in Bezug auf etwaige Schutzrechte<br />
Dritter. Die Beratung befreit Sie nicht von einer<br />
eigenen Prüfung unserer aktuellen Beratungshinweise<br />
– insbesondere unserer Sicherheitsdatenblätter<br />
<strong>und</strong> technischen Informationen – <strong>und</strong><br />
unserer Produkte im Hinblick auf ihre Eignung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
beabsichtigten Verfahren <strong>und</strong> Zwecke. Anwendung,<br />
Verwendung <strong>und</strong> Verarbeitung unserer Produkte<br />
<strong>und</strong> der aufgr<strong>und</strong> unserer anwendungstechnischen<br />
Beratung von Ihnen hergestellten Produkte erfolgen<br />
außerhalb unserer Kontrollmöglichkeiten <strong>und</strong> liegen<br />
daher ausschließlich in Ihrem Verantwortungsbereich.<br />
Der Verkauf unserer Produkte erfolgt nach<br />
Maßgabe unserer jeweils aktuellen Allgemeinen<br />
Verkaufs- <strong>und</strong> Lieferbedingungen.<br />
Die oben genannte Richtrezeptur soll<br />
unseren Geschäftspartnern <strong>und</strong> Interessenten <strong>für</strong><br />
unsere Produkte nur zur Orientierung <strong>die</strong>nen. Da <strong>die</strong><br />
konkreten Nutzungs- <strong>und</strong> Anwendungsbereiche der<br />
vorgeschlagenen Rezepturen außerhalb unserer<br />
Kontrolle liegen, ist es unerlässlich, sie <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
beabsichtigte Nutzung <strong>und</strong> Anwendung auf Ihre<br />
eigenen Anforderungen hin, mindestens hinsichtlich<br />
technischer, umwelt-, ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> sicherheitsrelevanter<br />
Aspekte zu prüfen. Die hier angegebenen<br />
Mischungsbestandteile, Dosierungen, Mischungs<strong>und</strong><br />
Artikeleigenschaften geben den Stand bei<br />
Abfassung <strong>die</strong>ser Schriften wieder. Diese<br />
Rezepturen werden nicht laufend überprüft, sodass<br />
deren Anwendung auf eigene Gefahr erfolgt <strong>und</strong> wir<br />
<strong>für</strong> etwaige später eintretende Veränderungen der<br />
Einsatzstoffe <strong>und</strong> ihres Verarbeitungsverhaltens<br />
sowie <strong>für</strong> deren Auswirkungen auf <strong>die</strong> Eigenschaften<br />
der nach <strong>die</strong>sen Richtrezepturen hergestellten<br />
Artikel/Produkte keinerlei Gewährleistung übernehmen<br />
können.<br />
©2010 – All Rights Reserved<br />
LANXESS Deutschland GmbH<br />
Dipl.-Ing. (FH) Björn Dinges<br />
LANXESS Deutschland GmbH<br />
Technical Manager <strong>für</strong><br />
Industrielle Aufbereitung von Rohwasser zu<br />
enthärtetem, vollentsalztem oder ultrareinem<br />
<strong>Wasser</strong><br />
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