Vortrag

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31.10.2013 Aufrufe

Chancen und Risiken einer Arth roskopie Neben der konservativen Therapie (Cortison – Hylatril – Anjektiorene und vor allem Ruhe) ist die Arthroskopie heute die Methode der Wahl bei der Behandlung von Gelenkkörpern (Chips). Die Arthroskopie hat eine relativ geringe Komlikationsrate (z. B. Infektion des Gelenks), da der Gelenkinnenraum mit der Außenwelt kaum in Berührung kommt. Dennoch ist es wichtig, unter möglichst sterilen Bedingungen zu arbeiten, um das Risiko soweit wie möglich zu minimieren. Für den Eingriff werden die Pferde in Vollnarkose gelegt, meist wird in Rückenlage, manchmal auch in Seitenlage operiert, je nachdem, welches Gelenk betroffen ist. Durch einen kleinen Einschnitt wird das Standard-Arthroskop eingeführt, durch einen zweiten Einschnitt, den Arbeitszugang, das chirurgische Werkzeug. Die Bilder der winzigen Kamera, die außen auf die Optik angebracht ist, werden auf einen Monitor übertragen. Die Gelenkkörper werden mit einer kleinen Zange ergriffen und entfernt, loser, abgestorbener oder erkrankte Knorpel wird mit einer Kürette weggeschabt. Der dadurch entstehende Defekt bedeckt sich mit Faserknorpel, was später ein Problem werden kann, das dieser Knorpeltyp nicht so belastbar ist wie der ursprüngliche Knorpel. Meist verbleibt das Pferd nach der Arthroskopie drei bis fünf Tage in der Klinik und wird zwecksvorbeugend einer Gelenksentzündung unter Antibiotika gesetzt. Anschließend wird das Tier dann in ambulante Nachbehandlung entlassen. Von der Größe des Gelenkkörpers und davon, wie stark die Veränderungen im Gelenk sind, hängt auch die Dauer der Renkovaleszenz ab. (In der Regel muss dem Pferd ein Monat Belastungspause gewährt werden, das gewohnte Training kann meist zwei Monate nach der Operation wieder aufgenommen werden.) Heilungschancen Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab: Je mehr Gelenke betroffen sind, desto schlechter ist die Prognose. Dann kommt es auch darauf an, wo der Chip liegt, wie groß er ist, wie leicht er entfernt werden kann und wie groß der Sekundärschaden bereits sind. Die vergleichsweise ungünstigste Prognose haben zystoide Defekte im Kniegelenk, sehr gute Chancen auf Heilung und Wiedererlangung der vollen Belastbarkeit haben z. B. Veränderungen am mittleren Längskamm des Sprunggelenks oder auch Gelenkkörper in der vorderen Gelenksaussackung des Fesselgelenks. Vorbeugung Die Vorbeugung der Osteochondrose hängt naturgemäß eng mit deren Ursachen zusammen, die in erster Linie in der genetischen Prädisposition und zweitens in der Aufzuchtsbedingungen zu suchen sind. Hier muss man auch ansetzen, will man die Krankheit eindämmen. Die Chance, dass die Nachkommen OC haben, ist größer, wenn auch die Eltern OC haben. Eine prophylaktische Möglichkeit besteht daher darin, nur Chip-freie Hengste zur Zucht Seite 6

zuzulassen. Diesen Weg gehen niederländische und schwedische Zuchtverbände bereits. „Allerdings kann ein Pferd, das als Dreijähriger ohne rötgenologischen Befund ist, sehr wohl als Fohlen OC gehabt haben. Hinter dem Negativbefund steht also ein Fragezeichen, denn jede Osteochondrose basiert auf demselben fehlerhaften Prozess. Weitere Untersuchungen sind nötig, um bessere Selektionskriterien zu erhalten.“ Man denkt hier vor allem an gentechnologische Methoden, um das Chromosom und dessen Abweichung zu finden, die den fehlerhaften Prozess auslösen. Nicht nur durch die Eltern, auch durch den Zeitpunkt der Belegung und damit der Geburt kann der Züchter dem Fohlen Vor - bzw. Nachteile verschaffen. Die Fohlen werden oftmals zu früh im Jahr geboren, so dass sie zwei, drei Monate nicht ins Freie können bzw. nur auf einen gefrorenen Gatschkoppel – was sehr schlecht ist. Optimal wäre daher die Fohlengeburt im April oder Mai, so dass die Fohlen mit der Mutterstuten gleich auf die Weide können. Ich sehe es auch als Aufgabe der Verbände, dass sie in diese Richtung aktiv auf ihre Mitglieder einwirken, weil wir die Rechnung unweigerlich irgendwann präsentiert bekommen. FAZIT: Man sollte als Züchter darauf erpicht sein, alles dafür zu tun, damit eine Osteochondrose erst gar nicht entstehen kann. Vererbung – Fütterung – Bewegung! Seite 7

Chancen und Risiken einer Arth roskopie<br />

Neben der konservativen Therapie (Cortison – Hylatril – Anjektiorene und vor allem Ruhe)<br />

ist die Arthroskopie heute die Methode der Wahl bei der Behandlung von Gelenkkörpern<br />

(Chips).<br />

Die Arthroskopie hat eine relativ geringe Komlikationsrate (z. B. Infektion des Gelenks), da<br />

der Gelenkinnenraum mit der Außenwelt kaum in Berührung kommt. Dennoch ist es wichtig,<br />

unter möglichst sterilen Bedingungen zu arbeiten, um das Risiko soweit wie möglich zu<br />

minimieren.<br />

Für den Eingriff werden die Pferde in Vollnarkose gelegt, meist wird in Rückenlage,<br />

manchmal auch in Seitenlage operiert, je nachdem, welches Gelenk betroffen ist. Durch einen<br />

kleinen Einschnitt wird das Standard-Arthroskop eingeführt, durch einen zweiten Einschnitt,<br />

den Arbeitszugang, das chirurgische Werkzeug. Die Bilder der winzigen Kamera, die außen<br />

auf die Optik angebracht ist, werden auf einen Monitor übertragen. Die Gelenkkörper werden<br />

mit einer kleinen Zange ergriffen und entfernt, loser, abgestorbener oder erkrankte Knorpel<br />

wird mit einer Kürette weggeschabt. Der dadurch entstehende Defekt bedeckt sich mit<br />

Faserknorpel, was später ein Problem werden kann, das dieser Knorpeltyp nicht so belastbar<br />

ist wie der ursprüngliche Knorpel.<br />

Meist verbleibt das Pferd nach der Arthroskopie drei bis fünf Tage in der Klinik und wird<br />

zwecksvorbeugend einer Gelenksentzündung unter Antibiotika gesetzt. Anschließend wird<br />

das Tier dann in ambulante Nachbehandlung entlassen.<br />

Von der Größe des Gelenkkörpers und davon, wie stark die Veränderungen im Gelenk sind,<br />

hängt auch die Dauer der Renkovaleszenz ab. (In der Regel muss dem Pferd ein Monat<br />

Belastungspause gewährt werden, das gewohnte Training kann meist zwei Monate nach der<br />

Operation wieder aufgenommen werden.)<br />

Heilungschancen<br />

Die Prognose hängt von mehreren Faktoren ab: Je mehr Gelenke betroffen sind, desto<br />

schlechter ist die Prognose. Dann kommt es auch darauf an, wo der Chip liegt, wie groß er ist,<br />

wie leicht er entfernt werden kann und wie groß der Sekundärschaden bereits sind. Die<br />

vergleichsweise ungünstigste Prognose haben zystoide Defekte im Kniegelenk, sehr gute<br />

Chancen auf Heilung und Wiedererlangung der vollen Belastbarkeit haben z. B.<br />

Veränderungen am mittleren Längskamm des Sprunggelenks oder auch Gelenkkörper in der<br />

vorderen Gelenksaussackung des Fesselgelenks.<br />

Vorbeugung<br />

Die Vorbeugung der Osteochondrose hängt naturgemäß eng mit deren Ursachen zusammen,<br />

die in erster Linie in der genetischen Prädisposition und zweitens in der<br />

Aufzuchtsbedingungen zu suchen sind. Hier muss man auch ansetzen, will man die Krankheit<br />

eindämmen.<br />

Die Chance, dass die Nachkommen OC haben, ist größer, wenn auch die Eltern OC haben.<br />

Eine prophylaktische Möglichkeit besteht daher darin, nur Chip-freie Hengste zur Zucht<br />

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