Vortrag
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egünstigt. Auch ein falsches Phospor-Kalzium -Verhältnis sowie Zink-Überversorgung<br />
(Zinkvergiftung) begünstigen Fehlentwicklungen des Fohlenskeletts. Daher ist besonders bei<br />
der Fohlenfütterung auf ein ausgewogenes Mineralstoffverhältnis zu achten.<br />
Bewegung<br />
Das Hauptziel der oben genannten Utrechter Studie war es, den Einfluss von Bewegung<br />
während der ersten Monate auf die Entwicklung des Bewegungsapparates zu analysieren und<br />
dabei Möglichkeiten zu finden, auf die Osteochondrose-Problematik positiv einzuwirken. Die<br />
Fohlen wurden in drei Gruppen geteilt, von denen die erste in der Box blieb, die zweite blieb<br />
teilweise im Stall und wurde gezielt trainiert, d. h. sie musste eine festgelegte Menge an<br />
schnellem Galopp absolvieren. Die dritte Gruppe hatte permanenten Weidegang. Als die<br />
Fohlen fünf Monate alt waren, wurde die unterschiedliche Bewegungsform aufgehoben, alle<br />
Fohlen kamen in einen großen Laufstall mit Paddock. Ergebnis: „Die Weidegruppe stand mit<br />
fünf Monaten als beste da, was die Schädigungen im Knie betraf. Sie wies deutlich weniger<br />
Abweichungen auf als die Boxengruppe. Die Befunde der Trainingsgruppe lagen<br />
dazwischen“. Als dann alle drei Gruppen gleich gehalten wurden, schmolz zwar der<br />
Vorsprung der Weidegruppe in der Entwicklung des Bewegungsapparates und der<br />
Skelettmuskulatur dahin und die Trainingsgruppe kam auf dieselbe Höhe. Die Boxengruppe<br />
dagegen holte ihren Rückstand nicht auf.<br />
Aber auch zwischen den trainierten Fohlen und denen, die Weidegang genossen haben, gab es<br />
letztlich einen interessanten Unterschied: Das Stoffwechselniveau der Trainings - und<br />
Weidegruppe bei vorhandenen Kapazitäten der Knorpelzellen bei den nach Programm<br />
trainierten Fohlen nicht weiter stimuliert werden. Die Zellen hatte ihre Reservekapazität<br />
verloren.<br />
Die Studie kommt zu folgendem, vor allem für Züchter höchst interessanten Fazit: „Diese<br />
Erkenntnis liefert eine ernsthafte Warnung. Bewegung ist gut und notwendig, aber in Maßen.<br />
Es muss eine Balance, ein Gleichgewicht, im Training der Fohlen vorhanden sein – und dafür<br />
sorgt uneingeschränkter Weidegang am besten.<br />
Training<br />
Dass zuviel oder falsche Belastung die Gelenke schä digt, wurde bereits angedeutet, sei hier<br />
aber noch einmal näher erklärt.<br />
Um seine volle Druckelastizität zu erreichen, muss der Knorpel Wasser speichern. Dazu<br />
braucht jedes Gelenk und jeder Knorpel eine gewisse Zeit, man hat errechnet, dass dazu<br />
mindestens 10 bis 15 Minuten nötig sind. So lange muss ein Pferd locker und ohne Belastung<br />
mindestens bewegt werden, bis Leistungen mit einer höheren Belastung ohne Schädigung der<br />
Gelenke von ihm verlangt werden können.<br />
Bei den Jungpferden und Fohlen besteht das Problem, dass diese vielfach nicht nur einen<br />
fütterungsbedingten Energieüberschuss sondern dazu auch noch Bewegungsmangel haben.<br />
Lässt man sie nun endlich frei laufen, toben sie sich anfangs genau in der Zeit aus, die der<br />
Knorpel eigentlich als Aufwärmphase braucht. Aus diesem Grunde sind bereits bei jungen<br />
Pferden, die noch nicht einmal angeritten sind, arthrotische Erscheinungen ein besonders<br />
häufiger röntgenologischer Befund<br />
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