Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ... Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
zess tangiert fast alle anderen betrieblichen Prozesse und durchquert damit – in den meisten Fällen – beinahe das gesamte Unternehmen. Hierbei sollen Schritt für Schritt Teilprozesse des Auftragsabwicklungsprozesses hinsichtlich des Rentabilitäts- und Risikomanagements betrachtet werden. 134 Die Kernprozesse der Auftragsabwicklung sind bereits mit den nachfolgenden Gliederungspunkten beschrieben. 3.3.1 Vorbereitung und Fertigstellung von Kundenaufträgen Die Auftragserfassung dient im gesamten Auftragsabwicklungsprozess einer vollständigen Identifikation der Kundenwünsche und ihrer Zuordnung zu den angebotenen Leistungen (Produkten und/oder Dienstleistungen). 135 So sind in einem „Auftrag“ alle die Informationen zu erfassen, die für eine problemlose und den Kunden zufriedenstellende Erbringung der Leistung erforderlich sind. Der sachkundige Leser möge sich an dieser Stelle einen Sachbearbeiter im Vertrieb an einer Erfassungsmaske einer Softwareanwendung vorstellen, bei der zunächst Angaben über den Kunden, dann über die georderten Produkte und/oder Leistungen und schließlich auch die Zahlungs- und Liefermodalitäten erfasst werden. Die folgende Tabelle zeigt die typischen Arbeitsabläufe eines Auftragsabwicklungsprozesses. Tabelle 16 Teilprozesse des Auftragsabwicklungsprozesses 136 Teilprozesse Auftrag erfassen und einplanen Material abrufen und bereitstellen Leistung fertigen Leistung liefern Auftrag fakturieren Objekte Kundenauftrag Materialauftrag Fertigungsauf- Lieferauftrag Rechnung 2003, S. 277 f.. Prozesse müssen messbar und kontrollierbar sein. Das ist Aufgabe des Performance- Measurements. Vgl. Gleich, Ronald: Prozessorientiertes Performance-Measurement, 2002, S. 312. 134 Alle Geschäftsprozesse sollten sich an der Lösung von Kundenproblemen orientieren. Der Autragabwicklungsprozess (=Fertigen, Liefern und Installieren der bestellten Produkte) gehört nach Schmelzer und Sesselmann (in Anlehnung an Porter) zu den "primären Geschäftsprozessen", die sich gegenüber den sekundären Geschäftsprozessen dadurch auszeichnen, dass in ihnen die unternehmerische Wertschöpfung und somit die unmittelbare Befriedigung eines Kundenwunsches stattfinden. Der Auftragsabwicklungsprozess hat demnach den höchsten Anteil an der relativen Wettbewerbsstärke einer Unternehmung und sollte die höchste Gewichtung erfahren. Vgl. Schmelzer, Hermann J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis, 2003, S. 41 ff.. 135 Obwohl Wilhelm einen Prozess der Auftragsabwicklung nicht explizit erwähnt, kann man seine Feststellung, dass dem Leistungserstellungsprozess die Prozesse "Kundenbestellung annehmen" und "Angebot bearbeiten" vorausgehen, welche zur Identifikation des Kundenwunsches dienen und mit welchem Leistungsbündel die Unternehmung zu dessen Befriedigung beitragen kann, im Sinne der These auffassen. Vgl. Wilhelm, Rudolf: Prozessorganisation, 2003, S. 97 ff.. "Den Anfang dieses Prozesses“ der Auftragsabwicklung „bilden die erteilten Kundenaufträge ...". Schmelzer, Hermann J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis, 2003, S. 134. 136 Schmelzer, Hermann J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis, 2003, S. 137. 83
trag Inputs Kundenauftrag Fertigungprogramm, Fertigungsauf-trag, Stückliste geliefertes Material, Fertigungsauftrag, u. -unterlagen Fertigmeldung Kundenauftrag, Lieferschein Ergebnisse Auftragsbestätigung, Fertigungsprogramm, Fertigungsauftrag Materialbestellung Fertigmeldung, Prüfprotokoll ausgeliferte, installierte Leistung Bezahlte Rechnung Bereits an der ersten Prozess-Stelle beginnt jedoch das auftragsbezogene Rentabilitäts- und Risikomanagement. So wird jedes Unternehmen daran interessiert sein, dass die mit der Auftragserfassung beschäftigten Mitarbeiter nur plausible und konsistente Daten als Aufträge erfassen. Unter der Betrachtung des Day-to-Day-Geschäftes heißt das konkret, dass nur die Produkte und Dienstleistungen zu Gegenständen des Auftrags werden können, die vom Unternehmen erbracht werden (können). Dies geschieht durch eine zuvor durchgeführte Erfassung der Produktstammdaten. Hierzu gehören abgesehen von der Namensgebung bzw. Klassifizierung der Produkte solche Angaben wie Beschaffenheit, Aufmasse, Gewicht, Mengeneinheit, Verkaufseinheit sowie ggf. auch Stammwerk der Produktion bzw. Stammlager. 137 Des Weiteren kann ein Auftrag nur von den Kunden „angenommen werden“, die dem anbietenden Unternehmen bzw. dessen EDV-System „bekannt sind“. Kundenstammdaten bestehen aus Informationen bzgl. des Namens des Geschäftspartners, der Adresse(n), der Lieferadresse(n), der Bankverbindung(en), der Umsatzsteueridentifikationsnummer, des Ansprechpartners sowie des Umsatzsteuerschlüssels. 138 Es wird deutlich sichtbar, dass eine Auftragserfassung in Anlehnung an die zuvor erfassten Produkt- und Kundenstammdatensätze zu deutlicher Effizienzsteigerung und zugleich zu Risikominimierungen führt. 139 Dies vollzieht sich durch Vermeidung doppelter Datenerfassungen. So muss eine Leistung genauso wie ein Kunde nur einmal er- 137 Siehe weiterführend zur Thematik "Stammdatenerfassung" die Folgenden: Schmelzer, Hermann J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis, 2003; Wilhelm, Rudolf: Prozessorganisation, 2003; Wöhe, Günter: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2002; Keller, Gerhard; Teufel, Thomas: SAP R/3 prozeßorientiert anwenden, 1998. 138 Wie erst später zu zeigen sein wird, ist dieser Wert wichtig für weitere Verbesserungen in Auftragsabwicklungsprozessen z. B. durch automatische Fakturierung und Verbuchung. 139 Interessanter Weise befassen sich viele Autoren der einschlägigen Literatur nicht mit dieser These: Schmelzer, Hermann J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis, 2003; Wilhelm, Rudolf: Prozessorganisation, 2003; Wöhe, Günter: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2002; Keller, Gerhard; Teufel, Thomas: SAP R/3 prozeßorientiert anwenden, 1998; Eller, Roland; Gruber, Walter; Reif, Markus (Hrsg.): Handbuch des Risikomanagements, 2002; Burger, Anton; Buchhart, Anton: Risikocontrolling, München, Wien: Oldenbourg, 2002. 84
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Daten als Aufträge erfassen. Unter der Betrachtung des Day-to-Day-Geschäftes<br />
heißt das konkret, dass nur die Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zu Gegenständen<br />
des Auftrags werden können, die vom Unternehmen erbracht werden (können).<br />
Dies geschieht durch e<strong>in</strong>e zuvor durchgeführte Erfassung der Produktstammdaten.<br />
Hierzu gehören abgesehen von der Namensgebung bzw. Klassifizierung der<br />
Produkte solche Angaben wie Beschaffenheit, Aufmasse, Gewicht, Mengene<strong>in</strong>heit,<br />
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Des Weiteren kann e<strong>in</strong> Auftrag nur von den K<strong>und</strong>en „angenommen werden“, die dem<br />
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bestehen aus Informationen bzgl. des Namens des Geschäftspartners, der Adresse(n),<br />
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des Ansprechpartners sowie des Umsatzsteuerschlüssels. 138 Es wird<br />
deutlich sichtbar, dass e<strong>in</strong>e Auftragserfassung <strong>in</strong> Anlehnung an die zuvor erfassten<br />
Produkt- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enstammdatensätze zu deutlicher Effizienzsteigerung <strong>und</strong> zugleich<br />
zu <strong>Risiko</strong>m<strong>in</strong>imierungen führt. 139 Dies vollzieht sich durch Vermeidung doppelter<br />
Datenerfassungen. So muss e<strong>in</strong>e Leistung genauso wie e<strong>in</strong> K<strong>und</strong>e nur e<strong>in</strong>mal er-<br />
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Siehe weiterführend zur Thematik "Stammdatenerfassung" die Folgenden: Schmelzer, Hermann<br />
J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement <strong>in</strong> der Praxis, 2003; Wilhelm, Rudolf:<br />
Prozessorganisation, 2003; Wöhe, Günter: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Allgeme<strong>in</strong>e Betriebswirtschaftslehre,<br />
2002; Keller, Gerhard; Teufel, Thomas: SAP R/3 prozeßorientiert anwenden, 1998.<br />
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Wie erst später zu zeigen se<strong>in</strong> wird, ist dieser Wert wichtig für weitere Verbesserungen <strong>in</strong> Auftragsabwicklungsprozessen<br />
z. B. durch automatische Fakturierung <strong>und</strong> Verbuchung.<br />
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Interessanter Weise befassen sich viele Autoren der e<strong>in</strong>schlägigen Literatur nicht mit dieser<br />
These:<br />
Schmelzer, Hermann J.; Sesselmann, Wolfgang: Geschäftsprozessmanagement <strong>in</strong> der Praxis,<br />
2003; Wilhelm, Rudolf: Prozessorganisation, 2003; Wöhe, Günter: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Allgeme<strong>in</strong>e Betriebswirtschaftslehre,<br />
2002; Keller, Gerhard; Teufel, Thomas: SAP R/3 prozeßorientiert anwenden,<br />
1998; Eller, Roland; Gruber, Walter; Reif, Markus (Hrsg.): Handbuch des <strong>Risiko</strong>managements, 2002;<br />
Burger, Anton; Buchhart, Anton: <strong>Risiko</strong>controll<strong>in</strong>g, München, Wien: Oldenbourg, 2002.<br />
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