Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
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2.2 E<strong>in</strong>flussfaktoren der Beurteilung von Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>aspekten<br />
Wie <strong>in</strong> den vorangegangenen Kapiteln dargestellt, beg<strong>in</strong>nt das Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>management<br />
im Unternehmen mit der Gew<strong>in</strong>nung von Informationen. Zugleich<br />
wird die organisatorische sowie die rechtliche Handlungsfreiheit vorausgesetzt, um<br />
Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten zu können. Unterstellt man, dass die zwei Gr<strong>und</strong>bed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb erfüllt s<strong>in</strong>d, so kommt es – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren Schritt – darauf an, wie<br />
die Informationen <strong>und</strong> Erkenntnisse durch zuständige Stellen im Unternehmen beurteilt<br />
werden, um später gezielte Maßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten.<br />
Zur betriebswirtschaftlich professionellen Analyse des Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>managements<br />
müssen zuerst dessen E<strong>in</strong>flussfaktoren, gerade h<strong>in</strong>sichtlich des Beurteilungsprozesses<br />
bezüglich vorhandener Informationen/Erkenntnisse, veranschaulicht<br />
werden. Wer an dieser Stelle glaubt, das sei nicht notwendig, da sich <strong>in</strong> Unternehmen<br />
immer e<strong>in</strong>e objektive, f<strong>in</strong>anzwirtschaftlich begründete Haltung durchsetzen wird,<br />
hat wohl von der betrieblichen Realität noch wenig gesehen.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Analyse der E<strong>in</strong>flussfaktoren des Beurteilungsprozesses müssen zu den<br />
f<strong>in</strong>anzmathematischen Argumenten auch psychologische Aspekte <strong>und</strong> moralische<br />
F<strong>und</strong>amente des handelnden Individuums sowie soziale Eigenschaften des Gruppenumfeldes<br />
betrachtet werden. Diese Faktoren werden <strong>in</strong> der Regel durch die Entwicklungsgeschichte<br />
von E<strong>in</strong>zelnen sowie sozialen Gefügen – wozu e<strong>in</strong> Unternehmen<br />
zählt – mitgeprägt. Bei e<strong>in</strong>er praxisorientierten Betrachtung des Rentabilitäts<strong>und</strong><br />
<strong>Risiko</strong>managements <strong>in</strong> Unternehmen ist es deshalb immer ratsam, abgesehen<br />
von dem selbstverständlichen wissenschaftlichen Maßstäben, nicht zuletzt auch soziale<br />
Argumente, die Entstehungs- <strong>und</strong> Entwicklungsgeschichte e<strong>in</strong>es Unternehmens,<br />
se<strong>in</strong>e Traditionen <strong>und</strong> Gewohnheiten, Wertschätzungen <strong>und</strong> Präferenzen weitestgehend<br />
zu berücksichtigen. Diese E<strong>in</strong>stellung kann – nach me<strong>in</strong>er persönlichen<br />
Erfahrung – <strong>in</strong> der Praxis nur helfen, e<strong>in</strong> „maßgeschneidertes“ <strong>und</strong> für das gegebene<br />
Unternehmen angepasstes Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>managementsystem aufzubauen<br />
oder ggf. das existierende Gebilde zu verändern. Zudem schafft e<strong>in</strong> respektvolles<br />
Verhalten gegenüber dem vorhandenen Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>managementsystem<br />
<strong>und</strong> dessen Mitgestalter(n) e<strong>in</strong>e Vertrauensbrücke, auf der der manchmal notwendige<br />
Übergang vom alten zu e<strong>in</strong>em neuen <strong>und</strong> besseren Managementsystem wesentlich<br />
leichter vollzogen werden kann.<br />
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