Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
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E<strong>in</strong>e zweite Variante betrifft die Entscheidung des Mitarbeiters, diese Information<br />
zwar ernst zu nehmen, ggf. sogar durch weitere Quellen zu überprüfen <strong>und</strong> die Lage<br />
um den betroffenen K<strong>und</strong>en herum weiter zu beobachten, aber sie dennoch nicht<br />
weiter zu verteilen. Letztendlich wird der Mitarbeiter beschließen können, den Inhalt<br />
der empfangenen/gewonnenen Information an andere Stellen im Unternehmen weiterzuleiten.<br />
Auch bei der letzten Alternative wird es zwei Möglichkeiten geben: Der<br />
Mitarbeiter lässt die Information nur se<strong>in</strong>en gleichgestellten Arbeitskollegen zukommen<br />
(horizontale Informationsverteilung), oder die Information wird direkt an se<strong>in</strong>en<br />
Vorgesetzten weiter getragen (vertikale Informationsverteilung). 55<br />
Unterstellen wir e<strong>in</strong>mal, der Mitarbeiter hat sich für die letzte Option entschieden. In<br />
diesem Fall hat wiederum se<strong>in</strong> Vorgesetzter gleichermaßen die ebenso aufgezählten<br />
Handlungsalternativen abzuwägen. Je nach Anzahl der Hierarchieebenen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Unternehmen könnte man diese Aufzählung über mehrere Leitungsstufen fortsetzen.<br />
Es wird dabei klar, dass jedes Kettenglied von der untersten bis zur höchsten Ebene<br />
im Unternehmen für se<strong>in</strong>en bestimmten Arbeitsbereich selbst der „Manager“ der Information<br />
ist. Damit trägt er selbst auch das <strong>Risiko</strong> e<strong>in</strong>er Fehle<strong>in</strong>schätzung <strong>und</strong> <strong>in</strong>folgedessen<br />
e<strong>in</strong>er Fehlentscheidung h<strong>in</strong>sichtlich der Behandlung e<strong>in</strong>er gegebenen Information.<br />
E<strong>in</strong>e Analyse der Informationserfassung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gegebenen Organisation muss sich<br />
gleichermaßen mit deren Qualität, Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Auswertbarkeit beschäftigen.<br />
Entscheidend also für den Informationsfluss im Unternehmen ist e<strong>in</strong>e vollständige<br />
<strong>und</strong> sachlich unverfälschte Informationserfassung. E<strong>in</strong>e subjektive E<strong>in</strong>flussnahme, z.<br />
B. durch eigene E<strong>in</strong>stellungen bzw. Vore<strong>in</strong>genommenheit auf den Inhalt, Charakter<br />
oder die zeitliche Dr<strong>in</strong>glichkeit e<strong>in</strong>er Information sollte daher vermieden werden.<br />
Hierzu bedarf es aber e<strong>in</strong>es rechtzeitigen Ratschlags bzw. e<strong>in</strong>er Empfehlung seitens der Betriebs<strong>in</strong>formatik.<br />
55<br />
Macharz<strong>in</strong>a, Klaus: Unternehmensführung, 2003, S. 801 f. spricht der Matrixorganisation die<br />
Fähig-keit besonders effektiver Informationsdiffusion zu. Auch sieht er die Unternehmenskultur als<br />
Faktor. Diese sollte die Lernbereitschaft begünstigen, <strong>in</strong> dem auch die gelegentliche Weitergabe von<br />
Fehlern akzeptiert wird. E<strong>in</strong> hierarchisches Kommunikationssystem kann durch Statusunterschiede<br />
e<strong>in</strong>e Infor-mationsweitergabebarriere an hierarchisch höher Gestellte se<strong>in</strong>. Gegen solche <strong>und</strong> andere<br />
Barrieren wird empfohlen, dass die Kommunikation mit Feedback (Bestätigungen) erfolgen sollte.<br />
Auch die Schaffung angstfreier Kommunikation <strong>und</strong> die gegenseitige persönliche Anerkennung<br />
können dem entgegenwirken, vgl. Staehle, Wolfgang H.: Management, 1999, S. 306 ff.. Empirische<br />
Untersuchun-gen haben gezeigt, dass der Informationsfluss bei e<strong>in</strong>fachen bzw. Rout<strong>in</strong>eaufgaben am<br />
effektivsten ist, wenn die Führungskraft das Zentrum der Information darstellt. Diese Form der<br />
Organisation schafft es aber nicht, e<strong>in</strong>e hohe Mitarbeiterzufriedenheit herzustellen. E<strong>in</strong><br />
mitwirkungsorientierter Führungsstil mit Informationsflüssen über alle Beteiligte h<strong>in</strong>weg, ohne Ansehen<br />
des Status, schafft bei komplexen Aufgaben die höchste Effektivität <strong>und</strong> Zufriedenheit, vgl. Staehle,<br />
Wolfgang H.: Management, 1999, S. 304 f.. Regeln für den formellen Informationsfluss s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />
Betriebsorganisation (Ablauforganisation) aufzustellen, vgl. Richter, Manfred: Personalführung, 1999,<br />
S. 123 f..<br />
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