Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

damit eine Grundvoraussetzung für eine EDV-gestützte Erfassung, Auswertung und
ggf. auch Steuerung der Informationen.
Vor der Nutzung der Daten steht zunächst die Frage nach ihrer Transparenz. Die
generelle Frage muss sich also darauf beziehen, ob alle betrieblichen Daten und Informationen
überhaupt „erfassbar“ sind. Während diese Frage in den reinen „zahlenorientierten“
Bereichen einer Unternehmung in der Regel klar zu bejahen ist 52 , gibt es
Arbeitsfelder, bei denen eine Erfassung kaum möglich ist. Eine EDV-technische Datenerfassung
setzt nämlich voraus, dass sich die vorhandenen Informationen nach
gewissen Kriterien in eine vorher festgelegte Struktur bringen lassen. Diese Struktur
wird in der Praxis durch Felder einer Tabelle als ein Bestandteil einer Datenbank definiert.
Es gilt dabei die Regel, je präziser die Felddefinition, desto präziser die Datenerfassung
und umso genauer und umfangreicher ist die Möglichkeit einer elektronischen
Auswertung. In dieses durch die EDV fest strukturierte Gebilde passen einfach
solche Informationen nicht, die auf schwer auszudrückenden ggf. „gefühlsmäßigen
Einschätzungen“ der gegebenen Lage oder Situation beruhen. Solche Informationen
werden vor allem in den interaktiven Beziehungen des Betriebes mit der Außenwelt
entstehen und ausgetauscht. Hierzu gehören z. B. die Beurteilung des Standortes/der
Standorte eines Unternehmens, die Einschätzung der politischen und
rechtlichen Lage und deren Entwicklung sowie auf der Produktebene die Einschätzung
der Verkaufsmärkte, des Kundenverhaltens, der Bedürfnisse der Bevölkerung
und nicht zuletzt die endgültige Beurteilung der Beziehungen zu Einzelkunden. Eine
sinnvolle Datenerfassung würde in so einem Fall durch Probleme selbst bei der
Strukturierung der Fragestellungen (entspricht den Feldern in den Tabellen) sowie
durch eine sehr breite Streuung der Unsicherheit bei deren Antworten beinahe unmöglich
oder zumindest erheblich erschwert werden. 53 Im Übrigen gilt betriebsintern
der Bereich des Personalwesens als zum Teil schwer „erfassbar“. Dies betrifft ebenfalls
die „persönlichen Meinungen und Eindrücke“ hinsichtlich eines Mitarbeiters.
Eine zweite Ursache für die sehr häufige Nichterfassung solcher Daten in Betrieben
ist die Rentabilität derartiger Vorhaben. Die Erstellung und Entwicklung einer Datenbank
mit der dazugehörigen Software setzt implizit voraus, dass nicht nur ein einziges
sondern mehrere Informationsobjekte mit ihren Merkmalen aufgenommen wer-
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Z. B. Rechnungswesen, Controlling, Erfassung der Produktionsdaten von CNC-Maschinen,
Lagerbewegungen usw..
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Dem steht nicht entgegen, dass in der betrieblichen Praxis zahlreiche Datenerfassungsmethoden
gerade für den als „nicht erfassbar“ geltenden Arbeitsbereich entwickelt werden. Hierbei werden
z. B. bei der Datenerfassung von Kunden oder Lieferanten auch solche Merkmale wie „Zuverlässigkeit“,
„Pünktlichkeit“, „Genauigkeit“, „Kundenfreundlichkeit“ ggf. „Gesamterscheinung“ in einer Datenbankstruktur
abgebildet. Die festgelegten abzufragenden Informationen können mit einem Notensystem
bewertet und anhand eines Gewichtungsfaktors untereinander ausgewogen werden. Hier beruft
sich der Autor auf selbstständig durchgeführte EDV-Projekte.
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