Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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Unternehmens mehrere Beziehungen – i. d. R. in einer zweistelligen Größenordnung pro Element – feststellbar. Deshalb besteht das so genannte Datenbankmodell einer EDV-Fachanwendung (z. B. Rechnungswesen, Verkauf, Materialwirtschaft) bereits bei einem Softwareprodukt für den Mittelstand aus jeweils mehreren Hundert untereinander verknüpfter Tabellen. Der Umfang eines sachorientierten Datenbankmodells erhöht sich jeweils bereits für den gehobenen Mittelstand, umso stärker für die Industrie, auf mehrere Tausend untereinander verschachtelte Tabellen. Dies erst ergibt, unter der Berücksichtigung der oben angesprochenen Komplexität, mit der jede dieser Beziehungen EDV-technisch ausgeprägt werden kann, ein realistisches Bild über die Entstehung und Auf-bewahrung betrieblicher Datenbestände. Obwohl die Softwarehersteller i. d. R. sehr bemüht sind, die Datenstrukturen sicher und plausibel zu gestalten, gibt es – nach meinen Beobachtungen im Rahmen zahlreicher EDV-Kontrollen – kaum Produkte, die eine hundertprozentige Sicherheit bezüglich der Datenplausibilität und ihrer Vollständigkeit garantieren können. Hieraus entstehen Gefahren hinsichtlich der Informationsgrundlage, die für das Risiko- und Rentabilitätsmanagement das Fundament einer Entscheidung bilden sollten. 2.1.1.3 Problematik der Informationswahrnehmung Es ist verhältnismäßig oft zu beobachten 48 , dass trotz der Vielfalt von diversen Software-Auswertungsfunktionen, die von den Softwareherstellern standardmäßig angeboten werden, der firmenspezifische Informationsbedarf nicht ohne weiteres abzudecken ist. Selbst wenn eine mittelständische Software 49 , die sich bereits international auf dem Markt durchgesetzt hat, mehr als 500 Statistiken und Auswertungen beinhaltet, wäre im Rahmen eines Einführungsprojektes häufig der Wunsch des Managements geäußert, zahlreiche neue Berichte zu erstellen. 50 Abgesehen von solchen Fällen, wo derartige Postulate durch individuelle Besonderheiten in der Geschäftsabwicklung eines Unternehmens durchaus gerechtfertigt erscheinen, sind diese häufig auf die menschliche und objektiv nicht erklärbare Betrachtungsweise der Informationsleser zurückzuführen. An dieser Stelle ist die Morphologie der Informationsaufnahme durch z. T. deutlich voneinander unterschiedlich handelnde Management-Individualisten zu beobachten. 48 Ich berufe mich hierbei auf eigene Erfahrungen. 49 Zahlreiche Produktbeispiele sind dem Autor bekannt. Aufgrund der angestrebten Objektivität und Produktneutralität dieser Arbeit werden jedoch keine konkreten Namen erwähnt. 50 Diese Trends sind verstärkt dort zu beobachten, wo die eingesetzte Software in ihrer Kern- Funktionalität von dem ursprünglichen Standard deutlich abweicht. Damit haben Veränderungen in 33

Die Aufnahme einer für Entscheidungen notwendigen Information wird – nach meinen Feststellungen – keinesfalls unabhängig von Präsentationsformen dieser Informationen erfolgen. Man gewinnt hierbei den Eindruck, dass bei einer Analyse der Informationsaufnahme durch das Management eher das Fachwissen des Marketings hinsichtlich der Produktion und Wahrnehmung von Kommunikationsmitteln durch potenzielle Kunden 51 herangezogen werden müsste, um deren optimale Informationsversorgung zu ermitteln. Wenn also eine statistische Auswertung – objektiv feststellbar – alle erforderlichen Informationen beinhaltet, hängt deren Wahrnehmung durch das Management u. a. von dem Titel des Berichtes, der Reihenfolge der Informationen, der einzelnen grafischen Elemente mit denen Informationen hervorgehoben werden (Fettdruck, eine andere Schriftart usw.), dem Umfang der Berichterstattung, einer richtigen und die Wichtigkeit unterstreichenden Einführung in die zu behandelnde Thematik sowie deren Zusammenfassung ab. Die Problematik der Informationswahrnehmung ist also im Grunde genommen auf einem deutlich größeren Feld zu betrachten als nur innerhalb der betrieblichen Software und deren Statistiken. Eine professionelle Kommunikation von Informationen hinsichtlich der Form sowie der Gestaltung sollte damit sowohl für das Management als auch für die Mitarbeiter eine zentrale Rolle spielen. 2.1.2 Innerbetriebliche Organisation und ihre Informationsflüsse Die Ausführungen des letzten Kapitels sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Informationsgewinnung nicht nur als eine korrekte Durchforstung der gespeicherten Datenbestände zu verstehen ist. Der mittlerweile in der Wirtschaft sehr hohe Durchdringungsgrad betrieblicher Prozesse durch die EDV lässt zwar viele der Informationsrecherchen in die Nutzung der vorhandenen EDV-Instrumente münden, zugleich aber garantiert dieser nicht, dass alle für das Rentabilitäts- und Risikomanagement relevanten Informationen der Geschäftsführung zur Verfügung gestellt wurden. Die Vorteile einer Anpassung der EDV-Anwendungen an den bestehenden Informationsbedarf im Unternehmen lassen sich letztendlich nur dort erzielen, wo die benötigten Informationen transparent sind. Die Transparenz und Auswertbarkeit der Daten ist Haupt-Strukturen eines Softwareproduktes einen direkten und unmittelbaren Einfluss auf die Informationsgewinnung im Unternehmen. 51 Bei diversen Maßnahmen der Werbung in unterschiedlichen Medien hinsichtlich Wahrnehmung und Erinnerung wirken besonders gut, vgl. Kroeber-Riel, Werner; Weinberg, Peter: Konsumentenverhalten, 2003, S. 71 ff.: Emotionale Reize (Kindchenschema, Vermittlung von Erlebnissen usw.), kognitive Reize sind dann gut verwendbar, wenn sie überraschen und Widersprüche suggerieren („Reißt den Kölner Dom ab!“), sind aber in ihrer Wirkung den emotionalen Reizen unterlegen, besonders stark ist die Wahrnehmung (Aktivierung), wenn die Anzeigen besonders groß sind und Signalfarben (rot und andere grelle Farben) enthalten. 34

Die Aufnahme e<strong>in</strong>er für Entscheidungen notwendigen Information wird – nach me<strong>in</strong>en<br />

Feststellungen – ke<strong>in</strong>esfalls unabhängig von Präsentationsformen dieser Informationen<br />

erfolgen. Man gew<strong>in</strong>nt hierbei den E<strong>in</strong>druck, dass bei e<strong>in</strong>er Analyse der Informationsaufnahme<br />

durch das Management eher das Fachwissen des Market<strong>in</strong>gs<br />

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K<strong>und</strong>en 51 herangezogen werden müsste, um deren optimale Informationsversorgung<br />

zu ermitteln. Wenn also e<strong>in</strong>e statistische Auswertung – objektiv feststellbar<br />

– alle erforderlichen Informationen be<strong>in</strong>haltet, hängt deren Wahrnehmung durch<br />

das Management u. a. von dem Titel des Berichtes, der Reihenfolge der Informationen,<br />

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werden (Fettdruck, e<strong>in</strong>e andere Schriftart usw.), dem Umfang der Berichterstattung,<br />

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Thematik sowie deren Zusammenfassung ab.<br />

Die Problematik der Informationswahrnehmung ist also im Gr<strong>und</strong>e genommen auf<br />

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<strong>und</strong> deren Statistiken. E<strong>in</strong>e professionelle Kommunikation von Informationen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Form sowie der Gestaltung sollte damit sowohl für das Management<br />

als auch für die Mitarbeiter e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielen.<br />

2.1.2 Innerbetriebliche Organisation <strong>und</strong> ihre Informationsflüsse<br />

Die Ausführungen des letzten Kapitels sollen nicht darüber h<strong>in</strong>wegtäuschen, dass die<br />

Informationsgew<strong>in</strong>nung nicht nur als e<strong>in</strong>e korrekte Durchforstung der gespeicherten<br />

Datenbestände zu verstehen ist. Der mittlerweile <strong>in</strong> der Wirtschaft sehr hohe Durchdr<strong>in</strong>gungsgrad<br />

betrieblicher Prozesse durch die EDV lässt zwar viele der Informationsrecherchen<br />

<strong>in</strong> die Nutzung der vorhandenen EDV-Instrumente münden, zugleich<br />

aber garantiert dieser nicht, dass alle für das Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>management<br />

relevanten Informationen der Geschäftsführung zur Verfügung gestellt wurden. Die<br />

Vorteile e<strong>in</strong>er Anpassung der EDV-Anwendungen an den bestehenden Informationsbedarf<br />

im Unternehmen lassen sich letztendlich nur dort erzielen, wo die benötigten<br />

Informationen transparent s<strong>in</strong>d. Die Transparenz <strong>und</strong> Auswertbarkeit der Daten ist<br />

Haupt-Strukturen e<strong>in</strong>es Softwareproduktes e<strong>in</strong>en direkten <strong>und</strong> unmittelbaren E<strong>in</strong>fluss auf die Informationsgew<strong>in</strong>nung<br />

im Unternehmen.<br />

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Bei diversen Maßnahmen der Werbung <strong>in</strong> unterschiedlichen Medien h<strong>in</strong>sichtlich Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> Er<strong>in</strong>nerung wirken besonders gut, vgl. Kroeber-Riel, Werner; We<strong>in</strong>berg, Peter: Konsumentenverhalten,<br />

2003, S. 71 ff.: Emotionale Reize (K<strong>in</strong>dchenschema, Vermittlung von Erlebnissen usw.),<br />

kognitive Reize s<strong>in</strong>d dann gut verwendbar, wenn sie überraschen <strong>und</strong> Widersprüche suggerieren<br />

(„Reißt den Kölner Dom ab!“), s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong> ihrer Wirkung den emotionalen Reizen unterlegen, besonders<br />

stark ist die Wahrnehmung (Aktivierung), wenn die Anzeigen besonders groß s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Signalfarben<br />

(rot <strong>und</strong> andere grelle Farben) enthalten.<br />

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