Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
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keine plausible Erklärung durch Sonderfälle 298 geliefert, so müssen nach der gewöhnlichen Praxis Forderungen abgeschrieben werden. Gerade wenn es in einem größeren Umfang passiert, muss betriebsintern sehr genau geprüft werden, nach welchen Methoden die Umsatzverprobung durchgeführt worden ist. Nicht selten wird nach einer betrieblichen Analyse festgestellt, dass nicht vollständige und plausible Daten erhalten oder selbst im Rahmen der Umsatzverprobung methodische Fehler etwaige Differenzen erklären können. Da die Forderungsabschreibung eine enorme und direkte Auswirkung auf die Erlössituation eines Unternehmens hat, empfiehlt sich an dieser Stelle, die größte Achtung diesem Thema zu widmen. 299 Weitere bilanzrechtliche Vorgänge, die einen erheblichen Einfluss auf die Erfolgssituation haben, sind in den Abschreibungen von Firmen- und Geschäftswerten zu sehen, da diese bis zu einem Viertel (25 %) pro Jahr als Abschreibung angesetzt werden können. Auch Aufwandsrückstellungen können – durch ihre Eigenschaft der Bilanzierung künftiger Verluste – als wichtiges Instrument des Rentabilitäts- und Risikomanagements angesehen werden. Die richtige Höhe und damit eine vollständige Antizipation der künftigen Aufwendungen, gerade wenn diese Maßnahme den steuerlichen Gewinn des laufenden Wirtschaftsjahres mindern würde, gehört zu den wichtigsten Einflussmöglichkeiten der Rentabilitätsoptimierung. 4.2.2 Investitionsplanung In unserem betrieblichen Modell einer Rentabilitäts- und Risikomanagementkontrolle spielt die Planung und die Überwachung der Investitionsvorhaben eine wichtige Rolle. Die wichtigsten Investitionen, die vor allem vom Volumen her für ein Unternehmen eine entscheidende Belastung darstellen, müssen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, vor allem also mit Blick auf die Zuverlässigkeit der angenommenen Zahlen (Umsätze, Nebenkosten, Wartungskosten usw.), betrachtet werden. Bei der Investitionsplanung sind also vor allem die Basisdaten gründlich und am besten nach Vier-Augen-Prinzipien darzustellen. Die Zahlen, die physikalisch ermittelt werden, sollten zusätzlich nach dem Prinzip des vorsichtigen Kaufmanns noch um einen Risikoabschlag in einer angemessenen Höhe, in drei Varianten der Risikostufen – worst, middle und best case – eingestuft werden. Dies soll einer eventuellen 298 Z. B. Nachfakturierung von Leistungen aus vergangenen Perioden. 299 Vgl. Bechtel, Wilfried; Brink, Alfred: Einführung in die moderne Finanzbuchführung, München, 2005, S. 124 ff.. 177
Marktverschlechterung sowie nicht vorausgesehen Wartungskosten Rechnung tragen. Ganz wichtig auf diesem Wege ist auch ein Investitionscontrolling. Hierbei sollten die laufenden Investitionen hinsichtlich der Einhaltung der zeitlichen und finanziellen Ziele laufend kontrolliert werden. An dieser Stelle stellt sich die Frage bezüglich der Größenordnung, ab der die Geschäftsführung informiert werden soll. Wie aber im Verlauf dieser Arbeit erläutert, bin ich der Meinung, dass die Geschäftsführung selbst diese Grenzen definieren muss, ab wann Informationen „nach oben“ eskaliert werden müssen. Die Breite der informativen Eskalation ist ebenfalls von der Geschäftsführung zu bestimmen. Für Investitionen sollten im besonderen Maße die ohnehin sinnvollen Regeln der Rentabilitätserhöhung gelten, wonach z. B. Skonti bei Lieferanten ausgenutzt werden. 4.2.3 Aufträge und Auftragsplanung Eine sehr wichtige Komponente des Rentabilitäts- und Risikomanagements ist die Überwachung der künftigen Auftragslage. Hierbei sind nicht nur die bereits eingegangen Aufträge aufzulisten, sondern auch die wichtigsten Zielkunden bzw. Zielaufträge bei bestehenden Kunden zu spezifizieren. Eine Überwachung dieses Bereiches soll die Auslastung der Produktion bzw. der Dienstleistungserstellung sichern. Es ist eine Aufgabe, an der in der Regel mehrere interne Ressourcen eines Betriebes beteiligt sind. So sind je nach Organisation insbesondere das Marketing und der Vertrieb an der Auftragsplanung beteiligt. Nicht selten werden zusätzlich noch leitende Kräfte der Fachbereiche, die später die entsprechenden Leistungen erbringen, in die Kundenabsatzplanung mit einbezogen. Insofern ist die Überarbeitung und Überwachung der Umsatzfortschritte auf dem Markt ein komplexer Prozess, bestehend aus den kreativen Gedanken des Marketings, um das Kundeninteresse zu wecken, sowie den geschickten Vertragsverhandlungen des Vertriebes, der zugleich die Konditionen festlegt und einer von Kompetenz geprägten Vorstellung der den bestimmten Auftrag ausführenden Kräfte. Insofern bleibt der Kundengewinnungsprozess einer der wichtigsten Prozesse überhaupt in einem Unternehmen, der dessen künftige Existenz sichern kann. Nur durch Kundengewinnung kann Wachstum und Mehrwert erreicht und durch die darauf folgende Kundenbindung gesichert werden. Dies erfordert eine professionell koordinierte und sehr detailliert abgestimmte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachbereichen im Betrieb. Liefert eine der beteiligten Stellen unprofessionelle und unangemessene Leistungen, in der Form, dass der Bedarf des Kunden nicht gedeckt wird 178
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Marktverschlechterung sowie nicht vorausgesehen Wartungskosten Rechnung tragen.<br />
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