Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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31.10.2013 Aufrufe

4.2 Management-Informationssysteme Bei einem Managementinformationssystem geht es um zwei grundlegende Vereinbarungen im Betrieb: 1. Das Managementinformationssystem muss Informationen generieren 2. Ein Managementinformationssystem muss die Informationen entsprechend im Unternehmen verbreiten/kommunizieren. Wenn man die üblichen Positionen einer Gewinn- und Verlustrechnung betrachtet, so stellt sich die Frage, welche Informationen eine ökonomisch sinnvolle Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung beinhalten soll. Am Rande darf erwähnt werden, dass es hierbei nicht um die handels- bzw. steuerrechtlich maßgebende Gewinn- und Verlustrechnung geht, die steuerkonform, aber nicht unbedingt den Vorstellungen des Managements entsprechend, aufgebaut wird. An dieser Stelle geht es um eine meistens im Rahmen eines betrieblichen Controllings aufzubauende Darstellungsform, die dem Management entsprechende entscheidungsrelevante Informationen liefert. Hier-bei ist zunächst zwischen horizontalen und vertikalen Informationsstrukturen zu unterscheiden. Eine der zahlreichen Möglichkeiten besteht darin, in der horizontalen Ebene Kostenträger darzustellen. In der vertikalen Ebene können Kostenstellen abgebildet werden. Die Darstellung der Kostenstellen kann noch nach beliebigem Bedarf gruppiert werden, so dass zum Beispiel Umsätze, Personalkosten, Kosten des Warenbezuges, unter Umständen Fremdarbeiten und alle Positionen, die für ein Unternehmen von Bedeutung sind, zusätzlich noch gruppiert werden. Eine weitere unbedingt erforderliche Information für das Management besteht in der rechtzeitigen Erkennung von Entwicklungen. Hier geht es also darum, dass das Management rechtzeitig über die negativen sowie positiven Trends informiert wird. Es ist also erforderlich, Komponenten einzubauen, die eine Entwicklung erkennen lassen. An dieser Stelle greifen viele Unternehmen zur Darstellung der Zahlen des Vorjahres. Hierbei ist jedoch in der Praxis die Periodengleichheit zu beachten, da sonst bei unterschiedlichen Zeiträumen Fehlinterpretationen leicht entstehen können. Die Periodenvergleiche sind insbesondere bei saisonalen Geschäften erforderlich. An dieser Stelle ist jedoch die Frage zu erheben, inwieweit ein Vergleich der Zahlen des Vorjahres bereits eine umfangreiche und vollständige Berichterstattung darstellen könnte? Diese Frage stellt sich gleichermaßen, wenn zu den Zahlen des Vorjahres eine absolute bzw. eine prozentuale Veränderung der Ist-Zahlen mit angegeben wird. 173

Es stellt sich berechtigterweise ebenso die Frage, inwieweit die Darstellung der Erlöse und Kosten ausreicht, um dem Management reaktionsfähige Grundlagen zu liefern. Es kann dabei beobachtet werden, dass ein Vergleich der Ist-Zahlen des laufenden Wirtschaftsjahres zu der entsprechenden Periode des vergangenen Jahres nur unter den Prämissen eines stetigen Geschäftes akzeptabel ist. Denn wenn wir beispielsweise acht oder zehn Monate miteinander vergleichen und der Geschäftseinbruch erst in den letzten zwei Monaten stattgefunden hat, so wird möglicherweise eine deutlich negative Entwicklung durch die restlichen vergleichbar gut verlaufenden Monate verfälscht. Das Ergebnis könnte sein, dass die negative Trendentwicklung nicht rechtzeitig erkannt wird. Um dem vorzubeugen empfiehlt sich darüber hinaus die Darstellung z. B. eines gleitenden Durchschnitts, sei es in der grafischen Darstellung oder durch eine einfache Spalte mit dem Durchschnitt der letzten 30, 90 und 120 Tage. Die grafische Darstellung – etwa verglichen mit dem gleitenden Durchschnitt der Aktienmärkte – ist unterdessen anschaulicher, um die Trends darzustellen. Nur hierdurch können Entwicklungen und kurzfristige Trends dargestellt werden. Entscheidet man sich für diesen Weg einer dynamischen Information (wie oben dargestellt), so ist hinzuzufügen, dass eine Darstellung der Controllingzahlen hierdurch überproportional verkompliziert wird. So ist zumindest das allgemeine Empfinden in der Praxis, dass Matrixinformationen für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung, ergänzt um weitere Spalten des Durchschnitts der letzten 30, 90 und 120 Tage, insgesamt die Darstellung „unnötig“ aufblähen. Die eindeutige Tendenz, die in der Wirtschaft zu beobachten ist, besteht jedoch in einer schlicht und ergreifend unmöglichen Erreichung von zweierlei Zielen. Zum einen wird angestrebt, vollständige Informationen und aussagefähige Grundlagen für Entscheidungen dem Management vorzulegen. Zum anderen wird jedoch erwartet, dass Informationen übersichtlich und einfach zu lesen sind. Diese beiden Postulate, die man häufig von den Managern hört, sind kaum realisierbar. Eine weitere vereinfachte Methode kann darin gesehen werden, dass statt komplexer Auswertungen der Kosten und Erlöse, die Einsatzplanung der Funktionsanlagen im produzierenden oder verarbeiteten Gewerbe und/oder Personaleinsatzplanung im Dienstleistungsgewerbe sehr detailliert wöchentlich betrachtet werden. Dies kann sicherlich auch zur Aufdeckung von negativen Entwicklungen hinsichtlich der Auslastung genutzt werden. Ein Unternehmen, bei welchem sich die Auftragslage dramatisch ändert, erkennt über die Einsatzplanung den Abfall der Kapazitätsauslastung. Da diese Kapazitätsauslastung ohnehin aufgrund der Abwicklung von Aufträgen sehr häufig, mindestens wöchentlich, stattfindet und für die Einsatzplanung des Personals und/oder der maschinellen Anlagen genutzt wird, kann man sozusagen mit einer Tätigkeit nicht nur den Einsatzplan der Ressourcen, sondern zugleich auf diesem Wege 174

Es stellt sich berechtigterweise ebenso die Frage, <strong>in</strong>wieweit die Darstellung der Erlöse<br />

<strong>und</strong> Kosten ausreicht, um dem Management reaktionsfähige Gr<strong>und</strong>lagen zu liefern.<br />

Es kann dabei beobachtet werden, dass e<strong>in</strong> Vergleich der Ist-Zahlen des laufenden<br />

Wirtschaftsjahres zu der entsprechenden Periode des vergangenen Jahres<br />

nur unter den Prämissen e<strong>in</strong>es stetigen Geschäftes akzeptabel ist. Denn wenn wir<br />

beispielsweise acht oder zehn Monate mite<strong>in</strong>ander vergleichen <strong>und</strong> der Geschäftse<strong>in</strong>bruch<br />

erst <strong>in</strong> den letzten zwei Monaten stattgef<strong>und</strong>en hat, so wird möglicherweise<br />

e<strong>in</strong>e deutlich negative Entwicklung durch die restlichen vergleichbar gut verlaufenden<br />

Monate verfälscht. Das Ergebnis könnte se<strong>in</strong>, dass die negative Trendentwicklung<br />

nicht rechtzeitig erkannt wird.<br />

Um dem vorzubeugen empfiehlt sich darüber h<strong>in</strong>aus die Darstellung z. B. e<strong>in</strong>es gleitenden<br />

Durchschnitts, sei es <strong>in</strong> der grafischen Darstellung oder durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Spalte mit dem Durchschnitt der letzten 30, 90 <strong>und</strong> 120 Tage. Die grafische Darstellung<br />

– etwa verglichen mit dem gleitenden Durchschnitt der Aktienmärkte – ist unterdessen<br />

anschaulicher, um die Trends darzustellen. Nur hierdurch können Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> kurzfristige Trends dargestellt werden. Entscheidet man sich für diesen<br />

Weg e<strong>in</strong>er dynamischen Information (wie oben dargestellt), so ist h<strong>in</strong>zuzufügen, dass<br />

e<strong>in</strong>e Darstellung der Controll<strong>in</strong>gzahlen hierdurch überproportional verkompliziert<br />

wird. So ist <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest das allgeme<strong>in</strong>e Empf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Praxis, dass Matrix<strong>in</strong>formationen<br />

für die Darstellung der Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustrechnung, ergänzt um weitere Spalten<br />

des Durchschnitts der letzten 30, 90 <strong>und</strong> 120 Tage, <strong>in</strong>sgesamt die Darstellung<br />

„unnötig“ aufblähen. Die e<strong>in</strong>deutige Tendenz, die <strong>in</strong> der Wirtschaft zu beobachten ist,<br />

besteht jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schlicht <strong>und</strong> ergreifend unmöglichen Erreichung von zweierlei<br />

Zielen. Zum e<strong>in</strong>en wird angestrebt, vollständige Informationen <strong>und</strong> aussagefähige<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für Entscheidungen dem Management vorzulegen. Zum anderen wird<br />

jedoch erwartet, dass Informationen übersichtlich <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach zu lesen s<strong>in</strong>d. Diese<br />

beiden Postulate, die man häufig von den Managern hört, s<strong>in</strong>d kaum realisierbar.<br />

E<strong>in</strong>e weitere vere<strong>in</strong>fachte Methode kann dar<strong>in</strong> gesehen werden, dass statt komplexer<br />

Auswertungen der Kosten <strong>und</strong> Erlöse, die E<strong>in</strong>satzplanung der Funktionsanlagen im<br />

produzierenden oder verarbeiteten Gewerbe <strong>und</strong>/oder Personale<strong>in</strong>satzplanung im<br />

Dienstleistungsgewerbe sehr detailliert wöchentlich betrachtet werden. Dies kann sicherlich<br />

auch zur Aufdeckung von negativen Entwicklungen h<strong>in</strong>sichtlich der Auslastung<br />

genutzt werden. E<strong>in</strong> Unternehmen, bei welchem sich die Auftragslage dramatisch<br />

ändert, erkennt über die E<strong>in</strong>satzplanung den Abfall der Kapazitätsauslastung.<br />

Da diese Kapazitätsauslastung ohneh<strong>in</strong> aufgr<strong>und</strong> der Abwicklung von Aufträgen sehr<br />

häufig, m<strong>in</strong>destens wöchentlich, stattf<strong>in</strong>det <strong>und</strong> für die E<strong>in</strong>satzplanung des Personals<br />

<strong>und</strong>/oder der masch<strong>in</strong>ellen Anlagen genutzt wird, kann man sozusagen mit e<strong>in</strong>er Tätigkeit<br />

nicht nur den E<strong>in</strong>satzplan der Ressourcen, sondern zugleich auf diesem Wege<br />

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