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Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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vere<strong>in</strong>heitlicht <strong>und</strong> klarer <strong>und</strong> plausibler herausgestellt. Die Prägungen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Volkswirtschaften durch die jeweils gültigen Umsatzsteuer-Sätze s<strong>in</strong>d jedoch nicht<br />

weg zu diskutieren. Insofern s<strong>in</strong>d die Preisschöpfungsmöglichkeiten <strong>in</strong> Unternehmen<br />

klar <strong>und</strong> e<strong>in</strong>deutig durch die Höhe der Umsatzsteuer <strong>in</strong> dem Land, <strong>in</strong> dem der Umsatz<br />

getätigt wird, beschränkt. Die breit bekannten Beispiele aus der Wirtschaft (z. B.<br />

Automobil<strong>in</strong>dustrie) belegen die These, dass Unternehmen die eigenen Exportchancen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erheblichen Ausmaße von der Abhängigkeit der Kaufkraft des Ziellandes<br />

(auch durch die Umsatzsteuer) bee<strong>in</strong>flussen lassen müssen. So ist der preispolitische<br />

Spielraum auf wettbewerbs<strong>in</strong>tensiven Märkten mit hohen Umsatz- <strong>und</strong> ggf.<br />

„Luxussteuern“ für Automobile, wie z. B. Skand<strong>in</strong>avien oder Niederlande, sicherlich<br />

kle<strong>in</strong>er als auf Märkten mit ger<strong>in</strong>geren Verbrauchssteuern, wie den USA.<br />

Die Umsatzsteuer stellt also e<strong>in</strong>e der Komponenten für das Preisgefüge e<strong>in</strong>er Volkswirtschaft<br />

dar, die von entscheidender Bedeutung ist. Insbesondere bei B-to-C-<br />

Geschäften ist also die Umsatzsteuer letztendlich e<strong>in</strong>e preisbildende Komponente,<br />

die bei e<strong>in</strong>er Beurteilung des Absatzes von Anbietern mit berücksichtigt werden<br />

muss. Der Endk<strong>und</strong>e, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Volkswirtschaft Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen bezieht,<br />

<strong>und</strong> dem e<strong>in</strong>e Erstattung der Vorsteuer nicht möglich ist, betrachtet letztendlich<br />

die Umsatzsteuer als e<strong>in</strong>en Preis erhöhenden Faktor. 287 Nach den Regeln der Preiselastizität<br />

der Nachfrage wird e<strong>in</strong>e Erhöhung der Umsatzsteuer zur Konsum-<br />

Zurückhaltung h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Senkung zur Konsum-Erhöhung führen. 288<br />

Die Preissteuerung diverser Weltkonzerne, die <strong>in</strong> verschiedenen Ländern mit verschiedenen<br />

Umsatzsteuer-Sätzen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen anbieten, zeigt<br />

deutlich, dass die angebotenen Preise – wohl <strong>in</strong>klusive Umsatzsteuer – für e<strong>in</strong>en<br />

gewünschten Absatz berücksichtigt werden müssen. Um <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fremden, z. B. von<br />

e<strong>in</strong>er erhöhten Umsatzsteuer belasteten, Absatzmarkt nicht benachteiligt zu se<strong>in</strong>,<br />

entscheiden sich viele <strong>in</strong>ternationale Unternehmen zu e<strong>in</strong>er drastischen Senkung der<br />

Gew<strong>in</strong>nmargen, um <strong>in</strong> das Preisgefüge des Zielmarktes h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zupassen. E<strong>in</strong>ige Fälle<br />

aus der Vergangenheit der letzten Jahre zeigen, dass dieser Preiskampf bis h<strong>in</strong> zur<br />

Subventionierung des Verkaufes, d. h. bis <strong>zum</strong> Verkauf unter den E<strong>in</strong>standskosten,<br />

geführt werden kann.<br />

287<br />

Zu beachten s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus – je nach Produktart – weitere Verbrauchssteuern, wie<br />

bspw. die Biersteuer, die Schaumwe<strong>in</strong>steuer, die Kaffeesteuer etc..<br />

288<br />

Die Preiselastizität der Nachfrage ist als die relative Ändernung der Nachfrage im Verhältnis<br />

zur ebenfalls prozentualen Änderung des Preises e<strong>in</strong>er Ware def<strong>in</strong>iert. E<strong>in</strong>e durch den Anstieg der<br />

Umsatzsteuer verursachte Preiserhöhung bedeutet <strong>in</strong> dieser Gleichung e<strong>in</strong>e gleichzeitige Verm<strong>in</strong>derung<br />

des Reale<strong>in</strong>kommens, da dieses s<strong>in</strong>kt, wenn der e<strong>in</strong>zelne Haushalt mehr für die nun teureren<br />

Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen bezahlen muss. Vgl. Feess, Eberhard: Mikroökonomie, München, 2004,<br />

S. 15 f..<br />

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