Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

aufweisen, von denen enorme Auswirkungen auf das betriebliche Jahresergebnis
durch die Währungsschwankungen zu erwarten sind. 258
Des Weiteren muss bei der Inanspruchnahme von Hedging Geschäften die taktische
Auslegung von Geschäftskontrakten im internationalen Umfeld berücksichtigt werden.
So ist nicht zu vernachlässigen, dass Verträge – insbesondere im internationalen
Güterverkehr – verhältnismäßig langfristig vereinbart werden und gegebenenfalls
bereits entsprechende Währungsschwankungsklauseln beinhalten (können). 259 Auf
diesem Wege gibt es die Möglichkeit, dass die Vertragspartner ein Währungsrisiko
untereinander aufteilen, in dem der Lieferant nur unter bestimmten Voraussetzungen
die Währungsschwankungen an den Käufer im Zielmarkt weitergeben darf und wiederum
der Käufer im bestimmten Umfang damit rechnen muss, dass sich aufgrund
der Währungsschwankungen die Einkaufspreise erhöhen, ohne dass der Vertrag
selbst dadurch aufgelöst werden kann. Solche Verträge sind vor allem bei renommierten
Unternehmen üblich und bieten eine weitgehende Absicherung und ggf. Teilung
des Risikos. Nicht zuletzt muss auch die Frist dieser Vereinbarung angesprochen
werden. Häufig werden Verträge von mehreren Monaten oder gar Jahren vereinbart,
die letztendlich beiden Partnern eine Kontinuität in dem Warenverkauf bzw.
Wareneinkauf bieten. Und nur so ist es zu erklären, dass die – in Jahren betrachtet –
zu beobachtenden Währungskursschwankungen z. B. zum US-Dollar, die bis zu 30 -
40 % des Wertes innerhalb von 5 - 7 Jahren betragen können, nicht zu einem nennenswerten
Einbruch in der Exportwirtschaft des Verkäuferlandes niederschlagen. 260
Daneben kommt es natürlich auch auf die Preisreagibilität der Nachfrage an, die v. a.
bei qualitativ hochwertigen Gütern, wie sie insbesondere von der deutschen Exportindustrie
geliefert werden, niedrig ist und die Bedeutung von Wechselkursen relativiert.
Die Grenzen des Hedging sind unter praktischer Betrachtung dieses Themas dort
an-zusehen, wo ein Unternehmen seine Produkte auf dem heimischen Markt herstellt
und deren Verkauf im Ausland mit einer – im Vergleich zur Heimatwährung – stetig
schwächer werdenden Währung konfrontiert ist. In diesem Fall muss das Unterneh-
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Ablesbar sind solche zu erwartenden starken Währungs- bzw. Konjunkturschwankungen
auch häufig an der politisch-rechtlichen Situation im betreffenden Land.
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Langfristige Verträge, z. B. auf dem Rohölmarkt, werden i. d. R. direkt zwischen zwei Vertragspartnern
abgeschlossen und beinhalten oft Preisfestlegungen oder werden über Termin- und Optionsgeschäfte
abgewickelt. Auch ist es üblich, direkt mit Terminkontrakten zu handeln, was besonders
dadurch sichtbar wird, dass nur 1 – 3 % der Kontrakte vom ursprünglichen Erwerber bis zur Fälligkeit
gehalten werden. Siehe www.mwv.de/cms/upload/pdf/faq/preisbildung.pdf [Zugriff am
11.09.07].
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Ein Vergleich der Wirtschaftsleistung des EU Raumes mit den jeweils herrschenden Wechselkursen
lässt den Schluss zu, dass die Gesamtwirtschaft von den Wechselkursen nicht direkt beeinflusst
wird. Siehe http://userpage.fu-berlin.de/~tmuehle/europa/euro/eurochart.htm#eurix [Zugriff am:
20. 08.07].
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