Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
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E<strong>in</strong>en liquiditätsverbessernden Effekt können auch Verkäufe von nicht benötigten<br />
Vermögensgegenständen <strong>und</strong> -anlagen sowie Beteiligungen haben. Häufig wird diese<br />
Vorgehensweise übersehen, man verharrt <strong>in</strong> der gängigen Praxis häufig <strong>in</strong> der<br />
Haltung, dass Vermögenseigentum alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich ökonomisch richtig wäre, was nur<br />
unter gewissen Voraussetzungen stimmt. In diesem S<strong>in</strong>ne müssen natürlich die kurz-<br />
oder mittelfristigen Schwierigkeiten <strong>in</strong> der Beschaffung von liquiden Mitteln <strong>in</strong> langfristigen<br />
strategischen Überlegungen korrespondierend aufgegriffen werden. Letztendlich<br />
sollte an dieser Stelle das Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er kurzfristigen Bewältigung des <strong>Risiko</strong>s<br />
durch nicht genügende Ausstattung mit F<strong>in</strong>anzmitteln Vorrang haben <strong>und</strong> <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er<br />
Situation die strategische Vermögensplanung/Anlagenstrategie zurücktreten. Veräußerungswürdige<br />
Aktiva gilt es zu katalogisieren <strong>und</strong> – möglichst <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen<br />
– anhand zu recherchierender Marktpreise zu bewerten, um diese bei günstigen<br />
Nachfragebed<strong>in</strong>gungen zu veräußern.<br />
Trotz e<strong>in</strong>es sehr genau vorbereiteten Liquiditätsplanes kann es <strong>in</strong> der Praxis dazu<br />
kommen, dass sich aufgr<strong>und</strong> der anders als erwartet verlaufenden Geschäftslage der<br />
Bedarf an F<strong>in</strong>anzmitteln mittelfristig ändert. Ist die Veränderung e<strong>in</strong>deutig, so bleibt<br />
es nicht aus, dass man noch <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es laufenden Darlehens neue Verhandlungen<br />
über e<strong>in</strong>e mögliche vorzeitige Zurückzahlung oder e<strong>in</strong>e Vergrößerung des Bedarfes<br />
mit den Gläubigern führen muss. Damit wird e<strong>in</strong>e m. E. sehr wichtige unternehmerische<br />
Eigenschaft angesprochen, die gelegentlich zu kurz kommt: Die Bereitschaft<br />
<strong>und</strong> die Fähigkeit, e<strong>in</strong>mal getroffene Entscheidungen veränderten Marktkonstellationen<br />
anzupassen, um die Entwicklung des betroffenen Betriebes nachhaltig zu<br />
optimieren. E<strong>in</strong>e sture Durchführung von alten, unter Umständen mehrere Jahre alten<br />
Entscheidungen, kostet E<strong>in</strong>bußen im Bereich der Rentabilität. 254<br />
3.4.2.2 Hedg<strong>in</strong>g<br />
Im Zusammenhang mit der Absicherung der Liquidität darf die Problematik <strong>und</strong> die<br />
Möglichkeit von Hedg<strong>in</strong>g Geschäften 255 nicht vernachlässigt werden. Insbesondere<br />
bei <strong>in</strong>ternationalen Geschäften kann die Liquidität e<strong>in</strong>es Unternehmens durch Währungs-,<br />
Preis- <strong>und</strong> Z<strong>in</strong>sschwankungen (z. B. bei Rohmaterialien) gefährdet se<strong>in</strong>. In<br />
254<br />
Diese Erkenntnis zeigt e<strong>in</strong>mal mehr die Wichtigkeit der bereits oben dargestellten „rollierenden<br />
Pla-nung“ auf!<br />
255<br />
Zu den häufigsten Hedg<strong>in</strong>g-Verfahren zählen das Stichtagsverfahren, bei dem alle Bilanzpositionen<br />
<strong>zum</strong> aktuellen Kurs umgerechnet werden, das Fristigkeitsverfahren, bei dem das Anlagevermögen<br />
<strong>und</strong> die langfristigen Verb<strong>in</strong>dlichkeiten zu historischen Wechselkursen <strong>und</strong> die kurzfristigen<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>und</strong> das Umlaufvermögen <strong>zum</strong> Stichtagswchselkurs umgerechnet werden, sowie<br />
das Sachwertverfahren, bei dem alle Positionen mit Geldcharackter (z. B. Verb<strong>in</strong>dlichkeiten) <strong>zum</strong> aktuellen<br />
Kurs <strong>und</strong> alle Positionen ohne Geldcharackter (z. B. Sachanlagen) <strong>zum</strong> historischen Kurs umgerechnet<br />
werden. Neben diesen Verfahren s<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>sätzlich aber viele weitere denkbar. Vgl. Breuer,<br />
Wolfgang: Unternehmerisches Währungsmanagement, Wiesbaden, 2000, S. 120 f..<br />
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