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Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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Der erste Schritt des <strong>Risiko</strong>managements bei Investitionsrechnungen besteht sicherlich<br />

dar<strong>in</strong>, die wissenschaftliche Richtigkeit der Berechnungsmethode festzustellen,<br />

geht aber anschließend auf die Thematik der Nachvollziehbarkeit/Nachprüfbarkeit<br />

der Ausgangsdaten über. Da bei diesen diverse politische sowie persönliche Gründe<br />

durchaus als Motivation im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> stehen können, ist bei entsprechender Feststellung<br />

diesbezüglicher Mängel ebenfalls häufig mit e<strong>in</strong>em Widerstand derjenigen,<br />

die diese Rechnung erstmalig aufgestellt haben, zu rechnen. Besonders delikat stellt<br />

sich diese Problematik dar, wenn das „Frisieren“ der Ausgangsdaten von der Geschäftsleitung<br />

gewollt ist. In diesem Fall liefert das Controll<strong>in</strong>g – sehenden Auges für<br />

die Mitarbeiter der Fachabteilung – unsolide Daten. In e<strong>in</strong>em solchen Umfeld ist e<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>nvolles Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>management kaum mehr möglich.<br />

Weitere Aspekte des Investitionscontroll<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d im Projektmanagement zu identifizieren.<br />

So können die e<strong>in</strong>geplanten Kosten <strong>in</strong> vielfältiger Weise überschritten werden.<br />

Diese Überschreitungen können zwar durchaus aufgr<strong>und</strong> objektiver Tatsachen<br />

zustande kommen (z. B. unerwartete Probleme <strong>in</strong> der technischen Umsetzung), andererseits<br />

können sie aber auch Ergebnis von (grober) Fahrlässigkeit se<strong>in</strong>. Vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, dass mit Investitionsmaßnahmen, solange diese im Fertigungsbereich<br />

erfolgen <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>strumente betreffen, überwiegend Personal mit e<strong>in</strong>em<br />

technischen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> vertraut ist, kann e<strong>in</strong>e Beweisführung dah<strong>in</strong>gehend, dass<br />

e<strong>in</strong>e negative Entwicklung bei der Umsetzung e<strong>in</strong>er Investition hätte vermieden werden<br />

können (<strong>und</strong> müssen!), für e<strong>in</strong>en Kaufmann nahezu unmöglich se<strong>in</strong>. Über diese<br />

beruflichen Grenzen habe ich bereits am Anfang dieser Arbeit e<strong>in</strong>ige Anmerkungen<br />

gebracht, die an dieser Stelle an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen 245 . Sobald die Kaufleute über<br />

das Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>management aus der f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Sicht heraustreten <strong>und</strong> Ingenieure e<strong>in</strong>e eigene Def<strong>in</strong>ition des <strong>Risiko</strong>managements<br />

<strong>und</strong> der daraufh<strong>in</strong> gewählten technischen Lösungen vertreten, kann e<strong>in</strong>e Konsensbildung<br />

sehr schwer fallen oder gar unmöglich se<strong>in</strong>. Selbst e<strong>in</strong>e Weiterleitung e<strong>in</strong>es<br />

möglichen Konfliktes über die ökonomische Rechtfertigung bestimmter Investitionsmaßnahmen<br />

an höhere Organe im Unternehmen muss nicht unbed<strong>in</strong>gt zu e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />

Beendigung dieses Missverständnisses führen. Nicht selten werden höhere<br />

Organe e<strong>in</strong>es Betriebes weniger über wissenschaftliche Details sprechen wollen,<br />

als vielmehr über die politischen Gründe von Entscheidungen, die die Beurteilung<br />

e<strong>in</strong>es Sachverhalts erlauben. Insofern erweist sich gerade beim Investitionscontroll<strong>in</strong>g<br />

die Besetzung von Kontroll- <strong>und</strong> Revisionsorganen mit kaufmännischen Angestellten<br />

mit e<strong>in</strong>em f<strong>und</strong>ierten technischen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> als e<strong>in</strong> großer Erfolg, da solche<br />

Mitarbeiter die fachliche Standhaftigkeit mit sich br<strong>in</strong>gen, die wissenschaftlichen<br />

245<br />

Siehe Kapitel 3.2.3.<br />

141

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