Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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31.10.2013 Aufrufe

oder ohne eine offizielle Berechtigung transportiert, häufig laut und deutlich kommuniziert werden, verursachen die negativen Feststellungen nicht selten ein Chaos, in dem Hierarchiekonflikte in Erscheinung treten. Daran lässt sich die Klarheit und Sinnhaftigkeit von organisationalen Verhaltensregeln aller Hierarchieebenen erkennen. 241 Welche Kompetenzen besitzen ein Abteilungsleiter, ein Bereichsleiter und ein Vorstand in einem Konzern? Welche Informationen müssen unter geordneten Regeln, unter Angabe von Zeit, Adressat, Inhalt und Beurteilung im Unternehmen verteilt werden. Die Beantwortung dieser Fragen ist jedoch von erheblicher Bedeutung, wenn es um die Funktionsfähigkeit des Controllings geht. Es gibt gelegentlich Beispiele, wo Unternehmen in Schwierigkeiten geraten sind, nicht weil eine Information oder eine Erkenntnis nicht vorhanden war, sondern weil diese nicht rechtzeitig und nicht in der entsprechenden Form innerhalb einer Abteilung oder eines Bereiches weiterkommuniziert wurde. 242 Abschließend sei auch auf das Plankostencontrolling hingewiesen. Bei der Planung und Abschätzung der Kosten und Umsätze der unternehmerischen Tätigkeit für in der Zukunft liegende (Plan-) Perioden, ist die Antizipation möglicher Risiken ein wichtiger Bestandteil des Rentabilitäts- und Risikomanagements. Die Führungskräfte im Unternehmen bzw. einzelnen Abteilungen müssen in der Lage sein, die eigenen Kosten richtig einzuschätzen. Dazu gehört auch die stetige Beobachtung der Gesetzgebung bzw. Rechtsprechung. So können Änderungen im Arbeits- und Sozialrecht (z. B. Veränderungen des Arbeitslosengeldbeitrags) direkte Auswirkungen auf die Personalkosten haben. Wichtig ist aber auch die Schaffung einer risikobewussten Planungskultur aller Mitarbeiter, so dass neue Informationen möglichst schnell weitergeleitet werden. Wichtige Kosten- und Umsatzerwartungen sind in Form verschiedener Risiko- und Rentabilitätsszenarien, z. B. „worst case“, „middle case“ und „best case“, abzuschätzen und zu dokumentieren. Durch farbliche Kennzeichnungen sind positive wie negative Entwicklungsmöglichkeiten eindeutig zu markieren und Handlungsstrategien zu erarbeiten, um im Falle des Eintritts eines bestimmten Szenarios schnell und gezielt handeln zu können. Folgende Positionen sind in der Planung zu beachten – und natürlich ggf. durch weitere zu ergänzen: Rohstoffpreiserwartungen 241 Hierbei beruft sich der Autor auf eigene internationale Praxiserfahrungen. 139

Zinsänderungen Kapitalbedarf für geplante Investitionen Devisenkurse (insbesondere US Dollar) Inflationsrate Entwicklung der Aktienindizes Darüber hinaus sind aber auch besondere Einflüsse in die Planung mit einzubeziehen. Dazu gehören z. B. einmalige Steuereffekte, die Beachtung von Verlustvorträgen, Einnahmen aus dem Abgang von Anlagen oder Operationen am Kapitalmarkt. 3.4.1.3 Investitionscontrolling Wenn man sich an Investitionsrechnungen in der Praxis heranwagt, wird man häufig feststellen müssen, dass eine misslungene Investition nicht dadurch verursacht wurde, dass die Anwendung der Rechenregeln (der Rechenformeln) nicht korrekt erfolgt ist, sondern dass die Basisdaten nicht vorsichtig genug einkalkuliert worden sind. 243 Wenn man also von einer praktischen Umsetzung des Rentabilitäts- und Risikomanagements spricht, kommt man sehr schnell von einer theoretischen Vermutung eines mathematischen Fehlers schlicht und ergreifend in die falsche/fehlerhafte Ermittlung der Ausgangsdaten hinein. Nicht selten werden diese Daten eher das rechtfertigen wollen, was bereits vom Vorstand beschlossen wurde. Ohne es pauschal unterstellen zu wollen, ist es häufig zu beobachten, dass Investitionsrechnungen weniger nach rein wirtschaftlich ermittelten Zahlen, als vielmehr nach politischem Druck erstellt werden. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt also der Nachweisbarkeit der zugrunde gelegten Daten. Das Fehlen einer korrekten Gesamt- Rentabilität kann man verhältnismäßig leicht durch die Dokumentation der gewählten (marktgerechten) Alternativverzinsung, zu der der Barwert von künftigen Zahlungen 244 verzinst wird, korrigieren. Darüber hinaus gibt es detaillierte Angaben von Herstellern zu diversen Nutzungskosten von Maschinen und Anlagen bzw. Informationen von Verbänden und sonstigen Organisationen, die in ihren Leistungen objektive Berechnungsgrundlagen anbieten. 242 Siehe auch Kapitel 2. 243 Z. B. unrealistische, erwartete Einzahlungen aus dem Verkauf von Produkten oder die Nichtbeachtung evtl. Währungsschwankungen bei der Abwicklung internationaler Geschäfte. 244 Der Barwert beschreibt den Wert einer oder mehrer zukünftig anfallender Zahlungen im Bezugs- bzw. Kalkulationszeitpunkt, wobei der Abzinsungs- bzw. Diskontierungsfaktor als (1 + i) -n beschrieben wird. Der Barwert ergibt sich damit als das Produkt der anfallenden Zahlung und des oben genannten Faktors. Vgl. Schulte, Christof (Hrsg.): Lexikon des Controlling, München, 1996, S. 20, S. 61. 140

Z<strong>in</strong>sänderungen<br />

Kapitalbedarf für geplante Investitionen<br />

Devisenkurse (<strong>in</strong>sbesondere US Dollar)<br />

Inflationsrate<br />

Entwicklung der Aktien<strong>in</strong>dizes<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d aber auch besondere E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> die Planung mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Dazu gehören z. B. e<strong>in</strong>malige Steuereffekte, die Beachtung von Verlustvorträgen,<br />

E<strong>in</strong>nahmen aus dem Abgang von Anlagen oder Operationen am Kapitalmarkt.<br />

3.4.1.3 Investitionscontroll<strong>in</strong>g<br />

Wenn man sich an Investitionsrechnungen <strong>in</strong> der Praxis heranwagt, wird man häufig<br />

feststellen müssen, dass e<strong>in</strong>e misslungene Investition nicht dadurch verursacht wurde,<br />

dass die Anwendung der Rechenregeln (der Rechenformeln) nicht korrekt erfolgt<br />

ist, sondern dass die Basisdaten nicht vorsichtig genug e<strong>in</strong>kalkuliert worden s<strong>in</strong>d. 243<br />

Wenn man also von e<strong>in</strong>er praktischen Umsetzung des Rentabilitäts- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>managements<br />

spricht, kommt man sehr schnell von e<strong>in</strong>er theoretischen Vermutung e<strong>in</strong>es<br />

mathematischen Fehlers schlicht <strong>und</strong> ergreifend <strong>in</strong> die falsche/fehlerhafte Ermittlung<br />

der Ausgangsdaten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Nicht selten werden diese Daten eher das rechtfertigen<br />

wollen, was bereits vom Vorstand beschlossen wurde.<br />

Ohne es pauschal unterstellen zu wollen, ist es häufig zu beobachten, dass Investitionsrechnungen<br />

weniger nach re<strong>in</strong> wirtschaftlich ermittelten Zahlen, als vielmehr nach<br />

politischem Druck erstellt werden. E<strong>in</strong>e besondere Aufmerksamkeit gilt also der<br />

Nachweisbarkeit der zugr<strong>und</strong>e gelegten Daten. Das Fehlen e<strong>in</strong>er korrekten Gesamt-<br />

Rentabilität kann man verhältnismäßig leicht durch die Dokumentation der gewählten<br />

(marktgerechten) Alternativverz<strong>in</strong>sung, zu der der Barwert von künftigen Zahlungen<br />

244 verz<strong>in</strong>st wird, korrigieren. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es detaillierte Angaben von<br />

Herstellern zu diversen Nutzungskosten von Masch<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Anlagen bzw. Informationen<br />

von Verbänden <strong>und</strong> sonstigen Organisationen, die <strong>in</strong> ihren Leistungen objektive<br />

Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen anbieten.<br />

242<br />

Siehe auch Kapitel 2.<br />

243<br />

Z. B. unrealistische, erwartete E<strong>in</strong>zahlungen aus dem Verkauf von Produkten oder die Nichtbeachtung<br />

evtl. Währungsschwankungen bei der Abwicklung <strong>in</strong>ternationaler Geschäfte.<br />

244<br />

Der Barwert beschreibt den Wert e<strong>in</strong>er oder mehrer zukünftig anfallender Zahlungen im Bezugs-<br />

bzw. Kalkulationszeitpunkt, wobei der Abz<strong>in</strong>sungs- bzw. Diskontierungsfaktor als (1 + i) -n beschrieben<br />

wird. Der Barwert ergibt sich damit als das Produkt der anfallenden Zahlung <strong>und</strong> des oben<br />

genannten Faktors. Vgl. Schulte, Christof (Hrsg.): Lexikon des Controll<strong>in</strong>g, München, 1996, S. 20, S.<br />

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