Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ... Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
Umfelds und eine aktive Anpassung an dieses. Eine interessante Reaktionsmöglichkeit, für die im Regelfall eine aktive Unternehmenspolitik ohne räumliche Veränderungsnotwendigkeit besteht, stellen die Zinsen dar. Auf diesem Gebiet bestehen – nicht zuletzt durch die globale Deregulierung und Integration der Finanzmärkte – verstärkt auftretende Möglichkeiten, sich mit Kapital auf ausländischen Kapitalmärkten zu versorgen, wobei Währungsschwankungen ggf. zu beachten sind. Diese Möglichkeit wird immer häufiger genutzt, da es im Rahmen der EU Anpassung immer mehr Chancen dafür gibt, z. B. ein Darlehen für ein Untenehmen in einem EU- Land aufzunehmen. Die Frage des Zugangs zu einer Kapitalbörse ist hingegen nach wie vor deutlich schwieriger. Die Emissionen von Aktien und Anleihen sind in der Regel mit der Bedingung verknüpft, dass der Emittent in dem gegebenen Land ansässig sein muss. Insofern ist eine Neuemission in einem anderen Land, wo das betroffene Unternehmen rechtlich keine Niederlassung und/oder Repräsentanz betreibt, so gut wie nicht möglich. Ist hingegen innerhalb von Konzernstrukturen der Kapitalbedarf bei einer Tochtergesellschaft im Ausland entstanden, so hat der Konzern die Möglichkeit, über den dort lokalen Kapitalmarkt Mittel aufzunehmen. Zur Minderung von Risiken bzw. zur Sicherstellung der Rentabilität können insbesondere große Unternehmen auch direkt wirtschaftspolitische Forderungen an den jeweiligen Staat stellen. Dazu gehören bspw. Forderungen im Bereich Steuervergünstigungen oder infrastrukturelle Vorleistungen bei Standortentscheidungen oder die Nutzung von Hermesbürgschaften bei Geschäften in instabilen Staaten. Unabhängig von der Unternehmensgröße kann eine politische Beteiligung bzw. Beeinflussung auch durch die aktive Mitgliedschaft in Verbänden oder Handelskammern stattfinden. Auch durch die Betreibung systematischen Lobbyings und – in Ausnahmefällen – die Beeinflussung der Regierung bei der Ausarbeitung von Staatsverträgen können interessante und renditestarke Investitionen vorangetrieben werden. 3.4 Finanzwirtschaftliche Managementinstrumente der Rentabilität und des Risikos im Unternehmen 3.4.1 Kosten/Erlös-Controlling 3.4.1.1 Ist-Kosten-Aufstellung. Abstimmung zwischen Finanzbuchhaltung und Controlling Die Darstellung der finanzwirtschaftlichen Managementinstrumente der Rentabilität und des Risikos stellt insoweit eine Besonderheit dar, dass die Controlling-Instru- 133
mente gerade die Frühwarnrolle erfüllen sollen und zugleich jedoch selbst als Gegenstand des Risikos betrachtet werden dürfen. 233 Dies ist der Fall, wenn Controlling-Instrumente nicht richtig bzw. nicht rechtzeitig genutzt werden. Es ist mit einem Ther-mometer zu vergleichen: Dieses sollte die Außentemperatur messen, um vor widrigen Wetterverhältnissen zu warnen. Das Thermometer selbst kann jedoch in seiner Funktion auch nicht zuverlässig arbeiten und stellt damit selbst ein Risikopotential dar. Die Auseinandersetzung dieses Kapitels soll sich nicht mit dem Controlling als Informationsgeber befassen, sondern die viel schwierigere Aufgabe erfüllen, ein falsches Controlling selbst als Fehlerquelle zu identifizieren. In der Praxis gibt es zahlreiche Konstellationen, warum das Controlling falsche Zahlen liefern kann. So können betriebliche Abläufe, wie z. B. der Zahlungseingang für verkaufte Produkte, falsch oder gar nicht erfasst oder einfach nur nicht bzw. unvollständig an die Controlling-Abteilung weitergeleitet worden sein. Auch kann es vorkommen, dass das Controlling rechnerisch korrekte Daten liefert, diese aber keine Aussagekraft besitzen. So wäre z. B. eine Kostenrechnung (bspw. eine Produktkostenrechnung), die nur auf Vollkosten (= Einzel- und Gemeinkosten) abzielt, fatal, da moderne Teilkostenrechnungssysteme (= Rechnen mit fixen und variablen Kosten) zumeist weitaus brauchbarere Informationen liefern. Das wichtigste Instrumentarium zur Gewährleistung der Korrektheit von Controlling- Auswertungen ist sicherlich in diversen Plausibilitätsprüfungen des ursprünglichen Datenmaterials zu sehen. Während die Felder der einzelnen Datensätze durch relativ einfache Abfragen herauszufinden sind, lassen sich die Prüfungen hinsichtlich der Anzahl der ursprünglichen Daten aus der Finanzbuchhaltung nur sehr schwierig durchführen. Wenn die betriebliche Buchhaltung kumulierte Zahlen von diversen Kostenstellen liefert, so ist die Überprüfungsmöglichkeit des ursprünglichen Zahlenmaterials, da die Zusammenfassung bereits in der Finanzbuchhaltung stattgefunden hat, so gut wie unmöglich. Helfen können an dieser Stelle nur ausgewählte Stichproben, in denen durch die Buchhaltung errechnete Gesamtbeträge auf bestimmte Kostenstellen in mühsamer Arbeit einzeln überprüft werden. Bei sehr umfangreichen Kostenstellen, d. h. solchen, die häufig bebucht werden, kann die entsprechende Ü- berprüfung EDV-maschinell durchgeführt werden. Eine weitere Methode, Fehler zu vermeiden, besteht in der Rohdatenübernahme aus der Finanzbuchhaltung, die erst innerhalb der Controlling-Software aufsummiert werden. Die Rohdatenübernahme aus der Finanzbuchhaltung bietet damit ein zusätzli- 233 Das Controlling stellt selbst nur einen Teil des gesamten Risikomanagements dar und muss selbst in die bestehenden organisatorischen Sicherungsmaßnahmen der internen Revision eingebunden werden und auch für externe Prüfstellen zugänglich sein. Vgl. Küpper, Hans-Ulrich: Controlling, 4. Auflage, Stuttgart, 2005, S. 516. 134
- Seite 92 und 93: zess tangiert fast alle anderen bet
- Seite 94 und 95: fasst werden. Jeder weitere Auftrag
- Seite 96 und 97: Das Rentabilitäts- und Risikomanag
- Seite 98 und 99: che Absicherung dar, die im Falle v
- Seite 100 und 101: Nicht selten ist bei der Geschäfts
- Seite 102 und 103: Beschaffung von Leistungen, die nic
- Seite 104 und 105: im Betrieb muss sich auf Unterschei
- Seite 106: (auch im Sinne von Reparaturen und
- Seite 109 und 110: und zum anderen nach steuerrechtlic
- Seite 111 und 112: gungsauftrages wird einem Kostentr
- Seite 113 und 114: Solange die meisten Produktanpassun
- Seite 115 und 116: gen. In solchen Betrieben spricht m
- Seite 117 und 118: listen. Dies ist ein entscheidender
- Seite 119 und 120: freien Kapazitäten ausweisen kann,
- Seite 121 und 122: len um den Managementblick dieser A
- Seite 123 und 124: cenverwendung abzubilden, gibt es d
- Seite 125 und 126: Erhebung zusammenhängen. Wenn man
- Seite 127 und 128: Während die Planungssicherheit fü
- Seite 129 und 130: nur solcher Dienstleistungen und Pr
- Seite 131 und 132: Stückliste oder Auftrags-Stücklis
- Seite 133 und 134: gleich die Information über den Za
- Seite 135 und 136: ungen unwahrscheinlich erscheint (u
- Seite 137 und 138: dieser Stelle allerdings zusätzlic
- Seite 139 und 140: stellender Gewinn erwirtschaftet we
- Seite 141: zeitigen Einstieg in ein bestimmtes
- Seite 145 und 146: tungs-programme, die definitiv fals
- Seite 147 und 148: Ein aussagefähiges Controlling Sys
- Seite 149 und 150: Zinsänderungen Kapitalbedarf für
- Seite 151 und 152: Meinungen in der Objektivität sowi
- Seite 153 und 154: Tilgung von Darlehen Nicht abzuzieh
- Seite 155 und 156: Einen liquiditätsverbessernden Eff
- Seite 157 und 158: aufweisen, von denen enorme Auswirk
- Seite 159 und 160: ebenfalls vergünstigt sind, kann d
- Seite 161 und 162: 3.5.1 Besteuerungsformen Obwohl die
- Seite 163 und 164: len. Die Aufteilung der Projekte mu
- Seite 165 und 166: auchsfolge den realen Gegebenheiten
- Seite 167 und 168: einmaligen Managemententscheidungen
- Seite 169 und 170: vereinheitlicht und klarer und plau
- Seite 171 und 172: Die einzige, jedoch nur von wenigen
- Seite 173 und 174: chen-, sondern auch betriebsbezogen
- Seite 175 und 176: Die Erfahrung mit rechtlichen Ausei
- Seite 177 und 178: Belastbarkeit Durchhaltevermögen s
- Seite 179 und 180: 4.1.1.4 Personalentwicklung Ein wei
- Seite 181 und 182: Umsatz nach Land, innerhalb der Lä
- Seite 183 und 184: Es stellt sich berechtigterweise eb
- Seite 185 und 186: Steuerung des Gesamtunternehmens, w
- Seite 187 und 188: Marktverschlechterung sowie nicht v
- Seite 189 und 190: 4.2.4 Einkauf und Bestellwesen Die
- Seite 191 und 192: eitung und einer realistischen Eins
Umfelds <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e aktive Anpassung an dieses. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Reaktionsmöglichkeit,<br />
für die im Regelfall e<strong>in</strong>e aktive Unternehmenspolitik ohne räumliche Veränderungsnotwendigkeit<br />
besteht, stellen die Z<strong>in</strong>sen dar. Auf diesem Gebiet bestehen –<br />
nicht zuletzt durch die globale Deregulierung <strong>und</strong> Integration der F<strong>in</strong>anzmärkte – verstärkt<br />
auftretende Möglichkeiten, sich mit Kapital auf ausländischen Kapitalmärkten<br />
zu versorgen, wobei Währungsschwankungen ggf. zu beachten s<strong>in</strong>d.<br />
Diese Möglichkeit wird immer häufiger genutzt, da es im Rahmen der EU Anpassung<br />
immer mehr Chancen dafür gibt, z. B. e<strong>in</strong> Darlehen für e<strong>in</strong> Untenehmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em EU-<br />
Land aufzunehmen. Die Frage des Zugangs zu e<strong>in</strong>er Kapitalbörse ist h<strong>in</strong>gegen nach<br />
wie vor deutlich schwieriger. Die Emissionen von Aktien <strong>und</strong> Anleihen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />
Regel mit der Bed<strong>in</strong>gung verknüpft, dass der Emittent <strong>in</strong> dem gegebenen Land ansässig<br />
se<strong>in</strong> muss. Insofern ist e<strong>in</strong>e Neuemission <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Land, wo das betroffene<br />
Unternehmen rechtlich ke<strong>in</strong>e Niederlassung <strong>und</strong>/oder Repräsentanz betreibt,<br />
so gut wie nicht möglich. Ist h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong>nerhalb von Konzernstrukturen der Kapitalbedarf<br />
bei e<strong>in</strong>er Tochtergesellschaft im Ausland entstanden, so hat der Konzern die<br />
Möglichkeit, über den dort lokalen Kapitalmarkt Mittel aufzunehmen.<br />
Zur M<strong>in</strong>derung von Risiken bzw. zur Sicherstellung der Rentabilität können <strong>in</strong>sbesondere<br />
große Unternehmen auch direkt wirtschaftspolitische Forderungen an den<br />
jeweiligen Staat stellen. Dazu gehören bspw. Forderungen im Bereich Steuervergünstigungen<br />
oder <strong>in</strong>frastrukturelle Vorleistungen bei Standortentscheidungen oder<br />
die Nutzung von Hermesbürgschaften bei Geschäften <strong>in</strong> <strong>in</strong>stabilen Staaten. Unabhängig<br />
von der Unternehmensgröße kann e<strong>in</strong>e politische Beteiligung bzw. Bee<strong>in</strong>flussung<br />
auch durch die aktive Mitgliedschaft <strong>in</strong> Verbänden oder Handelskammern stattf<strong>in</strong>den.<br />
Auch durch die Betreibung systematischen Lobby<strong>in</strong>gs <strong>und</strong> – <strong>in</strong> Ausnahmefällen<br />
– die Bee<strong>in</strong>flussung der Regierung bei der Ausarbeitung von Staatsverträgen<br />
können <strong>in</strong>teressante <strong>und</strong> renditestarke Investitionen vorangetrieben werden.<br />
3.4 F<strong>in</strong>anzwirtschaftliche Management<strong>in</strong>strumente der Rentabilität <strong>und</strong> des<br />
<strong>Risiko</strong>s im Unternehmen<br />
3.4.1 Kosten/Erlös-Controll<strong>in</strong>g<br />
3.4.1.1 Ist-Kosten-Aufstellung. Abstimmung zwischen F<strong>in</strong>anzbuchhaltung <strong>und</strong> Controll<strong>in</strong>g<br />
Die Darstellung der f<strong>in</strong>anzwirtschaftlichen Management<strong>in</strong>strumente der Rentabilität<br />
<strong>und</strong> des <strong>Risiko</strong>s stellt <strong>in</strong>soweit e<strong>in</strong>e Besonderheit dar, dass die Controll<strong>in</strong>g-Instru-<br />
133