Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
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Stückliste oder Auftrags-Stückliste 215 ) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternen Auftrages mit fest def<strong>in</strong>ierten<br />
Arbeitsschritten sowie dessen Abschluss als e<strong>in</strong>e notwendige Bed<strong>in</strong>gung ansehen<br />
werden muss. Dies ist jedoch m. E. weder aus kaufmännischer noch aus EDVtechnischer<br />
Sicht im Ergebnis zu erwarten. E<strong>in</strong>e lückenlose EDV-Abbildung der erbrachten<br />
Leistungen setzt nicht zw<strong>in</strong>gend voraus, dass e<strong>in</strong>e Produktionsprozessgestaltung<br />
starr <strong>und</strong> unflexibel vorgegeben se<strong>in</strong> muss.<br />
E<strong>in</strong>e Auswahl der e<strong>in</strong>gesetzten Materialien sowie die Art <strong>und</strong> Menge der geleisteten<br />
Arbeitszeit ist gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>facheren Betriebsstrukturen, genauer gesagt <strong>in</strong> den Betrieben,<br />
wo die Anzahl der Materialpositionen <strong>und</strong> der Lohnarten nicht zu erheblich<br />
ist, sicherlich praktikabel zu verwalten. Aus me<strong>in</strong>er Sicht ist es nicht nachvollziehbar,<br />
dass diese verhältnismäßig e<strong>in</strong>fache Erkenntnis <strong>in</strong> der Praxis noch so selten verbreitet<br />
ist, gerade wenn man sich die existierenden EDV-Komplettsysteme anschaut. E<strong>in</strong>e<br />
detaillierte <strong>und</strong> lückenlose Abbildung der erbrachten Leistungen, die <strong>in</strong> der Praxis<br />
häufig deshalb nicht empfohlen wird, da man den unverhältnismäßig hohen Aufwand<br />
im Bereich der Stückliste, Auftrags-Stückliste sowie des Auftrags fürchtet, wäre auch<br />
ohne solch e<strong>in</strong> „Soll-Korsett“ möglich, wenn die sich <strong>in</strong> der Nutzung bef<strong>in</strong>dliche Software<br />
e<strong>in</strong>e strukturierte Erfassung von betrieblich genauen Ist-Daten (Verbräuchen)<br />
ermöglichen würde. Auf diesem Wege ist e<strong>in</strong>e hohe Genauigkeit mit e<strong>in</strong>em relativ<br />
niedrigen Aufwand zu erreichen. Dies hat zugleich e<strong>in</strong>en erheblichen E<strong>in</strong>fluss auf die<br />
Perfektion der Leistungsmessung (Effizienz <strong>in</strong> der Produktion) 216 <strong>und</strong> nicht zuletzt für<br />
die E<strong>in</strong>haltung buchhalterischer Bewertungsvorschriften 217 .<br />
E<strong>in</strong>e separate, aber dennoch sehr wichtige, Problematik auf diesem Gebiet stellt die<br />
Preisprüfung dar. E<strong>in</strong> ausgeklügeltes <strong>Risiko</strong>management im Unternehmen muss an<br />
dieser Stelle die Frage nach den möglichen bewussten oder unbewussten Manipulationen<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Fakturierung beantworten. Die Problematik der Preisabsicherung,<br />
die bezüglich des <strong>Risiko</strong>managements zu gestalten ist, steht direkt im Widerspruch<br />
<strong>zum</strong> Postulat der Praktikabilität der täglichen Abwicklung der Fakturierung<br />
durch Mitarbeiter. E<strong>in</strong>e Zubilligung von Preisnachlässen <strong>und</strong> Rabatten erfordert gelegentlich<br />
e<strong>in</strong>e Anpassung des Preises. Wie soll jedoch diese s<strong>in</strong>nvolle <strong>und</strong> gelegentlich<br />
notwendige Maßnahme von möglichen Manipulationen 218 unterschieden werden?<br />
215<br />
Abgeänderte Stamm-Stückliste.<br />
216<br />
Das Vorhandense<strong>in</strong> der genaueren Ist-Daten spielt e<strong>in</strong>e Rolle für die Erfüllung von Controll<strong>in</strong>g-Aufgaben.<br />
217<br />
Z. B. im S<strong>in</strong>ne von der Bewertung fertiger <strong>und</strong> unfertiger Erzeugnisse.<br />
218<br />
Beispiele für solche Manipulationen könnten z. B. se<strong>in</strong>: „Vetternwirtschaft“: Der K<strong>und</strong>e ist e<strong>in</strong><br />
Fre<strong>und</strong>/Verwandter e<strong>in</strong>es Mitarbeiters <strong>und</strong> bekommt ungerechtfertigte Sonderkonditionen; „Selbstbe-<br />
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