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Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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Während die Planungssicherheit für spätere Kalkulationen von Aufträgen von den<br />

Plankosten ausgehen sollte, da schließlich künftige Aufträge zu e<strong>in</strong>em profitablen<br />

Preis anzubieten s<strong>in</strong>d, verfolgt die betriebliche F<strong>in</strong>anzbuchhaltung sowie der gesamte<br />

Bereich des Ex-Post-Controll<strong>in</strong>gs die Genauigkeit der Kostenansätze <strong>in</strong> der Vergangenheit.<br />

In der Regel s<strong>in</strong>d die Kostenansätze als Kontroll<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> der Praxis aus den<br />

oben dargestellten Gründen nicht all zu genau, <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest was die Geme<strong>in</strong>kostenanteile<br />

angeht. Diesen Fehler versucht man jedoch <strong>in</strong> Bezug auf die Vergangenheit, d.<br />

h. unter anderem für die bilanziellen Bewertungszwecke, dadurch zu beseitigen,<br />

dass e<strong>in</strong>e Abstimmung zwischen dem Controll<strong>in</strong>g <strong>und</strong> der F<strong>in</strong>anzbuchhaltung bezüglich<br />

der Verrechnungssätze der Vergangenheit erfolgt. 208<br />

Hierbei gilt das Pr<strong>in</strong>zip, dass die im Controll<strong>in</strong>g ausgewiesenen Kosten unter ke<strong>in</strong>en<br />

Umständen von den tatsächlich angefallenen Ist-Kosten abweichen dürfen. Im Detail<br />

bedeutet das, dass die Kostenansätze aus dem betrieblichen Controll<strong>in</strong>g, die für Bewertungszwecke<br />

herangezogen worden s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>nerhalb der F<strong>in</strong>anzbuchhaltung mit<br />

den Ist-Kosten am Jahresende verglichen werden müssen.<br />

Dieses Kontroll<strong>in</strong>strumentarium führt sehr häufig zu Korrekturen der Bewertung, die<br />

sich auf die wertmäßigen Bestandspositionen auswirken. Nach der Korrektur <strong>in</strong>nerhalb<br />

der F<strong>in</strong>anzbuchhaltung werden die Korrekturbuchungssätze an das betriebliche<br />

Controll<strong>in</strong>g weitergeleitet. Hierdurch werden die Kalkulationen durch die so genannte<br />

Nachkalkulation entsprechend der F<strong>in</strong>anzbuchhaltung angepasst werden. 209<br />

E<strong>in</strong>e andere Methode, der Aktualisierungsproblematik zu entgehen, besteht dar<strong>in</strong>,<br />

die Kostenansätze, die für die Darstellung der Produktionskosten herangezogen werden,<br />

nur <strong>und</strong> ausschließlich auf die Zuordnung direkter E<strong>in</strong>zel-Fertigungskosten zu<br />

208<br />

Die F<strong>in</strong>anzbuchhaltung ist e<strong>in</strong> Teilbereich des Rechnungswesens. Sie ist unternehmensextern<br />

ausgerichtet <strong>und</strong> dient der Dokumentation <strong>und</strong> Erfolgsermittlung. Ihre Arbeit ist v. a. handels- <strong>und</strong><br />

steuerrechtlich determ<strong>in</strong>iert. Der Controller muss Kenntnis über den Bilanz- <strong>und</strong> Bewertungsansatz<br />

haben, greift er auf diese Zahlen zurück. Allerd<strong>in</strong>gs bezieht sich das Controll<strong>in</strong>g traditionell eher auf<br />

die Zahlen des <strong>in</strong>ternen Rechnungswesens <strong>und</strong> somit auf die Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung. Vgl.<br />

Horváth, Péter: Controll<strong>in</strong>g, 2002, S. 436, 462 f.. Die F<strong>in</strong>anzbuchhaltung stellt dem Controll<strong>in</strong>g Zahlen<br />

über bestimmte Sachverhalte zur Verfügung "<strong>und</strong> bildet <strong>in</strong>soweit h<strong>in</strong>sichtlich der controll<strong>in</strong>gadäquaten<br />

Gestaltung e<strong>in</strong>e 'black box'." Horváth, Péter; Reichmann, Thomas (Hrsg.): Vahlens Großes Controll<strong>in</strong>glexikon,<br />

S. 648. Sollte sich das Controll<strong>in</strong>g der Zahlen der F<strong>in</strong>anzbuchhaltung bedienen, so ist darauf<br />

zu achten, dass die Erhebung dieser Zahlen auf e<strong>in</strong>er völlig anderen Zielsetzung beruhen als es<br />

z. B. für kostenrechnerische Zwecke notwendig wäre. Vgl. Preißler, Peter: Controll<strong>in</strong>g, 1996, S. 143.<br />

209<br />

Haberstock setzt die Begriffe "Nachkalkulation" <strong>und</strong> "Istkostenrechnung" gleich. Ihr Pr<strong>in</strong>zip ist<br />

e<strong>in</strong>e ex post Kostenkontrolle. Allerd<strong>in</strong>gs stellt er die These auf, dass es e<strong>in</strong>e "re<strong>in</strong>e Istkostenrechnung"<br />

nicht gäbe, da immer Kostenrechnungen existieren, die mit Durchschnitts- oder Planzahlen arbeiten<br />

(wie kalkulatorische Kosten, Rechnungsabgrenzungsposten etc.). Vgl. Haberstock, Lothar: Kostenrechnung<br />

I, 1998, S. 173 f. Bezugsobjekte der Nachkalkulation s<strong>in</strong>d die Kostenträger, um e<strong>in</strong>e Kostenträgerstückrechnung<br />

auf Vollkostenbasis zu ermitteln. Vgl. Eisele, Wolfgang: Technik des betrieblichen<br />

Rechnungswesens, 2002, S. 718.<br />

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