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Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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cenverwendung abzubilden, gibt es die Möglichkeit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternen Kostenstellenverrechnung,<br />

auch „<strong>in</strong>nerbetriebliche Leistungsverrechnung“ genannt. 197<br />

Am Rande dieses Themas sei h<strong>in</strong>zugefügt, dass Kostenstellenverrechnungen <strong>in</strong> der<br />

<strong>in</strong>nerbetrieblichen F<strong>in</strong>anzbuchhaltung sowie im Controll<strong>in</strong>g zu nicht unerheblichen<br />

Mehraufwendungen führen können. 198 So müssen evtl. vore<strong>in</strong>gestellte Kontenzuordnungen<br />

(<strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzbuchhaltung <strong>und</strong> im Controll<strong>in</strong>g) vorübergehend geändert werden.<br />

E<strong>in</strong>e zweite Alternative der Kostenstellenverrechnungen bieten <strong>in</strong>terne Aufwand-Umbuchungen<br />

(z. B. mittels Pro-Forma-Rechnungen), die die Aufwendungen<br />

als Ist-Kosten oder zu e<strong>in</strong>em vere<strong>in</strong>barten St<strong>und</strong>ensatz (<strong>in</strong>terner Kostenstellenverrechungssatz)<br />

an die anderen Unternehmensbereiche verrechnen. 199<br />

Gerade die Problematik der Verrechnungsweise stellt <strong>in</strong> der Praxis e<strong>in</strong>e große Herausforderung<br />

für das Management dar. Häufig gilt es, zwei entgegengerichtete Anforderungen<br />

mite<strong>in</strong>ander zu verknüpfen. Auf der e<strong>in</strong>en Seite muss e<strong>in</strong> Dienstleistungsfluss<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Fachbereichen gefördert werden. Auf der anderen<br />

Seite jedoch muss vermieden werden, dass <strong>in</strong>effiziente Fachbereiche unbemerkt<br />

nicht dauerhaft Ressourcen anderer Fachbereiche beanspruchen.<br />

Die <strong>in</strong>ternen Verrechnungspreise können daher als e<strong>in</strong> Instrument des <strong>Risiko</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Rentabilitätsmanagement</strong>s genutzt werden. 200 Das heißt, die Verrechnungspreise<br />

197<br />

Die <strong>in</strong>nerbetriebliche Leistungsverrechnung ist notwendig, wenn <strong>in</strong> Unternehmen außer<br />

Marktleistungen auch solche Leistungen erbracht werden, die nicht direkt <strong>in</strong> das Endprodukt e<strong>in</strong>gehen,<br />

sondern im Laufe des Leistungserstellungsprozesses verwendet werden. Alle Verrechnungstechniken<br />

benötigen e<strong>in</strong>e differenzierte Gliederung des Unternehmens <strong>in</strong> Kostenstellen. Vgl. Eisele,<br />

Wolfgang: Technik des betrieblichen Rechnungswesens, 2002, S. 683 ff.. Typische Kostenstellen für<br />

die <strong>in</strong>terne Weiterverrechnung s<strong>in</strong>d (Bsp. nach Eisele, ebenda, S. 685): 1. Allgeme<strong>in</strong>er Bereich:<br />

Stromerzeugung, Re<strong>in</strong>igungsabteilung, Werkschutz, Werksfeuerwehr, Kant<strong>in</strong>e, Rechenzentrum, soziale<br />

E<strong>in</strong>richtungen (Werksarzt, Werkstheater etc.). 2. Hilfskostenstellen: technisches Büro, F&E, Fertigungskontrolle,<br />

Labor, Arbeitsvorbereitung. 3. Hauptkostenstellen mit verrechenbaren Leistungen:<br />

selbst erstellte Masch<strong>in</strong>en, Werkzeuge, Gebäude.<br />

198<br />

Es ist <strong>in</strong>teressant zu erwähnen, dass renommierte Autoren zu dem Probelm schweigen. So<br />

f<strong>in</strong>det man ke<strong>in</strong>e Äußerungen dazu bspw. bei: Haberstock, Lothar: Kostenrechnung I, 1998; Eisele,<br />

Wolfgang: Technik des betrieblichen Rechnungswesens, 2002; Wöhe, Günter: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Betriebswirtschaftslehre, 2002; He<strong>in</strong>er, He<strong>in</strong>z-August: Praxishandbuch Kostenrechnung,<br />

1990.<br />

199<br />

H<strong>in</strong>zuweisen ist allerd<strong>in</strong>gs auf das Problem, dass die Hilfskostenstellen selber auch untere<strong>in</strong>ander<br />

Leistungen austauschen <strong>und</strong> ohne e<strong>in</strong> Rechnungssystem gar nicht wissen, wie sie von diesen<br />

liefernden Hilfskostenstellen belastet werden, da deren Geme<strong>in</strong>kosten noch nicht ermittelbar s<strong>in</strong>d.<br />

Selbst wenn sie ke<strong>in</strong>e Vorlieferanten hätten, könnten sie ihre Geme<strong>in</strong>kosten doch erst am Ende der<br />

Abrechnungsperiode ermitteln <strong>und</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Empfängern aufbürden, so dass aus Sicht e<strong>in</strong>es<br />

Vollkostenrechnungssystems (um das es ja <strong>in</strong> der Kostenstellenrechnung eigentlich geht), simples<br />

Verrechnen durch Rechnungschreiben nicht s<strong>in</strong>nvoll ist. Vgl. z. B. Haberstock, Lothar: Kostenrechnung<br />

I, 1998, S. 125 oder Eisele, Wolfgang: Technik des betrieblichen Rechnungswesens, 2002. S.<br />

685.<br />

200<br />

"..ohne die Durchführung der ibL: s<strong>in</strong>d die maßgebenden relevanten Kosten <strong>in</strong> vielen Fällen<br />

nicht feststellbar, ist ke<strong>in</strong>e aussagefähige Kostenkontrolle möglich, ist ke<strong>in</strong>e genaue Kalkulation möglich."<br />

Haberstock, Lothar: Kostenrechnung I, 1998, S. 125.<br />

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