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Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

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len um den Managementblick dieser Arbeit nicht verdecken, soll an dieser Stelle darauf<br />

h<strong>in</strong>gewiesen werden, dass alle<strong>in</strong> schon die Zuordnung der anfallenden Kosten<br />

nach dem Verursacherpr<strong>in</strong>zip 193 <strong>in</strong> der Praxis oft zu erheblichen Problemen führt. Die<br />

hiermit angesprochene Abgrenzungsproblematik wird besonderes deutlich, wenn<br />

man sich e<strong>in</strong> Unternehmen mit sehr komplexen Arbeitsprozessen vorstellt. Die entscheidenden<br />

Schwierigkeitsfaktoren der Kostenstellenabgrenzung bestehen zunächst<br />

<strong>in</strong> der theoretischen Aufstellung von Aufteilungsregeln <strong>und</strong> anschließend <strong>in</strong><br />

deren praktischer Umsetzung. Vor dem verhältnismäßig klaren Postulat e<strong>in</strong>er verursachergerechten<br />

Kostenaufteilung s<strong>in</strong>d bei e<strong>in</strong>er näheren Betrachtung also zahlreiche<br />

Problemfelder erkennbar. Die hiermit angesprochene Problemstellung lässt sich<br />

nicht nur auf die allgeme<strong>in</strong> bekannten Fragen des Controll<strong>in</strong>gs reduzieren: 194<br />

Wie sollten die Geme<strong>in</strong>kosten der Verwaltung zugeordnet werden?<br />

Wie s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>kosten der Fertigung zu behandeln?<br />

Wie genau müssen die E<strong>in</strong>zelkosten der Fertigung ermittelt werden?<br />

Je tiefer betriebliche Prozesse analysiert werden, desto schwierigere Aufteilungs<strong>und</strong><br />

Erhebungsproblematiken kommen h<strong>in</strong>zu. Anbei e<strong>in</strong>ige Beispiele aus dem Bereich<br />

„Lagerwirtschaft“, die nicht gerade triviale Fragen „ob“ <strong>und</strong> dann „wie“ e<strong>in</strong>e verursachergerechte<br />

Kostenzuordnung erfolgen sollte, nach ziehen müssen. 195<br />

Tabelle 21 Kosten betrieblicher Prozesse <strong>und</strong> ihre Verrechnungsprobleme<br />

Betriebliche Prozesse<br />

Fragestellung<br />

193<br />

Das Verursachungspr<strong>in</strong>zip ist (neben dem Tragfähigkeits- <strong>und</strong> Durchschnittspr<strong>in</strong>zip) e<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip<br />

der Kostenverrechnung, bei welchem "Die Bezugsgrößen mit genau den Kosten belastet [werden],<br />

die sie auch verursacht haben." Thommen, Jean-Paul, Achleitner, Ann-Krist<strong>in</strong>: Allgeme<strong>in</strong>e Betriebswirtschaftslehre,<br />

2003, S. 444 f..<br />

194<br />

Die Kostenrechnung ist e<strong>in</strong> Teilgebiet des -operativen- Controll<strong>in</strong>gs. Horváth nennt die "Zurechnung<br />

der Kosten <strong>und</strong> Leistungen auf bestimmte Bezugsgrößen" als e<strong>in</strong>es der Hauptproblembereiche<br />

des Controllers bei der Gestaltung e<strong>in</strong>es Systems der Kostenrechnung. Bezugsgrößen (also Objekte<br />

zu Verrechnungszwecken) können se<strong>in</strong>: Verantwortungsbereiche, Produkte, Perioden. Vgl. Horváth,<br />

Péter: Controll<strong>in</strong>g, 2003, S. 479 ff.. Weber ordnet Fragen der E<strong>in</strong>zel- <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>kosten den<br />

Systemen der Vollkostenrechnung zu <strong>und</strong> siedelt sie dort im Bereich der Kostenartenrechnung an. Als<br />

Ausgangspunkt der Kostenartenrechnung sieht er die Zurechnung der Kosten zu den E<strong>in</strong>zel- <strong>und</strong><br />

Geme<strong>in</strong>kosten <strong>und</strong> somit auch ihre Festlegung. Kritisch merkt er an, dass die Vollkostenrechnung im<br />

Controll<strong>in</strong>g kaum über s<strong>in</strong>nvolle E<strong>in</strong>satzfelder verfügt. Vgl. Weber, Jürgen: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Controll<strong>in</strong>g,<br />

2004, S. 194 ff..<br />

195<br />

E<strong>in</strong>e besondere Problematik der Kostenverrechnung ergibt sich beispielsweise für das Logistikcontroll<strong>in</strong>g<br />

dadurch, dass die Logistik e<strong>in</strong>e betriebliche Querschnittsfunktion ist, so dass diesem<br />

Prozess kaum Kostenstellen <strong>und</strong> Kostenplätze zuzuordnen s<strong>in</strong>d. Dies liegt bspw. daran, dass <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />

Transportprozesse oftmals unterbrochen werden müssen (z.B. zwecks Qualitätssicherung,<br />

Kommissionierung usw.) <strong>und</strong> Wechselwirkungen zwischen den logistischen <strong>und</strong> den nicht logistischen<br />

Leistungen auftreten. Vgl. L<strong>in</strong>dner, Otto; Pir<strong>in</strong>ger, Heiko: Logistik-Controll<strong>in</strong>g. Kritische Analyse, Zielsetzung<br />

<strong>und</strong> Strategiebeobachtungen, 1990, S. 213 f..<br />

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