Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
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weisbaren Optimum. 184 E<strong>in</strong>e Untersuchung e<strong>in</strong>es aufgenommenen Produktionsplanungsstatus<br />
mit den wissenschaftlichen Regeln über die Methode der „L<strong>in</strong>earen Optimierung“<br />
zeigt nicht selten, dass bei der Produktionsfe<strong>in</strong>planung Optimierungspotenziale<br />
<strong>zum</strong><strong>in</strong>dest z. T. unberücksichtigt geblieben s<strong>in</strong>d.<br />
Unter der Verwendung professioneller EDV-Werkzeuge ist e<strong>in</strong>e Erstellung von Optimierungsmodellen<br />
verhältnismäßig e<strong>in</strong>fach, allerd<strong>in</strong>gs nur dann, wenn man von e<strong>in</strong>er<br />
momentanen Aufnahme der Aufträge <strong>und</strong> Produktionsbed<strong>in</strong>gungen ausgeht.<br />
Deutlich komplexer ist diese Problematik, wenn die mathematisch beste Lösung im<br />
laufenden Betrieb gef<strong>und</strong>en werden soll. Die Zeitkomponente erzw<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Betrachtung<br />
des Produktionsplanungsprozesses nach den Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>er rollierenden Optimierung.<br />
E<strong>in</strong>e zu e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitpunkt vorgenommene Produktionsfe<strong>in</strong>planung<br />
erweist sich spätestens nach dem E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>es neuen K<strong>und</strong>enauftrags als<br />
überprüfungswürdig. 185 Weitere mathematische Restriktionen können sich aus den<br />
Gegebenheiten der Lagerhaltung (E<strong>in</strong>kaufslager <strong>und</strong> Verkaufslager) bzw. Just-In-<br />
Time-Lieferungen sowie Kapazitätse<strong>in</strong>gaben für den Transport <strong>und</strong> die Logistik ergeben.<br />
Alle mathematisch darstellbaren Bedienungen können zwar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er professionellen<br />
Software abgebildet werden, diese verkomplizieren e<strong>in</strong>en täglichen E<strong>in</strong>satz<br />
der optimierten Lösung jedoch enorm. 186<br />
Die Grenzen von Softwareprodukten dieses wissenschaftlich hoch anspruchsvollen<br />
Gebietes werden <strong>in</strong> der Regel erst <strong>in</strong> Konfliktsituationen sichtbar. Wird durch e<strong>in</strong>e<br />
unvorhergesehene Situation e<strong>in</strong>e mathematisch def<strong>in</strong>ierte Restriktion verletzt, so<br />
könnte vom Rechner e<strong>in</strong>e mathematisch zwar richtige, aber dennoch wirtschaftlich<br />
unkalkulierbare Lösung vorgeschlagen werden. Im Falle e<strong>in</strong>er verspäteten Abholung<br />
der Ware aus dem Verkaufslager, unter der Prämisse dass das Lager dadurch ke<strong>in</strong>e<br />
184<br />
Daher „setzen sich PPS-Systeme <strong>in</strong> der Praxis immer mehr durch, da sich gezeigt hat, daß<br />
sie i. d. R. gegenüber "klassischen" Methoden zu e<strong>in</strong>er deutlichen Verr<strong>in</strong>gerung der Durchlaufzeiten<br />
<strong>und</strong> der Lagerbestände führen." Kahle, Egbert: Produktion, 1996, S. 226.<br />
185<br />
Vgl. He<strong>in</strong>en, Edm<strong>und</strong>: Industriebetriebslehre, 1991, S. 582.<br />
186<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich liegen die Grenzen von PPS-Systemen - <strong>und</strong> somit auch der entsprechenden<br />
Software - <strong>in</strong> den Annahmen ihrer Programmierungsmodelle. So basieren bspw. Verfahren der l<strong>in</strong>earen<br />
Optimierung auf determ<strong>in</strong>istischen Annahmen, wie gegebene Nachfragemengen, ke<strong>in</strong>e Kapazitätsgrenzen,<br />
konstante Produktionszeiten etc. Werden komplexere Modelle verwendet, so wird e<strong>in</strong>e<br />
komplexere Datenbasis benötigt, deren Erhebung, E<strong>in</strong>gabe <strong>und</strong> Pflege wiederum zu e<strong>in</strong>em <strong>Risiko</strong><strong>und</strong><br />
Kostenfaktor werden kann, <strong>in</strong>sbesondere wenn diese unzulänglich s<strong>in</strong>d. Vgl. Thonemann, Ulrich:<br />
Operations Management, 2005, S. 331. Um PPS-Systeme flexibel <strong>und</strong> benutzerfre<strong>und</strong>lich zu gestalten,<br />
sollte Folgendes beachtet werden: e<strong>in</strong>heitliches Maskenformat aller Module, direkte Funktionswahl,<br />
e<strong>in</strong>heitliche Tastenbelegung, Kurzhelpfunktion, Matchcodes, Maskengenerator zur Bedürfnisanpassung.<br />
Vgl. Fandel, Günter; Francois, Peter; Gubitz, Klaus-Mart<strong>in</strong>: PPS-Systeme, 1994, S. 461.<br />
Wöhe empfiehlt bei Problemen der flexiblen PPS-Anpassung die Verwendung grafischer Lösungsverfahren,<br />
wie GANTT-Diagrammen, da sie schnell <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach zu handhaben s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> <strong>zum</strong>eist zu zufrieden<br />
stellenden Lösungen führen. Vgl. Wöhe, Günter: E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Allgeme<strong>in</strong>e Betriebswirtschaftslehre,<br />
2002, S. 435.<br />
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