Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...

Praxis jedoch nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen den kaufmännischen
und technischen Bereichen eines Unternehmens erreicht werden.
Die oben dargestellte Struktur eines Fertigungsauftrages dürfte sehr realistisch für
Industriezweige einer homogenen Massenproduktion oder für eine Großauftrag-
Einzelfertigung erscheinen. 177 Die Praktikabilität eines möglichen Einsatzes von einfach
strukturierten Fertigungsaufträgen ergibt sich bei der Massenproduktion aus der
Tatsache, dass eine im Vorfeld genau definierte Palette an Produkten zumindest
über einen gewissen Zeitraum hergestellt wird. Eine ebenfalls einfache Handhabung
der Fertigungsaufträge ist bei einer Einzelfertigung mit einem erheblichen Finanzvolumen
je Auftrag, so dass der gesamte Umsatz eines Jahres lediglich aus einigen
wenigen Projekten besteht, in der Regel gegeben. Dies aufgrund der Tatsache, dass
selten bzw. gar keine umständlichen und zeitraubenden Aktualisierungen vorgenommen
werden müssen.
Bei einem großen Auftragsvolumen sind Erstellungs- sowie Verwaltungsaufwand für
projektorientierte Fertigungsaufträge verhältnismäßig sehr gering. Problematisch dagegen
ist die Organisation und Verwaltung von Fertigungsaufträgen bei Unternehmen,
die sich auf der Skala zwischen großformatiger Einzelfertigung und Massenproduktion
positioniert haben. Unternehmen, die eine kundenorientierte Anpassung
eines Massenartikels anbieten, haben in der Praxis mit erheblichen Schwierigkeiten
fertig zu werden, den Aufwand für die Pflege von Fertigungsaufträgen in angemessenen
Grenzen zu halten. Eine strikte Verfolgung des an sich logischen Grundsatzes,
dass jedes Produkt im Rahmen eines Fertigungsauftrages hergestellt wird, würde
bedeuten, dass jede noch so kleine Anpassung am Produkt im Auftrag des Kunden
einen separaten Fertigungsauftrag entstehen lassen würde. Dies würde auf der
Seite des betrieblichen Controllings erneut die Aufwendungen für die Erstellung der
gesamten Kette der Kostenzuordnungen (Produktionsschritte, Kostenstellen) auslösen.
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In dem Zusammenhang sind auch „Stücklisten“ zu nennen. Die – um das genau dargestellt
zu haben – eine untergeordnete Struktur eines Fertigungsauftrags darstellen. Das sind Übersichten
der Elemente herzustellender Produkte. Sie sind aus der Produktstruktur abgeleitet und sind quasi die
Zutatenliste eines Produktes. Es wird unterschieden zwischen: Mengenstückliste: Alle Produktteile
(Baugruppen) werden mit ihrer Menge aufgelistet, ohne die Produktstruktur weiter aufzugliedern;
Strukturstückliste: Darstellung der Produktteile (Baugruppen) und ihrer Mengen; Baukastenstückliste:
Ähnlich wie Strukturliste, jedoch übersichtlicher. Es werden nur die Unterebenen jeweiliger Produktteile
(Baugruppen) angegeben. Vgl. Eversheim, Walter; Schuh, Günther: Produktion und Management,
Teil 1, 1996, S. 7-46 f.. Damit sind Fertigungsaufträge sozusagen Anweisungen, eine gegebene
Stückliste samt der benötigten Materialien und Arbeitsschritte im Produktionsprozess zu realisieren.
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Die Aufgaben dieses sog. „Produktionscontrollings“ "umfassen im einzelnen die Systemgestaltung,
d.h. den Aufbau und die Anpassung des Produktionsplanungs-, Produktionssteuerungs- und
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