Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ... Konzepte und Ansätze zum Risiko- und Rentabilitätsmanagement in ...
Beschaffung von Leistungen, die nicht die benötigten Qualitätsanforderungen erfüllen Nicht-Ausnutzung von Preisvorteilen durch einen gesplitterten Einkauf Anforderung/Beschaffung ohne ausreichende Berücksichtigung der Lagerbestände Anforderung/Beschaffung ohne Berücksichtigung das Vorhaben tangierender Planungen anderer Abteilungen Produktionsverzug bzw. –unterbrechungen Lieferschwierigkeiten gegenüber dem Kunden, wodurch ggf. eine Abwanderung des Kunden oder sogar eine von diesem verbreitete schlechte Reputation resultieren kann Die Notwendigkeit eines ungestörten und kurzfristigen Zugangs der Mitarbeiter zu benötigten Materialien oder Dienstleistungen und zugleich die Notwendigkeit der organisationstechnischen, rechtlichen und finanziellen Absicherung der Beschaffungsvorgänge kann in der Praxis dadurch gelöst werden, dass jeder Arbeitnehmer im Unternehmen eine Bedarfsanforderung stellen kann, diese jedoch muss von dem Vorgesetzten sowie einem ausgewählten Personenkreis des Einkaufsbereiches genehmigt werden. 157 Aus Praktikabilitätsgründen wird i. d. R. der Vorgesetzte zuerst darüber entscheiden, ob die Bedarfsanforderung eines Mitarbeiters gerechtfertigt ist. Auf Grund der (arbeits-) rechtlichen Sicherheit im Betrieb ist an dieser Stelle zu empfehlen, dass die Erstellung einer Bedarfsanforderung sowie deren Genehmigung schriftlich (was nicht unbedingt bedeuten muss in Papierform) dokumentiert werden. 158 Dadurch, dass den einzelnen Bedarfs-Anforderern, gleichermaßen auch deren Vorgesetzten, der Blick auf den meist sehr großen Markt der Dienstleistungen und Produkte i. d. R. verwehrt ist, muss vor der eigentlichen Bestellung noch eine zweite 157 Hierbei kommt es auch auf folgende Charakteristika der Beschaffungssituation an: 1. periodischer vs. aperiodischer Bedarf, 2. großer Bestellwert vs. geringer Bestellwert. Vor allem bei aperiodischem Bedarf mit großen Bestellwerten ist eine Genehmigungspflicht bzw. eine Anforderungsberechtigung durch einen Vorgesetzten sinnvoll. Dies kann – je nach Vertrauenslage und Aufbauorganisation - der Einkaufsleiter oder ein Mitglied der Geschäftsleitung sein. Bedarfsanforderungen sind von den Fachabteilungen möglichst präzise und neutral zu formulieren, damit die Einkaufsabteilung eine adäquate Lieferantenauswahl treffen kann. Vor allem für periodische (also immer wiederkehrende) Beschaffungen eignen sich standardisierte Anforderungsmasken der EDV, deren mitarbeiterspezifischen Zugang durch die EDV-Administration gesteuert werden kann. Vgl. Hartmann, Horst: Materialwirtschaft, 2002, S. 457 f.. 158 Grundsätzlich sind die Arbeitsabläufe und Dokumentationspflichten der Beschaffungsabteilung in einem Beschaffungshandbuch zu beschreiben. Moderne EDV-Systeme ermöglichen und erleichtern auch umfangreiche Dokumentationsanforderungen. Vgl. ebenda S. 139 ff.. Gründe für die Sinnhaftigkeit einer Beschaffungsdokumentationspflicht können sein: Ermöglichung eines Beschaffungscontrollings; Verhinderung bzw. leichtere Aufdeckung „nicht-rationaler“ Einkaufsstrategien wie Faulheit (z. B. unterlassene/unzureichende Beschaffungsmarktbeobachtung), Nepotismus, Korruption, 93
Kontrollinstanz implementiert werden, welche insbesondere über Marktinformationen verfügt und die Bedarfsanforderungen überprüft und abstimmt. 159 So fällt der Einkaufsabteilung die Aufgabe zu, eine dem zu bestellenden Produkt bzw. Dienstleistung angemessene Marktrecherche durchzuführen. Auf diesem Wege können wichtige Eigenschaften der Anbieter sowie die rechtlichen Bedingungen verglichen und mit dem Verantwortungsträger einer Bedarfsanforderung abgestimmt werden. In der Regel werden u. a. folgende Eigenschaften überprüft: Erfahrung auf dem Markt/Branchenkenntnisse/Referenzen des Lieferanten Qualitätssicherstellung Reklamationsquote und Reklamationsprozeduren Lieferqualität/Lieferfristen Preisbildung, Skonti, Rabatte, Boni Einhaltung von Tarifverträgen (insbesondere bei öffentlichen Nachfragern) Einhaltung gewisser Umwelt- und Sozialstandards (z. B. bei Beschaffungen in Schwellen- und Entwicklungsländern) Die Marktrecherchen ergeben sehr häufig prozentual zweistellige Preisunterschiede. Der Umfang einer angemessenen Marktrecherche und damit der betriebene Aufwand sollte, von den Erfahrungen der Mitarbeiter im Beschaffungswesen ausgehend, aus dem Wert der Bedarfsanforderungen und den Kenntnissen des betroffenen Marktsegments bezüglich der Preisunterschiede heraus angestrebt werden. Insoweit ist das ein Beispiel von Maßnahmen des Risiko- und Rentabilitätsmanagements, die selbst zum Gegenstand einer risiko- und rentabilitätsorientierten Überlegung hinsichtlich des Umfangs und der Genauigkeit werden müssen. Damit wird eine Rückkopplung im Charakter des Rentabilitäts- und Risikomanagements überaus deutlich: Dieses ist nämlich nicht nur auf alle betriebliche Prozesse zu fokussieren, sondern im eigenen Rahmen ebenfalls den gleichen kritischen Fragen auszusetzen. 160 Die fachliche Abstimmung zwischen dem Beschaffungswesen und dem Anforderer Selbstbereicherung etc.; Vereinfachung juristischer Ermittlungen strafbarer Handlungen durch das Beschaffungspersonal. 159 Diese Vorgehensweise sollte selbstverständlich überwiegend nicht bei Kleinstbestellungen umgesetzt werden. 160 Beim Risikomanagement geht es nicht um eine „dogmatische“ Vermeidung aller Risiken, sondern um eine systematische, rentabilitäts- und unternehmenszielorientierte Identifikation, Bewertung und Bewältigung von Risiken. Der Aufwand des Risikomanagements muss in einem wirtschaftlichen Verhältnis zum Nutzen stehen und sollte daher nur relevante Risiken beachten. Vgl. Kreke, Henning: Finanzielles Risk Management bei grenzüberschreitenden Unternehmensakquisitionen, 1994, S. 128 f.. Effektivitätsanforderung an das Risikomanagement: Sicherung der Überschussgenerierung durch die Analyse von Risiken bei der Planung und Realisierung von Investitionen. Effizienzanforderung an das Risikomanagement: Schaffung eines positiven Beitrags zum Unternehmensergebnis. Vgl. Burger, Anton; Buchhart, Anton: Risikocontrolling, 2002, S. 18 ff.. 94
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Beschaffung von Leistungen, die nicht die benötigten Qualitätsanforderungen erfüllen<br />
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anderer Abteilungen<br />
Produktionsverzug bzw. –unterbrechungen<br />
Lieferschwierigkeiten gegenüber dem K<strong>und</strong>en, wodurch ggf. e<strong>in</strong>e Abwanderung<br />
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Hierbei kommt es auch auf folgende Charakteristika der Beschaffungssituation an: 1. periodischer<br />
vs. aperiodischer Bedarf, 2. großer Bestellwert vs. ger<strong>in</strong>ger Bestellwert. Vor allem bei aperiodischem<br />
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Lieferantenauswahl treffen kann. Vor allem für periodische (also immer wiederkehrende) Beschaffungen<br />
eignen sich standardisierte Anforderungsmasken der EDV, deren mitarbeiterspezifischen<br />
Zugang durch die EDV-Adm<strong>in</strong>istration gesteuert werden kann. Vgl. Hartmann, Horst: Materialwirtschaft,<br />
2002, S. 457 f..<br />
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Gr<strong>und</strong>sätzlich s<strong>in</strong>d die Arbeitsabläufe <strong>und</strong> Dokumentationspflichten der Beschaffungsabteilung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beschaffungshandbuch zu beschreiben. Moderne EDV-Systeme ermöglichen <strong>und</strong> erleichtern<br />
auch umfangreiche Dokumentationsanforderungen. Vgl. ebenda S. 139 ff.. Gründe für die<br />
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Verh<strong>in</strong>derung bzw. leichtere Aufdeckung „nicht-rationaler“ E<strong>in</strong>kaufsstrategien wie<br />
Faulheit (z. B. unterlassene/unzureichende Beschaffungsmarktbeobachtung), Nepotismus, Korruption,<br />
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