31.10.2013 Aufrufe

Biochemie der Getreideverarbeitung

Biochemie der Getreideverarbeitung

Biochemie der Getreideverarbeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Backeigenschaften von Mehlen<br />

Prof.Dr.K.Lösche<br />

Allgemeine Produkttechnologie pflanzlicher Lebensmittel<br />

Eine gut ausgebildete, nicht gealterte Krume muß bei geeigneter mechanischer Belastung<br />

(Daumendruck) deformierbar sein – ohne die charakteristische Makrostruktur zu verlieren –<br />

und nach Entlastung ganz o<strong>der</strong> teilweise wie<strong>der</strong> die ursprüngliche Form annehmen<br />

(Elastizität). Diese Eigenschaften besitzen z.B. die Krumen von Flachgebäcken<br />

(Dauerbackwaren, Fladenbrote ) nicht.<br />

1.4 Funktionelle Bedeutung <strong>der</strong> Mehlinhaltsstoffe<br />

1.4.1 Einführung<br />

Bei <strong>der</strong> Brotherstellung (die vorrangig betrachtet werden soll ) erfolgen in mehreren Phasen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> – hauptsächlich hochmolekularen – Inhaltsstoffe. Gleichzeitig haben sie<br />

wichtige Funktionen zu erfüllen.<br />

Formatiert: Nummerierung<br />

und Aufzählungszeichen<br />

Die Funktionen von Getreide – bzw. Mehlinhaltsstoffen kann man generell unterscheiden in<br />

a) natürliche (biologische ) Funktionen,<br />

z.B. als Strukturmaterial, Reservestoffe, zur Wasserbindung,<br />

b) technologische und sensorische Funktionen in Lebensmitteln,<br />

z.B. als Strukturmaterial, das für Textur, Form, rheologische Eigenschaften wesentlich ist,<br />

als Quellstoffe, Emulgatoren, Geschmackstoffe,<br />

c) ernährungsphysiologische Funktionen<br />

z.B. als Energielieferant, Ballaststoff, essentieller Nährstoff.<br />

Definition<br />

Als funktionelle Eigenschaften von Lebensmittelrohstoffen sowie Lebensmitteln bzw. ihren<br />

Bestandteilen versteht man allgemein solche , die in bezug auf die Verarbeitbarkeit im<br />

technologischen Prozeß und bestimmte Qualitätseigenschaften <strong>der</strong> Produkte eine wesentliche<br />

Funktion erfüllen. Im weiten Sinne werden bestimmte ernährungsphysiologische<br />

Eigenschaften, wie Verdaubarkeit und Resorptionsverhalten, dazugerechnet.<br />

Die Kenntnis <strong>der</strong> funktionellen Eigenschaften bzw. die Herstellung von<br />

Lebensmittelrohstoffen mit bestimmten funktionellen Eigenschaften ermöglicht die bessere<br />

Verwertbarkeit <strong>der</strong> Rohstoffe, die Rationalisierung <strong>der</strong> Technologien und die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Materialökonomie sowie des Gebrauchs -, Genuß- bzw. Nährwertes.<br />

Unabhängig vom individuellen Lebensmittel unterscheidet man eine Reihe grundlegen<strong>der</strong><br />

funktioneller Eigenschaften <strong>der</strong> Kohlenhydrate , Proteine und Lipide; dabei sind einige<br />

Unterschiede zwischen hoch – und nie<strong>der</strong>molekularen Inhaltsstoffen (z.B. Polysaccharide<br />

bzw. Disaccharide) sowie zwischen den hydrophylen und hydrophoben vorhanden.<br />

Zu den grundlegenden funktionellen Eigenschaften von Lebensmitteln bzw. <strong>der</strong>en Rohstoffen<br />

o<strong>der</strong> Inhaltsstoffen gehören:<br />

- Wasserbindung und Löslichkeit ( z.B. Proteine, Polysaccharide),<br />

- rheologische Eigenschaften (Biopolymere, Lipide),<br />

- Gelbildung (z.B. Polysaccharide)<br />

- Filmbildung (z.B. Phospholipide, lineare Polysaccharide),<br />

- chemische Reaktivität ( z. B. Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren, Saccharide),<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!