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Biochemie der Getreideverarbeitung

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Backeigenschaften von Mehlen<br />

Prof.Dr.K.Lösche<br />

Allgemeine Produkttechnologie pflanzlicher Lebensmittel<br />

- Quellung und Verkleisterung beim Backen,<br />

- Substrat für die Bildung von Maltose (als eine Voraussetzung für die biologische<br />

Lockerung),<br />

- Beitrag zur Textur <strong>der</strong> Gebäckkrume und Kruste,<br />

- Gelbildung und Retrogradation,<br />

- Wechselwirkung mit Lipiden und Aromastoffen,<br />

- Substrat für die Bildung von Aromastoffen und Bräunungsprodukten.<br />

Für das Verhalten <strong>der</strong> Stärke im Mehl sind von Bedeutung:<br />

- Reifegrad des Getreides,<br />

- Härte <strong>der</strong> Bruchstücke des Mehlkörpers,<br />

- Verkittung <strong>der</strong> Stärkekörner mit Protein,<br />

- Auflösungsgrad des Mehles,<br />

- Korngrößen <strong>der</strong> Stärkekörner,<br />

- enzymatische und mechanische Beschädigung,<br />

- Stärkekornoberfläche,<br />

- Quellfähigkeit und Wasserbindevermögen,<br />

- enzymatische Angreifbarkeit,<br />

- Temperaturbereich <strong>der</strong> Verkleisterung ( z. B. 328 K bis 338 K bei Weizenstärke, 325 bis<br />

332 K bei Roggenstärke).<br />

Die Eigenschaften <strong>der</strong> Stärkekörner und die funktionell bedeutsamen Unterschiede <strong>der</strong> Arten<br />

und Sorten werden bestimmt durch die chemische Zusammensetzung und die physikalischen<br />

Beschaffenheit.<br />

Die Stärke <strong>der</strong> verschiedenen Getreidearten wirken sich unterschiedlich auf das<br />

Backverhalten aus.<br />

Die Fähigkeit zur Quellung und Verkleisterung <strong>der</strong> Stärkekörner ist <strong>der</strong>en wichtigste<br />

Eigenschaft bei <strong>der</strong> Herstellung von Backwaren und Nähmitteln. Verkleisterung <strong>der</strong><br />

Stärkekörner und Funktionalität von Amylose und Amylopektin in Teig und Krume werden<br />

von zahlreichen Faktoren beeinflußt. Beim Backen ( o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Formen einer<br />

hydrothermischen Behandlung) ist das Wasserangebot begrenzt, und die Verkleisterung<br />

erreicht verschiedene Stadien. Sie reichen von Stärkegelen mit intakten, wenig gequollenen<br />

Stärkekörnern, wobei die Amylose die Körner verbindet, bis zu Stärkegelen mit stark<br />

geqwuollenen bruchstücken von Stärkekörnern, die durch Amylose zu einem kontinuierlichen<br />

Netzwerk verbunden werden, wobei das Wasser überwiegend durch das Amylopektin in den<br />

Stärkekörnerbruchstücken gebunden wird.<br />

Einflußfaktoren auf Quellung, Verkleisterung und rheologische Eigenschaften von Stärke:<br />

a) botanische Herkunft, z.B.<br />

- Verhältnis von Amylose zu Amylopektin und Verteilung im Stärkekorn,<br />

- relative Molekülmassen,<br />

- Gehalt an Phoshatgruppen und Lipiden, z.B. Lysolecithin, das leicht und fest mit Amylose<br />

eine Einschlußverbindung eingeht,<br />

- Korngröße, Kristallinität ( Anordnung <strong>der</strong> Polymere, Menge, und Verteilung, kristalliner<br />

Bereich bzw. Assoziationszustand im Stärkekorn, abhängig von <strong>der</strong> Temperatur beim<br />

Wachstum <strong>der</strong> Pflanze),<br />

b) Vorgeschichte, z.B.<br />

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