Wassererlebnisband Gersprenz mit projektbezogener ... - KLARA-Net
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| LandKonzept. Frank Uwe Pfuhl|<br />
Der Bildungsmarkt ist hart umkämpft von vielen mehr oder weniger professionellen Anbietern.<br />
Für den Kunden stehen grundsätzlich der investierte Teilnahmebeitrag und vor allem<br />
die investierte Zeit auf dem Spiel. Daher werden zunehmend Entscheidungen für oder gegen<br />
ein Bildungsangebot an der Frage nach entsprechenden Referenzen oder Qualitätskriterien<br />
und –siegeln fest gemacht.<br />
Wer also ein Bewusstsein dafür entwickelt und frühzeitig entsprechende Maßnahmen einbaut,<br />
erlangt einen spürbaren Marktvorteil.<br />
Wichtige Ansatzpunkte für die Qualitätsentwicklung und –Sicherung liefert u.a. die NUN 42 .<br />
Hieran und ergänzend an den von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU)<br />
in Hessen 43 erstellten Qualitätskriterien sollte ein Bildungskonzept für das zu erstellende<br />
Umweltbildungszentrum ausgerichtet werden.<br />
3.4.5 Bildungsanspruch im Tourismus<br />
Grundsätzlich hält der Trend zu „Bildungsreisen“ an, das Angebot auf dem Bildungsreisemarkt<br />
wächst sogar und <strong>mit</strong> dem demografischen Wandel steigt die Zahl der „immer kürzer<br />
und immer öfter“ Reisenden an. Eben diese Gruppen sind es, denen Deutsches Essen an<br />
mallorcinischen Stränden nicht mehr genügt. Vielmehr steht der Wunsch, in die Kultur, die<br />
Geschichte und die Landschaft der Zielregion einzutauchen.<br />
Neben die klassischen Begriffe wie „Bildungsurlaub“ oder „Studienreise“ treten heute Definitionen<br />
des Kulturtourismus und des Naturtourismus, die ihrerseits den Präferenzen nach<br />
„kurz“, „anspruchsvoll“ und „unterhaltend dargeboten“ Rechnung tragen. Weitere Kennzeichen<br />
dieses Reiseverhaltens sind die zeitunabhängige und individuelle Gestaltung des Urlaubs.<br />
Im Kulturtourismus wird heute ein „Megatrend“ für die nächsten Jahre gesehen, der u.a. dadurch<br />
belegt wird, dass 77% aller Reisenden aus Deutschland zumindest gelegentlich kulturelle<br />
Sehenswürdigkeiten auf dem Programm haben. Weiterhin wird nach Kulturreisen „im<br />
engeren Sinne“ (bei dem das kulturelle Objekte oder die Veranstaltung Grund der Reise ist)<br />
und „im weiteren Sinne“ (hier ist Kultur gleichrangiger Urlaubsbestandteil neben anderen<br />
Freizeitaktivitäten wie z.B. Radfahren) unterschieden. Insgesamt werden drei Teilzielgruppen<br />
unterschieden: Besichtigungs-, Bildungs- und Studienreisende, Event- und Veranstaltungsbesucher<br />
und kulturinteressierte Städtereisende. Das Durchschnittsalter der ersten Teilzielgruppe<br />
liegt zwischen 36 und 65 Jahren.<br />
Der Naturtourismus wird in vier Kernbereiche zerlegt: Naturaktivitäten, Naturbeobachtung,<br />
Natur- und Umweltbildung sowie Gesund in der Natur.<br />
Zusammenfassend kann aber festgehalten werden, dass der Tourismus <strong>mit</strong> seiner Spezialisierung<br />
auf Themen wie „Kultur“ oder „Natur“ auch eine inhaltliche Aufwertung erfährt, was<br />
un<strong>mit</strong>telbar <strong>mit</strong> einem höheren Bildungsanspruch korreliert. Daraus sind Konsequenzen in<br />
der Professionalisierung der Konzeption zu ziehen.<br />
42 NUN = Norddeutsche Partnerschaft zur Unterstützung der UN-Dekade. Der Qualitätsrahmen, an den sich auch die Konzeption<br />
für ein Umweltbildungszentrum am <strong>Wassererlebnisband</strong> orientieren kann, findet sich auch im Internet unter:<br />
www.nun-dekade.de/fileadmin/nun-dekade/dokumente/materialien/NUN_Zertifizierungskriterien_Juni09.pdf, Stand:<br />
18.06.2010<br />
43 www.anu-hessen.de, Stand: 18.06.2010<br />
| Machbarkeitsstudie <strong>Wassererlebnisband</strong> <strong>Gersprenz</strong> <strong>mit</strong> Umweltbildungszentrum, Juni 2010 | 82