Wassererlebnisband Gersprenz mit projektbezogener ... - KLARA-Net

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31.10.2013 Aufrufe

| LandKonzept. Frank Uwe Pfuhl| Wie in Abbildung 4 dargelegt, sind zahlreiche Unterthemen und Themenkomplexe mit dem Leitthema „Wasser“ verknüpfbar. Dies ergibt umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten für Arrangements im Rahmen der Umweltbildungsarbeit. In der Gestaltung kann sehr gut auf die örtlichen Gegebenheiten zurückgegriffen werden, hier sind die identifizierten Erlebnispunkte aus Kapitel 2.3 hilfreich. 3.3.4 Funktion Das Umweltbildungszentrum kann unterschiedliche Funktionen übernehmen. Das Spektrum reicht vom einfachen Portal für das Wassererlebnisband Gersprenz bis hin zum autark zu betreibenden Umweltbildungszentrum mit eigenen Schulungsräumen und umfangreichem Bildungsprogramm. Optimal ist eine Bündelung mehrerer Funktionen im Umweltbildungszentrum, um daraus Synergieeffekte abschöpfen zu können. Bei einer Verbindung von allgemeiner touristischer Buchungsstelle und Umweltbildungszentrum ließen sich z.B. in der Summe Personalkosten und Bürokosten einsparen. Auch könnte das Umweltbildungszentrum mit einem breiter gestreuten Publikum rechnen, was die Besucherfrequenz erhöht. Während wiederum Besucher des Zentrums auch auf andere touristische Angebote der Region aufmerksam werden. 3.3.5 Trägerschaft Derzeit noch völlig offen ist die Trägerschaft für ein Umweltbildungszentrum, da die Betreiber noch nicht eindeutig identifizierbar sind. Denkbar ist eine kommunale, aber auch eine private Trägerschaft. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit und die Finanzierbarkeit des Aufbaus ist eine private, gemeinnützige Trägerschaft erheblich von Vorteil. Nur ein gemeinnütziger Träger wird grundsätzlich in den Genuss von Förderungen durch Stiftungen oder Spendenmitteln kommen können. Hier kann zweistufig vorgegangen werden: Zunächst sollte als einfachste Form ein Verein gegründet und beim Amtsgericht eingetragen werden. Vereinszweck und Satzung sind so zu gestalten, dass ausschließlich und unmittelbar ein gemeinnütziger Zweck erfüllt wird. Hier entscheidet zunächst allein die Formulierung in der Satzung über die vorläufige Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt. Diese ist wiederum dafür notwendig, um Spendenbescheinigungen ausstellen zu können. Auch fördern viele Stiftungen und Förderprogramme ausschließlich als gemeinnützig anerkannte Einrichtungen. In einer zweiten Entwicklungsstufe kann ein eventueller wirtschaftlicher Zweckbetrieb ausgegliedert werden. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Veranstaltungen oder Angeboten eine gewisse Grenze übersteigen bzw. zur Haupteinnahme des Vereins werden. Bei entsprechender Größe bietet es sich an, eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) zu gründen, in der der Verein alleiniger Gesellschafter ist. Sollte über größere Spenden, Erbschaften oder sonstige Zuwendungen ein größeres Kapital zusammen kommen, kann auch die Stiftung in Erwägung gezogen werden. Diese kann dann mit dem vorrangigen Stiftungszweck der laufenden Förderung der Umweltbildungsarbeit gewidmet sein. | Machbarkeitsstudie Wassererlebnisband Gersprenz mit Umweltbildungszentrum, Juni 2010 | 78

| LandKonzept. Frank Uwe Pfuhl| 3.3.6 Struktur Die meisten Umweltbildungszentren können ihren Betrieb ausschließlich aufgrund außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements aufrecht erhalten. Nur sehr wenige Zentren sind aufgrund ihrer Lage und herausragenden Ausstattung fähig, sich eine vorrangig hauptamtliche Struktur zu gönnen. Die durchschnittliche personelle Ausstattung besteht aus einer (umwelt-)pädagogischen Leitung in hauptamtlicher, voller Anstellung sowie einer halben Bürokraft. Ergänzend werden für die Durchführung von Bildungsveranstaltungen oder Abrufangeboten Honorarkräfte eingesetzt. Das zusätzliche ehrenamtliche Engagement ist für den Erfolg aller Einrichtungen unerlässlich. Die Verfügbarkeit entsprechenden Personals bestimmt darüber hinaus über die Öffnungszeiten und die Möglichkeiten eines zusätzlichen mobilen Einsatzes. 3.3.7 Standort Von den Mitgliedern der projektbegleitenden Arbeitsgruppe wurden drei Standorte ins Gespräch gebracht: Die ehemalige Kaserne, die Stadtmühle und der stillgelegte Kiessee Hardt an der L3116. Eine Nutzung der Kaserne bzw. einzelner Gebäude aus dem Bestand ist kurz- bis mittelfristig nicht möglich. Auch ist dieser Standort relativ weit von der Gersprenz, von der die Gersprenz begleitenden Radroute und von weiteren Gewässern entfernt. Aus diesem Grund sollten primär die beiden anderen Standorte in den Fokus genommen werden. Eine Bewertung des Standortes Stadtmühle findet sich als Integrationslösung „maxi“ in Kapitel 3.6.3. Der Standort Kiessee wird als Neubaulösung in Kapitel 3.6.4 näher betrachtet. Da diese Standorte unterschiedliche Möglichkeiten bieten, kann auch eine Verbundlösung angestrebt werden, in der beispielsweise an einem Standort der „Verwaltungssitz“ angesiedelt wird und weitere Standorte als Erlebnis- und Lernorte entwickelt und integriert werden. So ist durchaus ein Verbund aus Stadtmühle als Verwaltungssitz und zentrale Anlaufstelle mit einem in den nächsten Jahren zu erstellenden Neubau am Kiessee mit der Funktion „Wasserlabor“ denkbar. Dies kann auch eine zweistufige Lösung sein, da die Stadtmühle sofort zur Nutzung zur Verfügung steht, für einen Neubau aber erst einmal Mittel akquiriert werden müssen. Schließlich ließen sich in diesen Verbund mit jeweils unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten noch die Naturschutzscheune Reinheim und die Waldschule Groß-Zimmern integrieren. Damit werden ein größerer Raum und ein breiter angelegtes Themenspektrum abgedeckt. 3.3.8 Produkte Entscheidend für den nachhaltigen Betrieb eines Umweltbildungszentrums ist die Entwicklung vermarktbarer Produkte. Das „Kerngeschäft“ einer solchen Einrichtung besteht immer aus Bildungsarrangements, die zielgruppenspezifisch erstellt werden. Dabei sind zwei Grundformen voneinander zu unterscheiden: Das offene Programm und die Abrufangebote. Das offene Programm ist durch fest terminierte Veranstaltungen charakterisiert, zu der sich einzelne Personen anmelden können. Das offene Programm wird meist mit einem eigenen Programmfaltblatt beworben. | Machbarkeitsstudie Wassererlebnisband Gersprenz mit Umweltbildungszentrum, Juni 2010 | 79

| LandKonzept. Frank Uwe Pfuhl|<br />

3.3.6 Struktur<br />

Die meisten Umweltbildungszentren können ihren Betrieb ausschließlich aufgrund außergewöhnlichen<br />

ehrenamtlichen Engagements aufrecht erhalten. Nur sehr wenige Zentren sind<br />

aufgrund ihrer Lage und herausragenden Ausstattung fähig, sich eine vorrangig hauptamtliche<br />

Struktur zu gönnen.<br />

Die durchschnittliche personelle Ausstattung besteht aus einer (umwelt-)pädagogischen Leitung<br />

in hauptamtlicher, voller Anstellung sowie einer halben Bürokraft. Ergänzend werden für<br />

die Durchführung von Bildungsveranstaltungen oder Abrufangeboten Honorarkräfte eingesetzt.<br />

Das zusätzliche ehrenamtliche Engagement ist für den Erfolg aller Einrichtungen unerlässlich.<br />

Die Verfügbarkeit entsprechenden Personals bestimmt darüber hinaus über die Öffnungszeiten<br />

und die Möglichkeiten eines zusätzlichen mobilen Einsatzes.<br />

3.3.7 Standort<br />

Von den Mitgliedern der projektbegleitenden Arbeitsgruppe wurden drei Standorte ins Gespräch<br />

gebracht: Die ehemalige Kaserne, die Stadtmühle und der stillgelegte Kiessee Hardt<br />

an der L3116.<br />

Eine Nutzung der Kaserne bzw. einzelner Gebäude aus dem Bestand ist kurz- bis <strong>mit</strong>telfristig<br />

nicht möglich. Auch ist dieser Standort relativ weit von der <strong>Gersprenz</strong>, von der die<br />

<strong>Gersprenz</strong> begleitenden Radroute und von weiteren Gewässern entfernt. Aus diesem Grund<br />

sollten primär die beiden anderen Standorte in den Fokus genommen werden.<br />

Eine Bewertung des Standortes Stadtmühle findet sich als Integrationslösung „maxi“ in Kapitel<br />

3.6.3. Der Standort Kiessee wird als Neubaulösung in Kapitel 3.6.4 näher betrachtet.<br />

Da diese Standorte unterschiedliche Möglichkeiten bieten, kann auch eine Verbundlösung<br />

angestrebt werden, in der beispielsweise an einem Standort der „Verwaltungssitz“ angesiedelt<br />

wird und weitere Standorte als Erlebnis- und Lernorte entwickelt und integriert werden.<br />

So ist durchaus ein Verbund aus Stadtmühle als Verwaltungssitz und zentrale Anlaufstelle<br />

<strong>mit</strong> einem in den nächsten Jahren zu erstellenden Neubau am Kiessee <strong>mit</strong> der Funktion<br />

„Wasserlabor“ denkbar. Dies kann auch eine zweistufige Lösung sein, da die Stadtmühle<br />

sofort zur Nutzung zur Verfügung steht, für einen Neubau aber erst einmal Mittel akquiriert<br />

werden müssen.<br />

Schließlich ließen sich in diesen Verbund <strong>mit</strong> jeweils unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten<br />

noch die Naturschutzscheune Reinheim und die Waldschule Groß-Zimmern integrieren.<br />

Da<strong>mit</strong> werden ein größerer Raum und ein breiter angelegtes Themenspektrum abgedeckt.<br />

3.3.8 Produkte<br />

Entscheidend für den nachhaltigen Betrieb eines Umweltbildungszentrums ist die Entwicklung<br />

vermarktbarer Produkte. Das „Kerngeschäft“ einer solchen Einrichtung besteht immer<br />

aus Bildungsarrangements, die zielgruppenspezifisch erstellt werden. Dabei sind zwei<br />

Grundformen voneinander zu unterscheiden: Das offene Programm und die Abrufangebote.<br />

Das offene Programm ist durch fest terminierte Veranstaltungen charakterisiert, zu der sich<br />

einzelne Personen anmelden können. Das offene Programm wird meist <strong>mit</strong> einem eigenen<br />

Programmfaltblatt beworben.<br />

| Machbarkeitsstudie <strong>Wassererlebnisband</strong> <strong>Gersprenz</strong> <strong>mit</strong> Umweltbildungszentrum, Juni 2010 | 79

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