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Mode und Design - Oberbaum City

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TIPPS<br />

Kleidergeschichten<br />

Üppige Spitzenkleider der Jahrh<strong>und</strong>ertwende, mit Perlen<br />

<strong>und</strong> Pailletten bestickte Abendroben aus den 30er-Jahren<br />

oder bunter Hippiefummel – <strong>Mode</strong>fans mit Faible für<br />

Historisches kommen im Schloss Meyenburg auf ihre hre Kosten.<br />

Die in Fürstenwalde geborene <strong>Mode</strong>schöpferin deschöpferin Josefi ne<br />

Edle von Krepl hat immer er schon mit Leidenschaft<br />

historische Damenkleider <strong>und</strong> Accessoires gesammelt. In<br />

den letzten fünfzig Jahren ist es ihr gelungen, über 3.000 Stücke<br />

zusammenzutragen. Seit Sommer 2006 können ausgewählte<br />

<strong>Mode</strong>-Highlights ghts des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts im anderthalb Autost<strong>und</strong>en<br />

von Berlin entfernt gelegenen Renaissanceschloss<br />

Meyenburg bestaunt taunt werden.<br />

Zurzeit sind hier r<strong>und</strong> 350 Kleider ausgestellt. Der R<strong>und</strong>gang<br />

beginnt im Kellergewölbe mit schweren Seidenkleidern, die<br />

während der Kaiserzeit zeit getragen wurden, <strong>und</strong> endet im<br />

Obergeschoss mit schrägen hrägen Outfi ts, die<br />

frau um 1980 schick fand. and.<br />

Um die Stimmung des jeweiligen<br />

Jahrzehnts noch besser wiederzugeben,<br />

Tipps & Termine<br />

ist im Hintergr<strong>und</strong> leise die e passende<br />

Musik zu hören. Möbel, Bilder, der, Geschirr,<br />

Von Musik über Kunst <strong>und</strong> <strong>Design</strong> bis Sport: Die aktuellen<br />

Accessoires <strong>und</strong> Zeitungsausschnitte schnitte Veranstaltungshinweise der <strong>Oberbaum</strong> <strong>City</strong>Lights-Redaktion<br />

geben zusätzliche Einblicke in die<br />

Atmosphäre der betreffenden Zeit. eit.<br />

Pop & Rock:<br />

BERLINER HALBMARATHON für Läufer<br />

11. Dezember 2008<br />

<strong>und</strong> Skater statt, www.scc-events.com<br />

Die britische britische Musik Musiklegende Elton John<br />

kommt nnach<br />

Berlin, www.o2world.de Kunst & <strong>Mode</strong>:<br />

noch bis zum 7. Dezember 2008<br />

29. Dezember 2008<br />

c/o berlin zeigt Fotografi en aus der Samm-<br />

Melancholische Melodien, manchmal lung der französischen <strong>Mode</strong>schöpferin<br />

nachdenklich stimmende Texte: Ich + Ich agnès b, u. a. von Man Ray <strong>und</strong> Robert<br />

kurz spielen kurz vorm Jahreswechsel live, Mapplethorpe, www.co-berlin.info<br />

www.o2world.de<br />

noch bis zum 19. Januar 2009<br />

Retrospektive des Star- <strong>und</strong> <strong>Mode</strong>fotografen<br />

Richard Avedon im Martin-<br />

Gropius-Bau, www.berliner-festspiele.de<br />

Im Anschluss an den Museumsbesuch<br />

bietet sich ein Spaziergang im weiträumigen<br />

Schlosspark an. Und wer jetzt<br />

einen kleinen Hunger verspührt, kann<br />

im nahe gelegenen Hotel-Restaurant<br />

Germania einkehren. Hier werden<br />

schmackhafte Speisen in angenehm<br />

modernem Ambiente serviert.<br />

Für alle, die Lust auf noch mehr Sightseeing<br />

haben, denen sei das Zisterzienser-Nonnenkloster<br />

Heiligengrabe, das<br />

spätbarocke Schloss Wolfshagen oder<br />

die Altstadt von Wittstock empfohlen.<br />

www.modemuseum-schloss-meyenburg.de<br />

18<br />

Jazz:<br />

6. Dezember 2008<br />

Im Mittelpunkt des »Berlin Jazz<br />

Marathon« steht der improvisierte Jazz,<br />

www.radialsystem.de<br />

Events:<br />

12. bis 15. Februar 2009<br />

Unser Tipp für Eltern: »Disney on Ice –<br />

Findet Nemo«, www.o2world.de<br />

Sonstiges/Sport:<br />

6. <strong>und</strong> 7. Dezember 2008<br />

Kreative, selbstgefertigte <strong>Design</strong>produkte<br />

bietet der TrendMafi a Weihnachtsmarkt<br />

auf der Frankfurter Allee,<br />

www.trendmafi a.de<br />

5. April 2009<br />

Bereits zum 29. Mal fi ndet der Vattenfall<br />

Ab Dezember 2008 werden im Eingangsbereich des<br />

<strong>Mode</strong>museums witzige Kleider der süddeutschen<br />

<strong>Mode</strong>designerin Olga von Moorende präsentiert.<br />

8. November 2008 bis 11. März 2009<br />

Das Kunstgewerbemuseum präsentiert<br />

mit der Ausstellung »Couture – Remixed«<br />

Kreationen des <strong>Mode</strong>künstlers Stephan<br />

Hann, www.smb.spk-berlin.de<br />

Ungewöhlich: Stephan Hann verwendet bei der<br />

Gestaltung seiner <strong>Mode</strong>objekte Materialien wie<br />

Zeitungsseiten oder Metallpapier.<br />

HISTORY<br />

Die wechselvolle Geschichte<br />

der Höheren Webeschule<br />

Die <strong>Oberbaum</strong> <strong>City</strong> befi ndet sich im Herzen der ehemaligen »Stralauer Vorstadt«. Um 1700 erstmals<br />

urk<strong>und</strong>lich erwähnt, entwickelte sich dieser Stadtteil Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zu einem der führenden<br />

Standorte des Berliner Handwerks <strong>und</strong> der Industrie. Hier wurden Teppiche <strong>und</strong> Stoffe, Glühlampen,<br />

Flaschen <strong>und</strong> Bier, Palmkernöl- <strong>und</strong> Schwefelkohlenstoff, Asphalt, Mörtel, Maschinen <strong>und</strong> Boote erzeugt.<br />

Qualifi zierte Fachkräfte waren gefragt. Kein W<strong>und</strong>er also, dass viele berufsbildende Schulen im Quartier<br />

entstanden – unter ihnen auch die ehemalige »Höhere Webeschule« am Warschauer Platz.<br />

Das Handwerk der Textilherstellung<br />

wurde in Berlin bereits seit 1874<br />

gelehrt: in der kleinen »städtischen<br />

Webeschule« nördlich vom heutigen<br />

Ostbahnhof. Mit der sich um 1900<br />

abzeichnenden Umstellung von der<br />

mechanischen Webstuhltechnik auf<br />

Maschinenweberei <strong>und</strong> der beginnenden<br />

Produktion von Konfektionskleidung stieg<br />

jedoch der Platzbedarf. Ein neues,<br />

größeres Gebäude musste her. Erste<br />

Planungen begannen um 1905. Baustadtrat<br />

Ludwig Hoffmann realisierte auf<br />

knapp 5.000 m 2 schließlich eine viergeschossige<br />

Vierfl ügelanlage, die 1914<br />

als »Höhere Webeschule« feierlich<br />

eröffnet wurde.<br />

Luftige Textilstrukturen<br />

Sichtlich inspiriert von der Backsteinarchitektur<br />

der angrenzenden Bauten<br />

der Auergesellschaft entwarf Hoffmann<br />

eine rote Klinkerfassade, die mit ihren<br />

gotisierenden plastischen Elementen zugleich<br />

auf die Funktion des Gebäudes als<br />

Webeschule Bezug nahm: 18 eng zusammengerückte,<br />

profi lierte Pfeiler gliedern<br />

die Außenwände vertikal <strong>und</strong> geben<br />

feinem Maßwerk <strong>und</strong> schmalen Drillingsfenstern<br />

einen gewebeartigen Rahmen.<br />

Ab Anfang des 20er-Jahre werden in<br />

der Höheren Webeschule etwa 1.000<br />

Architekt Hoffmann gibt Fassadenfl<br />

äche <strong>und</strong> Gebäudeinnerem<br />

eine gewebeähnliche Wirkung.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in der Textil-<br />

<strong>und</strong> Konfektionsherstellung ausgebildet –<br />

von der Musterzeichnung über die Fasertechnologie<br />

bis zur Stofffärbung. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg wird das Areal für<br />

kurze Zeit als Ersatz-Rathaus des Bezirks<br />

Friedrichshain genutzt, später ziehen verschiedene<br />

Berufsschulen für Bekleidungs-<br />

<strong>und</strong> Textiltechnik sowie 1990 dann die<br />

FHTW ein.<br />

Schule, Rathaus, jetzt Hotel<br />

Seit 2006 stand das Gebäude fast zwei<br />

Jahre leer. Nun wurde es über den Liegenschaftsfonds<br />

Berlin an die italienische<br />

Unternehmensgruppe Elite Club Vacanze<br />

verkauft, die auf dem Areal ein Hotel<br />

<strong>und</strong> ein Hostel inklusive Gastronomie einrichten<br />

möchte. Hoffentlich gelingt es,<br />

das denkmalgeschützte Gemäuer so<br />

behutsam zu revitalisieren, dass ein<br />

harmonischer Mix aus <strong>Mode</strong>rnität <strong>und</strong><br />

historischer Architektur entsteht –<br />

ähnlich wie es in der Berliner <strong>Oberbaum</strong><br />

<strong>City</strong> gelungen ist.<br />

19

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