Mode und Design - Oberbaum City
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Aufs richtige Händchen kommts an<br />
Schlichte Eleganz, hochwertige Stoffe kombiniert mit raffi nierten formalistischen Details – so setzt sich das<br />
Hochschullabel 30paarhaende vom Mainstream ab. Bei der Musterfertigung wird immer mehr auf echte<br />
Handarbeit gesetzt – natürlich »made in Berlin«.<br />
Seit der Gründung 2001 hat sich das<br />
FHTW-eigene <strong>Mode</strong>label als feste<br />
Größe in der Berliner <strong>Mode</strong>szene<br />
etabliert. Ein Erfolg, der alles andere als<br />
selbstverständlich ist, wechseln die Teams<br />
r<strong>und</strong> um Prof. Uwe Janssen doch jedes<br />
Semester. Zum Konzept von 30paarhaende<br />
gehört es, dass die Studenten aus den<br />
Fachgebieten Gestaltung, Technik <strong>und</strong><br />
Wirtschaft eine Kollektion von der Idee<br />
bis zur Vermarktung begleiten. Ziel des<br />
Ganzen: eine Brücke zwischen Hoch-<br />
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schule <strong>und</strong> <strong>Mode</strong>wirtschaft zu schlagen<br />
sowie die Absolventen optimal auf den<br />
Branchenalltag vorzubereiten.<br />
Die »Textilzelle«: Antwort<br />
auf den Mangel an<br />
qualifi zierten Textilfachkräften<br />
Die Musterkollektionen werden ausschließlich<br />
bei Berliner Textilbetrieben –<br />
sogenannten Zwischenmeistern – in<br />
Auftrag gegeben. Doch von diesen<br />
handwerklich sehr gut ausgebildeten<br />
Fach-kräften gibt es in der Stadt<br />
zunehmend weniger. Dies belegte 2006<br />
auch eine Diplomarbeit von drei FHTW-<br />
Absolventinnen. Schnell waren sich<br />
Prof. Uwe Janssen <strong>und</strong> Prof. Dr.-Ing.<br />
Thomas Schneider, Leiter des Studiengangs<br />
Bekleidungstechnik, einig: An<br />
dieser Situation musste sich etwas<br />
ändern. Ein von der EU <strong>und</strong> der Landesinitiative<br />
Projekt Zukunft gefördertes<br />
Projekt wurde 2007 für die Laufzeit von<br />
einem Jahr initiiert: die »Textilzelle«. Auf<br />
250 m 2 arbeitet in Oberschöneweide,<br />
unmittelbar neben dem FHTW-Campus<br />
Wilhelminenhof, ein Team von <strong>Mode</strong>näherinnen<br />
an Spezialmaschinen.<br />
Ausgewählte Dienstleistungen<br />
für die Berliner <strong>Mode</strong>branche<br />
Sie bieten Berliner <strong>Mode</strong>designern ausgewählte<br />
Dienstleistungen zu moderaten<br />
Preisen an – vom Knopfannähen bis zur<br />
Ausführung komplizierter Nähte <strong>und</strong><br />
Säume. Zudem werden kostenlos Fragen<br />
zu materialspezifi schen Arbeitstechniken,<br />
Stoffeinkauf sowie <strong>Mode</strong>messen <strong>und</strong><br />
Vertrieb beantwortet.<br />
Auch nach Auslauf der Förderung möchte<br />
die »Textilzelle« weiter aktiv bleiben. Die<br />
Anmeldung eines Vereins ist in Arbeit.<br />
Zu den bisherigen Gründungsmitgliedern<br />
gehören neben Vertretern der FHTW <strong>und</strong><br />
des OSZ für Bekleidung <strong>und</strong> <strong>Mode</strong> auch<br />
die Berliner Labels Pulver, Stephanie<br />
Franzius <strong>und</strong> majaco. Für die Zukunft ist<br />
geplant, weitere Näherinnen auszubilden,<br />
um bald schon die komplette Musterfertigung<br />
»inhouse« anbieten zu können.<br />
www.30paarhaen.de<br />
Zurzeit auch im Showroom in<br />
der Rotherstraße 19 zu sehen:<br />
die aktuelle Winterkollektion<br />
»Irrgarten«. Die Falten sind so<br />
kunstvoll angeordnet, dass<br />
es eine Herausforderung ist,<br />
ihrem Verlauf zu folgen.<br />
Berliner Couture<br />
Haut Couture aus Berlin-Kreuzberg: Was für manchen unvereinbar<br />
klingt, ist für die <strong>Design</strong>er »Scherer González« der Stoff für märchenhafte,<br />
opulente Kreationen.<br />
Fast ast scheint es, , als l hä hätt hätten tten CCon<br />
Constanze stanze t<br />
González Go Gonz nzál ález ez <strong>und</strong> u<strong>und</strong><br />
nd PPau<br />
Paul aul Sc Sche Scherer here rer di die<br />
Berliner »arm, aber sexy«-Parolen als<br />
Provokation empf<strong>und</strong>en. Als hätte sie der<br />
schnodderige Stil der Hauptstadt geradezu<br />
herausgefordert, alle Limits, alles, was mit<br />
Verzicht <strong>und</strong> Selbstbeschränkung zu tun<br />
hat, über Bord zu werfen. Warum eine<br />
Jacke nicht mit Seide füttern oder mit<br />
vergoldeten Schlangenwirbeln verzieren?<br />
Warum nicht 30 Bahnen Duchesse-Seide<br />
auf ein einzelnes Abendkleid verwenden?<br />
Ja, auch in der Skalitzer kalitzer Straße lässt sich<br />
die Lust am Luxuriösen riösen genießen, wie<br />
man sie sonst aus s Paris oder New York<br />
kennt. Natürlich nicht als Selbstzweck.<br />
Die Entwürfe des <strong>Design</strong>erduos huldigen<br />
vielmehr einem sinnlichen, erotischen<br />
Frauenbild – die »Vogue« fühlte sich gar<br />
an »Grandezza« <strong>und</strong> die »Belle Époque«<br />
erinnert. Doch die große Geste des<br />
schöpferischen Überfl usses verträgt<br />
durchaus Brüche: Futuristische oder<br />
urbane Elemente, wie etwa neonfarbene<br />
Graffi tidrucke, oder auch dezente<br />
Farben gehören ebenfalls zum zum »Scherer »Schere<br />
González«-Kosmos.<br />
Erst nach Paris,<br />
dann in die »Vogue«<br />
Den beiden <strong>Mode</strong>künstlern ist ein furioser<br />
Aufstieg geglückt: vom gemeinsamen<br />
<strong>Design</strong>studium über die Gründung ihres<br />
Labels bis zur ersten 60-teiligen Kollektion,<br />
mit der sie es 2006 gleich bis zur Pariser<br />
Prêt-à-porter schafften – aus eigener Kraft<br />
<strong>und</strong> eigenen Mitteln. Wie das geht? Mit<br />
Rücklagen aus Auftragsarbeiten, drei<br />
Schnittmachern, sieben Schneidern, viel<br />
Mut <strong>und</strong> Energie. Und mit Schneiderkunst,<br />
die sich mit den Großen der internationalen<br />
Szene messen lassen kann. Trotz weltweiter<br />
Erfolge soll das Berliner Atelier<br />
Hauptsitz bleiben: »Hier kann man sich<br />
austoben – die Stadt ist offen, man kann<br />
sie prägen.« Und ihr Wunsch für die hiesige<br />
»Fashion Week« im Januar? »Mehr internationales<br />
Fachpublikum, das über <strong>Mode</strong><br />
sprechen will – <strong>und</strong> nicht darüber, welcher<br />
Promi neben welchem Sternchen sitzt.«<br />
www.scherergonzalez.de<br />
Constanze G. González kümmert sich vor allem<br />
ums »Tragbare« (oben). Ihr Partner Paul Scherer<br />
dagegen mehr ums »Luxuriöse« (links).<br />
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