ZGD_202.pdf - BZÖG eV
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AKTUELLES<br />
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Ein Fall ist nicht in die Gruppe S<br />
einzustufen, wenn damit zu rechnen<br />
ist, dass ein retinierter Zahn – z.B.<br />
nach Reduzierung der Zahnzahl oder<br />
Entfernung eines Durchbruchshindernisses<br />
– spontan durchbricht und sich<br />
korrekt und ohne behandlungsbedürftige<br />
Restlücke in den Zahnbogen einstellt.<br />
Bemerkungen:<br />
Bei Verlagerung von Zähnen, am<br />
häufigsten der oberen Eckzähne und<br />
der 2. Prämolaren, ist eine Einordnung<br />
dieser Zähne in den Zahnbogen in der<br />
Regel nur nach chirurgischer Freilegung<br />
und durch aktive kieferorthopädische<br />
Maßnahmen möglich. Nur in<br />
diesen Fällen ist eine Zuordnung in<br />
die Stufe 5 der Gruppe S möglich.<br />
Besteht eine realistische Chance<br />
zum spontanen Zahndurchbruch, was<br />
z.B. bei subgingivaler Lage oberer Eckzähne<br />
unter der Gaumenschleimhaut<br />
oder lingualer Keimlage der unteren<br />
Prämolaren denkbar ist, kann der Fall<br />
nicht der Gruppe S zugeordnet werden.<br />
Eine Zuordnung in die Gruppe E<br />
(Kontaktpunktabweichungen) oder P<br />
(Platzmangel) ist hingegen möglich,<br />
wenn die Kriterien einer dieser Gruppen<br />
erfüllt sind.<br />
Ist eine kieferorthopädische Einordnung<br />
des verlagerten Zahnes nicht<br />
möglich und wird dieser operativ entfernt,<br />
sind die Regelungen der Gruppe<br />
U (Unterzahl) anzuwenden.<br />
Die Verlagerung eines Weisheitszahnes<br />
rechtfertigt die Einordnung in<br />
die Gruppe S nach den vorliegenden<br />
Richtlinien auch dann nicht, wenn versucht<br />
wird, diesen verlagerten Zahn<br />
mit apparativen kieferorthopädischen<br />
Maßnahmen einzuordnen. Eine kieferorthopädische<br />
Behandlung dieses<br />
Patienten im Rahmen der vertragszahnärztlichen<br />
Versorgung wäre nur<br />
möglich, wenn zusätzlich ein Befund<br />
vorliegt, der die Kriterien von Grad 3 –<br />
5 einer anderen Indikationsgruppe erfüllt.<br />
Bricht ein retinierter Zahn – z.B.<br />
nach Reduzierung der Zahnzahl oder<br />
Entfernung eines Durchbruchshindernisses<br />
– spontan durch, ist dieser Fall<br />
nur dann der Gruppe S zuzuordnen,<br />
wenn er sich nicht „korrekt und ohne<br />
behandlungsbedürftige Restlücke in<br />
den Zahnbogen einstellt“.<br />
Bei der Beurteilung einer korrekten<br />
Einstellung werden die Regelungen<br />
der Gruppe E heranzuziehen sein, die<br />
erst bei einer Kontaktpunktabweichung<br />
von > 3 mm eine Einstufung in den<br />
Grad 3, bei > 5 mm in den Grad 4 erlauben.<br />
Auch bei Beurteilung einer Restlücke<br />
nach Reduzierung der Zahnzahl<br />
zur Einordnung eines retinierten Seitenzahnes<br />
wird eine Behandlungsbedürftigkeit<br />
mit Einordnung in die<br />
Dringlichkeitsstufe 4 (in analoger<br />
Anwendung der Regelungen der<br />
Gruppe P [Raummangel]) dann anzunehmen<br />
sein, wenn die Breite der zu<br />
erwartenden oder bestehenden Lücke<br />
mehr als 3 mm beträgt.<br />
D Sagittale Stufe – distal<br />
Die Messung der sagittalen Frontzahnstufe<br />
erfolgt in habitueller<br />
Okklusion in der Horizontalebene und<br />
orthoradial von der Labialfläche der<br />
Schneidekante des am weitesten vorstehenden<br />
oberen Schneidezahnes zur<br />
Labialfläche seines(r) Antagonisten.<br />
Bemerkungen:<br />
Abweichend von dem bisherigen<br />
Indikationssystem (>8-Punkte-Regel)<br />
spielen bei der Zuordnung zur Gruppe<br />
D weder die Bisslage, d.h., die Lage-<br />
ZAHNÄRZTLICHER GESUNDHEITSDIENST 2|02<br />
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