Expertenstandard: Dekubitusprophylaxe in der Pflege
Expertenstandard: Dekubitusprophylaxe in der Pflege
Expertenstandard: Dekubitusprophylaxe in der Pflege
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Überarbeitung des <strong>Expertenstandard</strong>:<br />
<strong>Dekubitusprophylaxe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong><br />
1. Aktualisierung 2010<br />
Dekubitus !<br />
Schon wie<strong>der</strong><br />
etwas Neues ?<br />
René Kerkmann<br />
Lehrer für <strong>Pflege</strong>berufe<br />
ZWM ® cert<br />
Email:<br />
rene.kerkmann@cbg-net.de<br />
René Kerkmann<br />
1
1. „Neue“ Def<strong>in</strong>ition<br />
Dekubitus<br />
2<br />
René Kerkmann
Internationale Def<strong>in</strong>ition von<br />
Dekubitus<br />
( EPUAP / NPUAP 2009)<br />
E<strong>in</strong> Dekubitus ist e<strong>in</strong>e lokal begrenzte<br />
Schädigung <strong>der</strong> Haut und / o<strong>der</strong> des darunter<br />
liegenden Gewebes, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel über<br />
knöchernen Vorsprüngen, <strong>in</strong>folge von Druck<br />
o<strong>der</strong> von Druck <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
Scherkräften.<br />
3<br />
René Kerkmann
Fazit ( Fakten) e<strong>in</strong>er<br />
Dekubitusentstehung<br />
( EPUAP 2009)<br />
Dekubitus entwickelt sich nicht von oben<br />
nach unten, es gibt ke<strong>in</strong> Fortschreiten<br />
„echte Dekubiti“ s<strong>in</strong>d nur Grad 3 und 4<br />
( lt. Aktueller Def<strong>in</strong>ition)<br />
Die Zeitspanne zwischen <strong>der</strong> Schädigung<br />
und dem kl<strong>in</strong>ischen sichtbarem Bild e<strong>in</strong>es<br />
Dekubitus kann Tage bis Wochen dauern<br />
Aus Grad 4 wird ke<strong>in</strong> Grad 1 !?!<br />
4<br />
René Kerkmann
2. Aktuelle<br />
Klassifikationen<br />
e<strong>in</strong>es Dekubitus<br />
5<br />
René Kerkmann
Dekubitusklassifikation „Grad 1:“<br />
Nicht wegdrückbare, umschriebene Rötung bei <strong>in</strong>takter<br />
Haut, gewöhnlich über e<strong>in</strong>em knöchernen Vorsprung.<br />
Bei dunkel pigmentierter Haut ist e<strong>in</strong> Abblassen<br />
möglicherweise nicht sichtbar, die Farbe kann sich aber<br />
von <strong>der</strong> umgebenen Haut unterscheiden: Der Bereich<br />
kann schmerzempf<strong>in</strong>dlich, verhärtet, weich, wärmer<br />
o<strong>der</strong> kälter se<strong>in</strong> als das umgebende Gewebe. Diese<br />
Symptome können auf e<strong>in</strong>e<br />
( Dekubitus-) Gefährdung h<strong>in</strong>weisen.<br />
6<br />
René Kerkmann
Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />
Beurteilung von Grad 1<br />
Wegdrückbares Erythem :<br />
F<strong>in</strong>gerdruckmethode<br />
7<br />
René Kerkmann
Dekubitusklassifikation „Grad 2:“<br />
Teilzerstörung <strong>der</strong> Haut ( bis <strong>in</strong> die Dermis) , die als<br />
flaches, offenes Ulcus mit e<strong>in</strong>em rot bis rosafarbenen<br />
Wundbett ohne Beläge <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung tritt. Kann sich<br />
auch als <strong>in</strong>takte o<strong>der</strong> offene/rupturierte, serumgefüllte<br />
Blase darstellen. Manifestiert sich als glänzendes o<strong>der</strong><br />
trockenes, flaches Geschwür ohne nekrotisches Gewebe<br />
o<strong>der</strong> Bluterguss*. Diese Kategorie sollte nicht benutzt<br />
werden, um Gewebezerreißungen, verband- o<strong>der</strong><br />
Pflasterbed<strong>in</strong>gte Hautschädigungen,<br />
feuchtigkeitsbed<strong>in</strong>gte Läsionen, Mazerationen o<strong>der</strong><br />
Abschürfungen zu beschreiben.<br />
8<br />
Achtung: Blutergüsse weisen auf e<strong>in</strong>e tiefe Gewebsschädigung h<strong>in</strong> !<br />
René Kerkmann
Dekubitusklassifikation „Grad 3:“<br />
Zerstörung aller Hautschichten, subcutanes Fett kann sichtbar<br />
se<strong>in</strong>, jedoch ke<strong>in</strong>e Knochen , Muskeln o<strong>der</strong> Sehnen. Es kann e<strong>in</strong><br />
Belag vorliegen, <strong>der</strong> jedoch nicht die Tiefe <strong>der</strong> Gewebeschädigung<br />
verschleiert. Es können Tunnel o<strong>der</strong> Unterm<strong>in</strong>ierungen vorliegen.<br />
Die Tiefe des Dekubitus Kategorie III variiert je nach<br />
anatomischer Lokalisation. Der Nasenrücken, das Ohr, <strong>der</strong><br />
H<strong>in</strong>terkopf und das Gehörknöchelchen haben ke<strong>in</strong> subkutanes<br />
Gewebe, daher können Kategorie III Wunden dort auch sehr<br />
oberflächlich se<strong>in</strong>. Im Gegensatz dazu können an beson<strong>der</strong>s<br />
adipösen Körperstellen extrem tiefe Kategorie III Wunden<br />
auftreten. Knochen und Sehnen s<strong>in</strong>d nicht sichtbar o<strong>der</strong> tastbar.<br />
9<br />
René Kerkmann
Dekubitusklassifikation „Grad 4:“<br />
Totaler Gewebsverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen o<strong>der</strong><br />
Muskeln. Belag und Schorf können vorliegen. Tunnel und<br />
Unterm<strong>in</strong>ierungen liegen vor. Die Tiefe des Kategorie IV Dekubitus<br />
hängt von <strong>der</strong> anatomischen Lokalisation ab. Der Nasenrücken,<br />
das Ohr, <strong>der</strong> H<strong>in</strong>terkopf und <strong>der</strong> Knochenvorsprung am<br />
Fußknöchel haben ke<strong>in</strong> subkutanes Gewebe, daher können<br />
Wunden dort auch sehr oberflächlich se<strong>in</strong>. Kategorie IV Wunden<br />
können sich <strong>in</strong> Muskeln o<strong>der</strong> unterstützenden Strukturen<br />
ausbreiten ( Fascien, Sehnen o<strong>der</strong> Gelenkkapseln) und können<br />
dabei leicht Osteomyelitis o<strong>der</strong> Ostitis verursachen. Knochen und<br />
Sehen s<strong>in</strong>d sichtbar o<strong>der</strong> tastbar.<br />
10<br />
René Kerkmann
Une<strong>in</strong>stufbar / nicht klassifizierbar:<br />
vollständige Haut o<strong>der</strong> Gewebeverlust- unbekannte<br />
Tiefe<br />
<br />
<br />
E<strong>in</strong> vollständiger Haut o<strong>der</strong> Gewebeverlust,<br />
bei <strong>der</strong> die tatsächliche Tiefe <strong>der</strong> Wunde von<br />
Belag im Wundbett verdeckt ist<br />
Ohne ausreichend Belag zu entfernen, um<br />
zum Wundgrund zu gelangen, kann die<br />
wirkliche Tiefe nicht festgestellt werden<br />
11<br />
René Kerkmann
Vermutete tiefe Gewebeschädigungunbekannte<br />
Tiefe<br />
<br />
Violetter o<strong>der</strong> rötlichbrauner Bereich, umschriebener<br />
Bereich verfärbter <strong>in</strong>takter Haut o<strong>der</strong> blutgefüllte<br />
Blase aufgrund e<strong>in</strong>er Schädigung des darunter<br />
liegenden Weichgewebes durch Druck o<strong>der</strong><br />
Scherkräfte<br />
12<br />
René Kerkmann
3: Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong><br />
den Kriterienebenen<br />
des <strong>Expertenstandard</strong>s<br />
13<br />
René Kerkmann
Nationaler <strong>Expertenstandard</strong> –<br />
„<strong>Dekubitusprophylaxe</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>“<br />
Aufbau des Standards <strong>in</strong>... Inhalte des Standards :<br />
...Struktur =<br />
Wer macht was ,<br />
wo und zu welcher Zeit ?<br />
Prozess =<br />
Wie bzw. mit welchen<br />
Mitteln wird etwas gemacht ?<br />
... Ergebnis =<br />
Warum, welches Ergebnis<br />
soll damit erreicht werden ?<br />
René Kerkmann<br />
Bisher 7<br />
Aussagen<br />
zu Struktur,<br />
Prozess u.<br />
Ergebnis<br />
14
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
René Kerkmann<br />
15
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Struktur 1<br />
... verfügt über aktuelles Wissen zur<br />
Dekubitusentstehung sowie<br />
E<strong>in</strong>schätzungskompetenz des<br />
Dekubitusrisikos<br />
René Kerkmann<br />
16
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Prozess 1<br />
...beurteilt das Dekubitalrisiko aller Patienten/ Betroffenen , bei denen die Gefährdung nicht<br />
ausgeschlossen werden kann, zu Beg<strong>in</strong>n des pflegerischen Auftrages und danach <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />
festzulegenden Abständen sowie unverzüglich bei Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mobilität, <strong>der</strong> Aktivität und<br />
des Druckes u.a. mit Hilfe e<strong>in</strong>er standardisierten E<strong>in</strong>schätzungsskala, z.B. nach Braden,<br />
Norton...<br />
Prozess 1 ( neue Version ab 2010)<br />
...beurteilt mittels e<strong>in</strong>es systematischen Vorgehens das<br />
Dekubitalrisiko aller Patienten/ Bewohner, bei denen die<br />
Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann, zu Beg<strong>in</strong>n des<br />
pflegerischen Auftrages und danach <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell festzulegenden<br />
Abständen sowie unverzüglich bei Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mobilität, <strong>der</strong><br />
Aktivität o<strong>der</strong> bei E<strong>in</strong>wirkung von externen Faktoren, die zu e<strong>in</strong>er<br />
erhöhten und /o<strong>der</strong> verlängerten E<strong>in</strong>wirkung von Druck und /o<strong>der</strong><br />
Scherkräften führen.<br />
René Kerkmann<br />
17
Ergebnis 1<br />
E<strong>in</strong>e aktuelle, systematische E<strong>in</strong>schätzung<br />
<strong>der</strong> Dekubitalgefährdung liegt vor !<br />
René Kerkmann<br />
18
Risikofaktoren/ Risikoskalen<br />
–und Dekubitusentstehung<br />
19<br />
„Risikoskalen messen das Konstrukt<br />
Dekubitusrisiko, können aber die<br />
Dekubitusentstehung nicht vorhersagen:“<br />
(Anthony et al. 2008)<br />
„Empirisch ermittelte Zusammenhänge<br />
zwischen Risikofaktoren und<br />
Dekubitusentstehung s<strong>in</strong>d statistischer<br />
Natur.“ ( Nijs 2009,Aronovitsch 2007)<br />
Ausnahme „Immobilität“- empirische<br />
Belege<br />
( Pancarbo-Hidalgo et al. 2006)<br />
René Kerkmann
Neu: Ke<strong>in</strong>e Empfehlung von Nutzung<br />
e<strong>in</strong>er Risikoskala mehr !<br />
20
Aber ......Regelmäßige Haut<strong>in</strong>spektion….<br />
Hautassessment nach:<br />
- Zeichen von Hautrötungen e<strong>in</strong>ordnen<br />
(Identifikation wegdrückbarer Rötungen)<br />
- Lokale Überwärmung<br />
- Ödeme<br />
- Verhärtungen<br />
21<br />
René Kerkmann
…Ursachen für längere E<strong>in</strong>wirkung<br />
von Druck und Scherkräften ( Kriterienliste-<br />
DNQP)<br />
E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Aktivität<br />
E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Mobilität<br />
22<br />
Extr<strong>in</strong>sisch bed<strong>in</strong>gte Exposition<br />
gegenüber Druck/Scherkräften<br />
René Kerkmann
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
2. Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
23
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Struktur 2<br />
...beherrscht haut- und gewebeschonende<br />
Bewegungs-, Lagerungs- und<br />
Transfertechniken<br />
René Kerkmann<br />
24
Kommentar zu Struktur 2<br />
• Die <strong>Pflege</strong>fachkraft muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, die<br />
Bewegungsunfähigkeit des Patienten zu erkennen<br />
und ihn <strong>in</strong> die Bewegungsabläufe mit e<strong>in</strong>zubeziehen<br />
• Anwendung von verschiedenen Techniken ( Bobath-<br />
K<strong>in</strong>ästhetik) ist Voraussetzung um zusätzliche Hautund<br />
Gewebeverletzungen zu vermeiden<br />
• Ausreichende Kenntnisse müssen vorhanden se<strong>in</strong>,<br />
die zu e<strong>in</strong>em Freihalten <strong>der</strong> Körperzonen führen,<br />
welche die Eigenbewegungen des Betroffenen<br />
e<strong>in</strong>leiten könnten<br />
René Kerkmann<br />
25
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Prozess 2<br />
... gewährleistet auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen<br />
Bewegungsplanes sofortige Druckentlastung<br />
durch die regelmäßige Bewegung des<br />
Patienten/Bewohners, z.B. 30° Lagerung,<br />
Mikrobewegung, scherkraftarmer Transfer und<br />
för<strong>der</strong>t soweit als möglich die Eigenbewegung<br />
des Patienten/Betroffenen.<br />
René Kerkmann<br />
26
Kommentar zu Prozess 2<br />
• Alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Eigenbewegungen nutzen<br />
• Bewegungsanalysen erstellen , um mit dem Patienten<br />
Eigenbewegungsmöglichkeiten zu entwickeln<br />
• Anbieten von Mobilitätsreizen als Teil <strong>der</strong><br />
Eigenbewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
• Verwendete Lagerungshilfsmittel so e<strong>in</strong>setzten, dass die<br />
Eigenbewegung noch möglich ist<br />
• Bewegungsför<strong>der</strong>ung/ Druckentlastung müssen <strong>in</strong>dividuell<br />
bestimmt werden ( subjektive Äußerungen des Betroffenen<br />
stets mit e<strong>in</strong>beziehen)<br />
27
Ergebnis 2<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller Bewegungsplan liegt vor.<br />
René Kerkmann<br />
28
2. Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
Hier wurden überwiegend sprachliche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen:<br />
Betroffener- jetzt Bewohner<br />
Lagerungsplan - neu :Bewegungs-<br />
(för<strong>der</strong>ungs)plan<br />
René Kerkmann<br />
29
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
2. Haut- und Gewebeschonende Bewegungstechniken anwenden<br />
3. Druckverteilende Hilfsmittel anwenden<br />
30
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Struktur 3a ( neu ab 2010)<br />
...verfügt über die Kompetenz, geeignete<br />
druckverteilende Hilfsmittel auszuwählen<br />
Struktur 3 b<br />
... Druckverteilende Hilfsmittel ( z.B.<br />
Weichlagerungskissen –und Matratzen,<br />
Spezialbetten) s<strong>in</strong>d unverzüglich zugänglich.<br />
René Kerkmann<br />
31
Kommentar zu S 3a und S 3 b..<br />
• Das „beste“ Hilfsmittel gibt es nicht<br />
• Abstimmen auf den <strong>in</strong>dividueller Nutzen<br />
für den Betroffenen<br />
• PP muss Kenntnisse über den Umgang<br />
des Hilfsmittels besitzen<br />
• PP muss sichere Situation für den<br />
Betroffenen gewährleisten<br />
• Betriebswirtschaftliche Kosten mit<br />
bedenken<br />
René Kerkmann<br />
32
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Prozess 3<br />
...wendet die geeigneten druckverteilenden<br />
Lagerungshilfsmittel an, wenn <strong>der</strong> Zustand<br />
des Patienten/Bewohners e<strong>in</strong>e ausreichende<br />
Bewegungsför<strong>der</strong>ung bzw. Druckentlastung<br />
nicht zulässt<br />
René Kerkmann<br />
33
Ergebnis 3<br />
Der Patient/Betroffene bef<strong>in</strong>det sich<br />
unverzüglich auf e<strong>in</strong>er für ihn<br />
geeigneten druckverteilenden<br />
Unterlage.<br />
Druckverteilende o<strong>der</strong><br />
druckentlastende Hilfsmittel werden<br />
unverzüglich angewendet.<br />
René Kerkmann<br />
34
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
2. Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
3. Druckverteilende Hilfsmittel anwenden<br />
4. Weitere Interventionen durchführen<br />
35
Prozess/Ergebnis 4<br />
Die PP leitet aufgrund <strong>der</strong> Risikoe<strong>in</strong>schätzung weitere<br />
Interventionen e<strong>in</strong>, die bspw. Die Erhaltung und<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gewebetoleranz betreffen und<br />
dokumentiert diese !<br />
Diese Handlungsebene wurde komplett gestrichen,<br />
da sich die Kriterien<br />
nicht evidend <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e Dekubitusentstehung<br />
belegen lassen !!!<br />
36
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
2. Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
3. Druckverteilende Hilfsmittel anwenden<br />
4. Weitere Interventionen durchführen<br />
neu 4. Schulung und Beratung zum Dekubitus<br />
37
4. Schulung und Beratung zum<br />
( jetzt 4. Handlungsebene ab 2010)<br />
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft<br />
Dekubitus<br />
...verfügt über Fähigkeiten, sowie über<br />
Informations- und Schulungsmaterial zur<br />
Anleitung und Beratung des<br />
Patienten/Betroffenen und se<strong>in</strong>er Angehörigen<br />
zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bewegung des<br />
Patienten/Bewohners, zur Hautbeobachtung und<br />
zum Umgang mit druckverteilenden Hilfsmitteln<br />
und erläutert ihnen alles.<br />
René Kerkmann<br />
38
Broschüren für Angehörige und<br />
Patienten<br />
Es gibt von den Wundverbänden und auch von verschiedenen<br />
Herstellern Broschüren zum Thema Wunde und Wundversorgung.<br />
René Kerkmann<br />
39
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Prozess 5 (Prozess 4 ab 2010)<br />
...erläutert die Dekubitusgefährdung und die<br />
Notwendigkeit von prohylaktischen Maßnahmen<br />
und <strong>der</strong>en Evaluation und plant diese <strong>in</strong>dividuell<br />
mit dem Patienten/Betroffenen und se<strong>in</strong>en<br />
Angehörigen<br />
René Kerkmann<br />
40
Kommentar zu S/ P 5/4<br />
• PP verfügt über die Kompetenz mit den<br />
Betroffenen/ Angehörigen<br />
dekubitusprophylaktische <strong>Pflege</strong>maßnahmen<br />
nach den <strong>in</strong>dividuellen <strong>Pflege</strong>prioritäten<br />
auszuwählen, diese zu beraten und anzuleiten<br />
• Es kommt dabei zum E<strong>in</strong>satz von<br />
verständlichem, s<strong>in</strong>nvollem Informations- und<br />
Schulungsmaterial<br />
René Kerkmann<br />
41
Ergebnis 5/4<br />
Der Patient /Betroffene und se<strong>in</strong>e<br />
Angehörigen kennen die Ursachen <strong>der</strong><br />
Dekubitusgefährdung sowie die geplanten<br />
Maßnahmen und wirken <strong>der</strong> Basis ihrer<br />
Möglichkeiten an <strong>der</strong>en Umsetzung mit.<br />
René Kerkmann<br />
42
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
2. Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
3. Druckverteilende Hilfsmittel anwenden<br />
4. Weitere Interventionen durchführen<br />
4. Schulung und Beratung zum Dekubitus<br />
5. Sektorenübergreifende Zusammenarbeit<br />
43
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Struktur 5 (ab 2010)<br />
...Die E<strong>in</strong>richtung stellt sicher, dass alle an <strong>der</strong> Versorgung des<br />
Patienten/Bewohners Beteiligten den Zusammenhang von<br />
Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Intervention und Erfolg <strong>der</strong> <strong>Dekubitusprophylaxe</strong><br />
kennen und gewährleistet die Informationsweitergabe über die<br />
Dekubitusgefährdung an externe Beteiligte.<br />
Prozess 5 (ab 2010)<br />
...<strong>in</strong>formiert die an <strong>der</strong> Versorgung des dekubitusgefährdeten<br />
Patienten/Bewohners Beteiligten über die Notwendigkeit <strong>der</strong><br />
kont<strong>in</strong>uierlichen Fortführung <strong>der</strong> Interventionen (z.B. Personal <strong>in</strong><br />
Arztpraxen, Op-,Dialyse und Röntgenabteilungen, o<strong>der</strong><br />
Transportdiensten).<br />
René Kerkmann<br />
44
Kommentar zu S/ P 5<br />
• Nur kont<strong>in</strong>uierliche <strong>Dekubitusprophylaxe</strong> ist wirksam<br />
• E<strong>in</strong> Dekubitus kann nur multidiszipl<strong>in</strong>är verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
werden<br />
• <strong>Pflege</strong>fachkraft hat die Aufgabe alle an <strong>der</strong> Versorgung<br />
des Dekubitusbetroffenen beteiligten über die<br />
<strong>Pflege</strong>maßnahmen zu <strong>in</strong>formieren und sicherzustellen,<br />
dass diese auch kont<strong>in</strong>uierlich durchgeführt werden<br />
René Kerkmann<br />
45
Ergebnis 5<br />
Die Dekubitusgefährdung und die<br />
notwendigen Maßnahmen s<strong>in</strong>d allen an<br />
<strong>der</strong> Versorgung des Patienten/Betroffenen<br />
bekannt.<br />
46
Inhalte / Aussagen des <strong>Expertenstandard</strong>s :<br />
1. Wissen, über Dekubitusentstehung und Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />
2. Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
3. Druckverteilende Hilfsmittel anwenden<br />
4. Weitere Interventionen durchführen<br />
4. Schulung und Beratung zum Dekubitus<br />
5. Sektorenübergreifende Zusammenarbeit<br />
6. Beurteilung <strong>der</strong> Prophylaxemaßnahmen<br />
47
Die <strong>Pflege</strong>fachkraft...<br />
Struktur 6<br />
... verfügt über die Kompetenz, die Effektivität <strong>der</strong> prophylaktischen<br />
Maßnahmen zu beurteilen<br />
Prozess 6<br />
... begutachtet den Hautzustand des gefährdeten<br />
Patienten/Betroffenen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuell zu bestimmenden<br />
Zeitabständen.<br />
René Kerkmann<br />
48
Kommentar zu S u. P 6<br />
• Maßnahmen müssen regelmäßig auf Ihre<br />
Wirksamkeit h<strong>in</strong> überprüft werden<br />
• <strong>Pflege</strong>fachkraft muss die Dekubitusgrade sicher<br />
von an<strong>der</strong>en Hautschäden unterscheiden<br />
können<br />
• Regelmäßige Inspektion des Hautzustandes und<br />
F<strong>in</strong>gertest bei geröteten Körperstellen müssen<br />
durchgeführt werden<br />
René Kerkmann<br />
49
6. Beurteilung <strong>der</strong><br />
Prophylaxemaßnahme<br />
Der Patient hat ke<strong>in</strong>en Dekubitus<br />
Kl<strong>in</strong>ische E<strong>in</strong>schätzung durch die <strong>Pflege</strong>fachkraft !!!<br />
50
Bestelladresse für den Standard<br />
Deutsches Netzwerk für<br />
Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong><br />
Fachhochschule Osnabrück<br />
Geschäftsstelle:<br />
Caprivistraße 30a, 49076 Osnabrück<br />
Telefon: 0541/969 – 2004<br />
Fax: +49 (0)541 969-2971<br />
E-mail: dnqp@fh-osnabrueck.de<br />
Internet: www.dnqp.de<br />
René Kerkmann 51