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M. Gerold Vier-Augen-Prinzip, Bauüberwachung, Monitoring Seite 27<br />

haben sich die damit beauftragten Personen anzuseilen. Auch muss immer zumindest eine weitere<br />

Person zugegen sein, um unverzüglich Hilfe holen zu können.<br />

Eine Schneemessung bzw. ein -räumen auf dem Dach ist bei dem o.g. Fall von s k = 0,68 kN/m² auch<br />

noch bei Schneehöhen von bis zu 15 cm (schwerer Pappschnee) bzw. 24 cm (Mittelwert) möglich. Bei<br />

darüber hinausgehenden Schneehöhen ist dann jedoch die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion<br />

rechnerisch erreicht, d.h. die Personen können einbrechen und abstürzen. Die Betrachtung erfolgte<br />

unter Ansatz eines Verhältnisses zwischen charakteristischer Schneelast und Eigengewicht Dach von<br />

s k / g Dach von 1:1, einer Verkehrslast des Räumdienstes von geschätzt 0,50 kN/m 2 (entspricht 1 Person<br />

alle 2 m 2 ), einer globalen Sicherheit der Dachkonstruktion von ca. 1,7 und einer kurzzeitigen Sicherheit<br />

von 1,3.<br />

Beim Räumen der Dächer dürfen in jedem Fall keine Schneeanhäufungen gebildet werden.<br />

Laub und Schmutz in Regen- oder Kastenrinnen ist regelmäßig (zweimal jährlich) zu entfernen.<br />

Insbesondere die Wassereinläufe sind gleichermaßen zu warten.<br />

Sofern sich Schneemassen erwärmt haben und das getaute Schmelzwasser nicht ablaufen kann<br />

sondern wieder gefriert, sind die Verhältnisse weit kritischer. Wasser besitzt nämlich eine Wichte von γ W<br />

= 10,0 kN/m³, Eis von γ E ąą≃ 7 - 9 kN/m³.<br />

Sofern auf der gefrorenen Eisschicht Neuschnee fällt, ist dieser unverzüglich zu räumen.<br />

Es wird empfohlen, ein Bauwerksbuch mit Unterlagen zum Gebäude (Pläne, Brandschutzbestimmungen,<br />

etc.) zu erstellen und eine derartige Arbeitsanweisung dort einzufügen.<br />

6.4 Beispielhafte Liste von Einstürzen,<br />

Bränden und anderen Versagensfällen<br />

- Einsturz der Stahlbetondaches einer Markthalle in Moskau in den Morgenstunden des 23.02.2006<br />

mit 56 Toten<br />

- Einsturz des Stahldaches eines Lebensmittelmarktes in Töging am 07.02.2006<br />

- Einsturz einer Messehalle aus Stahl in Katowice am 28.01.2006 mit 62 Toten und vielen Verletzten<br />

- Einsturz der hölzernen Eissporthalle in Bad Reichenhall am 02.01.2006 mit 15 Toten und<br />

zahlreichen Verletzten<br />

- Einsturz einer Schwimmhalle in Tschussowoi im Ural am 04.12.2005 mit 9 Toten und mehreren<br />

Verletzten<br />

- Zusammenbruch von rund 60 Hochspannungsmasten am 25.11.2005 im Münsterland<br />

- Brand in einer Tiefgarage in Gretzenbach / Schweiz im November 2004, bei dem während der<br />

Löscharbeiten die Stahlbetondecke einstürzte und 7 Feuerwehrleute den Tod fanden<br />

- Einsturz eines Krankenhauses in Stahlbetonbauweise in Konya in der Türkei in 2004<br />

- Teileinsturz einer Schule in Goldberg, Kreis Parchim, am 13.08.2004 mit 5 Toten<br />

- Einsturz der Terminalhalle (Verbundbau) des Pariser Flughafens Orly am 23.05.2004 mit 5 Toten<br />

und mehreren Verletzten<br />

- Einsturz des rd. 5000 m² großen Daches eines modernen Erlebnisbades in Moskau am 14.02.2004<br />

mit 28 Toten und 110 Verletzten

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