31.10.2013 Aufrufe

Aktennotiz 1

Aktennotiz 1

Aktennotiz 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M. Gerold Vier-Augen-Prinzip, Bauüberwachung, Monitoring Seite 19<br />

Die rechnerische Sicherheit gegenüber dem Bruchzustand betrug nach vorliegender alter Statik<br />

mindestens η = 2,30 > 1,75 = η erf. Bei Reduzierung der Spannstähle um drei Stück auf insgesamt<br />

23 Stück / Rippe ergibt sich die verbleibende Bruchsicherheit näherungsweise zu ca.<br />

η = 2,30 x 23 / 26 = 2,03 > 1,75. Auch eine vergleichende Nachrechnung des Bruchzustandes mit<br />

reduzierter Spanndrahtanzahl ergab eine erforderliche Bewehrung von A s = 15,0 cm² und war damit<br />

geringer als die mindestens vorhandene Bewehrung von A s, vorh. =18,4 cm². Die in den<br />

Bewehrungsplänen dargestellten zusätzlichen schlaffen Bewehrungsstäbe φ 8 mm waren dabei nicht<br />

mit angerechnet und stellen eine weitere Tragreserve dar. Die Standsicherheit der Spannbetonbinder<br />

des Hallendaches war daher durch die angedübelten Lautsprecher nicht beeinträchtigt.<br />

Die verwendeten Spanndrähte können auf Grund des Baujahrs 1973 mit hoher Wahrscheinlichkeit der<br />

neueren Generation zugerechnet werden.<br />

Abb. 11.2 und Abb. 11.3 zeigen einen nicht so unproblematischen Fall.<br />

Abb. 11.2 An die Spannbetonträger von<br />

unten angedübelte Hubwinde Abb. 11.3 Dübel für Seilzüge<br />

• Widerstandseite (nur zur Information)<br />

In den 60er Jahren kam es wiederholt zu schlagartigem Versagen von Spannbetonbauteilen. Die<br />

Ursache waren Brüche ölschlussvergüteter Spannstähle. Grundsätzlich sind alle Spannstahlarten<br />

bruchgefährdet, wenn sie nicht korrosionsgeschützt sind und korrosive Medien zu ihnen vordringen<br />

können. Das ist häufig bei Spanngliedern in Brückenbauwerken der Fall, wenn die Fahrbahnabdichtung<br />

undicht wurde und Tausalze in den Beton eindringen konnten. Aber auch bei Dachbindern von<br />

Schwimmhallen, wenn aufgrund nicht ausreichender Betonqualität oder Schädigung des Beton Chloride<br />

und Feuchtigkeit bis zu den Spanngliedern vordringen können.<br />

Die damals geschädigten Bauteile waren mit sehr empfindlichem, ölschlussvergütetem Spannstahldraht<br />

N40 (Querschnittform: oval 3 mm x 8 mm, Querschnittsfläche: 40 mm²) der Fa. Felten & Gauillaume<br />

(üblicherweise Neptun-Spannstahl genannt) aus der Produktion der Jahre 1959 bis 1964 in Hüllrohren<br />

vorgespannt. Auch Bauteile mit sog. Sigma-Spannstahl St 145/160, im sofortigem Verbund, bewehrt<br />

waren davon betroffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!