31.10.2013 Aufrufe

Aktennotiz 1

Aktennotiz 1

Aktennotiz 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M. Gerold Vier-Augen-Prinzip, Bauüberwachung, Monitoring Seite 15<br />

Der Einlauf der Dachentwässerung lag im Schadensbereich - im Unterschied zu den übrigen<br />

Dachabläufen - um ca. 15 mm höher als die wasserführende Schicht; d.h. das Wasser musste sich erst<br />

um dieses Maß zusätzlich anstauen, um abzulaufen. Zudem stellte die örtliche Feuerwehr fest, dass der<br />

Einlauf verstopft war - trotz Wartungsvertrag. Der Notüberlauf im betroffenen Bereich saß ca. 280 mm<br />

oberhalb der wasserführenden Schicht.<br />

Bei der Inaugenscheinnahme der Auflagerung und Endverankerung der Bleche auf dem<br />

Stahlbetonriegel wurde festgestellt, dass ein Teil Setzbolzen abgeschert war; bei den stehen<br />

gebliebenen Setzbolzen war ein Ausknöpfen des Stahltrapezbleches zu erkennen. Dies ging einher mit<br />

einer Auffaltung des Bleches unmittelbar vor dem Bolzenkopf (Abb. 9.3). Die Ränder einzelner<br />

ausgestanzter Blechstreifen waren korrodiert. In diesem Eckbereich waren auch Korrosionsspuren auf<br />

den Einlegeteilen der Stahlbetonkonstruktion, Ablaufspuren an den Seitenrändern der<br />

Betonkonstruktion sowie ein völlig marodes Schwellholz zu erkennen. Dies deutete auf einen schon seit<br />

längerem anhaltenden Wassereindrang und damit Undichtigkeiten der Abdichtung in diesem Bereich<br />

hin.<br />

Abb. 9.3<br />

Durch Ausstanzen der Bleche über das Stahlbetonauflager<br />

herunter gezogene Stahltrapezblech-Dacheindeckung<br />

• Bewertung<br />

Der Schaden entstand durch eine zu große Wasserlast auf der Dachkonstruktion und war eine<br />

Verkettung unglücklicher Umstände:<br />

Zum Einen staute sich, wie bereits erwähnt, im Endfeld zunächst der Regen 10 bis 15 mm<br />

entsprechend der elastischen Durchbiegung, bis das Wasser über die Zwischenunterstützung hinweg in<br />

Richtung Dachentwässerung ablaufen konnte. Zum Zweiten staute sich das Wasser um ca. weitere<br />

50 mm auf, da im Stützbereich bereits eine Vorschädigung vorhanden war.<br />

Der Wasseranfall war im geschädigten Bereich größer als der in den übrigen Ecken des Gebäudes auf<br />

Grund der hier vorliegend geometrisch größeren Einzugsfläche.<br />

Zum Dritten lag die nächstgelegene Dachentwässerung um ca. 15 mm höher als die wasserführende<br />

Schicht, so dass im Endfeld ein zusätzlicher Wasseranstau auf dann insgesamt ca.<br />

28 + 50/2 + ca. 15 = 70 mm erfolgte.<br />

Infolge der Verstopfung der Dachentwässerung muss das Wasser weiter angestiegen sein. Die<br />

anfallenden Niederschläge wurden bei dem flach geneigten Satteldach mit Attika wie in einer<br />

Badewanne aufgestaut. Der SV ermittelte hilfsweise unter reiner Biegebeanspruchung eine<br />

Wassersäule von ca. 210 mm, welche erforderlich war, um das Stahltrapezblech ins Fließen und das

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!