Aktennotiz 1
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M. Gerold Vier-Augen-Prinzip, Bauüberwachung, Monitoring Seite 10<br />
Abb. 5<br />
Seitenansicht Ausknicken des Druckgurtes<br />
einer anderen Lagerhalle Abb. 6 Ausknicken druckbeanspruchter<br />
Obergurte von Fachwerkbindern<br />
bei einem ähnlichen Beispiel<br />
3.3 Fazit<br />
Bei den beiden näher erläuterten Lagerhallen war es um die Jahreswende 2001/2002 unter<br />
Schneebelastung zu Schäden an der Haupttragkonstruktion gekommen. Die Untersuchungen zeigten,<br />
dass nicht etwa die in einem Fall über dem Normmaß liegenden Schneemengen der Grund für das<br />
Versagen der Hallen waren, sondern Abweichungen der Bauausführung von den Planunterlagen. Dass<br />
es bis zum Schadenseintritt nicht zu einer Beschädigung der Dachkonstruktion kam, ist auf die relativ<br />
milden Winter der Vorjahre sowie auf die statisch nicht berücksichtigten Steifigkeiten durch Pfetten und<br />
Dacheindeckung zurückzuführen.<br />
In beiden Fällen wurde von den Planunterlagen abgewichen. Es handelte sich folglich um Mängel bei<br />
der Ausführung der Dachkonstruktionen. Im Rahmen einer Bauüberwachung hätten die Mängel nach<br />
dem "Vier-Augen-Prinzip" erkannt und die nunmehr entstandenen Schäden vermieden werden können.<br />
3.4 Anmerkungen zur Widerstandsseite Holz<br />
Mit Änderung A1 [7b] wurden 1996 die nach DIN 1052 parallel zur Faser für Vollholz (VH) ansetzbaren<br />
Holzzugfestigkeiten deutlich reduziert um<br />
- 21% von 8,5 N/mm² auf 7,0 N/mm² für Vollholz der Güteklasse GKl. II bzw. Sortierklasse<br />
S 10 / MS 10<br />
- 17% von 10,5 N/mm² auf 9,0 N/mm² für Güteklasse GKl. I bzw. Sortierklasse S 13<br />
- 5% von 10,5 N/mm² auf 10,0 N/mm² für Güteklasse GKl. I bzw. Sortierklasse MS 13.<br />
Sofern der Lastfall HZ (Haupt- und Zusatzlasten) maßgebend wurde, stellen sich die Abweichungen<br />
u.U. nicht so gravierend dar, da die zulässigen Spannungen im LF H dann nach DIN 1052 (Ausgabe<br />
1988) bzw. Änderung A1 (1996) mit dem Faktor 1,25, nach DIN 1052 (Ausgabe 1969) aber nur mit dem