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1.200 deutsche Parlamentarier und Juristen fordern die

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Wochenmagazin<br />

No. . 2 Doonnnneerrsst taagg, , 1166. . FFeebbrruuaarr<br />

veröffentlicht vom Frauenkomitee des Nationalen Widerstandsrates Iran<br />

Iran: <strong>1.200</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Parlamentarier</strong> <strong>und</strong> <strong>Juristen</strong> <strong>fordern</strong><br />

<strong>die</strong> Streichung der Volksmojahedin Irans von der EU-<br />

Terrorliste<br />

H<strong>und</strong>erte von Abgeordneten <strong>und</strong> <strong>Juristen</strong><br />

forderten <strong>die</strong> iranischen Volksmojahedin ab<br />

sofort nicht mehr als terroristische Vereinigung<br />

zu betrachten. Sie sind <strong>die</strong> Hauptopposition<br />

zum f<strong>und</strong>amentalistischen Regime im Iran.<br />

Am 3. Februar 2006 wurde auf einer<br />

Pressekonferenz in Berlin mitgeteilt, dass<br />

6.500 europäische <strong>Juristen</strong> <strong>und</strong> Rechtsanwälte<br />

– unter ihnen auch 1.000 aus Deutschland –<br />

eine Erklärung unterzeichnet haben, <strong>die</strong> von<br />

der Europäischen Union <strong>die</strong> Streichung der<br />

iranischen Volksmojahedin von der Terrorliste<br />

<strong>fordern</strong>. Die gleiche Anfrage gibt es auch von<br />

1.300 europäischen Abgeordneten, davon 200<br />

aus Deutschland. Das ist eine noch nie da<br />

gewesene Unterstützung durch Abgeordnete<br />

für den iranischen Widerstand.<br />

Deutsche Abgeordnete aus allen politischen<br />

Parteien plä<strong>die</strong>ren für eine demokratische<br />

Wende durch das iranische Volk selbst <strong>und</strong><br />

seinen Widerstand nach dem Vorschlag von<br />

Maryam Rajavi, der vom Nationalen<br />

Widerstandsrat Iran gewählten Präsidentin.<br />

Während der Konferenz wurden der Presse<br />

mehrere Ordner mit Unterschriften von<br />

Abgeordneten <strong>und</strong> <strong>Juristen</strong> gezeigt.<br />

Diese jüngste Initiative wurde von <strong>deutsche</strong>n<br />

Persönlichkeiten unterstützt, <strong>die</strong> sich auch<br />

während der Konferenz zu Wort meldeten. Die<br />

Konferenz selbst wurde geleitet von Bernd<br />

Häusler, einem hervorragenden Rechtsanwalt<br />

aus Berlin, stellvertretender Vorsitzender <strong>und</strong><br />

Menschrechtssprecher der Berliner<br />

Anwaltskammer.<br />

Ingrid Holzhüter, ehemaliges<br />

B<strong>und</strong>estagsmitglied der SPD, sprach über ihre<br />

langjährigen Beziehungen zum iranischen<br />

Widerstand <strong>und</strong> einige der Mitglieder <strong>und</strong><br />

bestätigte, dass sich <strong>die</strong> Menschen im<br />

Widerstand völlig dem einen Ziel – einem<br />

freien Iran – widmen. Sie bedauerte, dass <strong>die</strong><br />

Bewegung zur Befreiung Irans, <strong>die</strong> von den<br />

Volksmojahedin angeführt wird, der <strong>deutsche</strong>n<br />

Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Sie war jedoch<br />

erfreut, sagen zu können, dass eine große Zahl<br />

von Mitgliedern ihrer Gruppe im B<strong>und</strong>estag das<br />

Statement zur Unterstützung der<br />

Volksmojahedin unterzeichnet haben.<br />

Frank Hammer, Mitglied der PDS im<br />

Brandenburger Landtag, sprach ebenfalls mit<br />

Befriedigung über <strong>die</strong> große Zahl der<br />

Unterstützer seiner Gruppe für das Statement<br />

<strong>und</strong> sagte, dass in Europa <strong>die</strong> Zeit für eine<br />

Kurswechsel in der Iran-Politik reif sei <strong>und</strong><br />

beschrieb den Nationalen Widerstandsrat Iran<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> PMOI als zuverlässige Partner in einem<br />

zukünftigen Iran.<br />

Javad Dabiran, der Pressesprecher des NWRI<br />

in Deutschland, sagte der Konferenz, dass <strong>die</strong><br />

große Unterstützung der Forderung für Iran<br />

<strong>und</strong> den Widerstand das Ergebnis von Aktionen<br />

in den vergangenen drei Wochen von<br />

iranischen <strong>und</strong> <strong>deutsche</strong>n Unterstützern des<br />

NWRI gewesen seien. Er präsentierte eine von<br />

12.000 irakischen <strong>Juristen</strong> <strong>und</strong> Rechtsanwälten<br />

unterzeichnete Deklaration, <strong>die</strong> den<br />

Volksmojahedin ihre volle Unterstützung<br />

zusichern <strong>und</strong> alle Behauptungen über <strong>die</strong><br />

Beteiligung an der Unterdrückung von<br />

irakischen Kurden <strong>und</strong> Schiitischen<br />

Minderheiten zurückwiesen.<br />

Andere Sprecher auf der Konferenz waren u.a.<br />

Dr. Wilkens, ein evangelischer Theologe mit<br />

tiefen Kenntnissen über das Judentum <strong>und</strong> den<br />

Islam. Er trennte <strong>die</strong> f<strong>und</strong>amentalistische<br />

Interpretation des Islam ganz klar von der der<br />

PMOI.<br />

Professor Brocke, ehemaliger Direktor des<br />

Bereichs Politikwissenschaft <strong>und</strong> Ökonomie der<br />

Berliner Humboldt-Universität machte in einer<br />

emotionalen Rede auf <strong>die</strong> Schäden<br />

aufmerksam, <strong>die</strong> <strong>die</strong> PMOI <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

demokratische Bewegung im Iran durch <strong>die</strong><br />

ungerechte Terrorbezeichnung durch <strong>die</strong> EU<br />

genommen haben <strong>und</strong> verlangte <strong>die</strong> sofortige<br />

Streichung von der Liste.<br />

- Seite 1 -


Wochenmagazin<br />

No. . 2 Doonnnneerrsst taagg, , 1166. . FFeebbrruuaarr<br />

<strong>die</strong> Stiftung Danielle Mitterrand <strong>und</strong> fügt hinzu,<br />

dass <strong>die</strong>se Anschuldigungen "manchmal<br />

politische <strong>und</strong> wirtschaftliche Hintergedanken<br />

aufweisen."<br />

Danielle Mitterrand gegen<br />

<strong>die</strong> Stigmatisierung von iranischen<br />

Volksmojahedin als Terroristen<br />

Tagblatt (Luxemburg) – Die Stiftung Danielle<br />

Mitterand kämpft gegen <strong>die</strong> Einstufung der<br />

Organisation der Volksmojahedin Iran in <strong>die</strong><br />

Liste der Terrororganisationen der<br />

Europäischen Union.<br />

Frau Mitterrand, <strong>die</strong> Witwe des ehemaligen<br />

sozialistischen Präsidenten Francois Mitterrand,<br />

begab sich nach Luxemburg, um an der<br />

Anhörung des Europäischen Gerichts<br />

teilzunehmen, <strong>die</strong> dem Eintrag Volksmojahedin<br />

gewidmet ist.<br />

"Diesen iranischen Oppositionellen ist bisher<br />

noch keine einzige terroristische Tat<br />

vorgeworfen worden seitdem sie sich vor 20<br />

Jahren nach Europa geflüchtet haben", schreibt<br />

Am 23. Januar verlangte Abbé Pierre den<br />

österreichischen Kanzler Wolfgang Schüssel,<br />

den amtierenden Präsidenten der Europäischen<br />

Union, <strong>die</strong> Volksmojahedin (PMOI) von der<br />

Liste der Terrororganisationen zu streichen.<br />

Die Aufführung in der Terrorismusliste bewirkt<br />

das Einfrieren der Mittel der PMOI in alle EU-<br />

Staaten <strong>und</strong> somit ein enormes Hemmnis der<br />

politischen Möglichkeiten <strong>und</strong> Aktionen.<br />

Die PMOI, <strong>die</strong> Hauptoppositionsgruppe in<br />

Teheran, befindet sich ebenfalls auf der Liste<br />

der Terrororganisationen der vereinigten<br />

Staaten. Das Streichen der PMOI von der Liste<br />

der Europäischen Union wurde im Juni 2005<br />

von 41 der 71 Mitglieder des belgischen<br />

Parlaments beantragt. Dies wird auch von<br />

zahlreichen <strong>Parlamentarier</strong>n, <strong>Juristen</strong> <strong>und</strong><br />

Vereinigungen in Europa gewünscht.<br />

Menschenrechtssituation<br />

Der Iranische Widerstand warnt vor Hinrichtungen von politischen Gefangenen im<br />

Iran<br />

Politische Gefangene, unter ihnen<br />

Sympathisanten der iranischen Volksmojahedin,<br />

<strong>die</strong> seit Jahren in Gefängnissen des iranischen<br />

Regimes verbringen, sind nach Angaben ihrer<br />

Familienangehörigen <strong>und</strong> anderer Mitgefangener<br />

verschw<strong>und</strong>en.<br />

Wärter in den Gefängnissen des klerikalen<br />

Regimes haben gefangene Mojahedin bedroht <strong>und</strong><br />

ihnen angekündigt, dass sie alle hingerichtet<br />

würden, wenn der Atomstreit vor den UN-<br />

Sicherheitsrat kommt. Inzwischen gibt es<br />

Berichte, dass der gefangene Mojahedin Hojjat<br />

Zamani, der seit 2001 eingesperrt ist,<br />

verschw<strong>und</strong>en sei.<br />

Der iranische Widerstand ruft alle<br />

Menschenrechtler in der ganzen Welt auf, das<br />

iranische Regime zu verurteilen <strong>und</strong> zu<br />

intervenieren, um <strong>die</strong> Leben der politischen<br />

Gefangenen im Iran zu retten, <strong>die</strong> hingerichtet<br />

werden sollen. Er fordert ebenfalls, dass der UN-<br />

Sicherheitsrat den Bericht über <strong>die</strong> groben <strong>und</strong><br />

umfassenden Menschenrechtsverletzungen des<br />

klerikalen Regimes, einschließlich der 120.000<br />

politischen Hinrichtungen, ebenso wie seine<br />

terroristischen Verbrechen im Ausland überprüft.<br />

Die Führer der religiös-faschistischen Diktatur im<br />

Iran müssen vor einem internationalen Tribunal<br />

für ihre Verbrechen gegen das iranische Volk zur<br />

Verantwortung gezogen werden.<br />

Das Sekretariat des Nationalen Widerstandsrates<br />

Irans<br />

11. Februar 2006<br />

- Seite 2 -


Maryam Rajavi im Interview mit FAZ: "Zugeständnisse an Teheran<br />

beenden"<br />

Die Präsidentin der iranischen Volksmudschahedin appelliert an <strong>die</strong> Europäer<br />

Von Michaela Wiegel<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Februar 2006: AUVERS-SUR-OISE, im Februar. Das<br />

beschauliche Dorf, durch das sich der Oise-Fluß lieblich schlängelt, hatte einst vor allem Maler angezogen.<br />

Daubigny, Cézanne, Pissarro, <strong>und</strong> van Gogh zählten zu den berühmten Gästen von Auvers-sur-Oise. Seinen<br />

dörflichen Charakter hat der auf 6900 Einwohner angewachsene Ort 30 Kilometer nördlich von Paris nicht<br />

verloren, <strong>und</strong> so mutet es befremdlich an, am Ende der von Einfamilienhäusern gesäumten Rue de Gords<br />

auf einen hohen Sicherheitszaun aus Beton <strong>und</strong> Überwachungskameras zu stoßen. Hinter den grauen<br />

Mauern beginnt, was Lord Russell Johnston <strong>die</strong> "iranische Insel" nennt. Hier haben sich <strong>die</strong> schärfsten<br />

Kritiker des iranischen Mullah-Regimes niedergelassen, auf <strong>die</strong> Gastfre<strong>und</strong>schaft der französischen Behörden<br />

vertrauend, <strong>die</strong> zuvor jahrelang dem späteren islamischen Revolutionsführer Chomeini ein Aufenthaltsrecht<br />

in Frankreich gewährten.<br />

Schon fast ein Vierteljahr-h<strong>und</strong>ert währt das Provisorium, dass <strong>die</strong> Volksmudschahedin stolz als<br />

"Headquarter" des Iranischen Widerstandsrates bezeichnen. In dem von Containerbehausungen umgebenen<br />

großen Saal herrscht ungewöhnlicher Betrieb: Zum ersten Mal hat <strong>die</strong> "gewählte Präsidentin" des Iranischen<br />

Widerstandsrates, <strong>die</strong> 52 Jahre alte Maryam Rajavi, in eine Pressekonferenz eingewilligt. An der Seite der in<br />

ein elegantes türkisfarbenes Kostüm gekleideten "Präsidentin" haben europäische <strong>Parlamentarier</strong>, Lord<br />

Russell Johnston aus dem britischen Oberhaus, Jean Pierre Michel aus dem französischen <strong>und</strong> Patrick<br />

van Krunkelsven aus dem belgischen Senat sowie der portugiesische Europaabgeordnete Paulo Casaca,<br />

Platz genommen.<br />

Das Plädoyer der obersten Widerstandsbeauftragten <strong>und</strong> ihrer Gäste ist eindeutig: Angesichts des<br />

aggressiven Konfrontationskurses des iranischen Regimes ist es höchste Zeit, den iranischen Widerstand zu<br />

stärken. "Wir rufen deshalb eindringlich <strong>die</strong> EU dazu auf, uns von der Liste der terroristischen<br />

Organisationen zu streichen", sagte Maryam Rajavi. In der begeisterten Phase des "kritischen Dialogs" mit<br />

Teheran waren <strong>die</strong> Volksmudschahedin auf iranischen Wunsch von der EU im Herbst 2002 auf <strong>die</strong> Liste der<br />

terroristischen Vereinigungen gesetzt worden. Dem Eintrag als Terrororganisation war kein juristisches<br />

Verfahren vorangegangen, es handelte sich um eine politische Entscheidung, <strong>die</strong> seither den Mitgliedern des<br />

Widerstandsrates das Reisen verbietet sowie <strong>die</strong> Möglichkeit, ein Bankkonto zu eröffnen.<br />

Die Bereitschaft zumindest der französischen Staatsführung, dem Regime in Teheran entgegenzukommen,<br />

ging noch weiter. Am 16. Juni 2003 schickte Innenminister Sarkozy eine H<strong>und</strong>ertschaft Elitepolizisten <strong>und</strong><br />

Geheim<strong>die</strong>nstagenten in den frühen Morgenst<strong>und</strong>en zu einer Großrazzia nach Auvers-sur-Oise. Zwei<br />

Dutzend Mitglieder der Volksmudschahedin <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> überraschte Maryam Rajavi wurden abgeführt <strong>und</strong><br />

in Untersuchungshaft genommen. Der Chef des Geheim<strong>die</strong>nstes DST, Pierre de Bousquet de Florian, sagte in<br />

einem Zeitungsgespräch, <strong>die</strong> Volksmudschahedin hätten Terroranschläge auf iranische Ziele in Europa<br />

vorbereitet.<br />

Die Antwort aus Teheran auf <strong>die</strong> Großrazzia ließ nicht lange auf sich warten. Am 18. Juni lobte Präsident<br />

Chatami das entschiedene Vorgehen der französischen Behörden gegen <strong>die</strong> „Terroristen“ <strong>und</strong> kündigte<br />

zugleich an, im Atomstreit <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit der Inter-nationalen Atomenergiebehörde (IAEA) <strong>und</strong><br />

den französischen Unterhändlern der EU-Troika zu verbessern. Die strafrechtlichen Vorwürfe gegen <strong>die</strong><br />

festgenommenen Volksmudschahedin erwiesen sich unterdessen allesamt als haltlos. Ein für einen<br />

Attentatsplan gehaltener Ausschnitt eines Pariser Stadtplans erwies sich als Entwurf für einen<br />

Demonstrationsantrag. Waffen wurden in Auvers-sur-Oise keine gef<strong>und</strong>en, allenfalls erhebliche Summen<br />

Bargeld, <strong>die</strong> von den Exiliranern mit dem Hinweis auf das Kontoführungsverbot begründet wurden. Alle<br />

Strafverfahren sind inzwischen eingestellt. "Die Polizei hat auf peinliche Weise ihre Unterwerfung unter<br />

politische Order vorgeführt", sagte der französische Senator Michel im Rückblick. In ihrer Reaktion auf <strong>die</strong><br />

Razzia hatten sich zwei Volksmudschahedin bei einem Protestzug selbst verbrannt; weitere Mitglieder waren<br />

in Hungerstreik getreten.<br />

Maryam Rajavi fühlt sich durch den aggressiven Kurs unter dem iranischen Präsidenten Ahmadineschad in<br />

ihren Vorhersagen über <strong>die</strong> wahre Natur des Mullah-Regimes bestätigt. "Die Alternative besteht nicht<br />

zwischen einer Politik der Beschwichtigung <strong>und</strong> einer militärischen Intervention", sagte sie. Es sei vor allem<br />

erforderlich, <strong>die</strong> europäischen Zugeständnisse an Teheran zu beenden. Sie wirft der EU eine Politik des<br />

Appeasement vor, <strong>die</strong> das Regime in Teheran schamlos ausgenutzt habe. Vor der von den islamischen<br />

Revolutionsführern verbotenen iranischen Nationalflagge mit einem goldenen Löwen mit Säbel <strong>und</strong> der<br />

aufgehenden Sonne in der Mitte spricht sie sich für UN-Sanktionen im Waffenhandel, beim technologischen<br />

Austausch <strong>und</strong> im Ölgeschäft aus. Über <strong>die</strong> Verbrechen des iranischen Regimes am eigenen Volk müsse <strong>die</strong><br />

- Seite 3 -


internationale Öffentlichkeit aufgeklärt werden. Die Verantwortlichen sollten vor einem internationalen<br />

Gericht zur Rechenschaft gezogen werden.<br />

Der nicht mehr zu leugnende Wille der Mullahs, ihre Macht durch den Besitz von Atomwaffen zu festigen,<br />

sei dabei eine der Gefahren, <strong>die</strong> von dem Regime ausgingen. "Mindestens genauso gefährlich für den<br />

Weltfrieden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Stabilität in der Region sei das Bestreben der Mullahs, <strong>die</strong> Führerschaft in der<br />

islamischen Welt zu übernehmen", sagt Frau Radjavi. Der iranische Expansionismus sei durch den Irak-Krieg<br />

gefördert worden. "Der Irak erlebt zur Zeit eine doppelte Besetzung, durch <strong>die</strong> anglo-amerikanischen<br />

Truppen, aber vor allem durch <strong>die</strong> iranische Unterwanderung. Letztere ist dabei wesentlich beunruhigender",<br />

sagte sie. Das Regime in Teheran setze alles daran, einen Friedensprozeß im Nahen Osten scheitern zu<br />

lassen, <strong>und</strong> finanziere deshalb der Auslöschung Israels verschriebene Terrorgruppen wie <strong>die</strong> Hamas <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Hizbullah.<br />

Als geschickte Propaganda der iranischen Staatsführung betrachtet Maryam Radjavi <strong>die</strong> in westlichen Me<strong>die</strong>n<br />

verbreitete Vorstellung, dass der Aufstieg zur Nuklearmacht für viele Iraner eine Frage des National-stolzes<br />

sei. "Der Reichtum des Landes fließt in das Nuklearprogramm <strong>und</strong> führt dazu, dass ein Großteil der Iraner<br />

in Armut leben muß", sagt sie. Die Volksmudschahedin waren in ihren Anfängen vom Marxismus geprägt,<br />

haben sich jedoch im Exil zur freien Marktwirtschaft bekehrt <strong>und</strong> <strong>fordern</strong> vor allem eine strenge Trennung<br />

von Staat <strong>und</strong> Religion.<br />

Maryam Radjavi sieht keinen Gegensatz zwischen ihrer muslimischen Identität – sie bedeckt ihre Haare mit<br />

einem Kopftuch – <strong>und</strong> ihrem politischen Engagement. Gerade in einem Land mit einem hohen<br />

Bildungsniveau wie in Iran sei es möglich, eine Demokratie zu verankern, <strong>die</strong> den Islam, aber auch <strong>die</strong><br />

anderen Religionen respektiert. Über <strong>die</strong> Möglichkeiten des bewaffneten Kampfes für einen Regimewandel<br />

schweigt sich Maryam Radjavi aus. Genauso ausweichend reagiert sie auf <strong>die</strong> Fragen nach ihrem Mann,<br />

Massud Radjavi, der seit Jahrzehnten im Untergr<strong>und</strong> den Widerstand organisiert. Sie habe ihn zuletzt vor<br />

dem Irak-Krieg gesehen, sagt sie. Auf irakischem Staatsgebiet unterhalten <strong>die</strong> Volksmudschahedin weiter<br />

militärische Lager, inzwischen mit Unterstützung des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Das<br />

bestätigte Maryam Rajavi mit einem Lächeln.<br />

Frauen in den Führungsebenen<br />

Unerlässlich im Kampf gegen den F<strong>und</strong>amentalismus<br />

Aus Anlass des Internationalen Frauentages treffen sich am 25. Februar 2006 <strong>die</strong><br />

Internationale Frauenföderation gegen F<strong>und</strong>amentalismus <strong>und</strong> für Gleichstellung sowie einige<br />

andere Frauenorganisationen in Paris zu einer Konferenz, <strong>die</strong> unter dem „Motto steht: "<br />

(Frauen in den Führungsebenen - unerlässlich im Kampf gegen den F<strong>und</strong>amentalismus." Am<br />

Rande der Konferenz sind eine Ausstellung von Künstlerinnen <strong>und</strong> einige kulturelle<br />

Aufführungen geplant.<br />

Gastgeber <strong>die</strong>ser Konferenz ist der<br />

Frauen gegen F<strong>und</strong>amentalismus für Emanzipation e.V.<br />

Tel/Fax: 030 - 280 96 360<br />

Mobil: 0152 051 98 393<br />

Mail: frauenfuerfrieden@yahoo.com<br />

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