Salonpoesie in der Villa Schnitzler - Berliner Zimmer

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<strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong><br />

Auf den Spuren berühmter Salonnièren<br />

20. November 2003<br />

Christiane Nägler


Begriffsdef<strong>in</strong>ition<br />

Der Salon ist e<strong>in</strong> häusliches Pendant <strong>der</strong> wissenschaftlichen und<br />

literarischen Zirkel im späten 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, die u.a. das Leben<br />

des jüdischen Bürgertums <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen Gesellschaft enorm<br />

verbesserten.<br />

Es war die erste Zusammenkunft von engagierten Menschen, die<br />

versuchten, jahrhun<strong>der</strong>tealte Schranken zu überw<strong>in</strong>den und legten<br />

damit auch den Grundste<strong>in</strong> zur weiteren Entwicklung des gesellschaftlichen<br />

jüdischen Lebens <strong>in</strong> Deutschland.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Begriffsdef<strong>in</strong>ition<br />

Der Glanz des Wortes Salon rührt von e<strong>in</strong>em Mangel her.<br />

Er signalisiert soziale und kommunikative Leere, die jene<br />

spüren, die sich auf die Suche nach dem Salon begeben.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Rezitation<br />

Rahel Lev<strong>in</strong> und ihre Gesellschaft. Gegen Ende des Jahres 1801.<br />

(Aus den Papieren des Grafen von Salm)<br />

"Das Gespräch wurde sehr lebhaft, und wogte, zwischen den Personen wechselnd, über die<br />

mannigfachsten Gegenstände h<strong>in</strong>. Ich wäre nicht fähig, die raschen Wendungen und den<br />

verschiedenartigen Inhalt hier wie<strong>der</strong>zugeben, und wage den Versuch nicht. Man sprach vom<br />

Theater, von Fleck (e<strong>in</strong>em Schauspieler), dessen Krankheit und wahrsche<strong>in</strong>lich nahen Tod man<br />

allgeme<strong>in</strong> beklagte, von Righ<strong>in</strong>i, dessen Opern damals den größten Beifall hatten, von<br />

Gesellschaftssachen, von den Vorlesungen August Wilhelm Schlegel's, denen auch Damen<br />

beiwohnten.<br />

Die kühnsten Ideen, die schärfsten Gedanken, <strong>der</strong> s<strong>in</strong>nreichste Witz, die launigsten Spiele <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>bildungskraft wurden hier an dem e<strong>in</strong>fachen Faden zufälliger und gewöhnlicher Anlässe<br />

aufgereiht. Denn die äußere Gestalt <strong>der</strong> Unterhaltung war, wie <strong>in</strong> je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gesellschaft,<br />

ohne Zwang und Absicht, alles knüpfte sich natürlich an das Interesse des Augenblicks, <strong>der</strong><br />

Person, des Namens, <strong>der</strong>en gerade gedacht wurde.<br />

.../2<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Rezitation<br />

Rahel Lev<strong>in</strong> und ihre Gesellschaft. Gegen Ende des Jahres 1801.<br />

(Aus den Papieren des Grafen von Salm)<br />

[...] Mittlerweile hatte die Gesellschaft sich mannigfach <strong>in</strong> verschiedene Gesprächsrichtungen<br />

abgezweigt, die nur selten zusammenflossen, wenn etwa e<strong>in</strong>e Behauptung, e<strong>in</strong> Scherz, e<strong>in</strong><br />

Witz, lebhafter ausbrach und größeren Anteil weckte.<br />

[...] Doch Demoiselle Levon, die wie<strong>der</strong> auf dem Sofa Platz genommen hatte, duldete die Pause<br />

nicht, <strong>in</strong> welcher die Unart sich gleichsam fortsetzte, schnell übersah sie das Terra<strong>in</strong>, und löste<br />

die eigene und fremde Begebenheit, [...] ich glaube nach Chamfort, sehr glücklich und schicklich<br />

erzählte, mit solcher Anmut und Gewalt, wie ich Ähnliches nur noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Leben, bei <strong>der</strong> Frankfurter<strong>in</strong> Bett<strong>in</strong>a von Arnim leisten sah! Alles fühlte sich befreit, und lachte<br />

aus vollem Herzen..."<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


10 Regeln zum Führen e<strong>in</strong>es Salons<br />

Sorgen Sie sich nicht um die Räumlichkeiten für e<strong>in</strong>en Salon -<br />

wichtig s<strong>in</strong>d Geist und Esprit des Hauses !<br />

Pflegen Sie als Salonnière die Ungezwungenheit <strong>der</strong> gemischten<br />

Gesellschaft !<br />

Laden Sie immer e<strong>in</strong>e Primadonna o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Stargast e<strong>in</strong> !<br />

Legen Sie großen Wert auf die sog. Habitués – die Stammgäste,<br />

die geselliges Talent haben !<br />

Engagieren Sie junge Männer o<strong>der</strong> Frauen für das Amt <strong>der</strong> Teejungfrau !<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


10 Regeln zum Führen e<strong>in</strong>es Salons<br />

Übertragen Sie e<strong>in</strong>er Anwesenden das Amt <strong>der</strong> Kuppler<strong>in</strong>, die<br />

heranwachsende Liaisons und Bekanntschaften för<strong>der</strong>n kann !<br />

Unterb<strong>in</strong>den Sie pedantische o<strong>der</strong> langweilige Dialoge und Monologe !<br />

Amüsieren Sie sich auch als Salondame selbst !<br />

Laden Sie neben jungen und künstlerisch begaben Menschen auch alte<br />

o<strong>der</strong> ältere Gäste e<strong>in</strong>, die ihren großen Erfahrungsschatz <strong>in</strong> den Salonabend<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können !<br />

Ernennen Sie e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Stammgäste als Gutenachtsager !<br />

Aus “Das gesellige Canapé” von Cornelia Saxe – Die Renaissance <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Salons<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Biografisches<br />

Henriette Solmar<br />

1794 - 1890<br />

Die klassische Erb<strong>in</strong> des Salons <strong>der</strong> Rahel Varnhagen, die selbst dort auch Stammgast war, hatte<br />

ihre Wurzeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bankiers- o<strong>der</strong> Kaufmannsfamilie. Henriette Solmar selbst stammte aus<br />

Pe<strong>in</strong>e bei Hannover und lebte seit 1815 unverheiratet <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> mit ihrer Mutter. Sie war sehr<br />

musikalisch, hatte e<strong>in</strong>e schöne Stimme, war e<strong>in</strong>e hervorragende Klavierspieler<strong>in</strong> und <strong>in</strong> ihrer Jugend<br />

Solist<strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er S<strong>in</strong>gakademie.<br />

Nach Rahel´s Tod fanden sich ihre Gäste zum Teil bei Henriette und bei Bett<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>.<br />

Die wohlhabende Henriette widmete sich, im Gegensatz zu Bett<strong>in</strong>e, ganz <strong>der</strong> Geselligkeit Rahel´s.<br />

Auch <strong>der</strong> verwitwete Karl August Varnhagen hilt sich fast jeden Abend dort auf.<br />

Sie war die e<strong>in</strong>zige, die noch jene Tradition <strong>der</strong> alten Berl<strong>in</strong>er Geselligkeit aufrecht erhielt, welche<br />

bei Rahel e<strong>in</strong>st ihren Gipfel hatte. Sie führte diesen Salon fast bis 1880, <strong>der</strong> oftmals, nicht zuletzt<br />

auch durch die Besuche von August Varnhagen, e<strong>in</strong>en Rahel-Kultstatus <strong>in</strong>ne hatte.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Biografisches<br />

Henriette Solmar<br />

1794 - 1890<br />

Obgleich die Salonkreise mit allen Mitteln versuchten, ihre Gesellschaften nicht unter politischen<br />

Sentiments und Ressentiments leiden zu lassen, hatte die Salongesellschaft <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> doch tiefe<br />

Risse bekommen und e<strong>in</strong> ungezwungener Verkehr wie vor den Märzereignissen war nicht mehr<br />

möglich. So zeigten sich hier die Grenzen <strong>der</strong> Salongeselligkeit bei wirklichen politischen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen<br />

sehr deutlich. Auch kam es <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Salongesellschaft zu Disputen zwischen<br />

<strong>der</strong> progressiv-demokratischen Gruppe (Solmar, Varnhagen, Ass<strong>in</strong>g, Arnim) und <strong>der</strong> konservativen,<br />

königstreuen Gruppe <strong>der</strong> Salonnièren (Olfers´sche Salon, Maxe und Armgart Arnim ...)<br />

Bei Henriette Solmar Hier traf sich alles, was die deutsche Literatur an Namen aufzuweisen hatte;<br />

<strong>der</strong> Höhepunkt ihres Salontreibens war die Zeit um 1840 / 1850.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil ihres Salons war die Geselligkeit, das Amüsement, die Anregung und <strong>der</strong><br />

freie Gedankenaustausch und nicht die pedantische Diskussion.<br />

Auch <strong>in</strong> den Jahren <strong>der</strong> Revolution versuchte Henriette Solmar, den politischen Ereignissen zum<br />

Trotz, die alten Bekanntschaften und Freundschaften zu pflegen.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Biografisches<br />

Bett<strong>in</strong>e von Arnim<br />

1785 - 1859<br />

Der <strong>in</strong>teressanteste demokratische Salon <strong>der</strong> Revolutionszeit war <strong>der</strong> von Bett<strong>in</strong>e von Arnim, <strong>der</strong><br />

auch bedeuten<strong>der</strong> war als die Salons von Solmar o<strong>der</strong> Varnhagen-Ass<strong>in</strong>g.<br />

Obwohl Bett<strong>in</strong>e gute Beziehungen zum Hofe hatte, hatten ihre Veröffentlichungen um 1844 und ihr<br />

Verkehr mit Jungdeutschen und Demokraten das Mißtrauen <strong>der</strong> Regierung erregt. So empf<strong>in</strong>g sie<br />

beispielsweise die Mitglie<strong>der</strong> des demokratischen “L<strong>in</strong>denclubs”, den republikanischen französischen<br />

Botschafter o<strong>der</strong> sogar russische Anarchisten.<br />

Da Bett<strong>in</strong>e eigentlich die üblichen gesellschaftlichen Zusammenkünfte verabscheute, verzichtete sie<br />

auf e<strong>in</strong>en Salon mit festen Empfangszeiten, aber wichtige Anhänger <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Salongesesellschaft<br />

gehörten zu ihren Gästen, und ihre musikalischen Abende waren so groß und bunt gemischt, dass sie<br />

hier unbed<strong>in</strong>gt erwähnt werden muß.<br />

Dies begann bereits um 1820 mit munteren musikalischen Abenden.<br />

Die Zeit um 1830 bildete dann für die Berl<strong>in</strong>er Salons e<strong>in</strong>e wichtige Zäsur; <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch den<br />

Tod wichtiger Salonnièren und Habitués.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Biografisches<br />

Bett<strong>in</strong>e von Arnim<br />

1785 - 1859<br />

In den späten 1830er Jahren pflege Bett<strong>in</strong>e neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeiten zeitweise e<strong>in</strong>e<br />

literarische und musikalische Geselligkeit mit ihren Töchtern Maximiliane und Armgart und nahm<br />

ohne Zweifel e<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>stellung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Gesellschaft e<strong>in</strong>.<br />

Da das gesellschaftliche Leben kurz vor <strong>der</strong> Umwälzung von 1848 von Zensuren beherrscht war, entwickelten<br />

private Zirkel und Salons und Persönlichkeiten, die ke<strong>in</strong> Blatt vor den Mund nahmen, e<strong>in</strong>e<br />

beson<strong>der</strong>s große Bedeutung für die öffentliche Me<strong>in</strong>ung.<br />

Bett<strong>in</strong>e´s “Königsbuch” und ihr “Goethe´s Briefwechsel mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>de” sowie an<strong>der</strong>e ihrer<br />

Schriften wurden kontrovers diskutiert. Die Fäden des vormärzlichen Berl<strong>in</strong> liefen hier zusammen.<br />

Wenn die früheren Salondamen eher jung waren und literarisch geprägt, so waren die Salondamen<br />

<strong>der</strong> 1830er und 1840er Jahre etwas älter, öffneten aber ihr Haus den jungen Gästen sehr weit.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Biografisches<br />

Bett<strong>in</strong>e von Arnim<br />

1785 - 1859<br />

Auch bei Bett<strong>in</strong>e verkehrten sehr viele junge Studenten und Literaten mit denen sie bis <strong>in</strong> die Nacht<br />

diskutierte und im Tiergarten spazieren g<strong>in</strong>g; so beispielsweise <strong>der</strong> junge Mediz<strong>in</strong>er und Schriftsteller<br />

Max R<strong>in</strong>g (1817 – 1901).<br />

Auch wenn <strong>der</strong> Salonbegriff vielleicht nicht <strong>in</strong> allen Bereichen auf Bett<strong>in</strong>e zutrifft, so war bei ihr doch<br />

e<strong>in</strong> Treffpunkt wichtiger gesellschaftlicher und politischer Ereignisse.<br />

Ihr Salon war “vormärzlich” nicht aber e<strong>in</strong> Salon des “Jungen Deutschland”.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

E<strong>in</strong>hergehend mit <strong>der</strong> gefühlsbetonten Marienverehrung und <strong>der</strong> ritterlichen M<strong>in</strong>ne-Ethik,<br />

verän<strong>der</strong>te sich die Stellung adliger Frauen seit dem 11. Jahrhun<strong>der</strong>t - diese verehrten liebend<br />

hochgestellte, irdische Herr<strong>in</strong>nen liebend.<br />

In Südfrankreich, genauer gesagt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Provence entwickelte sich die Ritter- und Troubadourkultur,<br />

mit Hilfe <strong>der</strong>er Frauen auch hier schon aus ihrem engen häuslichen Kreis heraustraten.<br />

Eleonore von Aquitanien (1122-1204), die auch gerne als mächtigste Frau des Mittelalters<br />

bezeichnet wird und die 15-jährig den frömmelnden, sensiblen und uncharismatischen Herrscher<br />

Louis VII. heiraten mußte, führte gesellige Kreise dieser Art <strong>in</strong> Frankreich und England.<br />

Alienor ist e<strong>in</strong>e Frau aus dem Süden; <strong>in</strong>telligent, selbstbewusst und lebenslustig, darüber h<strong>in</strong>aus<br />

sehr begabt, gebildet und eigenwillig.<br />

Im 13. Jhd. dann wurde die wichtigsten Zentren <strong>der</strong> Troubadourkultur durch die Kirche bekämpft,<br />

die diese ketzerischen, anti-hierarchischen Bewegungen, die man im 14. und 15. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

wie<strong>der</strong> versuchte herzustellen, unterdrücken wollte.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

Seit Cathér<strong>in</strong>e Madame de Rambouillet (1588-1665) im Jahre 1610 im Alter von 22 Jahren<br />

den ersten Salon ihres neuen Haues <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Louvre mit zartblauen Wandbehängen<br />

hatte dekorieren lassen und darauf bestand, daß ihre männlichen Gäste mit dem Verstand<br />

und nicht mit dem Schwert argumentieren, spielten die Damen <strong>der</strong> Pariser Gesellschaft e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>flußreiche Rolle im <strong>in</strong>tellektuellen, literarischen und künstlerischen Leben.<br />

Die Salonwelt <strong>der</strong> Belle Epoque war traditionell <strong>in</strong> den Händen von ca. e<strong>in</strong>em Dutzend<br />

Frauen, die damit den französischen Intellektuellen regelmäßig Gelegenheit gaben, ihr<br />

gesellschaftliches Ansehen unter Beweis zu stellen.<br />

Der Salon war also von se<strong>in</strong>en Anfängen <strong>in</strong> <strong>der</strong> italienischen Renaissance bis zu se<strong>in</strong>em<br />

Aussterben im 20. Jhd. e<strong>in</strong> kulturhistorisches Phänomen europäischen Maßstabs.<br />

In dem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t zwischen 1780 und 1806 hatten die jüdischen Salons <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

ihre absolute Blütezeit.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

Aspasia, die geistvolle Frau des Perikles, wird gelegentlich als Urahn<strong>in</strong> <strong>der</strong> Salondamen<br />

genannt, weil sie mit ihrer Bildung und Anmut die Gastlichkeit ihres Mannes sehr geför<strong>der</strong>t<br />

hat.<br />

Aspasia wurde <strong>in</strong> Milet als Tochter des Axiochos geboren, kam nach Athen und lernte dort<br />

Perikles kennen. Sie wurde die zweite Frau von Perikles und nahm politischen E<strong>in</strong>fluß auf<br />

ihren Mann. Ihr wurde vorgeworfen, den samischen und peloponnesischen Krieg mit veranlaßt<br />

zu haben.<br />

So versammelten sich im Haus des Perikles häufiger Philosophen zu sophistisch-philosophischen<br />

und politischen Gesprächen.<br />

Der literarische Salon allerd<strong>in</strong>gs ist e<strong>in</strong> Phänomen <strong>der</strong> europäischen Neuzeit mit Wurzeln<br />

im ritterlichen Mittelalter <strong>in</strong> Süd- und Südwestfrankreich.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

Seit <strong>der</strong> Renaissance nahm die Zahl <strong>der</strong> gebildeten Frauen, die auch im gesellschaftlichen<br />

Leben e<strong>in</strong>e Rolle spielten, zu.<br />

Mit den konfessionellen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t dann wurde diese Bewegung<br />

erschwert, lebte aber im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t nach dem Edikt von Nantes 1598 und den<br />

Hugenottenkriegen wie<strong>der</strong> auf.<br />

Um 1610 wurde <strong>in</strong> Paris <strong>der</strong> erste <strong>der</strong> klassischen französische Salons von Cathér<strong>in</strong>e Marquise<br />

de Rambouillet im Alter von 22 Jahren (1588 –1665) gegründet.<br />

Ihr Salon setzte sich bewußt vom Prunk <strong>der</strong> Hofgesellschaften ab, ihr Anliegen war e<strong>in</strong>e<br />

geistige und gesellige Atmosphäre mit ausgewählten Gästen <strong>in</strong> ihrem “chambre bleue”.<br />

Außerdem sollte hier die französische Sprache gepflegt werden.<br />

Geist und Persönlichkeit waren die Zugangsvoraussetzungen zu ihrem Salon –<br />

„la fusion entre le savoir et le savoir vivre.“<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t erlebten die französischen Salons e<strong>in</strong>e zweite Blüte mit <strong>der</strong> Aufklärungsphilosophie<br />

und auch bürgerliche Frauen führten Salons. Danach entstanden dann auch <strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n Salons nach <strong>der</strong>en Vorbild.<br />

In Deutschland, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entstehungszeit <strong>der</strong> französischen Salons unter dem 30-jährigen<br />

Krieg litt, entstanden diese erst nach dem 2. Jahrzehnt des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts, zum Teil auch<br />

mit höfischen Charakter, später dann, nach 1780 bürgerliche Salons mit literarischen Schwerpunkten.<br />

Wenn die französischen Salons eher Ableger <strong>der</strong> Hofgesellschaft, also luxuriöses, geistiges<br />

Divertimento waren, hatten die Berl<strong>in</strong>er Salons e<strong>in</strong>en ganz an<strong>der</strong>en gesellschaftlichen,<br />

emanzipatorischen und antithetischen Grundton.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

Die frühen Berl<strong>in</strong>er Salons waren e<strong>in</strong>e revolutionäre Jugendbewegung des Sturm und Drang.<br />

Den letzten Salon dieser Zeit etablierte Dorothea Schlegel – Tochter von Moses Mendelsohn.<br />

Gegen Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts jedoch - mit dem Tod Rahel´s im Jahre 1833 - war die<br />

Glanzzeit <strong>der</strong> Salons vorüber.<br />

Erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bie<strong>der</strong>meierzeit stieg das Alter <strong>der</strong> Salonnièren an und wurde im Jahre um 1900<br />

e<strong>in</strong>e Domäne älterer Damen.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts sorgten Kriegswirren, Großstadthektik, Industrialisierung,<br />

Zeitmangel, neue Formen <strong>der</strong> Freizeit, wie Sport, Reisen und Massenmedien für e<strong>in</strong> eher<br />

salonfe<strong>in</strong>dliches Umfeld.<br />

Petra Wilhelmy-Doll<strong>in</strong>ger zählt <strong>in</strong> Ihrem Buch “Die Berl<strong>in</strong>er Salons” von 1780 bis 1914 <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> 90 Salons, wovon e<strong>in</strong> Drittel von ihr als bedeutsam e<strong>in</strong>gestuft werden.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Geschichte <strong>der</strong> Salons<br />

Mehrere Gründe wirkten bei <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> ersten Berl<strong>in</strong>er Salons mit:<br />

E<strong>in</strong> Aufschwung des <strong>in</strong>tellektuellen Interesses von Adeligen, die <strong>der</strong> neuen deutschen Literatur<br />

aufgeschlossen gegenüberstanden und sich <strong>in</strong> geselligen Kreisen austauschen wollten.<br />

Die Häuser jüdischer Frauen, die oft e<strong>in</strong>e hervorragende Bildung genossen, als geeignete Treffpunkte<br />

für Adelige und Intellektuelle. Außerdem das geme<strong>in</strong>same Interesse für die Literatur <strong>der</strong><br />

späten Aufklärung und für die Dichtung des Sturm und Drang.<br />

Desweiteren standen die jüdischen Frauen außerhalb <strong>der</strong> ständischen Gesellschaftsglie<strong>der</strong>ung,<br />

was bedeutete, dass sie gewisse Regeln nicht zu beachten hatten, obwohl sie oft weitaus härteren<br />

Konventionen und Traditionen ausgesetzt waren.<br />

Sie hatten als “Außenseiter<strong>in</strong>nen” mehr Freiheit als Angehörige <strong>der</strong> etablierten Stände und<br />

daher e<strong>in</strong>e günstige Ausgangsposition.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Rezitation<br />

He<strong>in</strong>rich He<strong>in</strong>e Gedicht:<br />

"Sie saßen und tranken am Theetisch, und sprachen von Liebe viel.<br />

Die Herren, die waren ästhetisch, die Damen von zartem Gefühl.<br />

Die Liebe muß se<strong>in</strong> platonisch, <strong>der</strong> dürre Hofrath sprach.<br />

Die Hofrät<strong>in</strong> lächelt ironisch, und dennoch seufzet sie: Ach!<br />

Der Domherr öffnet den Mund weit: Die Liebe sei nicht zu roh,<br />

Sie schadet sonst <strong>der</strong> Gesundheit. Das Fräule<strong>in</strong> lispelt: Wieso?<br />

Die Gräf<strong>in</strong> spricht wehmüthig: Die Liebe ist e<strong>in</strong>e Passion!<br />

Und präsentieret gütig die Tasse dem Herren Baron.<br />

Am Tische war noch e<strong>in</strong> Plätzchen, me<strong>in</strong> Liebchen, da hast Du gefehlt.<br />

Du hättest so hübsch, me<strong>in</strong> Schätzchen, von De<strong>in</strong>er Liebe erzählt."<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Kulturhistorischer Zeitspiegel<br />

Während im Zeitraum zwischen 1775 und 1805 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Übergänge zwischen Aufklärung,<br />

Sturm und Drang und Romantik und Klassik verschwammen und dieses aufbegehrende Gedankengut<br />

<strong>der</strong> Aufklärung mit se<strong>in</strong>em emanzipatorischen Potential den Frauen, den Juden und vor<br />

allem den jüdischen Frauen zugute kam, so begegneten die Erb<strong>in</strong>nen Rahel Varnhagens e<strong>in</strong>er<br />

an<strong>der</strong>en Zeit.<br />

Die Zeit <strong>der</strong> Restauration beg<strong>in</strong>nt 1815 mit dem Ende <strong>der</strong> napoleonischen Herrschaft <strong>in</strong> Europa<br />

und dem Wiener Kongress und endet mit <strong>der</strong> bürgerlichen Revolution, <strong>der</strong> sog. "Märzrevolution“<br />

von 1848; deshalb wird diese Epoche auch Vormärz genannt.<br />

Kennzeichen für diese Epoche ist die äußere Sicherheit und die <strong>in</strong>nere Unterdrückung aller aufkeimenden<br />

Ideen des Liberalismus, des Nationalismus und <strong>der</strong> Demokratie.<br />

Die unterschiedliche künstlerische Reaktion auf diese gesellschaftpolitischen Entwicklungen<br />

trennt die konservative Strömung des Bie<strong>der</strong>meier von <strong>der</strong> liberalen des Jungen Deutschland<br />

bzw. <strong>der</strong> radikaldemokratischen des literarischen Vormärz.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Kulturhistorischer Zeitspiegel<br />

Mit Vormärz - etwa ab dem Jahr 1815 - verb<strong>in</strong>det man also fortschrittliche Tendenzen und e<strong>in</strong>e<br />

Literatur mit liberalen, später sozialpolitischen, teilweise radikaldemokratisch-kommunistischen<br />

Zielen. Unterteilt wird die Literatur des Vormärz <strong>in</strong> Junges Deutschland (von ca. 1830 bis zum<br />

Verbot dieser Schriften 1834 <strong>in</strong> Österreich, 1835 <strong>in</strong> Preußen) und - nach e<strong>in</strong>er unbenannten Zwischenphase<br />

- <strong>in</strong> den eigentlichen Vormärz, auch politische Tendenzdichtung genannt.<br />

Die Romantik (1798 – 1835)<br />

Die Romantik lehnte die Wirklichkeit des ausgehenden 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts radikal ab. Sie sah die<br />

Gesellschaft geprägt von Gew<strong>in</strong>nstreben und Nützlichkeitsdenken <strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nenden Industrialisierung.<br />

Der bürgerliche Alltag erschien den Romantikern als grau, ohne Abwechslung, beherrscht<br />

vom bürgerlichen Berufsleben. Die Romantik feierte die mythische Welt <strong>der</strong> Religion, pries das<br />

Reich <strong>der</strong> Phantasie und des Traums. Sie stellte <strong>der</strong> Realität Gegenwelten zur Flucht gegenüber.<br />

Berühmte Romantiker waren Friedrich Schlegel, Novalis (Friedrich von Hardenberg), Ludwig<br />

Tieck, Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann, Die Gebrü<strong>der</strong> Grimm sowie He<strong>in</strong>rich He<strong>in</strong>e.<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

E<strong>in</strong> Salon ist die Hofhaltung e<strong>in</strong>er Dame, die Salonnière ist <strong>der</strong> Kristallisationspunkt <strong>der</strong><br />

Salongesellschaft !<br />

E<strong>in</strong> Salon ist e<strong>in</strong>e gesellschaftliche Institution, meist an e<strong>in</strong>em “jour fixe”.<br />

Nicht immer ergehen spezielle E<strong>in</strong>ladungen !<br />

Die Salongäste kommen unbed<strong>in</strong>gt aus verschiedenen gesellschaftlichen und sozialen<br />

Schichten; e<strong>in</strong> Salon ist provozierend unkonventionell. Es gibt auch ke<strong>in</strong>e Rangordnung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kleidung !<br />

E<strong>in</strong> Salon ist e<strong>in</strong> Schauplatz zwangloser, liberaler Geselligkeit. Es ist aber ke<strong>in</strong>e Bohème-<br />

Gesellschaft son<strong>der</strong>n fokussiert sich auf und um die Salondame, <strong>der</strong> man Achtung zollt !<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

Die Konversation ist dom<strong>in</strong>ierend, die Bewirtung bleibt Nebensache !<br />

Es werden anspruchsvolle Gespräche geführt, Lesungen aus neuen literarischen Werken,<br />

wissenschaftlichen Darlegungen und Berichte über an<strong>der</strong>e Weltgegenden erhöhen die<br />

geistige Freiheit !<br />

Sie üben e<strong>in</strong>en recht großen gesellschaftlichen E<strong>in</strong>fluß aus; sie verfügen über kulturelle<br />

Anziehungskraft. Die liberale Freiheit <strong>der</strong> Salons war und ist e<strong>in</strong> Zeichen für die<br />

Umstrukturierung bestehen<strong>der</strong> sozialer Formen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft !<br />

Der Salon stellt e<strong>in</strong>en Freiraum dar, ist tolerant und frei von<br />

Statuten und Satzungen. Es ist e<strong>in</strong>e Geselligkeit um ihrer selbst<br />

willen. E<strong>in</strong>e private Öffentlichkeit !<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Rezitation<br />

Der Dichter Franz Grillparzer, über Rahel Varnhagen, zu Besuch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>:<br />

„Varnhagen g<strong>in</strong>g mit mir nach Hause. Als wir an se<strong>in</strong>er Wohnung vorüberkamen, me<strong>in</strong>te er,<br />

er wolle se<strong>in</strong>er Frau - jener später bekannten Rahel, von <strong>der</strong> ich damals aber nichts wußte -<br />

me<strong>in</strong>e Bekanntschaft verschaffen. Ich hatte mich den ganzen Tag herumgetrieben und fühlte<br />

mich müde bis zum Sterben, war daher herzlich froh, als man uns an <strong>der</strong> Hausthüre sagte, die<br />

Frau Legationsräth<strong>in</strong> sei nicht daheim. Als wir aber die Treppe h<strong>in</strong>unterg<strong>in</strong>gen, kam uns die<br />

Frau entgegen, und ich fügte mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Schicksal. Nun f<strong>in</strong>g aber die alternde, vielleicht nie<br />

hübsche, von Krankheit zusammengekrümmte, etwas e<strong>in</strong>er Fee, um nicht zu sagen Hexe ähnliche<br />

Frau zu sprechen an, und ich war bezaubert. Me<strong>in</strong>e Müdigkeit verflog, o<strong>der</strong> machte vielmehr<br />

e<strong>in</strong>er Art Trunkenheit Platz. Sie sprach und sprach bis gegen Mitternacht, und ich weiß<br />

nicht mehr, haben sie mich fortgetrieben o<strong>der</strong> g<strong>in</strong>g ich von selbst fort. Ich habe nie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Leben <strong>in</strong>teressanter und besser reden gehört...."<br />

6. November 2003 <strong>Salonpoesie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Villa</strong> <strong>Schnitzler</strong>


Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

Soziale- und gesellschaftsrelevante Funktion<br />

Im Zeitraum zwischen 1775 und 1805 verschwammen, wie schon erwähnt, <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Übergänge<br />

zwischen Aufklärung, Sturm und Drang, Romantik und Klassik.<br />

Das aufbegehrende Gedankengut <strong>der</strong> Aufklärung (1720 – 1785) kam mit se<strong>in</strong>em emanzipatorischen<br />

Potential den Frauen, den Juden und vor allem den jüdischen Frauen zugute.<br />

In e<strong>in</strong>er Zeit, wo das Staatswesen von e<strong>in</strong>er weitgehend ungebildeten Aristokratie beherrscht<br />

wurde, das Bürgertum bie<strong>der</strong>meierlich-restriktiven Maximen anh<strong>in</strong>g, wurden die Salons Enklaven<br />

des freien Geistes und zeitkritischer Reflexionen; sog. bureaux d´esprits.<br />

Die Aufklärung fand also zunächst <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Zirkeln von Adligen, reichen und gebildeten Bürgern<br />

<strong>in</strong> den Salons Verbreitung. Später entstanden <strong>in</strong> den Städten dann Lesegesellschaften.<br />

Freiheit, Gleichheit, Erfahrung, wissenschaftliche Erkenntnis und Toleranz waren die Parolen<br />

dieser Zeit. Die Menschen sollte über ihre politische, soziale und geistige Unterdrückung<br />

“aufgeklärt” werden. Die Salons taten ihr übriges dazu.<br />

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Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

Emanzipatorische Funktion<br />

Die Salondamen strebten mit ihren Treffpunkten e<strong>in</strong>en emanzipatorischen Gegenentwurf zu<br />

<strong>der</strong> von Männern dom<strong>in</strong>ierten Adelsgesellschaft an.<br />

Neu war außerdem, dass Frauen öffentlich mit debattieren konnten.<br />

Gerade <strong>in</strong> den Salons <strong>der</strong> Henriette Herz gehörten selbstbewußte, eigenständige Frauen zu den<br />

Stammgästen, wie beispielsweise Dorothea Veit, Carol<strong>in</strong>e von Dacheröden und Madame Staèl.<br />

Die Salonnièren konnten hier auch selbst als Künstler<strong>in</strong>nen auftreten o<strong>der</strong> sich <strong>in</strong>tensiv am<br />

politischen Leben beteiligen, wie z.B. Bett<strong>in</strong>e von Arnim mit ihren Schriften und Werken.<br />

Für die Salonnière selbst bedeutete <strong>der</strong> Salon Freiheit und Selbstverwirklichung.<br />

In Begeisterung für die junge deutsche Nationalliteratur sollten ihre Gästerunden deutsche<br />

Namen tragen und das Un<strong>der</strong>statement pflegen.<br />

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Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

Emanzipatorische Funktion<br />

Ihr Bureau d´esprit diente ihnen als Freiraum jenseits <strong>der</strong> gesellschaftlichen Normen – so<br />

nutzten sie ihre privaten Räume, um die Öffentlichkeit zu laden.<br />

Der Salon war e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wenigen Möglichkeiten für gebildete Frauen dieser Zeit, Aufmerksamkeit<br />

und <strong>in</strong>tellektuelle Anerkennung zu erlangen.<br />

In <strong>der</strong> ersten Zeit waren die Salons außerdem e<strong>in</strong>e veritable “Jugendbewegung” -<br />

Henriette war 18 Jahre alt und frisch verheiratet und Rahel 19 und unverheiratet als sie im<br />

elterlichen Haus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jägerstraße ihren ersten Salon <strong>in</strong> ihrer Dachstube eröffnete.<br />

Außerdem propagierte Sie die Absetzung <strong>der</strong> drei preußischen K´s – K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Kirche, Küche –<br />

zugunsten e<strong>in</strong>er risikofreudigen, weiblichen Emanzipation.<br />

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Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

Judentum<br />

Goethe war für viele, gerade die von ihrer orthodoxen Familienauffassung betroffenen Mädchen,<br />

e<strong>in</strong> positiver Gegenpol zur jüdischen Tradition – auch spürbar als Verweigerung <strong>der</strong><br />

freien Liebesentscheidung. Außerdem e<strong>in</strong> Akkulturationsvehikel sowie e<strong>in</strong> Identifikationsund<br />

Verehrungsobjekt.<br />

Der Verkehr und die Bekanntschaft mit Goethe mußte den Jüd<strong>in</strong>nen als E<strong>in</strong>lösung aller Hoffnung<br />

auf Anerkennung durch und Angleichung an die gehobene christliche Gesellschaft aufgefaßt<br />

werden.<br />

Goethe wurde somit zum Emanzipationsvehikel <strong>der</strong> Jüd<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> damaligen Zeit für e<strong>in</strong>e<br />

politische und soziale Gleichstellung.<br />

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Die Funktion <strong>der</strong> Salons<br />

Judentum<br />

Bei Bett<strong>in</strong>e von Arnim verhielt es sich etwas an<strong>der</strong>s – sie war selbst ke<strong>in</strong>e Jüd<strong>in</strong>, trug aber<br />

mit ihren Werken und mit ihrem Handeln wesentlich zum jüdischen Emanzipationsprozess<br />

bei - siehe hierzu auch aus <strong>der</strong> Korrespondenz <strong>der</strong> Geschwister Arnim “Brentanos Frühl<strong>in</strong>gskranz”<br />

– Das Judenmädchen “Veilchen”.<br />

In ihrem Dämonenbuch – des Königsbuch zweiter Band – widmet sie sich den Juden <strong>in</strong> ihrem<br />

ersten Kapitel “ Die Klosterbeere. Zum Andenken an die Frankfurter Judengasse” e<strong>in</strong> weiteres<br />

Mal.<br />

So wird sie sich im Laufe ihres Lebens <strong>der</strong> Judenproblematik immer mehr bewußt.<br />

Zwar erliegt sie um 1810/1811 vorübergehend <strong>der</strong> vorherrschend antjüdischen Stimmung <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>, erkennt jedoch später, als sie politisch zu denken beg<strong>in</strong>nt, die Mechanismen <strong>der</strong> Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

von M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten.<br />

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Rezitation<br />

Henriette Herz an August Twesten, 12. Juli 1816<br />

„Wenn die Frauen jung und hübsch s<strong>in</strong>d, dann gibt es gar zu viele Männer, die ihnen e<strong>in</strong>bilden,<br />

daß es ihr Geist, ihr Gemüt ist, das sie anzieht, gar nicht das Äußere. Die besseren Männer<br />

mögen sich selbst darüber täuschen, ich will nicht richten; die besseren Frauen glauben ihnen<br />

das aufs Wort und freuen sich, daß sie außer dem hübschen Gesicht Eigenschaften des Geistes<br />

und des Herzens haben, die ihnen die Freundschaft und Achtung vorzüglicher edler Männer<br />

zuziehen und fürs Leben sichern; denn sie s<strong>in</strong>d nicht vergänglich wie jenes. So lebt und druselt<br />

e<strong>in</strong>e arme Frau fort bis die weiße glatte Haut gelblich und welk wird, die glänzenden Augen matt,<br />

<strong>der</strong> Mund e<strong>in</strong>gefallen, die Nase spitz u. s. w. Da sieht sie denn, was die meisten jener vorigen<br />

Freundschafts-Versicherer gehalten hat, die sie <strong>in</strong> ihrem Herzen aufgenommen hatte. Die haben<br />

dann längst schon wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> griechisches Profil mit vorzüglichen Geist- und Herzensgaben<br />

gefunden. So leicht und fast scherzend ich Ihnen dies gesagt habe (...), so hat es doch se<strong>in</strong>e sehr<br />

ernsthafte und gründlich wahre Seite, die Sie auch wohl herausf<strong>in</strong>den und als wahr erkennen<br />

werden; und deshalb will ich nicht weitläufiger darüber se<strong>in</strong> und Ihnen langweilig werden."<br />

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Goethekult<br />

Das Verhältnis <strong>der</strong> Salons zum Werk und zur Person Goethes<br />

Auch wenn <strong>der</strong> Herz´sche Salon regelmäßig bei <strong>der</strong> Inaugurierung <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Goethe-<br />

Rezeption genannt wird, so waren jedoch <strong>der</strong> Gipfel <strong>der</strong> Goethe-Verehrung die Salons Lev<strong>in</strong><br />

und Varnhagen´s und später auch Bett<strong>in</strong>e von Arnim´s.<br />

Man las die Dramen des verehrten Dichters und begann Goethe dem noch immer ablehnenden<br />

Publikum aufzuzw<strong>in</strong>gen und dem Goethe´schen Genius Respekt zu verschaffen.<br />

Die Bedeutung <strong>der</strong> Salonkreise für die Goethe-Rezeption als Publikumsformation und Kritik<strong>in</strong>stanz<br />

war ungeheuerlich für se<strong>in</strong> künstlerisches Schaffen. Genau wie Schiller, sah auch Goethe<br />

<strong>in</strong> diesen erlesenen Publikumsformationen, die M<strong>in</strong>orität repräsentiert, die er mit se<strong>in</strong>em Werk<br />

ansprechen wollte.<br />

So schrieb er an Frau von Grotthuß, <strong>in</strong> Weimar – den 17. April 1811:<br />

„Zum Schlusse will ich nicht vergessen, Sie auf e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Arbeit von mir, Pandora, aufmerksam<br />

zu machen. Es ist e<strong>in</strong> etwas abstruses Werkchen, welches durch den mündlichen<br />

Vortrag gehoben werden muß. Herr Wolff und se<strong>in</strong> Frau werden sich e<strong>in</strong> Vergnügen daraus<br />

machen, Sie e<strong>in</strong>en Abend damit zu unterhalten.”<br />

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Goethekult<br />

Das Verhältnis <strong>der</strong> Salons zum Werk und zur Person Goethes<br />

Rahel Varnhagen und Bett<strong>in</strong>e von Arnim verband e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Schicksal <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Goethe. Rahel war, im Gegensatz zu Bett<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> Goethe völlig e<strong>in</strong>gegangen und stellte sich selbst<br />

zurück. Bett<strong>in</strong>e von Arnim h<strong>in</strong>gegen kann man mit guter Berechtigung als Inspirationsquelle<br />

für Goethe´s dichterische Produktion begreifen. So stützen sich e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er 1807/1808 verfaßten<br />

Sonette auf Texstellen e<strong>in</strong>er ihrer Briefe an Goethe. 1810 schickte Bett<strong>in</strong>e auch Materialien für<br />

die Autobiographie Goethe´s <strong>in</strong> Form von poetisch überarbeiteten K<strong>in</strong>dheitsanekdoten nach Weimar;<br />

sie g<strong>in</strong>gen unverän<strong>der</strong>t <strong>in</strong> “Dichtung und Wahrheit” e<strong>in</strong>.<br />

Lei<strong>der</strong> vernachlässigte die Literaturwissenschaft lange die schriftstellerischen Eigenleistungen<br />

Bett<strong>in</strong>e von Arnim <strong>in</strong> ihrer Bedeutung für die literarische Produktion Goethes. Erst <strong>in</strong> den Achtziger<br />

Jahren wurden Leben und Werk <strong>der</strong> Schriftsteller<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne, für Fragen <strong>der</strong><br />

Frauenliteraturforschung stärker sensibilisierte Literaturwissenschaft e<strong>in</strong>gehen<strong>der</strong> untersucht.<br />

Bett<strong>in</strong>e und den 36 Jahre älteren Goethe verband e<strong>in</strong>e sehr wechselvolle Beziehung, die sie sehr<br />

ausführlich <strong>in</strong> “Goethe´s Briefwechsel mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>de” beschreibt.<br />

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Quellennachweise<br />

- Hannah Arendt: Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte e<strong>in</strong>er deutschen Jüd<strong>in</strong> aus <strong>der</strong> Romantik. München: Piper Verlag 1959.<br />

- Günter de Bruyn (Hrsg.): Rahels erste Liebe. Rahel Lev<strong>in</strong> und Karl Graf von F<strong>in</strong>ckenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihren Briefen. 2. Aufl. Berl<strong>in</strong>: arani 1998<br />

(Märkischer Dichtergarten).<br />

- Petra (Doll<strong>in</strong>ger-)Wilhelmy : Der Berl<strong>in</strong>er Salon im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t (1780-1914). Berl<strong>in</strong> / New York: Walter de Gruyter 1989.<br />

- Petra Doll<strong>in</strong>ger: "Frauenzimmer - Gesprächsspiele". Salonkultur zwischen Literatur und Gesellschaftsspiel. München: Gesellschaft <strong>der</strong><br />

Bibliophilen e. V. 1996.<br />

- J. Fürst: Henriette Herz. Ihr Leben und ihre Er<strong>in</strong>nerungen. Leipzig: Wilhelm Hertz 1850 (Neudruck Leipzig 1977).<br />

- Nikolaus Gatter (Hrsg.): Makkaroni und Geistesspeise. Almanach <strong>der</strong> Varnhagen Gesellschaft Bd. 2. Berl<strong>in</strong>: Berl<strong>in</strong> Verlag Arno Spitz 2002.<br />

- Nikolaus Gatter (Hrsg.): Wenn die Geschichte um e<strong>in</strong>e Ecke geht. Almanach <strong>der</strong> Varnhagen Gesellschaft Bd. 1. Berl<strong>in</strong>: Berl<strong>in</strong> Verlag Arno Spitz<br />

2001.<br />

- Nikolaus Gatter: "Gift, geradezu Gift für das unwissende Publicum!" Der diaristische Nachlaß von Karl August Varnhagen von Ense und die<br />

Polemik gegen Ludmilla Ass<strong>in</strong>gs Editionen. Bielefeld: Aisthesis 1996.<br />

- Detlef Gaus: Geselligkeit und Gesellige. Bildung, Bürgertum und bildungsbürgerliche Kultur um 1800. Stuttgart / Weimar: J. B. Metzler 1998.<br />

- Marjanne E. Goozé : Utopische Räume und idealisierte Geselligkeit: die Rezeption des Berl<strong>in</strong>er Salons im Vormärz. In Wolfgang Bunzel/ Peter<br />

Ste<strong>in</strong> / Florian Vaßen (Hrsg.): Romantik und Vormärz. Zur Archäologie literarischer Ko mmunikation <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Bielefeld: Aisthesis 2003, S. 363-390.<br />

- Barbara Hahn / Ursula Isselste<strong>in</strong> (Hrsg.): Rahel Lev<strong>in</strong> Varnhagen. Die Wie<strong>der</strong>entdeckung e<strong>in</strong>er Schriftsteller<strong>in</strong>. Gött<strong>in</strong>gen: Vandenhoek &<br />

Ruprecht 1987 (= LiLi Zeitschrift für Literaturwissenschaft und L<strong>in</strong>guistik, Beiheft 14).<br />

- Barbara Hahn, Birgit Bosold, Ursula Isselste<strong>in</strong> (Hrsg.): Paul<strong>in</strong>e Wiesels Liebesgeschichten. Briefwechsel mit Karl Gustav von Br<strong>in</strong>ckmann, Pr<strong>in</strong>z<br />

Louis Ferd<strong>in</strong>and, Friedrich Gentz und an<strong>der</strong>en. München: C. H. Beck 1998.<br />

- Barbara Hahn: "Antworten Sie mir!" Rahel Lev<strong>in</strong> Varnhagens Briefwechsel. Basel: Stroemfeld / Roter Stern 1990.<br />

- Prof. Dr. Hartwig Schultz: Die Salons <strong>der</strong> Romantik<br />

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Quellennachweise<br />

- Deborah Hertz: Die jüdischen Salons im alten Berl<strong>in</strong>. Aus dem Amerikanischen von Gabriele Neumann-Kloth. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>:<br />

Anton Ha<strong>in</strong> 1991.<br />

- Verena von <strong>der</strong> Heyden-Rynsch: Europäische Salons. Höhepunkte e<strong>in</strong>er versunkenen weiblichen Kultur. München: Artemis & W<strong>in</strong>kler 1992.<br />

- Irene Himburg-Krawehl: Marquisen. Literaten. Revolutionäre. Zeitkommunikation im französischen Salon des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Versuch<br />

e<strong>in</strong>er historischen Rekonstruktion. Osnabrück: A. Fromm 1970.<br />

- Fanny Lewald: Die Abenteuer des Pr<strong>in</strong>zen Louis Ferd<strong>in</strong>and. Hrsg. v. Nikolaus Gatter. Bergisch Gladbach: Bastei-Lübbe Taschenbuch 1998<br />

- Louis Ferd<strong>in</strong>and, Pr<strong>in</strong>z von Preußen: Das Gesamtwerk. 5 CDs, Thorofon BCTH 2253/1-5.<br />

- Felix Mendelssohn Bartholdy: Trios No. 1 & 2 für Piano, Viol<strong>in</strong>e und Violoncello. Das Bamberger Klaviertrio. Thorofon Classics CTH 2345.<br />

- Ernst Siebel: Der großbürgerliche Salon 1850-1918. Geselligkeit und Wohnkultur. Berl<strong>in</strong>: Dietrich Reimer 1999.<br />

- Roberto Simanowski, Horst Turk, Thomas Schmidt (Hrsg.): Europa - e<strong>in</strong> Salon? Beiträge zur Internationalität des literarischen Salons. Gött<strong>in</strong>gen:<br />

Wallste<strong>in</strong> 1999.<br />

- Valerian Tornius: Salons. Bil<strong>der</strong> gesellschaftlicher Kultur aus fünf Jahrhun<strong>der</strong>ten. 5., erw. Aufl. Berl<strong>in</strong>: Carl Henschel 1925<br />

- Karl August Varnhagen von Ense: Rahel Lev<strong>in</strong> und ihre Gesellschaft (nach den Papieren des Grafen Hugo von Salm) und: Der Salon <strong>der</strong> Frau<br />

von Varnhagen (März 1830). In <strong>der</strong>s.: Ausgewählte Schriften. Hrsg. v. Ludmilla Ass<strong>in</strong>g. Bd. 19, Leipzig: F. A. Brockhaus 1876.<br />

- Rahel Varnhagen: Gesammelte Werke. Rahel-Bibliothek. Hrg. v. Konrad Feilchenfeld, Uwe Schweikert und Rahel E. Ste<strong>in</strong>er. 10 Bde.,<br />

München: Matthes & Seitz 1983.<br />

- Prof. Dr. Hartwig Schultz: Die Frankfurter Brentanos.Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart München 2001.<br />

- Cornelia Saxe : Das gesellige Canapé. Die Renaissance <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Salons. Ullste<strong>in</strong> Buchverlage GmbH& Co. KG Berl<strong>in</strong> Quadriga Verlag 1999.<br />

- Konstanze Bäumer, Prof. Dr. Hartwig Schultz: Bett<strong>in</strong>a von Arnim - Sammlung Metzler. Verlag J.B. Metzler Stuttgart Weimar 1995<br />

- Sigrid Damm: Christiane und Goethe - E<strong>in</strong>e Recherche. Insel Verlag Frankfurt am Ma<strong>in</strong> und Leipzig 1998.<br />

- Petra Wilhelmy -Doll<strong>in</strong>ger: Die Berl<strong>in</strong>er Salons. Walter de Gruyter Berl<strong>in</strong> New York 2000.<br />

- Peter Seibert: Der Literarische Salon. Verlag J.B. Metzler Stuttgart Weimar 1993.<br />

- Renate Brosch, Karl-Friedrich Schäfer: Bett<strong>in</strong>e von Arnim - Lie<strong>der</strong> und Texte. SALTO Records International 1999.<br />

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Kontakt<br />

Die Salongesellschaft<br />

Christiane Nägler<br />

Eberbacher Str. 2<br />

D-65347 Eltville<br />

Tel: 06723 / 60 18 83<br />

Mobil: 0171 / 208 09 71<br />

Email: naegler@berl<strong>in</strong>erzimmer.de<br />

Email: Christiane_Naegler@wuv-mail.de<br />

© Christiane Nägler / Dezember 2003<br />

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