orgqn vum lelzeburger sporlfescherverbond Nr. 11-12 - Nov./Dez ...
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Der Angelsporl in Ungarn<br />
Der ungarische Angelsport kann kcine so reiche. mit schriftlichen Dokumenten<br />
unterstützte Vergangenheit aufweisen, wie z. B. der englische, wo das erite Angelsportfochbuch<br />
.Der kompletle AngleD von Isoak Walton schon im Jahre 1653 erschicn€n<br />
ist, Die yon Kriegen gczeichnetc Geschichte Ungarns ließ die frühzeitige<br />
Enlwicklung des Angelsportes nicht zu. Zur Verteidigung des Landes war dic Bevölkerung<br />
gezwungen, anstelle der Angelrute die Flinie oder den Säbel in der lland<br />
zu halten. Dabei ksnnte das Volk schon seit den Urzeiten dic Rute und den Haken,<br />
und gebrauchte diese, wenn auch nicht zur U[terhaltung oder zum Zeitvertreib, sondern<br />
zur Beschaffung von Nahrungsmitteln.<br />
Der ungarische Angelsport begann sich um die Jahrhundertwendc zu gcstalten.<br />
Von dieser Zeit an wandten sich immer mehr Menschen an die Natur, wo sie Entspannung<br />
und Erholung suchten und auch fanden. Unter ihnen u'aren ouch schon die<br />
erslen Sportan8ler. Die Gründung des ersten ungarischen Anglervereins im Jahre 1908<br />
fällt in diesen Z€itabschnitt. Zwischen den zwei Weltkriegen nahmen dann immer mehr<br />
ÄngeJorganisationen ihre Täti8keit auf.<br />
Die sprunghafte Entwicklung des Ängelsportes nahm im Jahre 1945 - als Folge<br />
der in der gesellschaf tlichen Ordnung entstandenen tie{gehenden Anderungen -<br />
seinen Anfang. Die veränderten Zustände boten immer mehr werktätigen Menschen die<br />
MöSlichkeit zum gesunden und erholunggebenden Zeitvertreib, dem Angelsport. Die<br />
särnlliche ungarische Angler umfassende Landesorganisation Mohosz wurde auch im<br />
Jahre 19,15 Segründet. Der Umstand, daß es im Jahre 1945 nur 40 Antlervereine mit<br />
einer Mitgliederzshl von rund 5000 Anglern gab, heute aber der Verband über 335<br />
Vereine und rund 90.000 Mitglieder verfügt, dokumertiert die Entrvicklung am besten.<br />
MaD kann ruhig sagen, daß der Angelsport in Ungarn ein Massensport geworden<br />
ist. Besonders groß ist die Popularität im Kreise der JuBend. Die Anzahl von fast<br />
25.000 jugendlichen Mitgliedern ist der beste Beweis dafür. Die organisatorische Tätigkeit<br />
wird durch das oflizielle Organ des Verbandes dem Magyar Horgasz (Der ungarische<br />
Än8ler) jedem MitSlied monatlich zugän8lich.<br />
Die Anglerorganisationen nahmeo in den letzten 22 Jahren nicht nur in ihrer<br />
Mitgliederzahl beträchtlich zu. sondern wurden auch auf dem Cebiet der Orgsnisation<br />
und Wirtschaft viel stärker. Die Anglervereine crrichten sich, einel nach denr andern,<br />
Anglerheime - zum größten Teil durch lreiwillige Arbeit - wo sie mit ihren Familienangchörigen<br />
ihre {reie Zeit im kultivierten Rahmen verbringen können. Die Vereine<br />
verlüBen bis jetzt schon über 140 AnSlerheime, in rvelchen rund 2200 Personen Quartier<br />
{inden können. Jedes Anglerheim ist zusdtzlich mit Motor- und Ruderbooten zur Be-<br />
Iörderung der Sporller ausgeslattet.<br />
Die nalürlichen Gervässer von Ungarn repräsentieren instesamt <strong>12</strong>0.000 Hektar<br />
Wasserfläche. Die Hällte davon stellt das ungarische Meer, der Baloton (Plattensee)<br />
mit 60,000 Hektar Wasserfläche. welcher von einem staatlichen Fischereiunternehmen<br />
bewirtschaftet n'ird, dar. Von dcn andern 60.000 Hektar werden 52.000 von 23<br />
Fischereigenossenschaf ten betreut, so daß dem Verband r.rnd seinen Organisalionen<br />
nur noch 8000 Hektar verbleiben. Der Umstand, daß der überwiegend größte Teil der<br />
Gewöss€r nicht in der Belreuung der AngJer ist, beeinflußt derl Angelsport in keiner<br />
Weise, da am Balaton und auch an den in den Händen der Genossenschaften befindliclren<br />
Gewässern Lizenzen zrm Angeln zu erhalten sind.<br />
Die G€wässer Ungarn's fallen - abgcsehen von unbcdeutenden Ausnahmen -<br />
dic in<br />
Brachsenregion. Haüptfischaflen sind' Karpfen, Hecht, Wcls, Zander und ltapfen.<br />
Dic verschiodenen klcineren Weißfischartcn sind in sämtlichen Ccwässern in riesigen<br />
Mengen vorhanden. An den oberen Läulen der Flüssc Iindet man einen reichen<br />
Barbenbestond; und an dem Fluß Tisza und dessen Nebenflüssen auch noch den Sterlett.<br />
l)er Aalbestand des Balaton- und des Velencesee's ist dank eines mehrjährigen Besalzcs<br />
sehr bedeutend,<br />
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