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emotionaler Distanz (Harry ist es in OoP egal, ob die Dursleys im Haus sind oder nicht), erhöhter
Reizbarkeit (er ermahnt Ron und Hermione, da ihr Streit ihm auf die die Nerven geht), starken
Angstgefühlen (Harrys Angst seine Freunde in Schlangenform niederzustrecken), Ruhelosigkeit (Harry
schläft kaum oder unruhig in OoP), Rücksichtslosigkeit oder Anspannung bei Körperlicher Nähe (Harry
kann sich nicht bewegen, als Cho sich ihm körperlich nähert), Albträume zum Geschehenem (Harry
träumt wieder und wieder Cedrics Tod), Flashbacks mit traumatischen Erinnerungsfetzen (siehe
Albträume von Cedric, auch vom Tod seiner Eltern), Überempfänglichkeit für angebliche
Gefahrenmomente (hält die Weasleys für gegen ihn verschworen während der Weihnachtstage),
Konzentrationsprobleme (siehe Harrys Geschichtsexamen), Kompromissunfähigkeit (Harry geht trotz
Hermiones Bitten zum Kaminfeuer Umbridges um mit Sirius über seinen Vater zu sprechen), Hinreißung
zwischen Angst und Wut (siehe den Hermione- Streit um die Sirius- Rettung), Distanz von Freunden
(Harry schottet sich zeitweise von Ron und Hermione ab, auch von Molly Weasley und Dumbledore),
Hang zur Ausübung von Gewalt (Harry möchte sich mit seinen ehemaligen Peinigern und Dudley prügeln
und schlägt sehr gewaltvoll auf Malfoy ein, als dieser Harrys Mutter beleidigt), besondere Anfälligkeit für
Kritik aus dem Freundeskreis (siehe Hermiones Observation über Harrys people- saving- thing), intime
Beziehungen leiden unter verbalen und körperlichen Missbrauch (Harry wollte Hermione während des
Sirius- Rettungs- Streits schütteln und stellte sie zwischen den Zeilen als begriffsstutzig dar), starke
explosionsartige Gefühlsäußerungen nach langer Unterdrückung: Weinen, Schreien, Umkehrung vom
Schamgefühl in Wut (all das, was Harry früher mit falscher Bescheidenheit aus schamvollen Selbstzweifel
an guten Tagen von sich wies, erfüllt ihn nun mit indirekter Wut darüber je Scham empfunden haben: vom
schamesroten ich- hätte- den- Basilisken- nie- ohne- Hilfe- bezwingen- können wechselt Harry rasend auf
ICH- war- es- der- da- unten- ALLEIN- mit- dem- untier- kämpfen- musste).
Diesen Stresssyntomen lässt sich von der Umgebung nur begegnen: Familie und Freunde müssen
versuchen alte Einigkeit aufrecht zu erhalten, eigene Gefühle offen und ehrlich dem Erkrankten zu zeigen
(Hermione), ihn mit Achtung, Verständnis, Glauben, Besorgnis und gemeinsamen Freuden zu begegnen
(DA- Club Hermiones). Der Leidende sollte möglichst den Gefühlen Luft machen dürfen.
Für gewöhnlich legt sich PTSD innerhalb von 6 Monaten nach dem traumatischen Schlüsselereignisallerdings
kann es sich ohne Unterstützungen fürs Opfer auch über Jahre, bis hin zum Freitod oder zu
einer schweren Geisteskrankheit erstrecken.
Wichtig weiterhin ist, dass PTSD hohe Chancen auf Rückfälligkeit hat: ein Misserfolg, ein erneuter
Schicksalsschlag, neue Selbstzweifel oder Alltagsstress wecken alte Dämonen auf (Hermione sollte Harry
auf Lebenszeit verschrieben werden).
Harry ist bei allem natürlich nicht real- die Liebe seiner Mutter ist ihm verinnerlicht laut Dumbledore
(und mit diesem Spruch in Harry aktiviert) und Harry lernt durch die Weasleys und Hermione sozialen
Umgang, Werte wie Freundschaft und Liebe praktisch auf dem 2.Bildungsweg nach. Harry wird geläutert,
das macht allerdings nicht ungeschehen, was dessen Augen sahen, sein Herz an Wunden erfuhr (und das
noch weiterhin durch seine Reputation in OoP) und sein Körper erdulden musste.
Die Pubertät ist ein Alter, in dem sich die Schmerzen der Kindheit rächen, der erlebte Tod eines
befreundeten Mitschülers (Cedric in GoF) ein Trauma, was alte Wunden aufgräbt- es ist kein Wunder, das
der 15- jährige Harry derart handelt. Es ist ein Wunder, das er nicht gewalttätiger ist.
Es zeichnet Hermione gegensätzlich zu Ron aus, dass sie Harrys Biographie ungelesen nachvollzieht. Ihn
schreien lässt, wenn er es muss.
http://www.godrics-hollow.de/hhship/hhrSHIProwsOOP-MAIN.html (5 von 7)23.04.2005 14:09:41