finden Sie den Pressespiegel im PDF-Format - Michael Ostendorf
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Das Kollegium der Gesamtschule Mümmelmannsberg hat die Berichte des ZDF und<br />
einer Zeitung in einem offenen Brief kritisiert. Das Abendblatt veröffentlicht das<br />
Schreiben, das von allen Lehrern der Schule unterschrieben wurde, leicht gekürzt .<br />
Für das Zweite verprügelt<br />
http://www.welt.de/data/2006/04/07/870722.html<br />
erschienen am 10. April 2006<br />
Vorwürfe gegen "zdf.Reporter": Hamburger Schüler sollen für Krawalle bezahlt<br />
wor<strong>den</strong> sein<br />
von Jörn Lauterbach<br />
Hamburg - Mümmelmannsberg hat es nicht leicht. Allein schon der Name, dann noch<br />
die Randlage ganz <strong>im</strong> Osten Hamburgs. Wer es freundlich mit dem Stadtteil meint,<br />
sagt "Rabbit Hill", aber häufiger ist vom "Problemviertel" zu hören und zu lesen, für<br />
Sozialreportagen jeglicher Couleur jederzeit geeignet. Kürzlich war wieder einmal ein<br />
Fernsehteam da, Auftrag: Ein Film über Gewalt an Schulen. Es wurde schnell fündig.<br />
Messer blitzen <strong>im</strong> Kameralicht, Schüler raufen sich, treten auf einen am Bo<strong>den</strong><br />
liegen<strong>den</strong> Jugendlichen ein. Botschaft: Die Rütli-Schule ist überall.<br />
Aber hätten diese Schüler sich auch so verhalten, wenn sie dafür nicht von dem<br />
freien Produktionsteam, das <strong>im</strong> Auftrag des Magazins "zdf.reporter" unterwegs war,<br />
bezahlt wor<strong>den</strong> wären? Viel Geld ist nicht geflossen, das ZDF spricht in einer<br />
offiziellen Mitteilung von insgesamt 300 Euro, davon seien 100 Euro an eine Familie<br />
gegangen, die ihre Wohnung zur Verfügung gestellt hatte, <strong>den</strong> Rest steckte offenbar<br />
einer der Schüler ein. Dem "Hamburger Abendblatt" sagte einer der Protagonisten:<br />
"Die haben uns richtig gekauft. Erst haben sie gesagt, sie wollten viel Positives über<br />
<strong>den</strong> Stadtteil sagen, dann wollten sie Action sehen. Wir sollten so tun, als wür<strong>den</strong> wir<br />
uns prügeln und Drogen kaufen. Ich habe das so gemacht, wie die das haben<br />
wollten." In Mümmelmannsberg sind 200 Euro eben doch sehr viel Geld.<br />
Als der Filmbeitrag, der von einer brutalen Gang namens "Die Mümmler" handelt, am<br />
29. März <strong>im</strong> ZDF ausgestrahlt wurde, trauten viele der Beteiligten ihren Augen kaum.<br />
"Die Gewalt ist oft spontan und unkontrolliert", sagt die Reporterst<strong>im</strong>me. Wären die<br />
Journalisten nicht bei einer Gewaltszene eingeschritten, wäre sogar noch alles viel<br />
schl<strong>im</strong>mer gekommen, heißt es sinngemäß weiter. Und: "Demonstrativ kokettieren<br />
die Jugendlichen vor unserer Kamera mit der Gewalt".<br />
Da ist wohl einiges dran. Nicht nur die "Mümmler" - ein Name, der sich eher nach<br />
Kleingartenkolonie als nach bösem Ban<strong>den</strong>krieg anhört - sind Polizei (ein<br />
Revierbeamter: "Nie gehört, absoluter Quatsch") und Lehrerschaft ebenso unbekannt<br />
wie <strong>den</strong> Schülern. Ein Mathelehrer der Gesamtschule Mümmelmannsberg sah <strong>den</strong><br />
Beitrag und fragte am nächsten Tag seine Schüler, die ihm prompt von <strong>den</strong><br />
Zahlungen erzählten. Auf seine Nachfrage be<strong>im</strong> ZDF bot ihm der Sender an,<br />
demnächst doch auch einmal etwas Positives über die Schule sen<strong>den</strong> zu können.<br />
Schulleiter Klaus Reinsch schrieb daraufhin einen Beschwerdebrief an ZDF-<br />
Intendant Markus Schächter. Der Sprecher der Schulbehörde, Alexander Luckow,