finden Sie den Pressespiegel im PDF-Format - Michael Ostendorf
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Zitat: 'Demonstrativ kokettieren die Jugendlichen vor unserer Kamera mit der<br />
Gewalt'."<br />
Offener Brief des Kollegiums der<br />
Gesamtschule<br />
http://www.abendblatt.de/daten/2006/04/10/552019.html?prx=1<br />
10.04.2006<br />
Wir, das Kollegium der Gesamtschule Mümmelmannsberg, sind empört darüber, wie<br />
die Würde unserer SchülerInnen und ihrer Eltern und der gesamte Stadtteil<br />
Mümmelmannsberg in <strong>den</strong> Schmutz gezogen wer<strong>den</strong>. Die Berichte . . . stellen die<br />
multikulturelle Mischung in diesem Stadtteil einseitig als gefährlich und kr<strong>im</strong>inell dar.<br />
Wir, die seit vielen Jahren hier arbeiten und z. T. auch leben, sehen diese Probleme<br />
durchaus, vor allem aber sehen wir die andere Seite . . . von Mümmelmannsberg.<br />
Hier leben sozial benachteiligte Menschen und Migranten unterschiedlichster<br />
Herkunft . . . Dieses Zusammenleben verschie<strong>den</strong>ster Kulturen funktioniert nicht<br />
<strong>im</strong>mer ohne Probleme. Langeweile oder Resignation über die schlechten Aussichten<br />
auf Ausbildungs- und Arbeitsplätze erzeugen Konflikte unter Jugendlichen . . .<br />
Gleichzeitig jedoch ist diese multikulturelle Mischung auch eine Chance, voneinander<br />
zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Sicherlich gibt es<br />
Auseinandersetzungen zwischen SchülerInnen, sicherlich gibt es Machogehabe<br />
gegen Lehrerinnen. Dies ist jedoch nicht durchgängiges Erscheinungsbild, da die<br />
KollegInnen der Gesamtschule in Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Stadtteilinitiativen einen<br />
engagierten und zum Teil aufreiben<strong>den</strong> Kampf dagegen führen . . .<br />
Unser Bildungszentrum arbeitet seit vielen Jahren gemeinsam mit Eltern und<br />
zahlreichen Stadtteilinitiativen . . . daran, <strong>den</strong> zweifellos vorhan<strong>den</strong>en Problemen zu<br />
begegnen. Über Hamburgs Grenzen hinaus gelten wir als Vorbild für einen<br />
erfolgreichen Ganztagsschulbetrieb und leisten mit vielen Programmen, z. B. dem<br />
schuleigenen Beratungsdienst, enger Zusammenarbeit mit Rebus,<br />
Konfliktbearbeitung <strong>im</strong> Klassenrat, der Streitschlichterausbildung für SchülerInnen,<br />
der Freizeiterziehung <strong>im</strong> Neigungsbereich, dem Schulsportverein mit Kletter-, Kanuund<br />
Skiprojekten und vielem mehr einen wichtigen Beitrag . . . Für viele Jugendliche<br />
ist gerade die Schule ein sicherer Ort. <strong>Sie</strong> bekommen hier nicht nur Bildung<br />
angeboten, sondern können auch ihre Freizeit aktiv gestalten . . .<br />
Unser Ziel ist es, gemeinsam junge Menschen zu einem friedlichen Miteinander und<br />
der Akzeptanz verschie<strong>den</strong>er Kulturen zu erziehen und natürlich auch, ihnen durch<br />
Bildung . . . eine Chance auf Ausbildung und Arbeitsplätze zu verschaffen. Gäste aus<br />
Hamburg und aller Welt haben uns begeistert bestätigt, daß dies an unserer Schule<br />
täglich geschieht. (Manche) Berichterstattung . . . behindern unsere Arbeit jedoch<br />
enorm! <strong>Sie</strong> schüren Vorurteile, und jene Jugendliche, die <strong>im</strong> Sommer unsere Schule<br />
mit dem Abschluß verlassen wer<strong>den</strong>, müssen vermutlich mit großer Ablehnung in<br />
Personalabteilungen rechnen. Wer will schon Azubis aus einem verrufenen Stadtteil<br />
wie Mümmelmannsberg einstellen, ganz egal, wie fähig sie sein mögen?! Dazu<br />
kommt, daß die SchülerInnen sich durch diese Berichte stigmatisiert fühlen . . . Das<br />
Leben in diesem Stadtteil ist nicht <strong>im</strong>mer einfach - aber es wird durch