finden Sie den Pressespiegel im PDF-Format - Michael Ostendorf
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gerade das, woran wir arbeiten müssen, dass eben da ein bisschen gegengesteuert<br />
wird, aber es passiert da leider zu wenig.<br />
Urgor: Die re<strong>den</strong>, die re<strong>den</strong> und nichts passiert, nach 'ner Zeit hat man auch keinen<br />
Bock mehr zu re<strong>den</strong> ...<br />
Reporterin: Wie sehen <strong>Sie</strong> <strong>den</strong>n die Entwicklung in fünf bis zehn Jahren circa, wenn<br />
da vielleicht von der politischen Seite, wenn da nicht wirklich Signale gesetzt wer<strong>den</strong><br />
oder vielleicht auch die Basisarbeit, die hier ja ein paar Leute zum Glück machen,<br />
aber das ist ja doch nur der berühmte Tropfen ...<br />
Haase: Ich <strong>den</strong>ke schon, dass die Polizei viel auf Präsenz-Arbeit macht und auch<br />
über Gewalt redet in <strong>den</strong> Schulen, in <strong>den</strong> Klassen, <strong>den</strong>n das ist ja das Wichtige, das<br />
der <strong>im</strong>mer weiß, wenn er mit 14 Jahren eine Straftat begangen hat, dass das <strong>im</strong><br />
Polizeiregister festgehalten ist. Er ist notiert. Und jeder, der notiert ist, der wird dann<br />
wieder mal erwischt, wieder kriegt er einen Zähler und wir gucken da nur rein und<br />
sagen, Mensch schon zehn Mal hat er hier 'ne Kleinigkeit gehabt, also dann ist man<br />
schon misstrauisch. Es muss vorher noch ein bisschen stärker aufgeklärt wer<strong>den</strong>,<br />
was das bedeutet, eine Straftat zu begehen mit 14, das ist schon was. Es passiert<br />
zwar nichts, deswegen ist das ja so, es passiert zwar nichts, aber in <strong>den</strong> Papieren ist<br />
er notiert und jeder Chef, der irgendwann mal sagt, ich stelle jeman<strong>den</strong> ein, was wird<br />
er einstellen, er wird doch einen nehmen, der noch nicht notiert ist. Und das<br />
verkennen die Jugendlichen, da müsste ein bisschen mehr nachgeholfen wer<strong>den</strong>.<br />
Aber das tut die Polizei, ich weiß das, weil mein Sohn auch bei der Polizei ist. Und<br />
auch in der Richtung unterrichtet wird über Gewaltprävention. Das wird hier schon<br />
gemacht und es kommt auch einigermaßen an, aber irgendwo ist auch bei der Polizei<br />
die Grenze, man sieht es ja, man will da ja noch reduzieren und das ist völlig<br />
verkehrt. Es müssen vielleicht hier mehr in <strong>den</strong> Stadtteilen noch reingearbeitet<br />
wer<strong>den</strong>, mag sein, aber ich kenne hier die drei Kollegen, die hier arbeiten <strong>im</strong><br />
Stadtteil, als bürgernahe Beamten, die wirklich ihren Job gut machen und mit <strong>den</strong>en<br />
man auch re<strong>den</strong> kann, das sind also gute Leute, aber wie gesagt, das Personal ist da<br />
auch zu dünn.<br />
Reporterin: Was passiert <strong>den</strong>n, wenn die Jugendlichen sich selbst überlassen<br />
wer<strong>den</strong>, was wird das für eine Entwicklung annehmen?<br />
Haase: Also ich habe ja nicht so das beste Gefühl, dass das hier wesentlich besser<br />
wird, weil einfach die Möglichkeiten nicht gegeben sind hier, die wer<strong>den</strong> einfach nicht<br />
gefördert, der junge Mann hat das ja schon <strong>im</strong>mer eigentlich dargestellt, hier ist zu<br />
wenig Leben für die Jungs, was hier fehlt, ist ja alles, <strong>im</strong> Grunde genommen, man<br />
muss <strong>im</strong>mer nach Billstedt, um da ein bisschen, ja ...<br />
Melih Sentürk: Außer dem Haus der Jugend gibt es eine Möglichkeit, zum Beispiel<br />
Raummöglichkeiten und so - gibt's nicht ...<br />
Haase: Nein, das ist also ein ganz, ganz wesentlicher Teilpunkt hier, man kann hier<br />
überhaupt keine Fete feiern, die einzige Fete, die gefeiert wer<strong>den</strong> kann, ist hier<br />
manchmal, und da haben wir auch schon Probleme, weil dann or<strong>den</strong>tlich<br />
reingehauen wird, aber ringsrum ist ja nicht so viel Einwohner. Das ist der größte<br />
Klops hier in diesem Stadtteil, dass es nicht eine Möglichkeit gibt, wo Jugendliche<br />
mal abfeiern können. Gibt's nicht.