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MEGVIS 11 1986.pdf - Lazaristen

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<strong>11</strong>/<br />

Der j)[. Jasfinus dt Jacofcis<br />

»M ökumenischer 5icJ){<br />

' .<br />

Herr GerarcL van Winsen Czeichnet ein<br />

Bild des heiligen Justinus de Jacobis in<br />

ökumenischer Sicht. Die holländischen<br />

Mitbrüder arbeiten seit 1956 in der äthiopischen<br />

Mission.<br />

Abuna Yacob Mariam, das war sein äthiopischer Name. In seinem<br />

Heimatland Italien hieß er Justinus de Jacobis. Seine Person hat<br />

ökumenische Bedeutung für Äthiopien: er wurde von Orthodoxen und<br />

Katholiken verehrt. Die Besinnung auf seine Arbeitsmethode ist ^^<br />

wichtig, weil die orthodoxe Kirche von Äthiopien unter der heuti- _<br />

gen Regierung alle Privilegien verloren hat und an einem Wendepunkt<br />

ihrer Geschichte angekommen ist. Das Knüpfen von gegenseitigen<br />

Kontakten ist im Augenblick schwierig, nicht so sehr wegen<br />

dogmatischer Differenzen als vielmehr durch psychologische und<br />

historische Gegebenheiten. De Jacobis wies einen Weg zur Ökumene:<br />

Freundschaft mit dem orthodoxen Klerus schließen und Ehrfurcht<br />

vor ihrer Liturgie bekunden. Damit trat er in die Tradition von<br />

Vinzenz ein, der im 17* Jahrhundert seinen Mitbrüdern verbot,<br />

Streitgespräche mit Protestanten zu führen oder auf der Kanzel<br />

umstrittene Punkte zu behandeln.<br />

De Jacobis kam 1859 nach Äthiopien. Elf Jahre hatte er bereits in<br />

Italien Volksmissionen gehalten und wichtige Funktionen in der<br />

Kongregation der <strong>Lazaristen</strong> ausgeübt.<br />

Bei seiner Übersiedlung nach Äthiopien erhielt de Jacobis umfassende<br />

Vollmachten v.on der Glaubenskongregation, um die Anpassung<br />

an den äthiopischen Ritus zu ermöglichen. Kardinal von Massaja,<br />

der Apostel von Süd-Äthiopien, bezeugt, daß Justinus eine große<br />

Vorliebe für diesen Ritus hatte. Ein Besucher beschrieb die Anpassung<br />

de Jacobis 1 an die äthiopischen Gebräuche wie folgt:<br />

Er ist gut, sanftmütig, voller Nächstenliebe, abgetätet, geduldig.<br />

In nichts unterscheidet er sich vom letzten seiner<br />

Priester. Er ißt dasselbe wie sie, kleidet sich wie sie. Er<br />

geht immer barfuß und trägt eine Hose, ein grobes Hemd, ein<br />

Band oder ein Leinentuch als Kopfbedeckung. Sein Bett besteht<br />

aus einer Kuhhaut. Das einfache, dürftige Leben, ziemlich hart<br />

für einen Europäer, hat ihm allgemeine Achtung eingebracht.

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