Gemeindebrief 1.11.pdf
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE BIBLIS<br />
sind ganz schöne Ansprüche an jeden einzelnen und jede einzelne von<br />
uns. Oder?<br />
Dann fiel mir aber auf, dass es vielleicht gar nicht grundsätzlich nötig ist,<br />
dieses bemerkenswerte Wort aus dem Römerbrief als weiteren Anspruch<br />
an unsere individuelle Heiligkeit zu betrachten.<br />
Wie wäre es, die Worte von Paulus einfach auch als Zuspruch zu<br />
verstehen? Das Wort von der Überwindung des Bösen durch das Gute<br />
wäre nicht als überwältigender und kaum zu erfüllender Anspruch sondern<br />
als ermunternder Zuspruch da.<br />
Ein Bibelwort, das mir sagt, dass es eben doch anders geht; dass Gewalt<br />
die Lösung zu nichts in der Welt ist; dass Krieg nicht zu Frieden führt;<br />
dass lauter schreien nicht Recht haben bedeutet.<br />
All das ist zunächst einmal kein Anspruch an mich sondern eine Zusage:<br />
friedlich leben ist möglich, sagt sie mir. Auch in meinem Leben kann es<br />
Frieden geben, vielleicht geht er sogar von mir einmal aus, wenn es mir<br />
gelingt, nicht auf jede Verletzung und Provokation mit einer neuen<br />
Aggression zu antworten.<br />
Das ist die Gewaltlosigkeit Jesu, die schon für so viele herausragende<br />
Menschen in der Geschichte ein Beispiel war.<br />
Das ist ein Zeichen der Hoffnung auch für das nächste Jahr. Diese Welt<br />
mit ihren Kriegen im Großen und ihren Konflikten im Kleinen ist nicht<br />
verloren, weil Gottes Wille die Überwindung des Bösen durch das Gute<br />
ist. Gott will nicht die Zerstörung des Bösen sondern dessen Wandlung.<br />
Für diese Perspektive bin ich sehr dankbar.<br />
Ein gesegnetes, friedliches und gesundes Jahr 2011 wünscht Ihnen<br />
Arne Polzer, Pfarrer<br />
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