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Defibrillator/Kardioverter

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<strong>Defibrillator</strong>/<strong>Kardioverter</strong><br />

• Plötzliche Herztod ist häufigste<br />

Todesursache in westlichen Staaten<br />

– 80% Kammertachykardie<br />

– 20% Asystolien


Kammertachykardie<br />

Asystolie<br />

In der Bundesrepublik Deutschland beträgt z. B. die Überlebensrate<br />

etwa 2%.


• Defibrillation<br />

– ungetriggerter hochenergetischer Elektroschock<br />

• Kardioversion<br />

– R-Zacken getriggert (20-50 ms verzögert)<br />

– Indiziert bei Vorhofflimmern und ventrikulären<br />

Tachykardien<br />

Defibrillation<br />

Als Wirkmechanismus der Elektroschockbehandlung wird nach<br />

heutigem Verständnis eine synchrone Depolarisation aller<br />

nichtrefraktären Myokardbezirke angenommen.


Defibrillation<br />

Für den Erfolg der Maßnahme ist daher erforderlich, mindestens eine<br />

kritische Muskelmasse von etwa 70 % zu erregen<br />

Defibrillation<br />

Häufig tritt durch die elektrisch bedingte Verschiebung des<br />

Elektrolythaushaltes ein vorübergehender AV-Block auf, der durch<br />

temporäre Stimulation überbrückt werden muss.


Defibrillationsschwelle<br />

• Keine gleichbleibende Schwelle<br />

• Sigmoidkurve<br />

• DFT90: 90% Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

Zur Tachykardietherapie müssen erfahrungsgemäß Impulse mit<br />

einer Intensität von mindestens 2 Ampere und einer Dauer von 10-<br />

20 ms durch das Herz fließen.<br />

Defibrillationsschwelle<br />

• Keine gleichbleibende Schwelle<br />

• Sigmoidkurve<br />

• DFT90: 90% Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

Eingesetzt werden heute bei Erwachsenen 200-400 J, als Standard<br />

hat sich ein Wert von 360 J herausgebildet.


Kardioversion<br />

Anforderungen<br />

• Mit einem <strong>Defibrillator</strong> soll ein Strom möglichst<br />

verlustfrei in den Körper eingebracht werden.<br />

Wichtig ist deshalb, den Übergangswiderstand der<br />

Haut zu überwinden, der bei Spannungen unter<br />

100 V bis zu 100 kΩ betragen kann.<br />

• Ursache hierfür ist die oberste verhornte<br />

Hautschicht, das Stratum corneum.<br />

• Diese Schicht wird jedoch von hohen Spannungen<br />

durchschlagen, so dass dann nur noch die<br />

Impedanz des subkutanen Gewebes mit ca. 25-150<br />

Ω eine Rolle spielt.


Anforderungen<br />

• Ferner muss vermieden werden, dass es an den<br />

Stellen, an denen der Strom in den Körper eintritt,<br />

zu Verbrennungen kommt.<br />

• Deshalb müssen grundsätzlich kleinflächige<br />

Kontaktstellen zwischen Elektrode und Haut<br />

vermieden werden.<br />

• Durch runde Formgebung der Elektroden und die<br />

Verwendung von Elektrodengel lässt sich eine<br />

gleichmäßige Stromdichteverteilung erreichen.<br />

Hautverbrennungen treten heutzutage kaum noch<br />

auf.<br />

Anforderungen<br />

• Theoretisch lässt sich ein <strong>Defibrillator</strong> sowohl mit<br />

Wechsel- als auch mit Gleichstrom betreiben. In<br />

den Anfängen wurden auch erste Versuche mit<br />

netzbetriebenen Wechselstromgeräten<br />

unternommen.<br />

• Heutzutage haben sich jedoch<br />

Gleichstromaggregate durchgesetzt, da sich mit<br />

Hilfe von Batterien oder Akkus netzunabhängige<br />

und portable Geräte aufbauen lassen, was für den<br />

praktischen Einsatz von hoher Bedeutung ist.


Aufbau eines <strong>Defibrillator</strong>s<br />

• Manueller <strong>Defibrillator</strong>:<br />

– verfügt über keine Signalanalyse und besitzt in der Regel noch<br />

nicht einmal eine Monitoreinheit. Die Schockauslösung erfolgt<br />

manuell per Knopfdruck.<br />

• Halbautomat:<br />

– verfügt zumindest über eine automatische Signalanalyseeinheit, die<br />

dem Anwender bei Vorliegen von Kammerflimmern oder einer<br />

Asystolie die Abgabe eines Schocks empfiehlt, bei einem<br />

normalen Sinusrhythmus dagegen den Ausgang sperrt. Ein EKG-<br />

Monitor ist optional. Die Schockauslösung erfolgt manuell.<br />

• Vollautomat:<br />

– gleicht technisch einem Halbautomaten, die Schockabgabe erfolgt<br />

jedoch automatisch.<br />

Blockschaltbild eines halbautomatischen <strong>Defibrillator</strong>s


Die EKG-Einheit erlaubt das Darstellen des aktuellen EKG auf einem Monitor und<br />

zugleich über eine separate Einheit die automatische Signalanalyse zum Erkennen von<br />

ventrikulärem Flimmern. Auf diese Weise ist sowohl die manuelle als auch die<br />

automatische Diagnose möglich. Besitzt das Gerät auch die Funktion eines<br />

<strong>Kardioverter</strong>s, so dient die EKG-Analyseeinheit zugleich auch der Synchronisation der<br />

Pulsabgabe.<br />

Wird nun Kammerflimmern erkannt und die Schockabgabe gestartet, so wird zunächst<br />

der Schockkondensator auf die erforderliche, vorher über den Wählschalter<br />

vorgegebene Energie aufgeladen. Wie bei der Stimulation wird auch beim <strong>Defibrillator</strong><br />

ein Kondensator als Zwischenspeicher verwendet. Der Aufladevorgang wird jedoch<br />

über zwei redundante Spannungsmesseinrichtungen kontrolliert. Bei Erreichen der<br />

Endspannung wird der Ausgang entriegelt und der Impuls abgegeben.


Sofern das Gerät im <strong>Kardioverter</strong>modus arbeitet, erfolgt die Schockabgabe R-Zacken<br />

synchronisiert. Sollte sich die Tachykardie während des Ladevorganges von alleine<br />

beendet haben, so wird der Kondensator aus Sicherheitsgründen über einen<br />

Leistungswiderstand intern entladen („innere Sicherheitsentladung“). Darüber hinaus<br />

wird dieser Entladeweg für die Funktionskontrolle bzw. für den Fall benötigt, dass nach<br />

der Aufladung eine niedrigere Energie angewählt wird.<br />

Ausgangsstufen<br />

Kernstück eines herkömmlichen <strong>Defibrillator</strong>s ist eine Serienschaltung eines<br />

Kondensators C mit einer Induktivität L (Abb.). Der Kondensator dient der eigentlichen<br />

Energiespeicherung, die Induktivität soll im Entladefall Spannungsspitzen vermeiden<br />

und den Impuls glätten, um ein Kleben der Relaiskontakte zu vermeiden. Daneben wird<br />

der Spule auch ein gewebeschoneneder Aspekt zugesprochen.


• Energiemenge E = C U 2 /2<br />

– U: Ladespannung<br />

– C: Kapazität<br />

Kleine Übungsaufgabe für zwischendurch:<br />

Wie hoch muss die Ladespannung sein, um einen Kondensator mit<br />

der Kapazität von 720 µF auf eine Energie von 360 J zu bringen ?<br />

Neue Ansätze in der Endstufentechnologie<br />

Impulslängen von mehr als 30 ms<br />

führen zu einer deutlichen<br />

Erhöhung der<br />

Defibrillationsschwelle. Dies wird<br />

dadurch erklärt, dass nach einer<br />

erfolgreichen Depolarisation der<br />

erforderlichen kritischen<br />

Herzmuskelmasse die darüber<br />

hinaus abgegebene Ladung zu einer<br />

multifokalen Stimulation von<br />

Zellen führt, die gerade in die<br />

relative Refraktärphase übergehen.<br />

Dadurch wird eine erneute<br />

Reentrytachykardie ausgelöst.


Neue Ansätze in der Endstufentechnologie<br />

Umfangreiche Studien belegen,<br />

dass mit einer biphasischen<br />

Pulsform eine deutliche Reduktion<br />

der Defibrillationsschwelle um<br />

etwa 50% erzielen lässt. Die<br />

biphasische Pulsform stellt<br />

heutzutage den Stand der Technik<br />

in allen neueren und hochwertigen<br />

Geräten dar.<br />

Elektrodenposition<br />

Im allgemeinen wird die eine<br />

Elektrode rechts in der oberen<br />

Sternumhälfte unterhalb des<br />

Schlüsselbeins, die andere links<br />

der Herzspitze positioniert.


Elektrodenposition<br />

Der Durchmesser der Elektroden<br />

beträgt normalerweise 10 cm für<br />

Erwachsene, 8 cm für Kinder<br />

und 4,5 cm für Säuglinge.<br />

Als Elektrodenmaterial wird in<br />

aller Regel Edelstahl verwendet.<br />

Daneben gibt es mittlerweile auch<br />

Klebeelektroden, die vor allem bei<br />

automatischen <strong>Defibrillator</strong>en<br />

Verwendung finden.<br />

Algorithmen zur Tachykardieerkennung<br />

• Differenzierung in<br />

– Normaler Sinusrhythmus oder SVT<br />

–VT<br />

–VF<br />

– Gestörtes Signal


• Bandpaßfilter<br />

EKG-Signalaufbereitung<br />

– Hauptinformation im Spektralbereich zwischen 1<br />

und 30 Hz<br />

– Nullinienschwankung durch Bewegung (0.5 Hz)<br />

– EMG-Rauschen<br />

– Netzrauschen (50-60 Hz und harmonische<br />

Vielfache)<br />

• QRS-Komplexerkennung<br />

– RR-Intervalle<br />

– QRS Breite<br />

Implantierbarer<br />

<strong>Defibrillator</strong>/Kardiovereter


Wie erkennt der ICD primär die<br />

Rhythmusstörungen ?<br />

• Messung der RR-Intervalle (Frequenz)<br />

• drei mögliche Zonen: VT, FVT, VF<br />

• pro Zone ein Fenster, z. B. VT 500-<br />

320ms<br />

• NID => Anzahl der programmierten<br />

Intervalle, die die Detektion einer VT,<br />

FVT oder VF bestimmen<br />

Ansichten eines ICD...<br />

Ventrikulärer Kanal


VF - Erkennung<br />

Programmierbare Parameter:<br />

•Ein / Aus<br />

• Erkennungsintervall: 240 ... 400 ms<br />

• Anzahl der Erkennungsintervalle:<br />

12/16, 18/24, 24/32...120/160<br />

(NID Initial = number of intervals to detect)<br />

• Anzahl der Intervalle für erneute Erkennung:<br />

6/8, 9/12, 12/16, 18/24...30/40<br />

(NID Redetect = number of intervals to redetect)<br />

Erkennungsbildschirm


Therapiemöglichkeiten<br />

Brady –<br />

Erkennung<br />

Stimulation<br />

Wahrnehmung<br />

VT VT --Erkennung<br />

FVT FVT --Erkennung<br />

Burst<br />

Ramp<br />

Ramp+<br />

Kardioversion<br />

VF VF --Erkennung<br />

Defibrillation<br />

Defibrillation<br />

Burst


Ramp<br />

VT Therapie


VF - Therapie<br />

Programmierbare Parameter:<br />

• Ein / Aus<br />

•Energie<br />

• Strompfad<br />

• VF-Bestätigung EIN/AUS,<br />

für die erste VF-Therapie<br />

VF - Therapie


Auswahlkriterien<br />

• Größe und Gewicht<br />

• Lebensdauer<br />

• Schockform<br />

• Ladungszeit<br />

• Antitachykarde Stimulation<br />

• Antibradykarde Stimulation<br />

• Diagnostische Funktionen<br />

• Kosten<br />

Active can


2 separate Defibrillationselektroden<br />

Elektroden


Kopf aus Carbon oder gesintertem Platin, Steroid ausschüttend.


Subcutaner Patch (Medtronic 6999)


Intraoperative Testung<br />

Externes Defibrillationskontroll- und Testsystem (Medtronic DISD 5358),<br />

Reizschwellenanalysegerät (Medtronic PSA 5311) und Programmiergerät für die<br />

Einstellung des ICD Aggregates (Medtronic 9790).


Binäres Testprotokoll zur Ermittlung der DFT

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