31.10.2013 Aufrufe

SwissGuide Luzern - Deka (Swiss)

SwissGuide Luzern - Deka (Swiss)

SwissGuide Luzern - Deka (Swiss)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong><strong>Swiss</strong>Guide</strong> <strong>Luzern</strong>.<br />

Das <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Magazin.


SWISSGUIDE | LUZERN | 3<br />

04 | KANTON LUZERN<br />

14 | STADTRUNDGANG<br />

30 | TELLS SÖHNE<br />

35 | INTERVIEW<br />

38 | MEHR LUZERN<br />

46 | TRAVEL<br />

68 | GLOSSAR<br />

70 | DEKA(SWISS)<br />

71 | DETAILKARTE LUZERN<br />

71 | IMPRESSUM


„The Essence of Switzerland“.<br />

Das Herzblut der Schweiz.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Tourismusdirektor.<br />

Sie hätten die Chance,<br />

in der Schweiz eine ideale Ferienregion<br />

zu kreieren. Sie wären ganz<br />

frei in Ihren Entscheidungen und –<br />

wenn auch nur für wenige genussvolle<br />

Momente – der liebe Gott<br />

der helvetischen Ferienprofis. Wie<br />

würden Sie die perfekte Schweizer<br />

Feriendestination gestalten?<br />

Vielleicht, liebe Leserin, lieber Leser, erschüfen<br />

Sie so etwas wie die Urschweiz.<br />

Viele sagen von dieser Gegend, sie sei<br />

das Kronjuwel eines Landes, welches an<br />

Sehenswürdigkeiten wahrlich nicht arm<br />

ist. Manche Marketingleute bezeichnen<br />

sie gar als „The Essence of Switzerland“.<br />

Hier nahm die Eidgenossenschaft ihren<br />

Anfang, hier reckten knorrige Krieger<br />

stämmige Fäuste gen Himmel und<br />

schworen vor Gott, von nun an vereint<br />

allen menschlichen Obrigkeiten und insbesondere<br />

den habsburgischen Vögten<br />

den Hintern zu versohlen.<br />

Und wie die Schweizer halt so sind, hiess<br />

es schon bald: gesagt, getan. So und nicht<br />

anders begann die beispiellose Erfolgsgeschichte<br />

einer Nation, die heute auf<br />

der Weltbühne in vielerlei Hinsicht etwas<br />

„kurrlig“ (Schweizerdeutsch für: etwas<br />

eigen) auftritt, andererseits aber mit<br />

gutem Recht als Vorbild-Demokratie gilt.<br />

Innerschweiz, Urschweiz, Zentralschweiz?<br />

Nennen Sie die Gegend, wie Sie wollen,<br />

denn die Lokalbevölkerung tut das oft<br />

auch. Korrigiert werden Sie höchstens<br />

von ein paar Alteingesessenen, die sich<br />

dagegen verwehren möchten, das zentralschweizerische<br />

Zug mit den urschweizerischen<br />

Uri, Schwyz und Unterwalden<br />

über einen Kamm zu scheren. Aber wen<br />

kümmert’s? So oder so ist hier eine Stadt<br />

das Reiseziel Nummer Eins – und die liegt<br />

in keinem der eben genannten Kantone:<br />

Das weltberühmte <strong>Luzern</strong> am fast ebenso<br />

bekannten Vierwaldstättersee. Von ihren<br />

rund 60'000 Einwohnern wird <strong>Luzern</strong><br />

stolz die „Leuchtenstadt“ genannt. Und<br />

wer die kleine grosse Stadt einmal vom<br />

nahen Dietschiberg aus (eher ein Hügel<br />

und locker zu Fuss zu besteigen) oder gar<br />

vom See her bewundern darf, wie sie da<br />

nächtlich gleissend das Ufer des Vierwaldstättersees<br />

verzaubert, der weiss, woher<br />

der Kosename kommt.<br />

Oder doch nicht? Historiker melden dies:<br />

„Die erste Siedlung ging aus einem um<br />

die Mitte des 8. Jhs. gegründeten Kloster<br />

„Luceria“ hervor (daher der Name Leuchtenstadt).“<br />

Na, uns ist die romantische<br />

Variante lieber!<br />

Die verbrannte Brücke.<br />

Ehrwürdige Stadtmauern zeugen von<br />

einer wehrhaften Vergangenheit. Es gab


SWISSGUIDE | LUZERN | 5<br />

<strong>Luzern</strong>


Kapellbrücke und Jesuitenkirche


SWISSGUIDE | LUZERN | 7<br />

gar einst eine durchgehende Verteidigungsbrücke<br />

entlang des Ufers der ganzen<br />

damaligen Stadt. Was davon noch<br />

übrig ist, heisst heute Kapellbrücke.<br />

Nicht nur ist sie das unverwechselbare<br />

Wahrzeichen der Stadt, sie führt auch<br />

über den Fluss Reuss und entlang des<br />

Wasserturms. Hier fanden böse Buben<br />

einst ein modriges Verlies. Es soll gar<br />

noch ein alter Totenkopf in den Tiefen<br />

der Kerker – nur von der Brücke her zugänglich<br />

– liegen.<br />

„Aber Moment mal“, werden Sie nun<br />

vielleicht sagen, „ist denn die Kapellbrücke<br />

nicht abgebrannt?“ Ist sie. Zumindest<br />

teilweise. Und so schaffte es<br />

<strong>Luzern</strong> im Jahr 1993 auf die Titelseite<br />

des amerikanischen Massenmediums<br />

USA TODAY. Klar, dass die zerstörten Teile<br />

wieder aufgebaut wurden. Aber unter<br />

uns gesagt: Vielen <strong>Luzern</strong>ern blutete<br />

angesichts der neuen, hellen Schindeln<br />

der rekonstruierten Brücke solange das<br />

Herz, bis alle Teile von Wind und Wetter<br />

erneut ins gewohnte Dunkelbraun verfärbt<br />

wurden.<br />

Adel verpflichtet.<br />

<strong>Luzern</strong>s Stadtkern zeigt sich vielerorts<br />

wie einst. Auch schöne Traditionen, wie<br />

die Fasnacht oder der Wochenmarkt<br />

am Flussufer, haben sich über die Jahrhunderte<br />

erhalten. Gleichzeitig weht in<br />

<strong>Luzern</strong> aber schon seit langem der<br />

Wind der grossen, weiten Welt: Einst<br />

war die Stadt wohlhabender Handelsplatz<br />

auf dem Weg nach Süden. Später<br />

empfing man hohe Herrschaften, beispielsweise<br />

aus Preussen, die auf ihrer<br />

herbstlichen Reise gen Italien und ihrer<br />

Frühlingsreise nach Norden gleich wochenlang<br />

Villen für sich und ihre Bediensteten<br />

mieteten.<br />

Als sich die Zeiten änderten und die Aufenthaltsdauer<br />

kürzer wurde – zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts kam man doch immer<br />

noch mindestens für einige Tage an<br />

die Gestade des Vierwaldstättersees –<br />

passte <strong>Luzern</strong> sich an. Ungern zwar, wie<br />

Protokolle des Tourismusvereins verraten,<br />

der sich um etwa 1900 bitterlich<br />

über die sinkende Aufenthaltsdauer der<br />

Gäste beklagte. Doch andererseits waren<br />

geschäftige Hoteliers schon längst<br />

daran, sich an die neuen Bedingungen<br />

anzunähern. Und das sieht man noch<br />

heute:<br />

Überall und besonders an bester Lage<br />

finden Sie als Gast grosse und kleine<br />

Hotels in jeder Preislage. Manche von ihnen,<br />

wie der Schweizerhof, prägen das<br />

Stadtbild schon seit über 150 Jahren mit.<br />

Welcome und Sayonara!<br />

Lassen wir erneut einige Jahrzehnte verstreichen:<br />

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

empfing die Leuchtenstadt amerikanische<br />

Soldaten auf Erholungsurlaub.


Ein geradezu geniales Arrangement,<br />

denn die GIs priesen <strong>Luzern</strong>s Vorzüge<br />

ennet des Atlantiks nach Kräften und<br />

kamen in den folgenden Jahrzehnten<br />

prompt mit ihren Familien zum Urlaub in<br />

die Zentralschweiz. Und dann? Japaner.<br />

Die heiraten – seit einer erfolgreichen<br />

Kampagne des damaligen <strong>Luzern</strong>er Tourismus-Zampanos<br />

Kurt Illy – ausgesprochen<br />

gerne auf dem nahen Gletscher<br />

Titlis. Nicht zu vergessen: die Taiwanesen.<br />

Sie bezahlen, so hört man aus gut<br />

unterrichteten Kreisen, ihre Rolex meist<br />

in bar. Und seit einigen Jahren sieht man<br />

in <strong>Luzern</strong> auch immer mehr Inder. Sie<br />

entdecken die Urschweiz, weil Bombays<br />

Filmcrews die unvergleichliche Alpen-<br />

Szenerie als wunderbaren Hintergrund<br />

für Bollywoods Schmachtfetzen lieben.<br />

Und so sind sie heute alle gleichzeitig da.<br />

Von überall her. Und mit jedem Budget.<br />

Die einen werden mit dem Rolls-Royce<br />

am Flughafen abgeholt und logieren im<br />

Luxushotel. Die anderen wohnen im<br />

zum Hotel umgebauten Gefängnis. Und<br />

die dritten logieren auf einem der beliebtesten<br />

Schweizer Campingplätze,<br />

gleich hinter dem Lido, einer wunderschönen<br />

Badeanstalt mit Sandstrand.<br />

Ja, und wir?<br />

Aber, aber – keine Erwähnung des<br />

deutschsprachigen Gastes? Mal ehrlich:<br />

Ohne Euch, liebe Nachbarinnen und<br />

Nachbarn, wären Schweizer Gästestatistiken<br />

ausgesprochen blutarm. Auch<br />

in <strong>Luzern</strong>. Und weil das schon immer so<br />

war, gehört Ihr bei uns zur Familie. Und<br />

nicht auf die touristische Showbühne.<br />

See und Berge.<br />

Überhaupt, dieser Vierwaldstättersee.<br />

Das ist nicht irgendein Gewässer! Über<br />

diesen See mit der eigenartigen Form –<br />

den findet jedes Kind auf jeder Schweizerkarte<br />

– gibt’s ganze Bücher voller visueller<br />

und wortreicher Poesie. Kein Wunder,


SWISSGUIDE | LUZERN | 9<br />

wie er da vielarmig eingebettet liegt<br />

zwischen den ersten grossen Ausläufern<br />

der Alpen! Ja, das müssen Sie gesehen<br />

haben, wenn im Tal schon die Kirschen<br />

blühen und ganz droben noch kaltes<br />

Weiss der jungen Frühlingssonne trotzt.<br />

Auf dem See ziehen stattliche Raddampfer<br />

ehrwürdig ihre Bahn, umgeben<br />

vom weiss blendenden Gewusel<br />

zahlloser kleiner Segelschiffe. Und die<br />

<strong>Luzern</strong>er Seepromenade wird zum belebtesten<br />

Ort der ganzen Stadt.<br />

Komm, lass uns spazieren gehen.<br />

Flanieren Sie dort, unter alten Kastanien,<br />

vorzugsweise an einem schönen<br />

Sonntag. Sie werden sich unwillkürlich<br />

fragen: „Ist hier irgendwas besonderes<br />

los?“ Nun, das Wetter ist schön, die Geschäfte<br />

sind – wie fast jeden Sonntag –<br />

gut-katholisch geschlossen, und ausserdem<br />

gibt es doch eh nichts Schöneres<br />

als „sehen und gesehen werden“.<br />

Schauen Sie sich also um, und geniessen<br />

Sie den Anblick: Mamis und Papis aller<br />

Nationalitäten bummeln mit ihren Kinderwagen<br />

entlang der Gehwege. Mit<br />

Rüschen herausgeputzte kleine Mädchen<br />

können nach Herzenslust umhertoben,<br />

denn Autos gibt’s hier nicht.<br />

Ball- und andere Spiele.<br />

Kaum ein Tag, an dem sie sich nicht treffen:<br />

Faltige Herren mit Käppi beäugen<br />

sich misstrauisch beim Boule. Verliebte<br />

Pärchen, ob mit 16 oder mit 76, vergessen<br />

die Welt. Und was wäre dieser ganze<br />

Laufsteg ohne die modisch-eleganten<br />

Damen von Welt mit Gemahl, Spitz und<br />

Pudel und ohne den krassen Gegensatz:<br />

die schrillen Outfits der Video-Generation?<br />

Beim Casino – natürlich hat <strong>Luzern</strong><br />

ein Casino, und selbstverständlich liegt<br />

es direkt am See, und klar sieht man von<br />

hier aus die Berggipfel – treffen sich<br />

Schwäne, Enten und alte Damen mit<br />

Brot zum Rendezvous.<br />

Am Nationalquai


Undauchschonmalgeselltsicheinjunger<br />

Labrador dazu, der die Bremskraft seiner<br />

Pfoten über- und die Beweglichkeit der<br />

Enten unterschätzt. Worauf er mit Karacho<br />

in den See klatscht, um sich hinterher<br />

nach Herzenslust mitten im Volk das Fell<br />

zu schütteln.<br />

Es lohnt sich also alleweil, anzuhalten und<br />

hier Eis zu essen. Vorausgesetzt, Sie ergattern<br />

auf der Terrasse vor dem Casino<br />

einen Sitzplatz – zwischen Stadtbewohnern,<br />

wild knipsenden Japanern und<br />

breiten Texanern. Und falls das nicht<br />

klappt: Mieten Sie doch ein Pedalo, die<br />

wassergängige Version des Fahrrads,<br />

und geniessen Sie die Seepromenade<br />

vom Logenplatz Ihres – hmm – darf man<br />

diese metallenen Ungetüme eigentlich<br />

Boote nennen?<br />

Vielleicht zieht es Sie danach weiter,<br />

stadtauswärts zum Verkehrshaus, dem<br />

grössten europäischen Transportmuseum.<br />

Vielleicht lassen Sie sich dort auch auf einer<br />

Bank am Seeufer nieder und nehmen<br />

dann später das Dampfschiff zum Bahnhof<br />

am anderen Seeufer. Kostet nicht viel<br />

und:wosonstgehtdasschon?Taxifahren<br />

kann doch jeder!<br />

Shopping und anderes Vergnügen.<br />

Vielleicht spazieren Sie lieber zurück ins<br />

Stadtzentrum und freuen sich angesichts<br />

der vielen Schaufenster auf den Montag:<br />

Ganz egal, ob Sie ein typisches Souvenir<br />

(hier gibt’s alles, von der geschnitzten Kuh<br />

bis zum exklusiv gebrannten Fondue-Set),<br />

eine Schweizer Uhr für 100 oder 100'000<br />

Franken, den Wein der ehemaligen<br />

Staatskellerei, kräftigen „Pflümli“ (eine<br />

Schnapssorte, welche die Innerschweizer<br />

gerne in wässrigen Kaffee mischen),<br />

einen italienischen Anzug (direkt aus<br />

Milano) oder Wanderschuhe suchen – in<br />

<strong>Luzern</strong> werden Sie fündig. Dass man hier<br />

ausserdem – Einkaufen macht hungrig –


SWISSGUIDE | LUZERN | 11<br />

die Schweizer Küche genauso pflegt wie<br />

echt italienische Spezialitäten, und das<br />

Wiener Schnitzel so feinfühlig wie die<br />

thailändische Tom Kha Gai veredelt, ist<br />

in einer Stadt mit internationaler Kundschaft<br />

selbstverständlich.<br />

Da ist Musik drin.<br />

Kultur? Pur. In Jean Nouvels Kunst- und<br />

Kongresshaus empfangen die <strong>Luzern</strong>er<br />

regelmässig die grössten klassischen<br />

Musiker der Welt (und die Karten sind<br />

jeweils in Windeseile weg). In den vielen<br />

Clubs sind Top-DJs aus Ibiza und<br />

London Stammgäste. Und einmal pro<br />

Jahr wird die Stadt zum Irrwisch: Wenn<br />

die Fasnacht ausbricht, nehmen viele<br />

Heimweh-<strong>Luzern</strong>erinnen und -<strong>Luzern</strong>er<br />

in der ganzen Schweiz mal eben sieben<br />

Tage frei, um in den Gassen „ihrer“ Altstadt<br />

zu feiern, bis es scheint, dass selbst<br />

die Geister alter Gemäuer samt rasselnden<br />

Ketten durch die Nacht rabauken.<br />

Das KKL


Zentral-Schweiz?<br />

Das lässt sich beweisen.<br />

Kommen wir zurück zu unserer Prämisse:<br />

Sie sind der liebe Gott der Touristiker. Was<br />

braucht sie denn nach den geschilderten<br />

Vorzügen noch, Ihre Stadt? Natürlich eine<br />

tolle Lage! Oder wie die Amerikaner<br />

sagen: Location, Location, Location!<br />

Wie wär’s daher mit einer guten Stunde<br />

nach Airolo im Nordtessin – via Autobahn<br />

und Seelisberg- sowie Gotthard-<br />

Tunnel? Wie mit nur einer Stunde nach<br />

Basel, zur deutschen Grenze?<br />

Und dann ist da der Flughafen Zürich,<br />

ca. 60 km von <strong>Luzern</strong>. Und letztlich erreichen<br />

Sie auch die Bundeshauptstadt<br />

Bern in einer guten Stunde, ohne Ihre<br />

Papiere zu riskieren. Ab ins Graubünden?<br />

Auch Chur ist in deutlich unter<br />

zwei Stunden zu erreichen.<br />

Soviel für die Autofahrer unter Ihnen.<br />

<strong>Luzern</strong> hat aber ausserdem einen der<br />

schönsten Schweizer Bahnhöfe, gestaltet<br />

von Santiago Calatrava. Mit Bus, Bahn<br />

oder Schiff liegt unsere Top-Destination<br />

in bequemer Ausflugsdistanz zu den<br />

schönsten Bergpanoramen, zu Gletschern,<br />

zur steilsten Zahnradbahn der<br />

Welt und zu einem Dorf, in dem dank<br />

einer Klimakuriosität Palmen wachsen.<br />

Addieren wir nun noch einen berühmten<br />

Berg – die Rigi. Goethe, Brahms und<br />

Mark Twain liebten sie gleichermassen<br />

und der Maler William Turner verewigte<br />

sie gleich drei Mal.<br />

Ohne Legenden geht’s bei so einem alteingesessenen<br />

Traumziel natürlich auch<br />

nicht. Drum also fügen wir nun etwas<br />

„Drache im Bergsee“ zu unserem Mix.<br />

Dann etwas Weltliteratur mit „hohler<br />

Gasse“ und einem Schuss „Wilhelm Tell“<br />

und viel echte Geschichte. Wir sagen<br />

nur: Rütlischwur und die Urkantone Uri,<br />

Schwyz und Unterwalden.<br />

Die ideale<br />

Ferienregion:<br />

Wenn es sie nicht gäbe, man müsste<br />

sie erfinden.<br />

Und so müssen wir sie also nicht<br />

mehr kreieren, diese ideale Schweizer<br />

Feriendestination. Mit <strong>Luzern</strong> und der<br />

Innerschweiz ist sie schon erfahrbare<br />

Wahrheit. Manch einer hatte in dieser<br />

Region seinen Lebensmittelpunkt.<br />

Franz Beckenbauer wohnte ganz in der<br />

Nähe. Boris Becker ebenfalls. Und auch<br />

Flöten-Maestro James Galway weiss<br />

bestimmt, warum er mit seinen Liebsten<br />

ausgerechnet an den Gestaden des<br />

Vierwaldstättersees wohnt.


SWISSGUIDE | LUZERN | 13<br />

KANTON<br />

Blauweiss:<br />

Die Farben der Freiheit.<br />

1415 erhält <strong>Luzern</strong> von Kaiser<br />

Sigismund die Reichsfreiheit und<br />

darf Weiss tragen. Der blaue Teil<br />

des Wappens zeigt den See.<br />

Weshalb Zürich und Zug zwar<br />

in denselben Farben auftreten –<br />

allerdings diagonal und horizontal<br />

aufgeteilt – ist wahrscheinlich<br />

darauf zurückzuführen, dass<br />

man sich eben schon damals<br />

nach Schweizer Art demokratisch<br />

über die Geometrie der<br />

Beflaggung einigte.<br />

Aussicht auf Pilatus und Vierwaldstättersee


Stadt-Delikatessen statt Touristenmenü.<br />

<strong>Luzern</strong> auf der Spur.<br />

Wohlgemerkt: Ein allgemeiner Stadtrundgang<br />

durch <strong>Luzern</strong> (Anmeldung<br />

bei: www.luzern.com) lohnt sich. Sie<br />

sehen alles und verpassen nichts. Und<br />

doch... wie wäre es mit einer Variante,<br />

bei der auch einheimische Tourismus-<br />

Profis noch etwas lernen? Bitte sehr!<br />

Beginnen wir doch gleich da, wo ein<br />

Caesar enden würde: unterm Triumphbogen<br />

1 , dem einzigen Überbleibsel<br />

des 1971 in Feuer und Flamme aufgegangenen<br />

Prachtsbahnhofs aus der<br />

Jahrhundertwende. Manche <strong>Luzern</strong>er<br />

weinten diesem Monument mehr als<br />

nur eine Träne nach. Die ganze Stadt<br />

stand still, als „öise“, unser Bahnhof<br />

unterging.<br />

So spannt sich über Ihnen nun ehrwürdiges<br />

Rund aus einer anderen Zeit.<br />

Unter sich haben Sie ehemaliges<br />

Sumpfgebiet (alles ist hier tief in den<br />

Boden gepfählt, ganz wie in Venedig).<br />

Hinter Ihnen wartet der „neue“<br />

<strong>Luzern</strong>er Bahnhof 2 (seit 1991) auf<br />

architektonisch versierte Bewunderer.<br />

Und nebenan trotzt ein scheinbar frei<br />

schwebendes Dach, erdacht von Jean<br />

Nouvel, vernunftwidrig und in grosser<br />

Eleganz der Schwerkraft: Das kann ja<br />

nur das Kunst- und Kongresshaus 3<br />

sein, in dem das Lucerne Festival endlich<br />

wieder ein adäquates Heim gefunden<br />

haben.<br />

Die Panorama-Brücke.<br />

Vor Ihnen: die Anlegestelle für die<br />

<strong>Luzern</strong>er Dampfschiffe 4 und Co.<br />

Und etwas weiter links geht’s über die<br />

Seebrücke 5 , die eher Seh-Brücke<br />

heissen sollte. Denn von hier aus<br />

erkennt man alle drei Flügel des Hotels<br />

Schweizerhof 6 auf einen Schlag.<br />

Und beachten Sie – gleich davor, direkt<br />

am See – die hübsche Kanzel 7 . Das<br />

war mal eine Anlegestelle aus Holz.<br />

Heute ist sie ein Souvenir aus Stein und<br />

erinnert an den Tag, als Wilhelm II. auf<br />

seinem Weg vom Bahnhof zum Hotel<br />

Schweizerhof keinen, aber auch wirklich<br />

keinen Schritt zu viel machen sollte.


SWISSGUIDE | LUZERN | 15<br />

KULTUR<br />

(St)architekten am Vierwaldstättersee:<br />

Santiago Calatrava<br />

und Jean Nouvel.<br />

Früher war <strong>Luzern</strong> einfach <strong>Luzern</strong>.<br />

Mit dem Neubau des abgebrannten<br />

Bahnhofs durch Santiago<br />

Calatrava und der Eröffnung<br />

des Musentempels KKL, nach<br />

den Plänen von Jean Nouvel,<br />

ist <strong>Luzern</strong> zur architektonischen<br />

Weltstadt geworden. Drittes<br />

Meisterstück: „The Hotel“, die<br />

edle Designabsteige von Jean<br />

Nouvel.<br />

[ www.the-hotel.ch ]<br />

Bahnhof <strong>Luzern</strong>


KANTON<br />

Per Schaufelrad zur Tellsplatte<br />

und andere feine Ausflüge!<br />

Die Schifffahrtsgesellschaft von <strong>Luzern</strong><br />

darf von sich behaupten, erfolgreich<br />

die grösste Binnenschifffahrt Europas<br />

zu betreiben. Kein Wunder: Wer hat<br />

schon heutzutage noch fünf besterhaltene<br />

Dampfschiffe, von denen<br />

das jüngste Exemplar doch auch<br />

schon 80 Lenze zählt?<br />

Das ist doch noch Technik, die wirklich<br />

begeistert! Einmalig, wie man das<br />

Öl der Maschinen riecht, wie die Kolben<br />

der gewaltigen Dampfmaschinen<br />

schnaubend zum Leben erwachen,<br />

wie sich riesige Schaufelräder ins<br />

Wasser eingraben, als wollten sie es<br />

mit sich tragen. Planen Sie während<br />

Ihres Aufenthalts nach Möglichkeit<br />

mindestens eine kurze Rundfahrt<br />

mit einem Raddampfer ein! Sie<br />

werden es nicht bereuen.<br />

Und mit etwas Glück sind Sie dann<br />

sogar zu Gast auf der gewaltigen<br />

„Stadt <strong>Luzern</strong>“, wo Sie mit 1600<br />

anderen Passagieren ein stählernes<br />

Highlight der Industrialisierung<br />

in urschweizerischer Umgebung geniessen.<br />

Unsere Lieblingstour: die<br />

siebenstündige Kreuzfahrt, welche<br />

Sie bis in die hintersten Ecken des<br />

Sees führt. Gratis inbegriffen: Geschichtslektionen<br />

via Lautsprecher<br />

und grosses Staunen, dass ein Schiff<br />

wie die „Stadt <strong>Luzern</strong>“ an manchen<br />

der kleinen Anlegestellen überhaupt<br />

manövrieren kann.<br />

Kürzere Tour, Sushi Cruising, Volksmusik-Fahrt,<br />

Abendfahrt oder Frühstücks-<br />

Dampfer erwünscht? Ihnen kann geholfen<br />

werden: [ www.lakelucerne.ch ]


SWISSGUIDE | LUZERN | 17<br />

Wir hoffen gerne, dass Sie, liebe<br />

Leserin, lieber Leser, etwas besser zu<br />

Fuss sind als der olle Wilhelm und uns<br />

flott über die Seebrücke begleiten.<br />

Linkerhand haben Sie nun freie Sicht<br />

auf den Wasserturm und die Kapellbrücke<br />

8 . Geradeaus links – am Ende<br />

der Brücke – steht der Schwanen 9 ,<br />

Urenkel des ersten echten Touristenhotels<br />

am Platze und Namensgeber<br />

für den Schwanenplatz 10 . Und noch<br />

etwas weiter links, nun doch schon<br />

fast an der Reuss: die kleine St. Peterskapelle<br />

11 , gern gewählte Heiratskapelle<br />

lokaler Politiker.<br />

Hinter der Kapelle (spazieren Sie rechts<br />

an ihr vorbei), auf dem Kapellplatz 12 ,<br />

lag früher ein Friedhof und hier ruht<br />

anscheinend ein ganz berühmter <strong>Luzern</strong>er:<br />

der Fritschi, verewigt auf dem<br />

gleichnamigen Brunnen 13 . Und das<br />

kam so:<br />

Kapellbrücke und Wasserturm


Fridolin, genannt: Fritschi.<br />

Die Benediktiner, die ersten Mönche<br />

auf dem Gebiet der heutigen Hofkirche,<br />

betrieben Misswirtschaft und<br />

verramschten <strong>Luzern</strong> ans Elsässer<br />

Kloster Murbach. Von den dortigen<br />

Geistlichen sagt man, dass sie soviel<br />

Geld hatten, dass ihre Hunde Halsbänder<br />

mit Diamanten trugen! Aber<br />

auch das war wohl nicht genug:<br />

Rudolf von Habsburg kaufte im 12.<br />

Jahrhundert <strong>Luzern</strong> und Volk anlässlich<br />

einer Gant. Er starb sechs Monate<br />

später. Nun hatten die Habsburger<br />

ausgesprochen markante Zahnstellungen.<br />

Und drum hat auch der Habsburger<br />

Fridolin, kurz: Fritschi, auf dem<br />

Fritschi-Brunnen 13 kräftig gezeichnete<br />

Beisserchen.<br />

Der Fritschi, so heisst es, lebte bei der<br />

Hofkirche, und das ganz brav. Einmal<br />

im Jahr jedoch war er so richtig in Festlaune:<br />

am Fetten Donnerstag, heute<br />

bekannt als „Schmutziger Donnerstag“<br />

(Schmutz = Fett = deftige Speisen).<br />

Und so gibt’s in der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht<br />

noch im 21. Jahrhundert alljährlich einen<br />

neuen „Fritschivater“, sozusagen der<br />

Chef de Spectacle am Fasnachts-Donnerstag.<br />

Einige <strong>Luzern</strong>er Herren haben<br />

es sich in den vergangenen Jahren nicht<br />

wenig kosten lassen, diese erhabene<br />

Position für einmal innezuhaben.<br />

Möchtens oa Moass trinken?<br />

Verlassen wir nun den Kapellplatz.<br />

Rechterhand, durch eine Seitengasse,<br />

gelangen wir zum kleinen Sternenplatz<br />

14 . Hier ist der Stadtkeller 15 zuhause,<br />

so etwas wie das Münchner<br />

Hofbräuhaus (es gibt Massbier!), aber<br />

viel, viel kleiner. Im Sommer laufen hier<br />

Folkloreshows (fast keine Schweizer<br />

Zuschauer) und im Winter ein erstklas-<br />

Restaurant Fritschi


SWISSGUIDE | LUZERN | 19<br />

siges modernes Konzertprogramm<br />

(fast nur Schweizer Zuschauer). Genauso<br />

gegensätzlich präsentieren sich die<br />

Fassaden am Sternenplatz. Besonders<br />

auffällig: die knallig moderne Fasnachtsszene<br />

über dem – übrigens recht<br />

gemütlichen – Restaurant Fritschi 16 .<br />

Und überhaupt: Schauen Sie auf Ihrem<br />

Stadtrundgang immer auch nach oben,<br />

denn das historische <strong>Luzern</strong> mit seinen<br />

zahlreichen Fresken und mitunter brutal<br />

konkurrierenden Baustilen findet in gewisser<br />

Weise unter Ausschluss der<br />

<strong>Luzern</strong>er Öffentlichkeit statt. Denn wer<br />

studiert schon beim täglichen Einkauf<br />

die Bilder über seinem Kopf?<br />

Wir tun’s. Doch fürs erste richten wir<br />

unseren Blick nun wieder gen Boden,<br />

denn wir gelangen via die Schlossergasse<br />

zur Eisengasse 17 – und damit<br />

zum höchsten Punkt der Altstadt. Ein<br />

kleiner Brunnen steht hier als eins der<br />

KANTON<br />

Das seltsame Kirchgewand.<br />

Es wird erzählt, dass ein Küfer aus<br />

der Eisengasse, ansässig im Wald,<br />

Holz für seine Fässer schlagen<br />

wollte. Dabei stürzte er in eine<br />

Grube und landete auf dem<br />

Rücken zweier Lindwürmer im<br />

Winterschlaf. „Ach“, dachte der<br />

arme Mann, „mit mir ist’s aus. Ich<br />

werde verhungern.“ Doch siehe<br />

da: Ab und zu regten sich die<br />

Drachen und leckten Salz vom<br />

Stein der Grube. Der Küfer tat es<br />

ihnen nach, und der Frühling zog<br />

ins Land. Die Lindwürmer erwachten<br />

und krochen aus der<br />

Grube. Und wieder jammerte der<br />

Küfer: „Ach, mit mir ist’s aus. Ich<br />

werde verhungern.“ Doch da liess<br />

eins der fürchterlichen Schlangentiere<br />

seinen Schwanz hinab<br />

in die Grube und der Küfer<br />

kletterte hinaus. Als Dank für<br />

die wundersame Rettung stiftete<br />

er der Kirche ein Gewand<br />

mit der Abbildung der beiden<br />

Lindwürmer.<br />

Nur eine Sage? Nachforschungen<br />

haben erst kürzlich ergeben –<br />

und das ist kein Scherz: Dieses<br />

Gewand existiert tatsächlich im<br />

Schatz der Hofkirche!


ältesten Zeugnisse einer langen Leitung:<br />

Sein Wasser kommt aus dem manchen<br />

Kilometer entfernten Kriens/Obernau.<br />

Wir wenden uns nach links, entlang der<br />

Eisengasse, kreuzen die Kapellgasse<br />

und erreichen die Furrengasse. Schauen<br />

Sie kurz nach links: Das Li Tai Pe 18 ist<br />

<strong>Luzern</strong>s ältestes und immer noch empfehlenswertes<br />

Chinarestaurant, ehemals<br />

– damals hiess es noch „Dubeli“ –<br />

war es Richard Wagners Stammlokal.<br />

Biegen Sie nun nach rechts ab. Sie<br />

betreten nach wenigen Metern den<br />

Kornmarkt 19 . Hier liegt noch heute<br />

das Rathaus 20 . Hier war schon immer<br />

ein Machtzentrum und Gericht. Hier<br />

zeugen Elle und Fuss an der Wand des<br />

Rathauses von den eigenartigen Massvorstellungen<br />

früherer Zeiten. Hier tobten<br />

die Menschen, wenn am Dienstag<br />

(Markttag!) von hoher Pforte aus verkündet<br />

wurde, wer gerade wieder pleite<br />

war. „Vergüüglä“ nannte man das – und<br />

vielleicht kommt da auch's „Güüügälä“,<br />

das systematische (zu viel) Alkohol trinken,<br />

ins Spiel. Und genau hier schwang<br />

und schwingt an der Fasnacht morgens<br />

um drei der Teufel mit den Erzengeln das<br />

Tanzbein, während Unter der Egg 21<br />

(unten am Fuss der Rathaustreppe) das<br />

Volk in wilder Manie auf Eisenkessel<br />

haut. Und last but not least – im Rathaus<br />

wird auch am Fliessband geheiratet.<br />

Möchten Sie hier wohnen? Buchen Sie<br />

ein Zimmer im Magic Hotel 22 (das<br />

Hotelschild sehen Sie jetzt vor sich<br />

überm alten Torbogen, gleich neben<br />

der Brasserie Bodu) und Sie sind jeden<br />

Morgen – wie heisst es so schön? –<br />

„mittendrin statt nur dabei“.<br />

Aber weiter geht’s: Spazieren Sie diagonal<br />

über den Kornmarkt und Sie erreichen<br />

den Hirschenplatz 23 . Schau an,<br />

da steht doch glatt eine Kopie des


SWISSGUIDE | LUZERN | 21<br />

Gänsemännchenbrunnens von Nürnberg<br />

24 . Doch schauen Sie lieber wieder<br />

hoch, über das Geschäft Vero Moda.<br />

Hier verewigt ist Petermann Fehr, der<br />

während der Schlacht von Dornach mit<br />

800 Mannen die Eidgenossen vor der<br />

Misere rettete – weshalb man ihn gerne<br />

„Kronenfresser“ nannte.<br />

Rechts unten: ein Armbrust-Schütze<br />

25 , der immer auf Sie zielt – ganz<br />

egal, wo Sie stehen. Und hinter Ihnen<br />

(an der Rössligasse) logierte vor Jahren<br />

auch Goethe 26 gerne.<br />

Wein, kein Weib, viel Gesang.<br />

Willkommen nun auf dem Weinmarkt<br />

27 . Früher war das hier so: Oben<br />

(tatsächlich etwas höher gelegen) gab’s<br />

guten Wein, unten die billigen Tropfen.<br />

Und alle fünf Jahre war das egal, wenn<br />

alle zusammen die Passionsgeschichte<br />

zur Aufführung brachten. Ein gar sittsames<br />

Bild davon sehen Sie an der Fassade<br />

am Kopfende des Weinmarkts. Was man<br />

da nicht sieht: Die schönsten Rollen<br />

wurden von den angesehensten Bürgern<br />

gespielt – übrigens alles Männer! Nur<br />

den Judas wollte keiner machen. Dafür<br />

verpflichtete man einen Zürcher Protestanten<br />

(Anm.: Reformierte Kirche),<br />

der den biblischen Verräter für ein grosszügiges<br />

Entgelt wohl nicht ungern gab.<br />

Einige Schritte weiter unten, linkerhand,<br />

sehen Sie erst Phänomen 28 (feine<br />

Mode) in einer historischen Apotheke,<br />

und dann das Hotel Waage, heute das<br />

Hotel Des Balances 29 . Gleich links,<br />

ganz an der Reuss, liegt noch heute der<br />

Fischmarkt. Und gleich vor dem Hotel<br />

liegt der ehemalige Richtplatz 30 . Hier<br />

winden sich, um eine Linde herum, am<br />

Boden und in Metall geritzt, die Wörter<br />

„Geburt“ und „Tod“.<br />

Nadeln gegen Hochwasser.<br />

Stehen Sie jetzt gerade vor der Linde?<br />

Gut. Links ist das „Balances“? Perfekt.<br />

Unter der Egg


Gehen Sie gerade aus, bis Sie nicht<br />

mehr weiter können. Sie stehen nun<br />

Im Zöpfli 31 , wahrhaftig nicht mehr<br />

als ein kleiner Zopf, direkt am Fluss.<br />

Früher legten hier Schiffer an. Heute<br />

haben Sie beste Sicht aufs weltberühmte<br />

Nadelwehr 32 . Jede der hölzernen<br />

Planken, die Sie da vor sich<br />

sehen, kann manuell eingesetzt und<br />

abgebaut werden. Die Spezialisten, die<br />

das tun, „lüpfen“ dabei pro 3,5 Meter<br />

langer Planke mal eben 30 kg aus dem<br />

reissenden Fluss. Der Zweck: Das technisch<br />

einmalige Wehr regelt via Reduktion<br />

der Wasserabflussmenge noch<br />

heute den Wasserpegel des gesamten<br />

Vierwaldstättersees.<br />

Totentanz und Waffenkammer.<br />

Der Tod holt uns alle, so erzählen es die<br />

Bilder auf der Spreuerbrücke 33 , der<br />

zweiten, irgendwie etwas unheimlichen<br />

<strong>Luzern</strong>er Holzbrücke. Kaum zu glauben,<br />

dass gerade hier, mitten in der Reuss,<br />

Reusswehr


SWISSGUIDE | LUZERN | 23<br />

einst eine allseits beliebte Bade- und<br />

Waschanstalt 34 stand. Wie hätten<br />

Sie’s denn gern gehabt: Lieber 20<br />

Minuten unter der Brause oder 40<br />

Minuten in der Wanne – inklusive Ausund<br />

Ankleiden, versteht sich!? Beides<br />

war im „Mississippi-Dampfer“, so hiess<br />

das Gebäude bei der Bevölkerung, für<br />

wenig Geld zu haben.<br />

Die andere Seite.<br />

Ob manche Soldaten vor dem Gang<br />

ins damalige Zeughaus 35 (heute das<br />

Historische Museum) ennet der Brücke<br />

extra badeten? Wir hegen sanfte Zweifel,<br />

meinen aber, dass die Kombination<br />

von Waschung, Totentanz und Waffenkammer<br />

einer gewissen morbiden<br />

Logik nicht entbehrt. Sie, liebe Leserin,<br />

lieber Leser, sind aber nun endgültig<br />

am früheren Stadtrand angekommen.<br />

Hier stand einmal das Baslertor 36 , hier<br />

feilschen – unsere Schritte führen uns<br />

schon wieder stadteinwärts – jeden<br />

Samstagmorgen ab etwa 7 Uhr (Mai bis<br />

Oktober) Flohmarkt-Besucher 37 am<br />

Reussufer um den besten Preis für alte<br />

Schätzchen. Und von hier ist es auch<br />

nicht mehr allzu weit zur Jesuitenkirche<br />

38 , die Sie – immer der Reuss<br />

entlang in Richtung See – nun ganz<br />

automatisch erreichen.<br />

So geht’s nicht weiter, die <strong>Luzern</strong>er<br />

beten nicht genug!<br />

Das meinten vor einigen Jahrhunderten<br />

zumindest einige gesalbte Herren<br />

<strong>Luzern</strong>s und holten die Jesuiten als<br />

Glaubensfestiger in die Stadt. Und so –<br />

man muss ja zeigen, wer man ist – entstand<br />

die erste grosse Schweizer<br />

Barockkirche: die Jesuitenkirche 38 ,<br />

neustädtischer Gegenpol zu Machtansprüchen<br />

von Seiten der Herren der<br />

Hofkirche. Wir bewundern also gebührend<br />

die Jesuitenkirche, dazu den nebenan<br />

liegenden Ritterschen Palast 39<br />

und das Regierungsgebäude 40 ,<br />

KULTUR<br />

Als das Verbrechen Blüten<br />

trieb.<br />

Damals, als man Sünder noch<br />

teerte, vierteilte oder mit sonstigen<br />

einfallsreichen Methoden zu<br />

Tode brachte, standen auf den<br />

meisten Richtplätzen Linden. So<br />

auch neuerdings wieder auf dem<br />

Richtplatz zu <strong>Luzern</strong>. Dies, damit<br />

die Richter durch den süsslichen<br />

Duft der Blüten milde – oder<br />

eben lind – gestimmt werden<br />

sollten. Ein hier verkündeter<br />

Richtbrief besagt übrigens, dass<br />

man Menschen am Pranger doch<br />

bitte nur mit weichen Gegenständen<br />

bewerfen solle.


allesamt einst Teil des Jesuiten-Gymnasiums<br />

mit zeitweise gegen 400 Studenten.<br />

Und nebenbei schmunzeln wir über<br />

die unmittelbare Nachbarschaft des<br />

Stadttheaters 41 , eindeutiges Zeugnis<br />

weltlicher <strong>Luzern</strong>er Ambitionen.<br />

Handel und Wandel:<br />

Per Schiff nach Basel.<br />

Direkt vor der Kirche 42 trafen sich früher<br />

die Oberwässerer mit ihren grossen<br />

Nauen vom Vierwaldstättersee und die<br />

Niederwässerer mit ihren flussgängigen<br />

kleineren Booten. Alles, was nach Basel<br />

sollte, wurde hier umgeladen. 24 Stunden<br />

später erreichten die Flusskapitäne<br />

bereits Basel und verkauften dort gleich<br />

ihre Ladung samt Boot. Zurück in <strong>Luzern</strong><br />

kaufte man sich dann einfach ein<br />

neues Schiff bei den lokalen Bootsbauern.<br />

Heute ist die Reuss nicht mehr<br />

durchgehend schiffbar. Und vielleicht<br />

ist das auch gut so. Der dunkle Fluss hat<br />

trügerische Unterströmungen. Lassen<br />

Sie deshalb das Baden gerade im <strong>Luzern</strong>er<br />

Bereich tunlichst sein!<br />

Viel sicherer: Spazieren Sie Richtung<br />

Kapellbrücke und Wasserturm 8 .<br />

Und – begonnen haben wir unseren<br />

Bummel ja mit der Erinnerung an einen<br />

Brand – noch einmal stehen Sie an<br />

einem Ort mit feuriger Vergangenheit:<br />

Die ganze Brücke, mit Ausnahme der<br />

Brückenköpfe und des Turms, ging<br />

1993 in Flammen auf – und mit ihr gingen<br />

viele der 110 dreieckigen Giebel-<br />

Gemälde verloren. Natürlich baute man<br />

die Schöne wieder auf! Und sei es<br />

nur, damit Sie mit leichtem Schaudern<br />

den Stein des Wasserturms – ehemals<br />

Diebenturm genannt – passieren können,<br />

der als Wachtturm und Verlies<br />

auch eine arge Folterkammer war.<br />

Es hätte sich wohl damals niemand<br />

gedacht, dass Turm und Brücke sich einst<br />

zum beliebtesten <strong>Luzern</strong>er Postkartenmotiv<br />

mausern könnten – zumal die<br />

ganze Befestigung, ein Bollwerk gegen<br />

räuberische Angriff von der Seeseite,<br />

einst bis zur Hofkirche reichte und dann<br />

Stück für Stück abgerissen wurde. Nur<br />

der nachdrückliche Einsatz einiger englischer<br />

Touristen verhinderte schliesslich<br />

im 19. Jahrhundert, dass auch noch die<br />

Kapellbrücke verschrottet wurde!<br />

Ein Abstecher, den Sie einplanen<br />

sollten.<br />

Apropos Hofkirche 43 : Mittlerweile<br />

haben Sie die Kapellbrücke überquert<br />

und kreuzen nun Ihren eigenen Pfad auf<br />

dem Weg zu den wohl berühmtesten<br />

<strong>Luzern</strong>er Sehenswürdigkeiten.<br />

Haben Sie für heute genug? Setzen Sie<br />

sich irgendwo auf ein Bier an die Reuss.<br />

Im Sommer ist hier die Showmeile 44<br />

der Stadt. Schöne Mädchen, schöne<br />

Jungs, wilde Kinder, ältere Pärchen und<br />

feine Pinkel auf zwei Beinen und vier


SWISSGUIDE | LUZERN | 25<br />

Pfoten geben sich hier ein Stelldichein.<br />

Dazwischen: Sie! Nicht Ihr Ding? Flanieren<br />

Sie entlang des Schweizerhofquais,<br />

vorbei am Eingang zur Altstadt.<br />

Auf geht’s zu den schlanken Spitztürmen<br />

der ehrwürdigen Hofkirche, vor 1000<br />

Jahren klösterliches Machtzentrum, später<br />

Speerspitze habsburgischer Machtansprüche.<br />

Gotische Türme, barocke<br />

Elemente und eine Renaissance-Fassade<br />

feiern hier fröhliches Beisammensein.<br />

In der Kirche selbst herrscht friedliche<br />

Strenge. Doch auch ohne Blick in <strong>Luzern</strong>s<br />

katholische Vergangenheit lohnt<br />

es sich, die 69 Stufen hin zur Kirche zu<br />

erklimmen:<br />

Drehen Sie sich dann um zur Stadt, und<br />

schon geniessen Sie einen herrschaftlichen<br />

Ausblick über den Schweizerhofquai<br />

45 . Wahrlich, die alten Mönche<br />

wussten um die Macht erhöhter Position!<br />

Spazieren Sie nun hinter die Kirche<br />

und durch den Friedhof 46 mit seinen<br />

Blick auf die Jesuitenkirche


schattigen Laubengängen zum Zinggentor.<br />

Hinaus geht’s aus der eng ummauerten<br />

Kirchenwelt!<br />

Folgen Sie am Fuss des Hügels – bei<br />

der ersten grossen Keuzung – der Weystrasse.<br />

So gelangen Sie nach einigen<br />

Minuten zum Bourbaki Panorama 47 .<br />

Das sechzehneckige, kürzlich modernisierte<br />

Gebäude birgt nicht nur eine<br />

Bibliothek, ein Kino und ein Café, sondern<br />

auch einen einmaligen Schatz:<br />

Edouard Castres etwa 110 Meter langes<br />

Rundgemälde mit seinen vielen 3D-Elementen<br />

versetzt Sie ins Jahr 1870/71. Es<br />

ist die Zeit des Deutsch-Französischen<br />

Krieges und die geschlagene Bourbaki-<br />

Armee wird bei ihrem Grenzübergang<br />

in die Schweiz entwaffnet und vom<br />

Roten Kreuz versorgt. Weltweit haben<br />

nur ganz wenige solcher Panoramabilder<br />

den Sturm der Zeit überlebt.<br />

<strong>Luzern</strong> hat gut daran getan, dieses<br />

Bourbaki Panorama


SWISSGUIDE | LUZERN | 27<br />

Kunstwerk vor einigen Jahren vor<br />

dem Zerfall zu retten. Nun aber zum<br />

Herzstück unseres zweiten Bummels!<br />

Vielleicht 100 Meter trennen Sie jetzt<br />

von <strong>Luzern</strong>s vielleicht berühmtester<br />

Sehenswürdigkeit: Willkommen am berühmten<br />

Löwendenkmal 48 , noch ein<br />

grosses Zeugnis eidgenössischer Militärgeschichte.<br />

Hier erinnert der sterbende<br />

Löwe – riesenhaft in den Fels<br />

gehauen und majestätisch dahingestreckt<br />

über einem modrigen Weiher –<br />

ans üble Ende von 800 Schweizergardisten.<br />

Am 10. August 1792 wurden<br />

sie – Sturm der Pariser Tuilerien! – vom<br />

revolutionären Mob buchstäblich in<br />

Stücke gehauen.<br />

Und so das Gerücht stimmt, fand auch<br />

der Bildhauer des Werks ein schauerliches<br />

Ende. Er soll nach Fertigstellung<br />

seines Werkes den zu langen Schwanz<br />

des Löwen bemerkt und in grosser Gram<br />

seinem Leben ein Ende gesetzt haben.


Nun, der Löwe bleibt – und mit ihm<br />

auch der direkt daneben gelegene<br />

Gletschergarten 49 . Schon Baedeker<br />

widmete dieser einmaligen Sehenswürdigkeit<br />

einen Stern! Und auch Sie<br />

sollten sich dieses einzigartige Naturwunder<br />

und archäologische Kuriositäten-Kabinett<br />

im Schweizerhausstil<br />

nicht entgehen lassen.<br />

Vielleicht schmunzeln Sie ja dann beim<br />

Besuch im berühmten Spiegelsaal über<br />

den Autor dieser Zeilen, der als kleines<br />

Kind fürs Leben gern durchs gläserne<br />

Labyrinth irrte. Oder vielleicht staunen<br />

Sie lieber über das älteste Grossrelief<br />

der Schweiz? Das ist Ihre Feriengegend,<br />

der Vierwaldstättersee und das Umland<br />

aus lichter Perspektive. Das fand auch<br />

Goethe gut. Er, nie um profilierende<br />

Worte verlegen, bezeichnete das<br />

24 Quadratmeter grosse Werk als<br />

„sehenswürdigste Sache der Stadt“.<br />

Dörfs äs bitzeli meh si?<br />

Darf es noch etwas mehr sein? Spazieren<br />

Sie hinunter zum Einkaufstempel Löwencenter.<br />

Reisen Sie per Glaslift 50 (hinten,<br />

neben dem Parkhauseingang) eine Etage<br />

höher und bewundern Sie das Wey-<br />

Quartier und den Löwenplatz aus der<br />

Vogelperspektive.<br />

Hinter sich haben Sie nun übrigens<br />

einen weiteren Prachtspalast – mit Kuppel<br />

und allem, was dazugehört. Und<br />

wenn das nicht typisch schweizerisch<br />

ist: Hier residiert eine Versicherung.<br />

Fühlen Sie sich also gut beschützt und<br />

geniessen Sie auf der kleinen Aussichtskanzel<br />

51 eine Pause im Schatten<br />

knorriger Bäume. Nun geht’s auf der<br />

Fluhmattstrasse talwärts, und hoppla:<br />

da stehen Sie direkt vor einem Ausläufer<br />

von <strong>Luzern</strong>s trutziger Stadtmauer<br />

52 – oder dem, was noch von ihr<br />

übrig ist, denn einst war’s eine Ringbefestigung<br />

à la Nürnberg.


SWISSGUIDE | LUZERN | 29<br />

Unser Rundgang endet hier. Doch neun<br />

Türme stehen heute noch. Wenn Sie also<br />

tatsächlich noch fit sind, folgen Sie jetzt<br />

dem Verlauf der Mauer bergwärts. Sie<br />

können die Anlage teils auch selbst begehen<br />

und dürfen fleissig rätseln, welcher<br />

Turm wie benannt wurde. Welches ist<br />

denn nun der Dächliturm, Allenwindturm,<br />

Pulverturm, Schirmerturm, Zytturm,<br />

Wachtturm, Luegislandturm, Männliturm<br />

oder Nölliturm? Wetten, dass das auch<br />

die meisten <strong>Luzern</strong>er ohne 3D-Plan nicht<br />

auf die Reihe kriegen?<br />

Taktisch gesehen war das Bauwerk übrigens<br />

ein Fehlschlag: Zur Zeit seiner Fertigstellung<br />

im 14. Jahrhundert gab es bereits<br />

Kanonen, denen die Mauer keinesfalls<br />

widerstanden hätte. Aber als Skyline<br />

machte und macht die „Musegg“ toll<br />

was her! Das war immer so. Das ist<br />

heute so. Und es wird auch – irgendwie<br />

beruhigend – genauso sein, wenn Sie<br />

das nächste Mal nach <strong>Luzern</strong> kommen!<br />

KULTUR<br />

„Entdecken Sie <strong>Luzern</strong>“ mit<br />

Irène Weber.<br />

Erhellend, die Leuchtenstadt aus<br />

Irène Webers Perspektive! Zum<br />

Beispiel der gruselige Streifzug<br />

durch die Altstadtgassen, mit<br />

Sagen, Gespenstern und Scheintoten.<br />

Oder staunen Sie darüber,<br />

was Fassaden erzählen – ein<br />

Bummel entlang <strong>Luzern</strong>s kunstvollen<br />

Wandmalereien.<br />

Irène Weber<br />

Lerchenbühlstrasse 20<br />

6045 Meggen<br />

Telefon +41 41 377 41 06<br />

irene.weber@sunrise.ch<br />

Museggmauer


Tells Söhne.<br />

Oder warum der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.<br />

Auch wenn der Mythos Tell mittlerweile<br />

ordentlich auf seinem Sockel wankt –<br />

standfest geblieben sind sie, die Schweizer.<br />

Die lassen sich nicht so schnell ins<br />

Vorgärtchen trampen. Auch nicht in<br />

die EU zwingen. Oder mit sich über das<br />

Bankgeheimnis diskutieren. Denn was<br />

hat man seit Tells Apfelschuss als<br />

des Schweizers höchstes Gut gehütet<br />

wie des Armbrustschützen zielgenauen<br />

Augapfel? Die Freiheit.<br />

Aber fangen wir vorne an. In der Tells-<br />

Legende lässt der habsburgische Landvogt<br />

Gessler seinen Hut auf eine Stange<br />

stecken. Diesen haben die Schweizer<br />

Untertanen jedes Mal ehrerbietig zu<br />

grüssen, wenn sie an ihm vorübergehen.<br />

Tell, ein bärtiger Armbrustschütze, verweigert<br />

den Gruss.<br />

Der drakonische Landvogt stellt den<br />

Querulanten daraufhin vor die Wahl:<br />

Entweder schiesst er einen Apfel vom<br />

Haupte seines kleinen Sohnes – oder<br />

aber Wilhelm und Walterli müssen gemeinsam<br />

sterben.<br />

Tell blieb nichts anderes übrig, als zu tun,<br />

wie ihm geheissen. Er steckte zwei Pfeile<br />

in den Köcher. Den einen legte er auf<br />

seinen Sohn an und traf mit dem berühmten<br />

Meisterschuss die Frucht mitten<br />

ins Gehäuse.<br />

Der gewiefte Gessler bemerkte natürlich,<br />

dass Tell einen zweiten Pfeil bereithielt<br />

und fragte, was er mit diesem vorhabe.<br />

Tell antwortete, dass dieser Pfeil für den<br />

Vogt bestimmt gewesen wäre, hätte er<br />

sein Kind getroffen.<br />

Daraufhin nahm Gessler den aufmüpfigen<br />

Mann in Gewahrsam und wollte ihn<br />

in seine Burg nach Küssnacht überführen.<br />

Doch auf dem Vierwaldstättersee<br />

kam plötzlich ein heftiger Sturm auf. Der<br />

einzige, der das Schiff steuern konnte,<br />

war Tell – und so entledigte man ihn unvorsichtigerweise<br />

seiner Fesseln.<br />

Unbemerkt steuerte dieser das Boot<br />

prompt nahe ans Ufer und sprang von<br />

Bord auf eine heraus ragende Felsplatte<br />

– die heutige Tellsplatte. Das<br />

Schiff mitsamt Landvogt und dessen<br />

Vasallen überliess er dem Schicksal und<br />

machte sich auf den Weg in Richtung<br />

Küssnacht, wo er in einem Hohlweg<br />

dem Tyrannen auflauerte.<br />

„Durch diese hohle Gasse muss er kommen.“,<br />

sprach Tell. Er kam. Und des Freiheitshelden<br />

zweiter Pfeil traf genauso<br />

präzise wie sein erster.<br />

Was ist vom Apfelschuss geblieben?<br />

Was macht die Schweizer so wahrhaftig<br />

wehrhaft? Weshalb brauchen wir diese<br />

uneingeschränkte Unabhängigkeit? Weil<br />

man hierzulande gerne in Ruhe gelassen<br />

wird. Man macht nicht viele Worte.


SWISSGUIDE | LUZERN | 31<br />

Man muss nicht alles kommentieren.<br />

Man will seinen Frieden. Frau und Herr<br />

Schweizer sind schon gesellig, aber erst<br />

dann, wenn man den anderen kennt,<br />

wenn man ihm trauen kann.<br />

Ja, sie sind wortkarg, diese Innerschweizer.<br />

Sie lassen sich nichts sagen<br />

und sagen auch nur selber dann etwas,<br />

wenn es wirklich was zu sagen gibt. Als<br />

würden Worte Franken kosten. Sparsamkeit<br />

ist eben eine Tugend. So wie<br />

das Schweizerkreuz: klar, einfach, perfekt.<br />

Da braucht es keine Sterne rundherum.<br />

Das trifft allerdings nicht ganz auf jeden<br />

Innerschweizer Stamm zu. Die Urner sind<br />

dann halt doch wieder etwas andersrum<br />

geschnitzt als die Schwyzer oder die<br />

Unterwaldner. Etwas neumediterraner<br />

zeigen sich die <strong>Luzern</strong>-Städter selber,<br />

wohnen sie doch schliesslich in „piccola<br />

Firenze“, obwohl gewisse Szenerien<br />

Tell und Sohn


eher an Venedig erinnern. Sie hauen<br />

gerne an der Fasnacht auf den Putz. Sie<br />

sind Herdentiere und feiern in Cliquen.<br />

Aber: Auch sie würden nirgends anders<br />

wohnen als in der Herzkammer des<br />

kleinen Landes mit der grossen Eigenständigkeit.<br />

Denn hier darf spätestens seit dem<br />

Rütlischwur jeder seine Meinung sagen,<br />

man stimmt in einigen Kantonen noch<br />

offen ab und steht wortwörtlich dazu.<br />

Hinterher werden die Meinungsverschiedenheiten<br />

mit einem Schnaps in<br />

der Dorfbeiz geglättet. Kämpfe tragen<br />

die Schweizer Mannen im Sägemehl<br />

beim Schwingen aus. Die wahren Kräfteverhältnisse<br />

werden beim Steinstossen<br />

gezeigt. Und damit ausserhelvetische<br />

Gäste gar nicht erst die Chance bekommen,<br />

mitzuspielen, hat man das Jassen<br />

(Kartenspiel) und das Hornussen (nicht<br />

zu erklärende Schweizer Sportart) erfunden.<br />

So einfach ist das.<br />

Und deshalb steht man Neuem immer<br />

erst mal sehr skeptisch gegenüber.<br />

Abwarten, was die andern machen, und<br />

dann entscheiden. Auch wenn das 100<br />

Jahre dauern sollte. Schliesslich hat Tell<br />

auch die Zeit überdauert.<br />

Doch trotz dieser sprichwörtlichen<br />

Abwehrhaltung ist die Sage um den<br />

helvetischen Freiheitskämpfer bezeichnenderweise<br />

das vielleicht erste europäische<br />

Gemeinschaftswerk überhaupt:<br />

Ein Schweizer erschiesst einen Österreicher<br />

und ein Deutscher schreibt darüber.<br />

Tell, Gessler, Schiller – sie machten<br />

aus der Schweiz einen weltweiten<br />

Bestseller.<br />

Danke für die Mithilfe, liebe Nachbarn!


SWISSGUIDE | LUZERN | 33<br />

Die Traumstrasse<br />

Richtung Süden.<br />

Oder: Tells Stationen.<br />

Als 1865 die Axenstrasse eröffnet<br />

wurde, war sie mit einem Schlag die<br />

Sehenswürdigkeit auf dem Weg in den<br />

Süden und wurde als schönste Strasse<br />

Europas bezeichnet. Mit technischen<br />

Wunderwerken wie Tunnels, Galerien<br />

und Brücken nur so gespickt, fügt sie<br />

sich dem Gelände fast schon unwirklich<br />

malerisch ein. Die geschichtsträchtige<br />

Route führt in sanften Serpentinen<br />

den Vierwaldstätter- und Urnersee<br />

entlang, dabei immer wieder neue und<br />

unerwartete Ausblicke eröffnend. Ein<br />

kurzer Halt bei der Tellsplatte ist für<br />

Schweizreisende ein Muss! Die Axenstrasse<br />

ist schlicht noch heute einer<br />

der schönsten Wege, um dem Schweizer<br />

Nationalhelden Wilhelm Tell und<br />

der wilden Urner Natur auf die Spur zu<br />

kommen.<br />

KULTUR<br />

Apfelschuss live:<br />

Tells Armbrustwerkstatt.<br />

Selber Nationalheld spielen? Das<br />

geht in der historischen Armbrustwerkstatt<br />

von Sepp Steiner in Vitznau.<br />

Er selber sieht genauso aus wie<br />

sein streitbares Vorbild. Sie erleben<br />

hautnah, wie eine Armbrust entsteht<br />

und können sich persönlich<br />

im Armbrustschiessen versuchen.<br />

Historische Armbrustwerkstatt des<br />

14. Jahrhunderts, Schiffstation<br />

6354 Vitznau<br />

Telefon +41 79 414 63 19<br />

steiner.tell@bluewin.ch<br />

[ www.armbrustwerkstatt.ch ]<br />

<strong>Luzern</strong> bei Nacht


Auch Katzenstrecker<br />

können tierliebend<br />

sein.<br />

Berner sind „Mutzen“, Basler nennt man<br />

„Bebbi“, Zürcher heissen im Volksmund<br />

„Hegel“. Und die <strong>Luzern</strong>er werden<br />

„Chatzestrecker“ genannt. Eine wenig<br />

liebevolle Bezeichnung, die aber nichts<br />

damit zu tun hat, dass die <strong>Luzern</strong>er ihre<br />

Katzen auch tatsächlich langziehen. Der<br />

Name soll noch aus der Zeit stammen, in<br />

der die frommen Städter die Hügelkette<br />

„Chatzestrick“ überqueren mussten, um<br />

zum Wallfahrtsziel Einsiedeln zu gelangen.<br />

Garantiert vegetarisch: die süsse<br />

Version von Bachmann.<br />

Bachmann


<strong>Luzern</strong> ist immer heiter!<br />

Trotz gelegentlicher Regenschauer.<br />

SWISSGUIDE | LUZERN | 35<br />

Hartnäckig hält sich das Gerücht, in<br />

<strong>Luzern</strong> gäbe es mehr Regen als anderswo.<br />

Ja, ist’s denn wichtig? Es<br />

gibt doch gar kein schlechtes Wetter,<br />

wenn man derweil etwas zu lachen<br />

hat. Und dafür sorgt seit langem der<br />

auch in Deutschland allseits beliebte<br />

<strong>Luzern</strong>er Emil Steinberger.<br />

Emil? Kennt jeder. Wer nun wissen<br />

möchte, wie das denn früher so war, als<br />

Emil noch nicht so berühmt war, besuche<br />

www.emil.ch. und klicke dort auf „Über<br />

Emil“ und dann auf „Vita“. Da gibt’s<br />

eine kleine und eine grosse Biografie<br />

des berühmtesten <strong>Luzern</strong>ers unserer<br />

Zeit. Wir wollten für den <strong><strong>Swiss</strong>Guide</strong><br />

<strong>Luzern</strong> aber manches noch ein bisschen<br />

genauer erkunden. Emil Steinberger gab<br />

uns die Ehre. Das Interview:<br />

Die <strong>Deka</strong>-Redaktion: Wie viel vom<br />

Charakter der <strong>Luzern</strong>er steckt denn in<br />

der Figur Emil?<br />

Emil Steinberger: Ganz sicher mal der<br />

<strong>Luzern</strong>er Dialekt, der zu meinem Erstaunen<br />

für viele Schweizer eine Entdeckung<br />

war. Und in dieser Sprache, in<br />

deren Langsamkeit, komplizierten Satzkonstruktionen<br />

liegt auch schon etwas<br />

vom <strong>Luzern</strong>er Charakter drin. Der <strong>Luzern</strong>er<br />

erreicht sein Ziel eher auf<br />

Umwegen, als offen, mit harten geschäftlichen,<br />

aber gut argumentierten<br />

Eigenschaften zu funktionieren.<br />

Wie ist das, wenn der Herr Steinberger<br />

den Emil – zum Beispiel via Fernsehen –<br />

auf der Bühne sieht?<br />

Inzwischen habe ich mich an meine<br />

Darstellung gewöhnt. In den Anfängen<br />

schaute ich halbwegs weg, und doch<br />

wieder guckte ich auf den Bildschirm<br />

zwischendurch, wollte die Wirkung doch<br />

auch miterleben. Heute, bei Arbeiten<br />

im Studio, beim Sichten des Materials,<br />

verbringen wir mit den Technikern<br />

Emil Steinberger


zusammen unterhaltsame Minuten. Heute<br />

staune ich oft über meine Einfälle und<br />

was ich da früher alles für komische Sätze<br />

hatte zusammenschreiben können.<br />

Emil brachte erst als <strong>Luzern</strong>er die Schweiz<br />

und dann als Schweizer ganz Deutschland<br />

zum Lachen. 1987 war Schluss.<br />

Aber schau mal einer an: Da steht doch<br />

der Emil Steinberger seit 1999 wieder<br />

mit „Kabarettistischen Lesungen“ auf<br />

der Bühne. Keine neuerliche Müdigkeit<br />

in Sicht?<br />

Mein jetziges Programm „Drei Engel“<br />

beinhaltet 15 Minuten Lesen und 85<br />

Minuten gute Geschichten erzählen. Auf<br />

diese Form bin ich nur gekommen, weil<br />

man bei der Buchveröffentlichung meines<br />

ersten Buches „Wahre Lügengeschichten“<br />

eine Lesung in einer Buchhandlung<br />

wünschte. Heute macht mir<br />

diese Art von Vortrag viel Spass, weil die<br />

Leute viel lachen können.<br />

Wie kam es eigentlich zur ersten schweizerisch-deutschen<br />

Grenzüberschreitung?<br />

Das war 1971. Das Süddeutsche Fernsehen<br />

Stuttgart sandte eines Tages zwei<br />

„Spione“ (sprich Unterhaltungschefs)<br />

nach Basel ins Theater Fauteuil, wo ich<br />

gerade gastierte. Sie konnten mich<br />

überzeugen, einen Kurzauftritt in hochdeutscher<br />

Sprache zu machen. Ein sofortiger<br />

Erfolg. Darauf kamen Anfragen<br />

von überall. Der Ansturm war fast nicht<br />

zu bewältigen.<br />

War es schwierig, den eidgenössischen<br />

Humor ins Hochdeutsche zu transportieren?<br />

Versteht Deutschland Emil? Versteht<br />

Emil Deutschland?<br />

Ja, das Umschreiben, vor allem aber das<br />

Vortragen in Schweizer-Hochdeutsch<br />

war gar nicht so einfach. Sätze in Hochdeutsch<br />

haben einen anderen Rhythmus<br />

als in Dialekt, Mimik und Gesten<br />

mussten sich anpassen. Die ersten 5<br />

Vorstellungen waren für mich grausam,<br />

bis ich den hochdeutschen Text fliessend<br />

reden konnte. Den Dialekt versteht<br />

man in Deutschland nicht, auch<br />

nicht in Bayern. Ich verstehe die<br />

Deutschen gut, weil sie an den genau<br />

gleichen Stellen lachen wie in der<br />

Schweiz. Wer sucht denn da immer<br />

Unterschiede?<br />

Und – wie gross sind die Unterschiede<br />

bezüglich Publikum denn tatsächlich?<br />

Man hört ja immer mal wieder,<br />

Deutschland sei in Sachen Lachen so<br />

spontan wie die Schweiz reserviert. Ja,<br />

und was heisst das nun?<br />

Deutsche Künstler lieben Auftritte in<br />

der Schweiz, weil wir ein sehr aufmerksames<br />

und gut orientiertes Publikum<br />

sind, wir haben überraschenderweise<br />

sehr viel Einblick in die deutsche Politik,<br />

wir sind orientiert, was im Nachbarland


SWISSGUIDE | LUZERN | 37<br />

passiert. Umgekehrt viel, viel weniger.<br />

(Meine Nummern haben natürlich keinen<br />

aktuellen politischen Inhalt.) Jede<br />

Pointe, jede Feinheit in meinem Programm<br />

bekommt den gleichen Lacher<br />

in Deutschland wie in der Schweiz. Dies<br />

so auch in französischer Sprache! Man<br />

hat Emil-Nummern sogar ins Griechische,<br />

Tschechische und Englische<br />

übersetzt – es funktioniert immer.<br />

Sie sind ja nicht nur aus <strong>Luzern</strong>, sondern<br />

auch <strong>Luzern</strong>er Geschäftsmann.<br />

Viele Jahre lang haben Sie erfolgreich<br />

das Kleintheater und dazu gleich zwei<br />

<strong>Luzern</strong>er Kinos geführt. Und das neben<br />

all der Theaterarbeit!?<br />

Da fragen wir uns doch zum Schluss:<br />

Was würde der Bühnen-Emil <strong>Luzern</strong>s<br />

deutschen Gästen nahelegen? Was der<br />

Kultur-Unternehmer Steinberger? Und<br />

was der ganz private Herr Steinberger?<br />

Der Bühnen-Emil würde den deutschen<br />

Touristen sagen, sie sollen mal die alten<br />

Raddampfer auf dem See studieren<br />

und sich fragen, wieso so ein Schiff vorwärts<br />

fährt.<br />

Weil die Schaufeln das Wasser zurückstossen<br />

bis ans Ufer, die Wellen, die<br />

zurückkommen, dann das Schiff mitnehmen,<br />

oder weil die Schaufelräder<br />

Wasser emporschaufeln und beim Drehpunkt<br />

oben... (bitte weiter erfinden ...)<br />

Der Kultur-Unternehmer Steinberger<br />

möchte den Gästen nahelegen, sich<br />

das gedruckte <strong>Luzern</strong>er Kulturprogramm<br />

(falls es das gibt) zu abonnieren und<br />

3-mal im Jahr ein 3-tägiges Kultur-Event<br />

Programmweekend in <strong>Luzern</strong> im Kalender<br />

einzutragen, das auch ein paar<br />

Wanderungen in der Zentralschweiz<br />

beinhalten dürfte.<br />

Der private Steinberger setzt seine<br />

Touristen an einem schönen Tag auf<br />

den Pilatus und dann soll jeder mal<br />

zuerst staunen über das, was er sieht,<br />

und dann nachdenken, wie vor Hunderten<br />

von Millionen Jahren so eine Landschaft<br />

hat entstehen können – Dann<br />

gibt’s einen Kaffee Luz und jeder fährt<br />

dann glücklich beeindruckt wieder nach<br />

Hause – zur Arbeit.<br />

Herzlichen Dank fürs Interview!


Na denn Prost:<br />

Innerschweizer Schnapsideen.<br />

Schweizer Küche? Da denken Sie<br />

sofort an Fondue. Falsch: Älplermagronen<br />

heisst die Innerschweizer<br />

Urspeise schlechthin!<br />

Ihre Entstehung verdankt sie den Säumern<br />

und Söldnern, die von der anderen<br />

Seite des Gotthards neue kulinarische<br />

Gewohnheiten importierten. So auch die<br />

Makkaroni oder Maccheroni – oder eben<br />

Magronen. Natürlich wurden die Pasta<br />

helvetisiert und man scheibelte herzhaft<br />

rein, was sonst noch schmeckte: Zwiebeln,<br />

Käse, Kartoffeln. Unbedingt einmal<br />

versuchen, zum Beispiel auf der Alp<br />

Gschwend ob Hergiswil!<br />

So weit, so lecker. Aber wussten Sie auch,<br />

dass Pêche Melba nicht aus irgendeinem<br />

frankofonen exotischen Land jenseits<br />

des Äquators stammt? Die süsse Herrlichkeit<br />

soll in der Innerschweiz erfunden<br />

worden sein. Der Walliser César Ritz,<br />

Direktor des 1871 erbauten „Grand Hotel<br />

National“ in <strong>Luzern</strong>, holte als Partner<br />

Georges Auguste Escoffier ins Haus. Der<br />

berühmte Koch kreierte für Berühmtheiten<br />

immer wieder eigene Rezepte. Das<br />

tat er auch, als die australische Opernsängerin<br />

Nellie Melba <strong>Luzern</strong> besuchte.<br />

Eine andere Quelle besagt, dass der Diva<br />

zu Ehren ein Empfang im Londoner<br />

Savoy-Hotel gegeben wurde. Der Chefkoch<br />

erfand zu diesem Anlass eine neue<br />

Süssspeise. Gnädig gab die Primadonna<br />

die Erlaubnis dazu, ihren Namen zu verwenden.<br />

Eine wahre Schnapsidee hatten dagegen<br />

die Innerschweizer, als es darum ging,<br />

die damals erlassenen Brenn- und Trinkverbote<br />

zu umgehen. Um die Polizisten<br />

zu täuschen, versteckten die Entlebucher<br />

den Schnaps ganz einfach im Kaffee. Als<br />

„Kafi fertig“ oder „Kafi Luz“ bestellt<br />

man ihn heute wohlriechend – und<br />

legal – im Glas. Weshalb nicht in der<br />

Tasse? Was ein richtiger <strong>Luzern</strong>er Kafi ist,<br />

hat nur dann das richtige Mass an Hochprozentigem<br />

drin, wenn man durch ihn<br />

hindurch Zeitung lesen kann!<br />

[ www.alpgschwaend.ch ]


Eine Stadt bebt:<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnacht.<br />

SWISSGUIDE | LUZERN | 39<br />

Manche Entscheidungen sind nicht<br />

Humba und schon gar nicht Täteräää<br />

und also auch nicht lustig. Zum<br />

Beispiel die, in einem <strong>Luzern</strong>er Reiseführer<br />

nur ein kleines Kapitel über<br />

die ohrenbetäubende, sinnerschütternde<br />

Fasnacht zu integrieren.<br />

Aber die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht ist eh anders<br />

als alles andere. Sie wird in der ganzen<br />

Schweiz entweder müde kopiert oder<br />

mit Stirnrunzeln als einigermassen bescheuert<br />

abgehakt.<br />

Und da wir eh grad Klartext schreiben:<br />

Es gibt überhaupt nur eine Schweizer<br />

Fasnacht von vergleichbarem Format.<br />

Und die ist in Basel, viel weniger chaotisch<br />

– und wohlweislich an einem anderen<br />

Termin. In diesem Sinne:<br />

Wahnsinn mit Methode.<br />

Wenn am Schmutzigen Donnerstag<br />

Bruder Fritschi mit seinen Begleitern<br />

morgens um 5 Uhr auf den Fritschibrunnen<br />

auf dem Kapellplatz steigt und<br />

der noch ruhig sich zurückhaltenden<br />

Menschenmenge auf dem Kornmarkt<br />

zuwinkt und mit dem Urknall die Fasnacht<br />

eröffnet, verwandelt sich die Leuchtenstadt<br />

an der Reuss in einen brodelnden<br />

Hexenkessel.<br />

Hunderte von Guggenmusikern blasen<br />

und schränzen aus Leibeskräften oder<br />

schlagen auf die Trommeln und Pauken.<br />

In allen Gassen der Altstadt beginnt es<br />

zu rumoren und schmettern, und über<br />

die Brücken ziehen die Gruppen in den<br />

buntesten Farben und Gewändern.<br />

Auf dem Kornmarkt beginnen Fasnächtler<br />

jeden Alters zu tanzen und<br />

hüpfen, zu wippen und klatschen. Das<br />

wilde ekstatische Drehen und Wogen<br />

hört nicht auf, bis der Aschermittwoch<br />

und die beginnende Fastenzeit wieder<br />

alle zur Ruhe bringt!<br />

Sieben fette Tage.<br />

Der Schmutzige Donnerstag hat seinen<br />

Namen übrigens nicht, weil es damals<br />

dreckig zu und herging. Sondern vom<br />

Fett, denn Fett hiess damals Schmutz. In<br />

alter Zeit durfte auf den Bauernhöfen<br />

die „Metzgete“ im ausgehenden Winter<br />

nicht fehlen. Zu den fetten Würsten gab<br />

es zum Nachtisch jeweils Ziegerkrapfen,<br />

Schenkeli und „Chneublätze“ (Fasnachtsküechli)<br />

– sehr kalorienreiche Kost, um<br />

Reserven für die kommende Fastenzeit<br />

anzulegen.<br />

Das Beste, was wir Ihnen zu jener einen<br />

<strong>Luzern</strong>er Woche zu bieten haben, in der<br />

diese Stadt förmlich durchdreht, ist<br />

daher die Empfehlung „Miterleben!“.


Komfortables Gipfelstürmen:<br />

Rigi, Pilatus, Titlis.<br />

Über allen Gipfeln ist Ruh? Das mag<br />

schon sein, aber auf den Gipfeln der<br />

Urschweiz geht’s seit vielen Jahrzehnten<br />

hoch her. Vielleicht, weil<br />

die Schweizer so gerne Bergbahnen<br />

bauen?<br />

Drei Bahnen führen auf die Rigi. Zwei –<br />

eine davon als steilste Zahnradbahn der<br />

Welt – auf den Pilatus. Und auch auf den<br />

Gletscher Titlis ob Engelberg gelangen<br />

Sie nur durch mehrfaches Umsteigen.<br />

Macht Spass und bringt Sie bei fast<br />

jedem Wetter über die Nebelgrenze.<br />

Hoher Sonnenschutzfaktor dringend<br />

empfohlen. Noch mehr hohe Berge in<br />

Kurzdistanz? Sommerskifahren? Höhenwanderungen?<br />

Wintersport total? Übernachten<br />

auf Alpengipfeln? Fragen Sie<br />

die freundlichen Spezialisten von <strong>Luzern</strong><br />

Tourismus:<br />

[ www.luzern.com ]<br />

Aussicht von der Rigi


SWISSGUIDE | LUZERN | 41<br />

KANTON<br />

Geistliche gegen Geister:<br />

Die Pilatussage.<br />

Seit dem 15. Jahrhundert erzählt man<br />

sich, Kaiser Tiberius habe Pilatus zur<br />

Strafe für die Verurteilung Christi in<br />

Ketten legen lassen, worauf dieser<br />

selber Hand an sich gelegt habe.<br />

Man habe den Leichnam in den Tiber<br />

geworfen, doch der Fluss lehnte sich<br />

mit grossen Wasserfluten dagegen<br />

auf. Daher sei die Leiche wieder heraufgeholt<br />

und in der Rhone versenkt<br />

worden. Aber auch dort trieb der<br />

Geist des Verdammten sein Unwesen.<br />

Darauf beschloss man, Pontius Pilatus<br />

im abgelegenen Seelein auf der Oberalp<br />

am Pilatus zu versenken. Hier nun<br />

gab er wenigstens einigermassen<br />

Ruhe: Nur alljährlich am Karfreitag<br />

liess er sich während der Passion auf<br />

einem Stuhl in der Mitte des Pilatussees<br />

blicken – mit wallendem, taubengrauem<br />

Haar und in purpurnem<br />

Richterornat, seine blutigen Hände<br />

waschend.<br />

1585 stieg der Pfarrer von <strong>Luzern</strong> mit<br />

einer mutigen Schar von Bürgern auf<br />

den Pilatus, um den Geist endgültig<br />

herauszufordern. Sie warfen Steine in<br />

den Pilatussee, wühlten das Wasser<br />

auf, wateten hindurch – doch der Geist<br />

reagierte nicht: Der Bann war offensichtlich<br />

gebrochen.<br />

Um ganz sicher zu sein, dass der Geist<br />

des Pontius Pilatus auch seine gewitterbringende<br />

Aktivität einstellte, grub<br />

man 1594 den Teich auf der Oberalp<br />

ab und legte ihn trocken. Erst 400<br />

Jahre später, 1980, wagte man es,<br />

den Damm wieder zu schliessen. Der<br />

stille See ist heute wieder zum Leben<br />

erwacht. Und der Geist des Pontius<br />

Pilatus ruht offenbar in Frieden.


Glasklarer Grund für einen Abstecher:<br />

Die Glasi Hergiswil.<br />

Etwas ausserhalb <strong>Luzern</strong>s liegt Murano.<br />

Das schweizerische! Die Glashütte Hergiswil<br />

am Vierwaldstättersee stellt seit<br />

1817 zerbrechliche Wunderwerke her.<br />

1975 hätte sie geschlossen werden<br />

sollen – der Anschluss an die neue Technik<br />

war verpasst und die automatische<br />

Glasproduktion im Ausland drängte<br />

die damaligen Besitzer aus dem Wettbewerb.<br />

Die Glasi-Lüüt, die Gemeinde Hergiswil<br />

und der Privatmann Roberto Niederer<br />

retteten die traditionsreiche Glashütte<br />

vor dem Aus. Zusammen mit über 100<br />

Glasi-Mitarbeitern führt sein Sohn heute<br />

das Werk erfolgreich weiter.<br />

Im hauseigenen Museum – Eintritt kostenlos<br />

– wird die Geschichte der Glasi<br />

und des Glases in einer eindrücklichen<br />

Inszenierung gezeigt. Tipp: Glaswaren<br />

zum erschwinglichen Preis im Zweitwahl-Laden!<br />

[ www.glasi.ch ]


SWISSGUIDE | LUZERN | 43<br />

KULTUR<br />

Der Eid der Eidgenossen.<br />

„Brüder, im Namen Gottes stehen<br />

wir hier und reichen einander die<br />

Hände. Ein Wille, ein Ziel einigt uns:<br />

Frei wollen wir sein! In tiefster Not<br />

versprechen wir, einander zu helfen,<br />

im Kampfe gegen die Vögte zusammenzustehen<br />

und uns vor keiner<br />

Gewalt zu beugen. Ist einer unter<br />

euch, der nicht bereit ist, sein Leben,<br />

sein Gut und sein Blut zu opfern,<br />

so verlasse er den Kreis!“ Keiner<br />

regte sich, alle schwiegen. Da sprach<br />

Stauffacher mit feierlichem Ernste<br />

das Gelöbnis: „So erhebet, meine<br />

Freunde von Uri, Schwyz und Unterwalden,<br />

eure Hand zum Schwure!<br />

Der dreieinige Gott sei Zeuge, dass<br />

wir beschlossen haben, unsere<br />

Freiheit gegen jede fremde Macht<br />

und Gewalt zu schützen für uns<br />

und unsere Kinder!“ Wie ein heiliger<br />

Chor erklang der Schwur in der<br />

stillen Nacht: „Wir geloben es.“ Die<br />

Hände senkten sich, und in das versunkene<br />

Schweigen sprach Walter<br />

Fürst andächtig wie ein Gebet die<br />

Worte: „Gott sei mit euch und<br />

eurem Bunde, meine Eidgenossen!“<br />

So geschehen 1291 auf dem Rütli,<br />

dem Geburtsort der Schweiz.


Kultur gut!<br />

Musik für Auge, Ohr und Hirn.<br />

Perfekte Komposition:<br />

Das KKL.<br />

Ein Meisterwerk auf drei Ebenen:<br />

Architektonisch, akustisch, musikalisch.<br />

Jean Nouvel hat <strong>Luzern</strong> im Jahr 2000 ein<br />

neues Wahrzeichen verpasst, das mit seinen<br />

vielseitigen Qualitäten in die ganze<br />

Welt hinausstrahlt. Mit dem Lucerne<br />

Festival ist die Leuchtenstadt in die Weltliga<br />

der klassischen Musik aufgestiegen.<br />

Wer ein Konzert im KKL geniessen kann,<br />

nimmt ein besonderes Ohr voll <strong>Luzern</strong><br />

mit nach Hause.<br />

[ www.kkl-luzern.ch ]<br />

Richtig verkehrt: Das Verkehrshaus.<br />

Weshalb Schweizer Eisenbahnen so<br />

pünktlich sind und warum die Post hierzulande<br />

garantiert immer ankommt: Im<br />

Verkehrshaus der Schweiz erfahren Sie<br />

es! Mehr als 3000 Objekte auf rund<br />

20'000 m 2 Ausstellungsfläche sind Zeugen<br />

einer im wahrsten Sinne des Wortes<br />

bewegten Schweizer Geschichte in Sachen<br />

Verkehr und Kommunikation. Kinoerlebnis<br />

in einer neuen Dimension bietet<br />

das hauseigene IMAX Filmtheater. Und<br />

im Planetarium holen Sie sich die Sterne<br />

fast direkt vom Himmel. Ein Erlebnis für<br />

die ganze Familie!<br />

[ www.verkehrshaus.ch ]<br />

Kunststücke:<br />

Die Sammlung Rosengart.<br />

Die einzigartige, ehemals private Sammlung<br />

besteht aus über 300 Werken von<br />

23 verschiedenen Künstlern der klassischen<br />

Moderne. Darunter finden sich<br />

125 Werke von Paul Klee und gegen<br />

180 Werke von Pablo Picasso. Weitere<br />

vertretene Künstler: Bonnard, Braque,<br />

Cézanne, Chagall, Dufy, Kandinsky,<br />

Laurens, Léger, Marini, Matisse, Miró,<br />

Modigliani, Monet, Pissarro, Renoir,<br />

Rouault, Seurat, Signac, Soutine, Utrillo<br />

und Vuillard.<br />

[ www.rosengart.ch ]<br />

Angela Rosengart


SWISSGUIDE | LUZERN | 45<br />

ZITAT<br />

Mark Twain über Ausblicke:<br />

„Es war zwölf Uhr mittags, ein windiger,<br />

wolkenloser Tag; der Boden stieg<br />

allmählich an, und die flüchtigen Augenblicke<br />

unter den abschirmenden<br />

Zweigen hervor auf blaues Wasser,<br />

winzige Segelboote und überhängende<br />

Klippen waren so bezaubernd wie<br />

flüchtige Blicke in das Traumland...“<br />

Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />

über den Rigi:<br />

„Ich bin auf dem Rigi, weiter braucht’<br />

ich nichts zu sagen, denn Ihr kennt den<br />

Berg. Wenn nur nicht Alles so unbegreiflich<br />

schön wäre!...“<br />

Hermann Hesse über den See:<br />

„Ich war wohl fünfmal in <strong>Luzern</strong> und<br />

Vitznau und hatte den Vierwaldstättersee<br />

noch immer nicht innig begriffen<br />

und erfasst, bis ich nicht sieben<br />

Tage einsam im Ruderboot auf ihm<br />

zubrachte. Seither gehört er mir...“<br />

Ausblick auf den See<br />

Leo Tolstoi über <strong>Luzern</strong>:<br />

„Als ich auf das Zimmer kam und das<br />

Fenster zum See hinaus öffnete, war<br />

ich im ersten Augenblick tatsächlich<br />

von der Herrlichkeit dieses Wassers,<br />

der Berge und des Himmels wie geblendet...“


Delikadressen für <strong>Luzern</strong>-Geniesser:<br />

Gaumenfreuden mit und ohne Schweizer Siegel.<br />

<strong>Luzern</strong> isst international. Die<br />

Leuchtenstadt verwöhnt ja schliesslich<br />

Gäste aus aller Welt. Trotzdem<br />

finden auch Schweizer Traditions-<br />

Restaurants hier nach wie vor einen<br />

guten Boden. Genau so würzig und<br />

vielfältig: unsere Empfehlungen!<br />

Die italienische Version der Belle<br />

Epoque: Im Barbatti werden Sie in eine<br />

andere Zeit versetzt, und mit Ihnen geniesst<br />

dieses Erlebnis auch die lokale<br />

Prominenz aus Wirtschaft, Politik und<br />

Kultur. Feinste italienische Küche wird<br />

hier serviert, im Sommer auch draussen,<br />

ein bisschen im Piazza-Stil. Und sollten<br />

Sie keine Zeit für einen langen Abend<br />

haben: Wie wär’s mit einem Espresso in<br />

der allseits beliebten „Bar degli Amici“?<br />

Restaurant Barbatti<br />

Töpferstrasse 10, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 410 13 41<br />

[ www.gastronomia-vaglio.com/barbatti/d-barbatti.html ]<br />

Das ultimative Schnitzel-Restaurant.<br />

Mouton Rothschild und 15 Gault Millau<br />

Punkte gefällig? Hier werden Sie fündig.<br />

Aber irgendwie verliert das alles etwas<br />

an Bedeutung angesichts dieser Eigenwerbung:<br />

„Jeder Dritte tut’s! 33 Prozent<br />

aller Gäste ordern das gewaltige Wiener<br />

Schnitzel, das das ‚Old <strong>Swiss</strong> House‘ in<br />

der ganzen Welt berühmt gemacht hat,<br />

und bringen so die Gilde der Ernährungsberater<br />

dem Wahnsinn einen<br />

Schritt näher. Die Kalorien werden da<br />

nicht etwa heimlich untergejubelt: Der<br />

geneigte Gast ist Augenzeuge, denn das<br />

Schnitzel wird am Tisch gebraten und<br />

gewendet. Flutscht die Butter ballenweise<br />

in die Kupferpfanne, ist man live<br />

dabei.“<br />

Restaurant Old <strong>Swiss</strong> House<br />

Löwenplatz 4, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 410 61 71<br />

[ www.oldswisshouse.ch ]<br />

Restaurant Galliker


SWISSGUIDE | LUZERN | 47<br />

Gut essen am Kasernenplatz, direkt<br />

bei der Autobahneinfahrt? Aber ja! Das<br />

Restaurant Galliker ist der König unter<br />

den <strong>Luzern</strong>er Traditionsrestaurants.<br />

Hier gibt’s seit Generationen echte<br />

Schmankerl und einheimische Spezialitäten.<br />

Besuch empfohlen, Reservation<br />

ratsam!<br />

Wirtshaus Galliker<br />

Schützenstrasse 1, 6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 240 10 02<br />

[ www.swisswindow.ch/galliker ]<br />

Zu Gast in der Gruft? Tatsächlich eine<br />

Option im trendbewussten Weinrestaurant<br />

Opus. Lassen Sie sich überraschen!<br />

Aber auch alle, die sich nicht gleich in<br />

dunkle Gänge zurückziehen wollen, finden<br />

hier eine Nische zum Wohlfühlen.<br />

Einzigartig – zumal die Vinothek auch<br />

verwöhnten Gourmets einiges zu bieten<br />

hat: 2006 erhielt man den begehrten<br />

„Award of Excellence“ vom Wine<br />

Spectator für sorgfältig ausgesuchte<br />

Weine und die dazu passenden Menüs<br />

mit einem sehr guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. Das in seiner Art „einzigartige“<br />

Altstadt-Restaurant, welches heute<br />

bei Jung und Alt als beliebter Treffpunkt<br />

gilt und klare Akzente setzt!<br />

Opus. Restaurant – Bar – Vinothek<br />

Bahnhofstrasse 16, 6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 226 41 41<br />

[ www.restaurant-opus.ch ]<br />

So robust wie die daneben gelegene<br />

Brauerei. „Bierfreundlich“ nennt der<br />

Wirt vom Eichhof sein Angebot, und das<br />

heisst: Freuen Sie sich auf währschafte,<br />

gute Küche und ein frisches, kühles<br />

Blondes zu jeder Jahreszeit.<br />

Restaurant Eichhof<br />

Obergrundstrasse 106, 6005 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 310 11 74<br />

[ www.restaurant-eichhof.ch ]<br />

Eine Institution als Kaffeehaus, dazu<br />

ein Schuss französisches Bistro und alles<br />

in allem: einfach eine gute Pizzeria.<br />

Machen Sie sich’s hier bequem, wenn Sie<br />

ein äusserst lebhaftes Ambiente mögen.<br />

Restaurant Einhorn<br />

Hertensteinstrasse 23, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 410 11 06<br />

[ www.gastronomia-vaglio.com/einhorn/d-einhorn.html ]<br />

Mamma Mia, hier schmeckt’s! Etwa 10<br />

Gehminuten – besonders Hungrige schaffen<br />

es auch in fünf – vom Löwendenkmal<br />

und mitten in einem Wohnquartier bietet<br />

Ihnen das Haus Tolone viel Italianità von<br />

der gepflegten Sorte. Das Motto ist hier:<br />

einfache grosse Küche, einfach perfekt<br />

zubereitet und mit Herz serviert.<br />

Casa Tolone. Ristorante – Vinoteca<br />

Fluhmattstrasse 48, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 420 99 88<br />

[ www.casatolone.ch ]


Einfach, gutbürgerlich, wohlschmeckend,<br />

günstig – und keine Spur von<br />

Schicki-Micki. Dafür jede Menge Gesichter,<br />

die das Leben schrieb und ein<br />

Wirt, der selber kocht. „D’Schmitte“, die<br />

Schmiede, ist noch eine echte „Beiz“, wie<br />

man hier sagt. Und obwohl das irgendwie<br />

keiner so recht will, gibt’s davon leider<br />

auch in <strong>Luzern</strong> immer weniger.<br />

Wirtshaus zur Schmiede<br />

Pilatusstrasse 47<br />

6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 240 12 21<br />

Romantisches Versteck. Sieben Altstadthäuser<br />

fanden sich zu einer Einheit<br />

und laden Sie heute ein zu einem gepflegten<br />

Rendezvous mit der Vergangenheit.<br />

Ob in der „Wilden Mann Stube“<br />

oder in der traditionsreichen „Burgerstube“:<br />

Wer hier einkehrt, sieht und spürt<br />

und fühlt die 500-jährige Geschichte dieses<br />

Hauses. Wohl ebenso traditionsreich,<br />

aber immer knackfrisch und raffiniert<br />

variiert: Spitzenkoch Tobias Kofmels<br />

Leckereien aus der Schweizer Küche.<br />

Hotel Restaurant Wilden Mann<br />

Bahnhofstrasse 30, 6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 210 16 66<br />

[ www.wilden-mann.ch ]<br />

Schlemmer-Terrasse, Arkaden und<br />

Schweizer Spezialitäten. Jahr für Jahr<br />

13 Gault Millau Punkte – schöner kann<br />

man gepflegte Gastfreundschaft eigentlich<br />

gar nicht ausdrücken. Willkommen<br />

also im Schiff, das gar kein Schiff ist,<br />

sondern ein uraltes Altstadthaus mit<br />

Terrasse und dem Arkaden-Kaffee<br />

„Schifferlaube“, wo 30 Malts und 30 verschiedene<br />

Havannas auf Kenner warten.<br />

Hotel Restaurant Schiff<br />

Unter der Egg 8, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 418 52 52<br />

[ www.hotel-schiff-luzern.ch ]


SWISSGUIDE | LUZERN | 49<br />

Original Schweizer Küche als<br />

Geheimtipp. Auch das gibt’s noch<br />

in <strong>Luzern</strong>. Susi Rick vom Restaurant<br />

Schlüssel, die Wirtin, kocht selbst und ist<br />

gerade dabei, sich mit Chügelipastete,<br />

Fleischvögeln, Schweinsfüssen, Kalbskopf,<br />

Kalbsleberli, Fondue und Raclette<br />

(auch für 1 Person) in <strong>Luzern</strong> zu etablieren.<br />

Auf der Weinkarte: Spezialitäten<br />

wie <strong>Luzern</strong>er RxS und Blauburgunder,<br />

Dagmerseller Weissburgunder und<br />

Zweigelt.<br />

Mal wieder mit Stäbchen essen?<br />

<strong>Luzern</strong>s ältestes chinesisches Restaurant<br />

verwöhnt seit 1965 all jene mit viel<br />

Stil, denen der asiatische Fast Food um<br />

die Ecke nichts sagt – und die auch bereit<br />

sind, dafür die entsprechenden Tarife zu<br />

zahlen. Nicht umsonst war der Dichter<br />

und Namensgeber Li Tai Pe ein grosser<br />

Geniesser und Weinliebhaber. Es sei zudem<br />

gesagt, dass die exotische Küche<br />

hier wahrlich nicht erstaunt: Irgendwie<br />

konnte ja aus Richard Wagners Stammkneipe<br />

„Dubeli“ einfach kein ganz gewöhnliches<br />

Lokal werden.<br />

Hotel Schlüssel<br />

Franziskanerplatz 12, 6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 210 10 61<br />

[ www.luzern-schluessel.ch ] Li Tai Pe<br />

Furrengasse 14, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 410 10 23<br />

[ www.litaipe.ch ]<br />

Hotel Restaurant Schiff


Augenschmaus und Zungenkitzler.<br />

Sushi ist hier nur der Anfang: Das von<br />

Jean Nouvel stilsicher gestaltete Restaurant<br />

Bam Bou fasziniert auch acht<br />

Jahre nach seiner Eröffnung durchs<br />

Zwiegespräch extravaganter Architektur<br />

und asiatisch-französischer Cuisine extraordinaire!<br />

Und nach wie vor sind<br />

die Fenster des im Boden versenkten<br />

Restaurants beste Werbung für die Menükarte,<br />

denn Passanten bekommen<br />

genau mit, was Sie bestellt haben.<br />

Restaurant Bam Bou<br />

Sempacherstrasse 14, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 226 86 86<br />

[ www.the-hotel.ch ]<br />

Apéro mit Aussicht. Auf dem Dach<br />

des kürzlich durch Herzog & de Meuron<br />

umgestalteten Hotels Astoria glänzt<br />

diese <strong>Luzern</strong>er Vorzeige-Bar als selbstbewusste<br />

Vertreterin grossstädtischen<br />

Flairs inmitten einer atemberaubenden<br />

Penthouse im Hotel Astoria


SWISSGUIDE | LUZERN | 51<br />

Alpenkulisse. Täglich ab 18 Uhr: Live-<br />

Piano und Buffet.<br />

Penthouse (Hotel Astoria)<br />

Pilatusstrasse 29, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 226 88 88<br />

[ www.astoria-luzern.ch ]<br />

Speisen unter Denkmalschutz. Und<br />

dazu eins auf die Ohren. In den gotischen<br />

Gewölben des Rathauskellers,<br />

den aber fast alle nur als „Stadtkeller“<br />

kennen, geht sommers die Folklore-<br />

Post ab, und im Winter geben sich hier<br />

erstklassige Jazz- und Rockbands täglich<br />

die Klinke in die Hand.<br />

Stadtkeller Musik-Restaurant<br />

Sternenplatz 3, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 410 47 33<br />

[ www.stadtkeller.ch ]<br />

[ www.swissfolkloreshow.com ]<br />

Feiern Sie die Sonne. Nur bei schönem<br />

Wetter und dann auch erst nachmittags<br />

offen, aber irgendwann sind<br />

dann alle in gepflegter Partylaune (und<br />

alle anderen schon zuhause): In der<br />

Sunset Bar des Hotels Seeburg geniessen<br />

Sie eine der schönsten Open-Air-<br />

Bars der Schweiz – und das direkt am<br />

Wasser: Sie kühlen sich ab, wo <strong>Luzern</strong><br />

vibriert. Und Sie entspannen sich dort,<br />

wo die Sonne einfach etwas schöner<br />

untergeht als anderswo. Na dann: Zwei<br />

Piña Coladas, bitte!<br />

Hotel Seeburg<br />

Seeburgstrasse 53-61, 6006 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 375 55 55<br />

[ www.sunsetbar.ch ]<br />

ESSEN<br />

Einführung in die mittelalterliche<br />

Kochkunst.<br />

Was und wie und wann ass der<br />

Mensch im Mittelalter? Sie erfahren<br />

an einem extra für Sie durchgeführten<br />

Kursabend, welche<br />

Zutaten und Gerichte verwendet<br />

wurden, hören von seltsamen<br />

Tischsitten, erhalten köstliche Rezepte<br />

und kochen ein mittelalterliches<br />

3-Gang-Menü. Maximal<br />

8 Teilnehmer pro Kurs. Dauer<br />

inkl. Essen: 3,5 Std. Kursdatum<br />

und Zeit nach Vereinbarung.<br />

Hotel Restaurant Schlüssel,<br />

Franziskanerplatz 12


ESSEN<br />

Oft serviert, selten original:<br />

Lozärner Chögelipaschtete.<br />

Sie wollen eine echte <strong>Luzern</strong>er Kügelipastete<br />

geniessen – und nicht eine der<br />

vielen Abarten „nach <strong>Luzern</strong>er Art“,<br />

wie sie Ihnen quer durchs <strong>Luzern</strong>erland<br />

auf der Speisekarte begegnen?<br />

Besuchen Sie das Wirtshaus Taube in<br />

der Burgerstrasse 3 – oder kreieren Sie<br />

diesen original <strong>Luzern</strong>er Gaumenschmaus<br />

selbst – notabene nach einem<br />

überlieferten Originalrezept:<br />

Zuerst bauen Sie das grosse Pastetenhaus.<br />

• 400 Gramm Blätterteig dünn (etwa 4 Millimeter)<br />

auswallen<br />

• Zwei Rondellen ausschneiden (22 und 25 cm<br />

Durchmesser)<br />

• Tassengrosse Öffnung in der Mitte der grossen<br />

Rondelle (das ist der Deckel) ritzen (NICHT<br />

durchschneiden)<br />

• Die kleinere Rondelle aufs Backblech legen und<br />

den Rand 3 cm breit mit Eiweiss bestreichen.<br />

• Einen Bogen chlorfreies Seidenpapier zu einer<br />

Halbkugel zerknüllen und in die Mitte der Rondelle<br />

auf dem Blech legen<br />

• Deckel darüber legen und die Ränder anpressen<br />

• Die Pastete mit Teigstreifen oder ausgeschnittenen<br />

Formen garnieren und das Ganze mit Ei<br />

bestreichen<br />

• 40 Minuten bei Mittelhitze backen<br />

Das gibt Ihnen Zeit für die Füllung!<br />

• Einen halben Liter Sud kalt ansetzen (4 dl Wasser,<br />

1-2 Knochen, 1 Zwiebel – besteckt mit etwas<br />

Thymian, dazu eine Zitronenscheibe, ein Schuss<br />

Weisswein und wenig Lauch)<br />

•250 Gramm Kalbfleisch im Sud 35 Minuten<br />

weichkochen<br />

• 250 Gramm Milke 20 Minuten weichkochen<br />

• Milke herausnehmen, schälen, teilen, Kalbfleisch<br />

in kleine Würfel schneiden<br />

• 150 Gramm Brät zu Kügeli formen und im Sud<br />

garziehen lassen<br />

• 150 Gramm gereinigte Champignons blättrig<br />

schneiden und in etwas Zitronensaft, Basilikum,<br />

Streuwürze und Butter weichdämpfen<br />

• Weisse Sauce herstellen (etwas Öl und Butter<br />

erwärmen, Mehl dünsten, mit abgesiebtem<br />

Sud ablöschen. 20 Minuten köcheln lassen und<br />

etwas Muskat, Milch oder Sahne beifügen)<br />

• Fleisch, Pilze und Sauce mischen und erhitzen<br />

• Mit einem Ei und etwas Sahne verfeinern<br />

• Schneiden Sie jetzt vorsichtig den eingeritzten<br />

Deckel von Ihrem frisch gebackenen Pastetenhaus<br />

aus. Lassen Sie die Füllung einfliessen.<br />

Servieren Sie das Ganze sofort. En Guete!


Hotels.<br />

Good Night Lucerne!<br />

SWISSGUIDE | LUZERN | 53<br />

Eins wie keins: Hotel Rebstock.<br />

Sicher nicht für jeden, nicht zuletzt<br />

wegen der eigenwilligen Chefin – und<br />

doch ist der „Räbschtock“ seit Jahrzehnten<br />

gleichermassen beliebt bei den<br />

Einheimischen wie bei <strong>Luzern</strong>s Gästen.<br />

Als „einzigartig & historisch“ hat<br />

„hotelleriesuisse“ den Rebstock klassiert.<br />

Uralte Holzbalken gehören hier<br />

genau so zu den Gästezimmern wie<br />

modernste Technik. Und welches andere<br />

Hotel darf schon von sich erzählen,<br />

dass sich hinter seinen Mauern vor über<br />

150 Jahren verfeindete Soldaten ganz<br />

friedlich nebeneinander einquartieren<br />

liessen?<br />

Moderner Chic: Radisson SAS Hotel.<br />

Sie mögen Hotels international und mit<br />

viel Business-Power? Das Radisson SAS<br />

Hotel bietet hinter seiner vollverglasten<br />

Fassade 189 grosszügige Zimmer und<br />

Suiten mit Seeblick, Restaurant, Bar<br />

und erstklassigen Service. Altstadt,<br />

Bahnhof oder Kongresszentrum? Nur<br />

zwei Gehminuten entfernt! Und auch<br />

kulinarisch kommen Sie im Radisson<br />

auf Ihre Kosten.<br />

Hotel Radisson<br />

Inseliquai 12, 6005 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 369 9000<br />

[ www.luzern.radissonsas.com ]<br />

Hotel Rebstock<br />

St. Leodegar-Strasse 3, 6006 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 410 35 81<br />

[ www.hereweare.ch ]<br />

Hotel Restaurant Seeburg


Das Erste der drei Grossen am See:<br />

Der Schweizerhof. Der Schweizerhof<br />

begründete die Blütephase des weltmännischen<br />

<strong>Luzern</strong>er Tourismus: 1846<br />

entstand das Haupthaus. Später kamen<br />

die beiden per Passerelle erreichbaren<br />

Flügel dazu. Und so präsentiert sich der<br />

Schweizerhof heute als Monument der<br />

Hotellerie des 19. Jahrhunderts. Selbst<br />

Wilhelm II. fand hier ein standesgemässes<br />

Daheim fern vom Daheim.<br />

Mit dem Schiff in die Stadt: Seehotel<br />

Kastanienbaum. Das gibt’s nicht überall:<br />

Wenige Kilometer ausserhalb <strong>Luzern</strong>s,<br />

mitten im Grünen und direkt am<br />

See, empfängt man Sie im Hotel<br />

Kastanienbaum gern mit einem herzlichen<br />

„Grüezi mitenand“. Freuen Sie sich<br />

auf gepflegte Zimmer, gute Küche, auf<br />

die Liegewiese und den Badestrand und<br />

auf die Schiffsanlegestelle direkt vor dem<br />

Haus: Vom Frühling bis in den Herbst<br />

geht’s von hier in wenigen Minuten<br />

direkt nach <strong>Luzern</strong>. Teils sogar per<br />

Dampfschiff!<br />

Hotel Schweizerhof<br />

Schweizerhofquai , 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 410 0 410<br />

[ www.schweizerhof-luzern.ch ] Hotel Hermitage<br />

Hotel Kastanienbaum<br />

St. Niklausenstrasse 105, 6047 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 340 0 340<br />

[ www.kastanienbaum.ch ]<br />

Erste Klasse mit Aussicht: Seehotel<br />

Hermitage. Alles neu machte hier der<br />

Mai: Im Frühjahr 2007 feierte das Hermitage<br />

seinen 100. Geburtstag in völlig<br />

neuem Kleid. Nach Erweiterung und<br />

Totalrenovation ist das ruhige Haus am<br />

Stadtrand (Richtung Meggen) heute ein<br />

feines Ziel für den gepflegten ****-<br />

Urlaub in zeitgemässem Stil. Helle, elegant<br />

minimalistische Räume mit weiter<br />

Aussicht laden genau so zum Durch- und<br />

Ausatmen ein wie der Hotelpark und die<br />

wunderschöne Lage am See.<br />

Seeburgstrasse 72, 6006 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 375 81 81<br />

[ www.hermitage-luzern.ch ]


SWISSGUIDE | LUZERN | 55<br />

Im Reich der Sinne: Das Hotel Des<br />

Balances. „Ins-B-ration“ nennt das Hotel<br />

Des Balances seine Art, die Gäste zu verwöhnen.<br />

Und so bietet das Haus eine<br />

holz- und lederreiche Lounge, einen<br />

Aveda Salon & Spa und eine Verwöhnsuite<br />

– alles auf Augenhöhe mit gleichermassen<br />

gepflegten Angeboten für den<br />

Business-Reisenden. Das alles gibt’s an<br />

nobler Altstadtlage mit Aussicht über die<br />

Reuss, hin zum Regierungspalast und der<br />

blütenweissen Jesuitenkirche.<br />

Mit dem eigenen Zuhause unterwegs:<br />

Camping International Lido.<br />

Der Campingplatz Lido, neben dem<br />

gleichnamigen Badestrand, erfüllt allen<br />

alle Wünsche, die sich auf Reisen gern<br />

per Zelt oder Wohnmobil niederlassen.<br />

Ganzjährig geöffnet, in Gehdistanz zum<br />

Verkehrshaus, und mit dem Bus erreichen<br />

Sie <strong>Luzern</strong>s Zentrum in Minuten.<br />

Sie haben keinen Wohnwagen? Mieten<br />

Sie einen – oder gleich ein ganzes<br />

Blockhaus.<br />

Hotel Des Balances<br />

Weinmarkt, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 418 28 28<br />

[ www.balances.ch ]<br />

Camping International Lido<br />

Lidostrasse 19, 6006 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 370 21 46<br />

[ www.camping-international.ch ]<br />

Hotel des Balances


Ein Hoch aufs Panorama: Art Deco<br />

Hotel Montana. Urlaub im Montana:<br />

Fantastisch die morgendliche Aussicht<br />

über die Dächer <strong>Luzern</strong>s und hinaus zum<br />

See und dem Pilatus-Massiv! Erinnerungswürdig<br />

das Ambiente und die<br />

Kreationen im „SCALA“ (15 Gault Millau<br />

Punkte). Und legendär die LOUIS BAR,<br />

wo seit 11 Jahren täglich das Piano in<br />

Harmonie mit den Aromen rarer Whiskys<br />

schwingt und jeden Donnerstag Old<br />

Time Jazz & Blues gefeiert wird. Neue<br />

Solisten sind immer willkommen!<br />

Art Deco Hotel Montana<br />

Adligenswilerstrasse 22, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 419 00 00<br />

[ www.hotel-montana.ch ]<br />

Zauberhaft individuell: Hotel Magic<br />

<strong>Luzern</strong>. Das ist wieder eins von diesen<br />

Hotels, das man bucht, weil man die<br />

Zimmer unbedingt selbst erleben möchte.<br />

Besuchen Sie die Website und Sie<br />

wissen, was wir meinen! Dazu die Lage,<br />

direkt neben dem Rathaus, an der Reuss<br />

und auf Tuchfühlung mit mehr guten<br />

Restaurants, als wir in diesem Führer vorstellen<br />

können! Faire Preise gibt’s auch.<br />

Magic Hotel<br />

Brandgässli 1, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 417 12 20<br />

[ www.magic-hotel.ch ]<br />

Juwel der Belle Epoque: Das Palace.<br />

Man ist sich in <strong>Luzern</strong> uneins, welches der<br />

grossen Luxushotels das „Allerschönste“<br />

ist, aber eins ist sicher: das glanzvolle<br />

Palace ist immer Teil der Diskussion. 1906<br />

eröffnet und immer wieder erneuert,<br />

gehört dieser Palast am See heute mit zu<br />

den „Leading Hotels of The World“.<br />

Hotel Palace<br />

Haldenstrasse 10, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 416 16 16<br />

[ www.palace-luzern.ch ]


SWISSGUIDE | LUZERN | 57<br />

Aussicht vom Art Deco Hotel Montana


Für kleine und grössere Brieftaschen:<br />

<strong>Luzern</strong> käuflich.<br />

Vielleicht kaufen Sie ja einfach eine<br />

Schweizer Kuckucksuhr. Die ist<br />

garantiert „Made in China“. Tatsächlich<br />

Einheimisches finden Sie<br />

an etwas versteckteren Ecken.<br />

Echte Rolex bei Bucherer. Unvergessliches<br />

überall dort, wo nicht<br />

allzu viele Touristen anstehen. Und<br />

seien es nur 100 Gramm Marroni an<br />

der Seepromenade.<br />

Uhren & Schmuck<br />

Bucherer. Was Frauenherzen und Männer-Handgelenke<br />

höher schlagen lässt<br />

und oft mehr als exklusiv ist, gibt’s in<br />

<strong>Luzern</strong>s traditionellster Schmiede für<br />

echte Prunkstücke.<br />

Bucherer<br />

Schwanenplatz 5, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 369 77 00<br />

[ www.bucherer.com ]<br />

Schlemmereien<br />

Globus *** delicatessa. Was auf der<br />

Zunge zergeht und exklusiv ist, führt<br />

Globus im Sortiment.<br />

Globus<br />

Pilatusstrasse 4, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 227 07 07<br />

[ www.globus.ch ]<br />

Design bei Tisch<br />

Cascade. Was sich auf dem Tisch gut<br />

macht und ebenfalls exklusiv ist, findet<br />

man bei Cascade. Oder ganz einfach:<br />

Table-Top!<br />

Cascade<br />

Bundesstrasse 38, 6003 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 210 57 70<br />

[ www.cascade-luzern.ch ]<br />

Bücher<br />

Stocker. Regenprogramm? Mit rund<br />

100'000 Buchtiteln auf 2500 m 2 lockt<br />

die grösste Buchhandlung der Zentralschweiz.<br />

Stocker<br />

Hertensteinstrasse 44, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 417 25 25<br />

[ www.buchhaus.ch ]<br />

Fashion & Accessoires<br />

comme ça. Von Valentino über Moschino<br />

bis Chloé: Fashion, Shoes und Accessoires.<br />

Gut gekleidet <strong>Luzern</strong>s Modewelt<br />

entdecken!<br />

comme ça<br />

Schweizerhofquai 4, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 410 81 01<br />

[ www.comme-ca.ch ]


SWISSGUIDE | LUZERN | 59<br />

Rogger & Co., Phänomen – Mode für<br />

Sie und Ihn. Wie der Name sagt: Grosse<br />

Designer für sie und ihn. In der Modebeilage<br />

der NZZ als einer der 20 besten<br />

Multilabelstores der Schweiz erwähnt.<br />

Rogger & Co.<br />

Weinmarkt 4 & 5, 6004 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon + 41 41 410 17 14<br />

[ www.phaenomen.ch ]<br />

Märkte<br />

Fischmarkt. Unter der Egg. Di, Fr, Sa,<br />

7 – 13 Uhr.<br />

Gemüse-, Früchte- und Blumenmarkt.<br />

Am Rathausquai, Unter der Egg und an<br />

der Bahnhofstrasse. Di und Sa, 7–13 Uhr.<br />

Handwerksmarkt. Auf dem Weinmarkt.<br />

Jeden 1. Samstag im Monat von April bis<br />

November 7 – 16 Uhr, im Dezember als<br />

Weihnachtsmarkt gestaltet.<br />

Flohmarkt. In der unteren Burgerstrasse,<br />

auf dem Reusssteg und dem Reussplatz.<br />

Sa von Mai bis Oktober ab 7 Uhr.


Events.<br />

Karneval und Klassik.<br />

Februar<br />

Fasnacht (Karneval). Da brodelt <strong>Luzern</strong>:<br />

Die wahrlich drei „verrecktesten“<br />

Tage im Jahr! Donnerstag, Montag und<br />

Dienstag vor Aschermittwoch. Der berühmte<br />

Urknall, 3 riesige Umzüge, an<br />

allen Ecken Guggenmusik-Konzerte,<br />

buntes Maskentreiben und natürlich<br />

einen echten „Kafi Träsch“ dazu!<br />

März<br />

Honky Tonk Festival. Honky Tonk(y)<br />

ist in den Südstaaten der USA die Bezeichnung<br />

für Kneipen. Am Honky Tonk ®<br />

Festival <strong>Luzern</strong> treten Künstler der<br />

unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen<br />

zeitgleich an einem Abend<br />

in verschiedenen Bars, Clubs und<br />

Kneipen auf. Das Repertoire reicht von<br />

Blues, Jazz, Rock ’n’ Roll, über Salsa,<br />

Reggae, bis zu Swing, Tango, Kaffeehaus-Musik,<br />

Folk, Country und Schlager.<br />

[ www.honky-tonk.ch ]<br />

Lucerne Festival (zu Ostern). Osterauftakt<br />

zum grandiosen Lucerne Festival.<br />

Mehr dazu unter August/September.


SWISSGUIDE | LUZERN | 61<br />

April<br />

Fumetto – Internationales Comix-<br />

Festival. Zack, puff, harrharrr...: Das<br />

Festival Fumetto präsentiert die besten<br />

Sprechblasenkünstler und alles, was das<br />

nationale und internationale Comicschaffen<br />

zu bieten hat. Mit Partys,<br />

Events, Lesungen, Signierstunden und<br />

einem Animationsfilm-Angebot für<br />

Gross und Klein.<br />

[ www.fumetto.ch ]<br />

Mai<br />

Ruderwelt <strong>Luzern</strong>.<br />

Der Rotsee bei <strong>Luzern</strong> hat sich als internationales<br />

Ruder-Mekka auf höchstem<br />

Niveau etabliert. Die erfolgreichsten Nationen<br />

der Welt rudern vor imposanter<br />

Kulisse. Mai bis Juni.<br />

[ www.ruderwelt-luzern.ch ]<br />

Karneval in <strong>Luzern</strong>


Juni<br />

Altstadtfest. Volksfest für alle Altersklassen<br />

auf 16 Plätzen in der Innenstadt.<br />

Mit dem Erlös werden karitative Organisationen<br />

unterstützt. Viel Schunkel-<br />

Musik und eine Portion Kulinarik von<br />

Bratwürsten bis Sushi und von Prosecco<br />

bis zum lokalen Eichhof-Bier.<br />

[ www.altstadtfest-luzern.ch ]<br />

Juli<br />

Blue Balls Festival. Was am 19. September<br />

1992 mit 300 Besuchern auf dem<br />

alten Dampfschiff „Stadt <strong>Luzern</strong>“ bescheiden<br />

begann, ist heute eines der<br />

grössten Musikfestival mit rund 100'000<br />

Besuchern. Das Festival präsentiert an 9<br />

Tagen 100 Blues-, Jazz-, Soul-, Funk-,<br />

World-, Rock- und Pop-Konzerte rund<br />

ums <strong>Luzern</strong>er Seebecken.<br />

[ www.blueballs.ch ]<br />

August/September<br />

Lucerne Festival (im Sommer). Die<br />

Geburt des LUCERNE FESTIVAL geht<br />

auf das Jahr 1938 zurück, als Arturo<br />

Toscanini ein denkwürdiges „Concert<br />

de Gala“ vor Richard Wagners ehemaligem<br />

Wohnsitz auf Tribschen leitete. In<br />

den folgenden Jahrzehnten mauserte<br />

sich der Anlass zu einem der weltweit<br />

führenden Klassik-Festivals. LUCERNE<br />

FESTIVAL teilt sich jährlich in die drei<br />

Festivals ZU OSTERN, IM SOMMER und<br />

AM PIANO. Seit 2003 hat das Festival<br />

auch wieder ein eigenes Orchester, geleitet<br />

von Chefdirigent Claudio Abbado.<br />

Aber auch Architektur und Akustik des<br />

Konzertsaales KKL zeigen Weltniveau!<br />

[ www.lucernefestival.ch ]<br />

November<br />

Lucerne Blues Festival. Das Lucerne<br />

Blues Festival gilt unter Kennern als<br />

eines der weltweit kompetentesten<br />

und bedeutendsten Blues-Festivals.<br />

Man will ein ehrliches Festival, und keines,<br />

das von Sponsoren und Kommerz<br />

bestimmt wird. Ein Grund, dass jedes<br />

Jahr erneut ein Spitzenprogramm auf<br />

die Bühne findet. Selbst Weltklasse-<br />

Blueser müssen nicht zweimal gebeten<br />

werden.<br />

[ www.bluesfestival.ch ]<br />

Lucerne Festival (am Piano). Während<br />

einer Woche präsentiert LUCERNE<br />

FESTIVAL Spitzenpianisten aus der ganzen<br />

Welt mit einmaligen Rezital-Programmen<br />

und Orchesterkonzerten.


SWISSGUIDE | LUZERN | 63<br />

KKL-Konzertsaal


Dezember<br />

Comedy Festival. Lozärn lacht. Lachen<br />

Sie mit! Helvetischen Humor auf <strong>Luzern</strong>s<br />

Kleinbühnen hautnah erleben. Gerade in<br />

der kühleren Jahreszeit ein perfekter Anlass,<br />

seine Lachmuskeln aufzuwärmen.<br />

[ www.comedyfestival.ch ]<br />

Küssnachter Klausjagen. 20'000<br />

Zuschauer begeistern sich jährlich am<br />

traditionellen Spektakel mit „Geisslechlöpfer“<br />

und 200 kunstvollen „Iffelen“,<br />

gefolgt vom St. Nikolaus und dem brachialen<br />

Lärm der über 1000 Treichelschwingenden<br />

Klausjäger. Küssnacht<br />

am Rigi – in der Regel am 5. Dezember.<br />

Sternsingen. Am 4. Adventssonntag<br />

ziehen <strong>Luzern</strong>s Sternsinger durch die Altstadt.<br />

Begleitet von der Heiligen Familie,<br />

den Hirten mit ihren Tieren und den<br />

drei Königen. Auf verschiedenen Plätzen<br />

werden Krippenszenen nachgestellt und<br />

weihnächtliche Lieder gesungen.<br />

KULTUR<br />

Faites vos jeux!<br />

Zum Beispiel beim „No Limit<br />

Texas Hold’em“ Dienstagsturnier<br />

alle 14 Tage im Grand<br />

Casino <strong>Luzern</strong>. Oder mit einem<br />

kleinen Einsatz am Roulette-<br />

Tisch. Eintritt ab 16.00 Uhr<br />

CHF 10.– inkl. Lucky Chip im<br />

Wert von CHF 5.–.<br />

[ www.grandcasinoluzern.ch ]


<strong>Luzern</strong> multimedial.<br />

Damit vergeht Ihnen Hören und Sehen nicht.<br />

SWISSGUIDE | LUZERN | 65<br />

<strong>Luzern</strong> und überhaupt die Innerschweiz:<br />

Höchst aktiv, wenn’s um die<br />

Verewigung kurrliger (sprich: mehr<br />

oder weniger seltsamer) Kulturblüten<br />

geht. Ein kleine Auswahl für alle auch<br />

nicht ganz typischen – aber deswegen<br />

längst noch nicht kurrligen – Souvenirjäger.<br />

LUCERNE FESTIVAL CD<br />

mit Bruckners 4. Symphonie.<br />

Die erste CD aus der LUCERNE FESTIVAL EDI-<br />

TION: Bruckners Symphonie Nr. 4. Einfacher<br />

lässt sich <strong>Luzern</strong>s grösstes Klassik-Erlebnis<br />

nicht nach Hause mitnehmen. Im gut sortierten<br />

Fachgeschäft.<br />

Alles Emil!<br />

Wahre Lügengeschichten (Buch).<br />

Eins der Bücher, aus denen Emil derzeit in<br />

ganz Deutschland vorliest und seine Zuhörer<br />

zwei Stunden lang schmunzeln lässt.<br />

ISBN: 978-3-905638-23-3<br />

Unvergässlichi Gschichte (CD/DVD).<br />

140 Minuten feinster <strong>Luzern</strong>er Dialekthumor<br />

auf einer Doppel-CD. Auch in Hochdeutsch<br />

zu bestellen.<br />

ISBN: 978-3-905638-19-6<br />

[ www.edition-e.ch ]<br />

Die Schweizermacher (DVD).<br />

Emils liebenswerter Kinoerfolg (auch in<br />

hochdeutscher Fassung) über die Spitzfindigkeiten<br />

eidgenössischer Bürokratie. Im<br />

gut sortierten Fachgeschäften und online:<br />

EAN: 7321921931666<br />

[ www.edition-e.ch ]<br />

Schwyzerörgeli urchig & gmüetlich (CD).<br />

60 Schwyzerörgeli – und nur Schwyzerörgeli<br />

– auf 3 CDs in einer Geschenkbox.<br />

60 verschiedene Gruppen mit 60 rassig<br />

gespielten Örgelistücken. Ein Stück Schweiz<br />

fürs Innenohr! (Wählen Sie via Schnellsuche<br />

die Nummer 757.)<br />

[ www.volksmusiknet.ch/vcat_safe/default.<br />

php/language/ch ]<br />

Museggturm


Dampfschiff-Hörprobe.<br />

Auf der Website der „Dampferfreunde<br />

Vierwaldstättersee“ gibt’s nebst Technischem,<br />

Geschichtlichem und Souvenirs<br />

für Dampfschifffans auch gleich eine<br />

Hörprobe. Und wer das Huporchester<br />

lieber auf CD hat, bestellt die Dampfschiff-Symphonie<br />

„Die Waldstätte“!<br />

[ www.dampfschiff.ch ]<br />

[ www.csr-records.ch/label-i.html ]<br />

Der See (Buch).<br />

Mehrere Jahre beschäftigte sich der<br />

Fotograf Armin Grässl mit dem Vierwaldstättersee.<br />

Er hat längere Zeit auf dem<br />

Wasser gelebt und die Landschaft mit<br />

seinem Boot durchstreift. Die dabei entstandenen<br />

Photographien dokumentieren<br />

seine Reise durch das Herz der<br />

Zentralschweiz auf eindrückliche Weise.<br />

ISBN: 3-7165-1343-1<br />

JoDu Fäscht – <strong>Luzern</strong>er Fasnacht<br />

2008 (Buch).<br />

Mit Aufnahmen von Emanuel Ammon,<br />

dem Fotografen Ihres <strong><strong>Swiss</strong>Guide</strong> <strong>Luzern</strong>:<br />

Als Aktion ging das „JoDuFäscht“ in die<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnachtsgeschichte ein. 72<br />

Guggenmusigen, Gruppen, Zünfte und<br />

Gesellschaften thematisierten das Eidgenössische<br />

Jodlerfest 2008 und setzten<br />

es fasnächtlich kreativ um.<br />

ISBN: 978-3-9523375-0-9


Cheibe gäbig:<br />

Alle Infos zur Leuchtenstadt.<br />

SWISSGUIDE | LUZERN | 67<br />

TIPP<br />

Offizielle Homepage<br />

der Stadt <strong>Luzern</strong><br />

[ www.luzern.com ]<br />

<strong>Luzern</strong> Tourismus AG<br />

Zentralstrasse 5<br />

6002 <strong>Luzern</strong><br />

Telefon +41 41 227 17 17<br />

Fax +41 41 227 17 20<br />

luzern@luzern.com<br />

Schifffahrtspläne/Events<br />

[ www.lakelucerne.ch ]<br />

Tell-Pass.<br />

Preiswert: Entdecken Sie von April<br />

bis Oktober die faszinierende Bergwelt<br />

der Zentralschweiz zum Tiefpreis.<br />

Beim Kauf eines Tell-Passes<br />

geniessen Sie an wahlweise 2 oder 5<br />

Tagen freie Fahrt auf (Dampf-)Schiffen,<br />

Bergbahnen und Postautobussen<br />

der ganzen Region. An den übrigen<br />

Tagen fahren Sie zum halben<br />

Preis. Mit der Junior-Karte (CHF 20.–/<br />

Euro 14.–) reisen Kinder bis 16 Jahre<br />

in Begleitung eines Erwachsenen<br />

gratis.


Rüüdig schwierig:<br />

Lozärndütsch verstehen.<br />

rüüdig<br />

Chuchichäschtli<br />

Chottle botze<br />

unglaublich, viel.<br />

Beliebtester Schweizer<br />

Zungenbrecher.<br />

Kutteln putzen resp. jemandem<br />

die Meinung sagen.<br />

Göiggu<br />

Je nach Tonart ein Trottel, ein<br />

ganz verflixter Kerl oder auch<br />

Ihr Schosshund, der nach<br />

einem Streich herumalbert,<br />

und Sie bringen es folgerichtig<br />

nicht fertig, ihm „wörkli<br />

d’Chottle zbotze“.<br />

Das isch no de Bescht!<br />

verhürotet<br />

gäbig<br />

Chesslete<br />

Das hat gerade noch gefehlt!<br />

Tönt brachial und meint:<br />

verheiratet.<br />

praktisch.<br />

Kommt von Kessel. Früher verwendete<br />

man anstelle von Pauken<br />

und Trommeln einfache<br />

Kessel als Schlaginstrumente<br />

„Chesslete“ bezeichnet heute<br />

eine Ansammlung von Guggern,<br />

die organisierten „Krach“<br />

produzieren.<br />

öppedie<br />

Schpise<br />

Gelegentlich und – man beachte<br />

jeweils unbedingt Mimik<br />

und Tonfall des Sprechenden –<br />

vielleicht auch öfter, aber nicht<br />

zu oft oder wenn doch, dann<br />

wird’s hiermit nicht zugegeben,<br />

aber doch viel versprechend<br />

oder abwiegelnd angedeutet.<br />

Alles klar?<br />

Speisen? Von wegen:<br />

Holzsplitter!


SWISSGUIDE | LUZERN | 69<br />

KULTUR<br />

Gschmöis<br />

güügälä<br />

verreckt<br />

Zeugs (was kleine Jungs so<br />

im„Hosesack“, also: in der<br />

Hosentasche tragen).<br />

Einen (zuviel) trinken.<br />

Meint nicht elendiglich verendet<br />

– sondern unglaublich,<br />

verrückt, unbeschreiblich. Zum<br />

Beispiel in: „Das esch also ganz<br />

verreckt!“. Und lassen Sie dabei<br />

das RRR ruhig grollend rollen!<br />

Basteln Sie sich einen Schweizer Dialekt mit<br />

dem Chuchichäschtli-Orakel!<br />

Von der renommierten Zeitung NZZ als „Internetperle“<br />

prämiert: „Das Chuchichäschtli-Orakel“,<br />

ein kleines Online-Programm, welches Ihnen im<br />

Handumdrehen sagt, woher Sie kommen würden,<br />

wenn Sie denn aus der Schweiz kommen täten.<br />

[ http://dialects.from.ch ]<br />

Mundart-Tipp<br />

Schweizerdeutsch/<strong>Luzern</strong>er Sprachkurse.<br />

Das A und O des <strong>Luzern</strong>deutsch kann man lernen!<br />

[ www.blogwiese.ch/wp-content/Schweizerdeutsch.<br />

htm ]


<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG, Zürich<br />

Ihr Partner im Vermögensmanagement.<br />

Die <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) ist Ihre Premium-Anbieterin<br />

für innovative Lösungen in der internationalen<br />

Vermögensverwaltung und<br />

Anlageberatung mit Hauptausrichtung<br />

auf den deutschen Kunden.<br />

Im Geschäftsalltag heisst das: Als Investor<br />

dürfen Sie mit aufmerksamem und tadellosem<br />

Service, hoher Effizienz und ausgewogener<br />

Performance rechnen. Sie<br />

profitieren überdies von unserer vertrauensvollen<br />

und partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit den Sparkassen.<br />

Die Kerndaten der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>): Gründung<br />

1995 in Zürich. 80%ige Tochter<br />

der <strong>Deka</strong>Bank Deutsche Girozentrale,<br />

Frankfurt. Der langjährige Kooperationspartner<br />

Lombard Odier Darier Hentsch<br />

Holding SA, Genf, ist mit 20% beteiligt.<br />

Als eigenständige Bank untersteht die<br />

<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG der Schweizer<br />

Rechtsprechung.


SWISSGUIDE | DEKA(SWISS) | 71<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG<br />

Thurgauerstrasse 54, Postfach 8310<br />

CH-8050 Zürich<br />

www.deka.ch<br />

Layout<br />

Interone Worldwide GmbH<br />

Theresienhöhe 12<br />

D-80339 München<br />

www.interone.de<br />

Bildquellen<br />

Emanuel Amonn<br />

Seite 6, 8, 9, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 25, 26, 27, 31, 34, 35, 38, 40, 43,<br />

44, 46, 52, 55, 59, 61, 64, 65,<br />

Christof Sonderegger<br />

Seite 11, 42, 63, 69<br />

Armin Grässl<br />

Seite 5, 45<br />

Text<br />

DIETEXTER<br />

CH-8001 Zürich<br />

www.dietexter.ch<br />

Druck<br />

Flyerline Schweiz GmbH<br />

CH-8595 Altnau, www.flyerline.ch<br />

Schlussredaktion<br />

Herbert Mattle, herbert.mattle@dekabank.ch<br />

Miriam Niederstrasser, miriam.niederstrasser@dekabank.ch<br />

Eine Verwertung der enthaltenen Texte, Bilder und Grafiken bedarf<br />

der vorherigen Zustimmung der <strong>Deka</strong>(<strong>Swiss</strong>) Privatbank AG. Alle<br />

Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine<br />

Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.<br />

Stand aller Informationen: Oktober 2008.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!