Festschrift - Kammerchor Seftigen
Festschrift - Kammerchor Seftigen
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25 Jahre <strong>Kammerchor</strong> <strong>Seftigen</strong><br />
Patrick Secchiari<br />
Man feierte miteinander (Hochzeiten und Geburtstage...) – aber man<br />
trauerte auch miteiander. Dadurch wurde unser musikalisches Tun<br />
wahr, beseelt und menschlich. Es mag auch die Magie der schlichten<br />
tausendjährigen Basilika in Amsoldingen am Fusse des Stockhorns<br />
sein, die jeweils Chor, Solisten, Instrumentalisten und die Konzertbesucher<br />
so stark berührt hat. Musik verbindet Himmel und Erde – Zeit<br />
und Ewigkeit fallen zusammen...<br />
Ich hatte das Glück und Vergnügen, den Chor aufzubauen, ihn eine<br />
Weile auf seinem Weg zu führen und zu begleiten. Gemeinsam haben<br />
wir musikalische Höhenflüge unternommen und dabei magische Momente erlebt, für die sich<br />
der grosse Aufwand für das Ganze lohnt: wenn alle den gleichen Atem haben, den gleichen<br />
Puls, wenn sich alle in der gleichen Schwingung befinden – wenn das «Ich» in den Hintergrund<br />
tritt und aufgeht im Ganzen... wenn sich Gänsehaut einstellt, Sänger und Orchester über sich<br />
hinauswachsen. Wenn die kollektive Macht der Musik alle erfasst... Die Suche danach hört nie<br />
auf, man kann es nicht erzwingen. Es passiert.<br />
Als Diener an der Musik war mein Lebensabschnitt mit dem Chor eine Zeit des Erfülltseins,<br />
wahren Glücks und höchster Lebensgefühle. Dank des <strong>Kammerchor</strong>s <strong>Seftigen</strong> und eines gütigen<br />
Schicksals habe ich meinen musikalischen Traum gelebt.<br />
Der Apfelbaum, ein Geschenk des Chors zu meinem Abschied nach dem «Deutschen Requiem»,<br />
trägt heute die schönsten Früchte, ebenso wunderbar wächst, entwickelt sich und blüht heute<br />
der Chor unter der hervorragenden Leitung Patricks und trägt jährlich immer schönere Früchte<br />
– dies immer wieder neu festzustellen und zu erleben, erfüllt mich mit Freude und tiefer Zufriedenheit.<br />
Der aus dem Berner Oberland stammende Musiker hatte seine ersten<br />
solistischen Auftritte als Knabensopran in Gottesdiensten und Kindermusicals.<br />
Nach dem Gymnasium studierte er an der Musikhochschule<br />
Freiburg (CH) bei Laurent Gendre Chorleitung und beim SMPV Gesang.<br />
Wichtige Impulse erhielt er von Anton Knüsel, Luise Gaugler, Ralf Weikert<br />
und Frieder Bernius. Gegenwärtig bildet er sich bei Rachel Sparer<br />
Bersier weiter.<br />
Patrick Secchiari leitet den Laudate-Chor Thun, die Kammerchöre <strong>Seftigen</strong><br />
und Oberaargau sowie den Chor der Pfarrei Bruder Klaus in Bern,<br />
für deren Leitung der Kirchenmusik er ausserdem verantwortlich ist. Der Schwerpunkt des von<br />
ihm gegründeten Vokalensembles ardent liegt auf unkonventioneller Chorliteratur.<br />
Die vielseitigen Interessen des jungen Chorleiters führten zu Engagements am Stadttheater<br />
Bern, an Festivals wie den Bachwochen Thun oder den Interlaken Classics und zu Auftritten<br />
in Radio und Fernsehen. Teambildungsprojekte in der Wirtschaft und Engagements für private<br />
Veranstalter gehören ebenso zu seinem Wirkungsfeld wie überregionale Chorprojekte, die zu<br />
Konzerten in den grossen Sälen des Kantons Bern führten.<br />
Patrick Secchiari ist Mitglied der Musikkommission des Berner Kantonalgesangverbandes. Die<br />
Aus- und Weiterbildung von Chorsängern und Dirigenten ist ihm ein wichtiges Anliegen. Kurse<br />
und Seminare mit diesen Schwerpunkten runden sein Tätigkeitsfeld ab.<br />
www.secchiari.net<br />
«Ebenso wie im Leben ist auch in der Musik Entwicklung die Hauptsache, denn die Entwicklung<br />
heisst Wechsel, Wachsen und Blühen, all das bedeutet das Leben selbst.» (L.Bernstein)<br />
Oktober 2011<br />
Heinz Haldimann