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amnesty international - Dan Richter

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Belarus: Chronik von menschenrechtlich relevanten Ereignissen · Januar – November 2007<br />

1. März<br />

Deutscher Botschafter besucht Statkewitsch<br />

Martin Hecker, deutscher Botschafter in Minsk,<br />

besucht Mikalai Statkewitsch, den inhaftierten<br />

Vorsitzenden der oppositionellen Belarussischen<br />

Sozialdemokratischen Partei »Narodnaya Hramada«,<br />

in einer Strafkolonie. Hecker versicherte Statkewitsch,<br />

dass Deutschland die Situation der weißrussischen<br />

politischen Gefangenen genau verfolge<br />

und beharrlich ihre Freilassung fordere. <strong>amnesty</strong><br />

<strong>international</strong> betrachtet Mikalai Statkewitsch als<br />

gewaltlosen politischen Gefangenen und fordert<br />

seine sofortige und bedingungslose Freilassung.<br />

2. März<br />

Brief der Witwen der Verschwundenen<br />

Die Witwen der verschwundenen belarussischen<br />

Oppositionellen haben sich in einem Brief an das<br />

UNO Generalsekretariat gewandt, in dem sie darum<br />

bitten, den belarussischen Innenminister<br />

Uladsimir Nawumau nicht an einer <strong>international</strong>en<br />

Konferenz in New York teilnehmen zu lassen. Der<br />

Brief wurde auch von mehreren Angehörigen oppositioneller<br />

Parteien in Belarus unterzeichnet. Nawumau<br />

steht im Verdacht, an der Entführung und<br />

Ermordung oppositioneller Politiker beteiligt gewesen<br />

zu sein.<br />

16. März<br />

Tag der Solidarität<br />

Am 16. März finden am Tag der Solidarität in ganz<br />

Belarus zahlreiche Veranstaltungen und Kundgebungen<br />

statt. Es werden Kerzen entzündet und Portraits<br />

der Verschwundenen werden ausgestellt.<br />

16. März<br />

Schließung des Büros einer Organisation<br />

In Minsk wird ein Büro der Organisation »Weltweite<br />

Vereinigung der Belarussen« – Bazkauschtschyna<br />

durchsucht und mehrere Bücher und Unterlagen<br />

beschlagnahmt.<br />

20. März<br />

Verhaftungen bei Demonstration<br />

Bei einer Demonstration junger Aktivisten in<br />

Minsk gegen die Dominanz der russischen Sprache<br />

in Belarus werden mehrere Jugendliche verhaftet<br />

und Flugblätter konfisziert.<br />

26. März<br />

Websites blockiert<br />

Wie der unabhängige weißrussische Journalistenverband<br />

berichtet, wurden mehrere weißrussische<br />

Webseiten am 25. März blockiert. Praktisch alle<br />

unabhängigen Webseiten, wie »Radio Swaboda«,<br />

»Charter 97«, die Webseite der »Vereinten Bürgerpartei«,<br />

»Salidarnasz« und »Nascha Niwa«, waren<br />

in Belarus nicht erreichbar. Aljaksandr Starykewitsch,<br />

Chefredakteur der Internetzeitung »Salidarnasz«<br />

geht von „einer geplanten Aktion spezieller<br />

Kräfte“ aus. Berichte über den »Tag der Freiheit«<br />

wurden daher über »livejournal.com« und Internetforen<br />

veröffentlicht.<br />

26. März<br />

Waleryj Schtschukin vor Gericht<br />

Der Menschenrechtsaktivist und Journalist Waleryj<br />

Schtschukin wird in Witebsk wegen der angeblichen<br />

Beleidigung von Mitgliedern der Wahlkommission<br />

angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen<br />

ihm bis zu 2 Jahre Gefängnis. Nach den Lokalwahlen<br />

vom Januar 2007 hatte Schtschukin Flugblätter<br />

verteilt, in denen er darüber informierte,<br />

dass Mitglieder der Wahlkommission an der Fälschung<br />

der Wahlergebnisse beteiligt waren.<br />

3. – 5. April<br />

Andrej Klimau verhaftet<br />

Der Oppositionspolitiker Andrej Klimau wird am<br />

3. April verhaftet und beschuldigt, zum „Umsturz<br />

der staatlichen Ordnung“ aufgerufen zu haben.<br />

Klimau wurde aus politischen Gründen mehrfach<br />

inhaftiert und verbrachte insgesamt bereits fünfeinhalb<br />

Jahre im Gefängnis. Nach Verbüßung seiner<br />

letzten Haftstrafe von eineinhalb Jahren wurde<br />

er im Dezember 2006 freigelassen. <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong><br />

hatte Andrej Klimau als gewaltlosen politischen<br />

Gefangenen betrachtet und stets seine Freilassung<br />

gefordert. Klimau lehnt es ab, mit den Vertretern<br />

der Anklage gegen ihn zu kooperieren.<br />

Über seine Haftbedingungen ist bisher nichts bekannt.<br />

26. April<br />

»Tschernobyl-Marsch« in Minsk<br />

Am »Tschernobyl-Marsch« in Minsk nehmen nach<br />

Angaben der Organisatoren mehr als 10.000 Menschen<br />

teil. Vor der Tschernobylkirche werden Kerzen<br />

entzündet und es wird eine Schweigeminute abgehalten.<br />

Immer wieder kommt es zu Behinderungen durch<br />

die Polizei. Die Sicherheit der Demonstranten wird<br />

gefährdet, als sie auf einem Baustellenabschnitt<br />

durch Polizisten an den Rand gedrängt werden.<br />

Nach der Kundgebung kommt es auf dem Bangalor-<br />

Platz zu Prügeleien und Verhaftungen durch Spezialeinheiten<br />

der Polizei. Die Organisatoren haben<br />

dagegen offiziell Beschwerde eingereicht. Über 20<br />

Teilnehmer der Demonstration werden kurzzeitig<br />

festgenommen.<br />

<strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Kogruppe Weißrussland – Ukraine – Republik Moldau · Rundbrief 16 / 2007

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