amnesty international - Dan Richter
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Liebe Freundinnen und Freunde,<br />
liebe Interessierte !<br />
Diesmal veröffentlichen wir im Rundbrief den ai-<br />
Bericht zur häuslichen Gewalt in der Ukraine (im<br />
vorigen Rundbrief hatten wir den entsprechenden<br />
Bericht zu Belarus abgedruckt).<br />
Anhand von konkreten Vorfällen wird dokumentiert,<br />
welchen Vorurteilen und Behinderungen<br />
die meist weiblichen Opfer nach den erlittenen<br />
Misshandlungen ausgesetzt sind. <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong><br />
hat eine ausführliche Liste von Empfehlungen<br />
und Maßnahmen erarbeitet, mit denen die<br />
ukrainische Regierung das Vorgehen ihrer Behörden<br />
und die öffentliche Meinung positiv beeinflussen<br />
könnte.<br />
Zum ersten Mal veröffentlicht <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong><br />
einen Bericht zur Republik Moldau. Dort ist die<br />
Todesstrafe faktisch abgeschafft worden, was ai gegenüber<br />
der Regierung ausdrücklich gewürdigt hat.<br />
Aber nach wie vor gehen Polizisten gegen Beschuldigte<br />
brutal vor, es gelingt selten, einzelne<br />
Beamte vor Gericht zu bringen, und die Betroffenen<br />
können ihre Rechte nicht geltend machen.<br />
Diesen Vorgängen, bei denen leider oft elementare<br />
Menschenrechte verletzt werden, widmet sich der<br />
Bericht mit ausführlichen Darstellungen der juristischen<br />
Situation und anhand von drei konkreten<br />
Schicksalen. Ihr findet eine Zusammenfassung in<br />
diesem Heft, ergänzt um einen Vorschlag für eine<br />
persönliche Aktion.<br />
Dass das Thema der häuslichen Gewalt in der aktuellen<br />
Arbeit von <strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> eine so<br />
große Rolle spielt, ist eine Auswirkung des weiter<br />
gefassten Verständnisses unseres Mandats. Dass<br />
wir „erst jetzt“ versuchen, die Weltöffentlichkeit<br />
für diese Menschenrechtsverletzungen im angeblich<br />
„privaten“ Bereich zu aktivieren, lässt sich<br />
auch als Signal verstehen, einem endlich bemerkten<br />
Mangel an Einsatz auf diesem Feld abzuhelfen.<br />
Wir wollen also an einem Menschenrechtsthema<br />
weiterarbeiten, das nur auf den ersten Blick kaum<br />
politische Bedeutung hat. Gerade als große und <strong>international</strong><br />
bekannte Menschenrechtsorganisation<br />
sehen wir dies als unsere Aufgabe an.<br />
Über Anregungen und Ideen würden wir uns<br />
freuen.<br />
Im Anhang findet Ihr einige ausgewählte Zeitungsartikel<br />
zur politischen Situation in den drei Ländern<br />
östlich der EU-Grenze.<br />
Wir bitten, den Druck dieses Rundbriefs mit einer<br />
Spende von 3 Euro zu unterstützen. Vielen <strong>Dan</strong>k.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
<br />
Die Kogruppe<br />
Die politische Lage in Belarus hat sich nach den<br />
Turbulenzen im Gefolge der Präsidentschaftswahlen<br />
scheinbar beruhigt. Die Situation der Menschenrechte<br />
bleibt kritisch.<br />
Viele der mutigen Aktivisten der Jugendopposition<br />
werden weiterhin belästigt oder eingeschüchtert,<br />
einige verbüßen Gefängnisstrafen. So wird<br />
auch in diesem Rundbrief leider wieder über Smizer<br />
Daschkewitsch berichtet, der (sogar als schon<br />
zu 1½ Haft Verurteilter) in einem Gerichtsverfahren<br />
mit neuen Beschuldigungen konfrontiert wurde.<br />
Die <strong>international</strong>e Aufmerksamkeit für diesen<br />
Fall und die daraus resultierenden Aktivitäten für<br />
Daschkewitsch könnten dafür gesorgt haben, dass<br />
er in diesem Verfahren „nur“ zu einer Geldstrafe<br />
verurteilt wurde.<br />
<strong>amnesty</strong> <strong>international</strong> – Kogruppe Weißrussland – Ukraine – Republik Moldau · Rundbrief 16 / 2007